Wenn Matilda mit dem Rest des Quartetts unterwegs ist, sind fremde Hunde nur bedingt interessant….
Als uns heute auf einem engen Feldweg eine Bekannte mit ihrer Magyar Viszla-Hündin begegnete, die Mortisha nicht besonders „sympathisch“ findet, ging ich ein Stück zur Seite, legte alle Hunde neben / vor mir ab und ließ die beiden passieren. Anschließend fragte ich aber, ob zumindest Matilda hinlaufen und Kontakt machen dürfe.
Durfte sie.
Also die Kleine abgeleint, ihr die Freigabe gegeben und schon wetzte sie zu den beiden hin…um ganz kurz um sie rumzuwuseln, „Hallo“ zu sagen…und dann postwendend wieder umzukehren und – ohne ein Wort von mir – zu ihrem Rudel zurückzulaufen.
Ein weiterer Kontakt oder gar ein Spiel mit der relativ jungen, sehr freundlichen Fremdhündin interessierte sie nicht im Geringsten!
Auch wenn es schön zu sehen ist, wie eingeschweisst auch dieses Team ist, ist es mir doch wichtig, dass das Sozialverhalten zu fremden Hunden nicht „leidet“…und das täte es, wenn Matilda zu wenig Kontakte hätte. Von daher muss ich zusehen, dass ich wieder mehr einzeln mit ihr mache, damit sie sich intensiver mit fremden Artgenossen beschäftigt.
Bislang war Mortisha immer unser Baby und kam uns schrecklich klein und „zart“ vor…. doch mit Matildas Einzug hat sich die Wahrnehmung verschoben und wir haben gemerkt, dass sie doch ein ordentlicher Brummer ist.
Doch obwohl unser Gremlin uns nun viel größer und erwachsener vorkommt, was auch noch durch das zunehmend grauer Schnütchen verstärkt wird, ist und bleibt sie doch unser Mortadellchen! Albern bis zum geht-nicht-mehr, pfiffig, unglaublich verspielt und voller Energien.
Eine richtige kleine Wutz, die uns mit ihrem ganz eigenen Charme und ihrem unglaublichen Dickkopf immer noch regelmäßig zur Verzweiflung treibt. Und was tut man dann? Jaaaa, genau…. man knutscht und herzt sie, weil man ihr nicht widerstehen kann.
Tisha, bleibt bitte noch ganz lange so, wie du bist!
Gestern ertönte aus unserem Durchgangszimmer ein Gremlin-Bellen…. ich also hin und was entdecke ich?
Mein Mann hatte einen Six-Pack Apfelschorle auf den Boden neben den Sprudelkasten gestellt… dieses Sixpack lag mitten im Raum, eine Flasche war daraus „befreit“ und die Schorle spratzte im hohen Bogen gegen die Wand…. *räusper*…. von dem riesigen und klebrigen Fleck auf dem Teppich wollen wir gar nicht erst reden.
Um die Wahrheit zu sagen, musste ich doch ziemlich lachen, weil Matilda sooooo ein erbostes kleines Gesicht gemacht hat!
Man KANN ihr einfach nicht böse sein.
Und dank des heftigen Regens konnte ich den Teppich auch gleich mal auf der Terrasse ausbreiten, kurz einseifen und schrubben.
Welch Glück, dass heute ausnahmsweise mal die Sonne scheint, denn so kann der über der Wäschespinne ausgebreitete Teppich hoffentlich gut durchtrocknen. Die einfachen Freuden einer Hausfrau. Ach ja: das Kind wiegt mittlerweile 9,8 kg!
Völlig übernächtigt und immer noch total heiser ging es heute morgen zu DER Pflichtveranstaltung in Köln: zu der alljährlich stattfindenden Demo gegen Rasselisten – im Gedenken an all jene Hunde, die ihr Leben aufgrund dieser unnötigen und ungerechten Gesetze lassen mussten.
