Farewell, Erika!

Erika
04.11.1940 – 28.02.2020

Die Nachricht von Erikas Tod hat mich ziemlich umgehauen…wir hatten uns zwar alle bei den letzten Wolfswinkeler Hundetagen gefragt, ob wir sie in diesem Jahr überhaupt noch sehen und ihren 80. Geburtstag feiern würden, doch so wirklich damit gerechnet hatten wir dann doch nicht mit diesem plötzlichen Abschied, weil Erika so eine verdammt sture, toughe, energische Frau war, die immer noch täglich auf der Trumler-Station schuftete und alles tat, um die vielen Tiere dort gut zu versorgen. 

Wir hatten immer gehofft, dass Erika eines Tages ohne Leid und Schmerz einfach umfallen würde. Sie hasste Ärzte und Krankenhäuser und es wäre ihr ein Horror gewesen, leidend und immer schwächer werdend im Krankenhaus dahinzusiechen. Von daher „freuen“ wir uns für Erika, dass es ganz schnell ging: Blutung ins Stammhirn, morgens ins Krankenhaus, am frühen Nachmittag tat sie im Kreise ihrer nächsten Angehörigen vor Ort ihren letzten Atemzug….  

Ich werde Erika genau so wie auf dem Bild oben immer in Erinnerung halten: eine kleine, zierliche Frau in typischer Arbeitsmontur in einem ihrer seltenen gelösten Momente…mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht… mit ihrem Lieblingsdingo an ihrer Seite.

Nun kannst du dich endlich ausruhen, Erika… und triffst deinen geliebten Eberhard wieder.  

Head Bobbing

Bei Balisto ist heute – den zweiten Abend in Folge – ein ausgeprägter Kopftremor aufgetreten, bei dem natürlich gleich unschöne Erinnerungen an Simbas fokale Anfälle wach wurden. Im Unterschied zu Simba zuckten jetzt aber nicht einzelne Kopfmuskeln, sondern der ganze Kopf zitterte. Bali war wach und ansprechbar…ließ sich durch Ansprache aus diesem „Anfall“ rausholen. 

Nun sind wir natürlich arg verunsichert…. eine Internetrecherche brachte aber eine vorsichtige Entwarnung.

Tierärztin Martina Wolf (Institut für Genetik, Uni Bern), die zusammen mit einigen Neurologen der Uni München die genetischen Risikofaktoren für Kopftremor beim Dobermann weiter erforschen und einen Gentest entwickeln möchte, schreibt:

„Es handelt sich um ein gutartiges Syndrom, das keiner Behandlung bedarf. Lebensqualität und Lebenszeit sind dabei nicht eingeschränkt. Zwischen den Episoden können Tage bis Monate vergehen, in denen keine Symptome auftreten. Auch ein völliges Verschwinden der Symptome ist möglich. Bis heute ist die Ursache nicht geklärt, epileptische Anfälle werden jedoch ausgeschlossen. „

Quelle: Kopftremor beim Dobermann

Abhilfe bringen laut Berichten von betroffenen Hundehaltern offenbar das Füttern von Bananen sowie die Gabe von Vitamin B.  

Wir werden jetzt einfach mal abwarten und beobachten. Sollte sich das Head Bobbing wiederholen / häufen, werden wir natürlich mit unserer Tierärztin darüber sprechen.

Zickige Phoebe

Phoebe ist eine schwarz-weiße mittelgroße Hündin…und eine Zicke, wie sie im Buche steht.

Ihr Frauchen ist dementsprechend „unentspannt“, weil sie nie sagen kann, wie das Mädel drauf ist und ob sie tatsächlich nett bleibt. Die könne nämlich von jetzt auf gleich loslegen. Deshalb blieb sie eigentlich immer an der Leine und wurde sofort zurückgerobbt, sobald sie auch nur moderat losmotzte, weil sie gerade keinen Lust hatte, Sofis dicke Nase im Gesicht zu haben oder von Bali beschnuppert zu werden  

Da meine Hunde in der Beziehung ja wirklich sehr cool sind und keinen Hund bedrängen, der einmal signalisiert, dass er nicht spielen mag, habe ich die gute Frau immer beruhigt und ihr gesagt, sie könne entspannen und die Leine locker lassen. So konnten wir dann auch immer nett zusammenstehen und klönen oder mal ein Stück zusammen laufen.

An Phoebes Unberechenbarkeit mochte ich übrigens nicht so recht glauben…. bis sie mich heute eines Besseren belehrt hat.

Wir haben die beiden schon von weitem in den Siegauen gesehen. Alle Hunde ohne Leine. Wir winkten und liefen aufeinander zu…und ich freute mich, dass Phoebe mal nicht angeleint wurde, sondern locker-flockig auf uns zulief, entspannt wedelte und sogar ganz kurz mit Sofia rumhopste. 