Begleiten durfte mich dieses Mal Matilda und verabredet waren wir nicht nur mit einigen Tierschutzkolleginnen und Molosserfreunden, sondern sogar mit meinen Eltern, die sofort Interesse an der Teilnahme bekundet hatten, als ich ihnen von der Demo erzählt hatte. Aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen hatte ich ihnen davon abgeraten mitzukommen, doch meine Eltern sind in der Beziehung äußerst stur.
Die beiden wollten es sich einfach nicht nehmen lassen, sich ebenfalls an der Aktion zu beteiligen und mein Vater hatte sogar den ihm vom Italienischen Präsidenten verliehenen Orden der Solidarität angesteckt!
Beim Protestmarsch durch die Kölner Innenstadt bildeten wir zwar das absolute Schlusslicht, da mein fast blinder Vater mit seinen 78 Jahren nicht mehr sonderlich gut zu Fuß ist, aber die beiden haben sich wacker geschlagen und hatten viel Freude an der Demo und den vielen tollen Hunden. Insbesondere meine Mutter (65 Jahre) fühlte sich wie im Himmel: sie knipste nicht nur entzückt jeden Bullterrier, der ihr vor die Linse kam, sondern hatte sich auch noch die kleine Mischlingshündin einer meiner Bekannten als Begleithund ausgeliehen, wanderte am Heumarkt interessiert von Stand zu Stand und unterschrieb fleißig Petitionen.
Aber auch Matilda hielt sich tapfer. Sie fand wirklich alles und jeden toll und da die Organisatoren am Heumarkt für ausreichende Abkühlmöglichkeiten gesorgt hatten, hüpfte sie von einer Wassermuschel in die nächste und outete sich als begeisterte Beckenpinklerin. *schäm*
Leider müssen wir uns immer mal wieder mit Leuten auseinandersetzen, die super klingen und angeblich total erfahren sind…um dann festzustellen, dass man auf Blender reingefallen ist.
Kleines Beispiel gefällig?
Ein völlig friedfertiger und süßer kleiner Mastino, der ein gutes Jahr in einer Pflegestelle lebte und sich total problemlos zeigte, wurde über uns an einen rasse-erfahrenen Mann vermittelt. Er fuhr dafür extra an einem Wochenende von Baden-Württemberg an die Ostsee, lernte den Hund in aller Ruhe kennen und nahm ihn dann mit heim.
Nach einem Tag wollte der Typ ihn wieder loswerden, weil der Hund ihn angeblich angegriffen habe. Er sei zwar nichts passiert, aber er habe bei ihm nun verloren. Das Verhalten des Hundes sei sicherheitsrelevant und er könne und wolle ihn nicht behalten. Denn so einen Hund könne er ja auch nicht weiter medizinisch versorgen (der Mastino hat eine Kunstlinse und benötigt jeden Tag Tropfen, um das Auge nicht zu verlieren).
Nun konnte er ihn aber nicht zurückbringen (900 km), weil er arbeiten müsse (uns hatte er gesagt, er habe Urlaub) und kein Geld habe. Er würde ihn also in ein Tierheim bringen, bis wir ihn selber dort abholen. Dabei hatten wir mehrfach betont, dass er nicht die ganze Strecke fahren musste… er solle uns aber zumindest 300 km entgegenkommen, wir würden die restliche Strecke übernehmen.
Nach einigem Hin und her willigte er ein, den Hund bis Frankfurt zu bringen (nicht nach Köln…wie von uns vorgeschlagen), doch dann versetzte er meine Kollegin.
Dann ergab sich zufälligerweise die Möglichkeit, dass jemand direkt bei dem Mann zuhause vorbeifahren, den Rüden abholen und bis zur alten Pflegestelle hätte fahren können. Das wollte der Mann aber nicht. Er verstehe unsere Aufregung nicht: er hätte halt überreagiert und wolle den Hund doch lieber behalten.
Öhm… NEIN…. der Hund (der laut Vertrag immer noch unser Eigentum ist) sollte gefälligst zurück in seine PS!
Nachdem wir dann mit Polizei und Anwalt drohen mussten, erklärte man sich dann doch bereit, den Hund wieder rauszurücken.
Astrid ist daher gestern von Osnabrück nach Fankfurt runter und hat dank einem Stau nach dem anderen für die Strecke 5,5 Stunden gebraucht! Da der Typ in seinen SMS zunehmend „komischer“ wurde und die Übergabe durch seine Verzögerungstaktik nachts auf einem dunklen Parkplatz stattfinden musste, wurde mir immer mulmiger… also habe ich mich (obwohl immer noch erkältet und total heiser) ins Auto geschwungen und bin als Unterstützung hinterhergefahren.
War auch gut so: die waren zu zweit und haben versucht, (verbal) Stress zu machen. Aber Astrid und ich sind ein gutes Team…. die haben wir ganz schnell in ihre Schranken verwiesen. Wir haben dem Süßen dann noch zu trinken und zu fressen gegeben und sind dann mit den Hunden (ich hatte Matilda dabei) erstmal eine „schöne“ Runde spazierengegangen, bevor wir uns alle wieder auf dem Heimweg gemacht haben.
Hier sieht man den Erstkontakt der beiden Wauzis auf dem dunklen Parkplatz kurz vor Mitternacht:
By the way: Ich war wenigstens heute morgen gegen 2.00 Uhr daheim…. Astrid war erst um 4.00 Uhr zuhause, um sich dann im Laufe des Tages wieder ins Auto zu setzen und nach Lübeck hochzufahren, wo sie den Süßen seinem Pflegefrauchen übergeben kann, die nur noch froh ist, ihn wieder „heim“fahren zu können.
Unsere Hunde plantschen und kneippen sehr gerne, machen aber ansonsten eher einen Bogen um alles, was spratzt. Ganz im Gegenteil zu Matilda (und all ihren Geschwistern)… sobald man eine Gießkanne, Sprühflasche oder – noch besser! – den Gartenschlauch in die Hand nimmt, hüpft sie aufgeregt um einen rum und versucht, ins Wasser zu beissen!
Nachdem sich das Kind aber 3x übergeben hat, weil es zuviel Wasser geschluckt hatte, wurde das Spiel abgebrochen… Matildas Blick (auf dem letzten Foto) sagt aber alles.
Für eine ganz besondere Freundin und eine ganz besondere Tierschutzkollegin musste es auch mal ein ganz besonderes Geschenk geben…. weshalb ich die liebe Teresa gebeten hatte, Astrids „Baby“, den Mastino Napoletano Don Vito, zu zeichnen.
Da Teresa sich in den Kopf gesetzt hatte, das Bild bereits zu Astrids Geburtstag fertigzustellen (und nicht erst als Weihnachtsgeschenk), hat sie Tag und Nacht dran gearbeitet….und es tatsächlich geschafft, das Portrait innerhalb kürzester Zeit zu beenden. Herausgekommen ist mal wieder ein Meisterwerk, das mich (und Astrid) mal wieder von den Socken gehauen hat!
Lücke gibt’s aber nicht… der neue Zahn hatte sich schon dahinter rausgedrückt und da der Milchzahn ordentlich wackelte, wollte ich ihn nicht vom TA ziehen lassen, sondern abwarten. Im Moment sitzt er daher leider nicht ganz korrekt, aber das ist echt kein Vergleich zu Mortishas schiefen Schneidezähnen!
Was mich aber schon ein bissel traurig macht: Ich habe von der kleinen Maus keinen einzigen Milchzahn gefunden.
Auf unseren Spaziergängen streuen wir immer mal kleine Übungen ein. Klappt eigentlich ganz gut, es sei denn ich fuchtle mit einem Handy vor meinem Gesicht um.