Nach der freudigen Begrüßung schlenderten wir zusammen weiter, die Hunde drehten ihre Kreise, grasten oder schnupperten an interessanten Stellen. Alles ganz entspannt. 

Und dann passierte es: Phoebe blieb stehen, roch an einem Grashalm, Bali trottete hinter ihr vorbei…. und plötzlich schoss Phoebe rum und vermöbelte Bali mit lautem Getöse!
 
Matilda war sofort zur Stelle und wollte – mit gerechtem Zorn in ihren Augen blitzend – ihrem Kumpel zur Hilfe eilen und ihrerseits Phoebe verhauen (die ja nur mal locker 3x so groß ist wie sie…). Glücklicherweise ließ sie sich aber von mir auf Zuruf stoppen, so dass Martina auch schon reinspringen und ihre Hündin von meinem armen Bali pflücken konnte, der die Welt offensichtlich nicht mehr verstand und nicht mal im Traum daran gedacht hatte, sich zu verteidigen….

Nun gut. Kann passieren. Und wir waren ja gewarnt.

Bei weiteren Treffen müssen wir halt ein bissel aufpassen, dass sich Phoebe und Matilda nicht zu nah kommen. Die Großen können im Extremfall auch mal eine hündische Ohrfeige wegstecken….bis sie hoffentlich lernen, bei Phoebe ein bissel vorsichtiger zu sein.  

Tollpatschige Trude

An der Siegfähre treffen wir relativ häufig eine junge Frau mit zwei Hündinnen, Jenny (kompakter schwarzer Dackelmix)  und Trude (Boxer in dark brindle).

Die kleine Hündin ist eher zurückhaltend und muss nicht unbedingt Kontakt haben, lässt sich aber brav beschnufeln. Trude hingegen ist rassetypisch überdreht und freut sich immer mehr, wenn Sofia und auch Balisto auf sie zustürmen.   

Blöderweise freut sie sich aber mittlerweile über das „Gesamtteam“ incl. Matilda, die aber überhaupt keinen Bock auf näheren Kontakt hat. Das hat dann heute leider zu einem kleinen Zusammenstoß geführt, als wir uns ausgerechnet an einer Engstelle trafen, Trude loshopste und in bester Spielabsicht mit ausgestreckten Vorderpfoten auf Matilda sprang…. woraufhin die Kleine natürlich explodiert ist! 

Wir haben dann mal fix getrennt und es ist glücklicherweise nichts passiert. Da beide Mädels nicht „nachtragend“ sind, dürften zukünftige Begegnungen aber kein Problem sein, solange wir beide darauf achten, dass wir den großen Tollpatsch und den kleinen Gremlin auseinanderdividieren.

Sturmtief Sabine

Das Sturmtief Sabine hat auf vielen unserer „Laufstrecken“ ordentliche Sturmschäden hinterlassen, so dass wir uns oft durch Matsch, über und unter (halb) umgestürzte Bäume, durch regelrechte Astdecken durchkämpfen müssen. Und das auf halbwegs offenem Gelände…. in den Wald trauen wir uns derzeit gar nicht. Es wäre viel zu riskant, dort entlang zu gehen, wo evtl. bereits in den Wurzeln gelockerte oder am Stamm angebrochene Baume quasi nur noch auf einen letzten kleinen Schubser (in Form eines Windstoßes) warten, um dann über uns runterzukrachen.     

Durch den vielen Regen sind zudem Flüsse, Bäche und auch der Grundwasserspiegel ordentlich angestiegen, so dass viele Gegenden komplett gesperrt wurden und wir nicht mehr allzu viele Möglichkeiten haben, noch nett und ungestört mit den Hunden spazierenzugehen.  

Frechheit

Gestern abend einen Riesenschüssel Salat mit Joghurt-Dressing gemacht, als Beilage zu Spätzle mit braunen Champignons. So weit, so gut.

Allerdings hatte Görk den Salat gleich entführt und auf dem Wohnzimmertisch abgestellt (und angefuttert), als ich ihn noch mal zum Abschmecken in die Küche bat. Er holte dann noch Getränke, ich verteilte das Essen auf Tellern, dann gingen wir zusammen ins Wohnzimmer…. und da stand der kleine Gremlin mit den Vorderpfoten auf dem Tisch, den Kopf in der Schüssel und mampfte seelenruhig UNSEREN Salat!

Aber glaubt bloß nicht, das kleine Aas wäre bei unserem doppelten Aufschrei erschrocken oder gar schuldbewusst zusammengezuckt!

Nein! Matildas Blick sagte ganz klar: „Was wollt ihr? War der Salat etwa nicht für mich bestimmt? Na, dann eben nicht….“