Radler-Fortschritt

Auf dem Siegdamm kamen uns mal wieder Fahrradfahrer entgegen, die Sofia natürlich schon von weitem gesehen hatte…. und trotzdem reihte sie sich bei den anderen Hunden ein, die am Wegesrand im Halbreis vor mir saßen und mich erwartungsvoll anblickten.

Sprich: Sie hat es ertragen, dass DREI Radfahrer an ihr vorbeisausten, während sie mit dem Rücken zu ihnen saß!
Ist das nicht der absolute Wahnsinn? 

Kleiner Bodyguard

Bei strahlendem Sonnenschein schlenderte ich heute mit den beiden Oldies auf ein schattiges Waldstück zu, während die beiden Chaoten ein kleines Rennspiel veranstalteten und ausgelassen ein Stück vorrannten… bis Sofia eine Vollbremsung machte und einfror: aus dem Dunkel war nämlich ein Fahrradfahrer aufgetaucht!

Glücklicherweise war der Radler noch weit genug weg, so dass sich die Dicke auf mein Rufen hin aus ihrer Schreckstarre lösen konnte und sich traute, ihm den Rücken zuzudrehen.

Leider trat der Radfahrer aber nun ordentlich in die Pedale und war plötzlich so nah dran, dass Sofia – sich nach der vermeintlichen Gefahr umschauend – fürchterlich erschrak, erst zusammenklappte, dann vor und zurück schwankte und schließlich in Panik losrannte. Dabei nahm sie nicht mehr wahr, dass ich mit den anderen Hunden in einen kleinen Seitenweg eingebogen war!

Genau in diesem Moment, als ich dem Mann zurief, er solle bitte stehenbleiben, weil die Hündin vor ihm Angst habe,  reagierte Mortisha, der Fahrräder normalerweise schnurzpiep sind: Das Ömchen schoss kläffend vor, bremste den Radfahrer dadurch aus und blieb frontal vor ihm stehen. Das war unmissverständlich: „Bleib‘ gefälligst stehen!“

Glücklicherweise drang genau dieses Kläffen noch zu Sofia durch, die sich daraufhin umschaute und bemerkte, dass sie nicht mehr „verfolgt“ wurde. Sie blieb stehen… und nun hörte sie auch mein Rufen. Hapuuuuuh!

Und Mortisha? Die blieb vor dem Mann stehen, bis sie sah, dass Sofia in meine rettende Arme gelaufen war….um dann, mit einem letzten strengen Blick zurück, zu mir zurückzutraben. Hochzufrieden. Mit sich und der Welt im Reinen.

Auch wenn ich verstehen kann, dass der Radfahrer leicht angesäuert war (obwohl er kein Wort sagte, sprach sein Blick Bände), muss ich gestehen, dass ich insgeheim richtig stolz auf Morty war. Meine kleine Heldin.

Allergie

Ab Mitte Juni fingen die allergischen Beschwerden bei Matilda wieder an… letztes Wochenende hat’s dann richtig reingeknallt: verdickte Ohren, rote Punkte auf der weißen Brust, Kratzen, Pfotenlutschen, Haarverlust hinter den Ohren und wie ein Streifen quer über die Pfoten. 

Wir sind also gleich heute morgen ab in die Praxis: Die „zerfledderten“ Pfoten könnten von der Dermilon-Paste kommen, die ich gegen die Rötungen und den Juckreiz draufgeschmiert hatte. Ich befürchte, Matilda reagiert auch auf das Lanolin darin.

Wir haben nun aber doch auf einen Allergietest verzichtet, weil die Hauptbeschwerden saisonal bedingt sind und wir (noch) nicht an eine Desensibilisierung denken.

Jetzt gibt es erst mal wieder Apoquel, das bei Mati beim letzten Mal extrem schnell angeschlagen hatte. Innerhalb von 24 Stunden hatte das Jucken schon aufgehört. Hoffentlich geht es auch dieses Mal wieder so schnell.

Ach ja, die Kleine ist tatsächlich etwas „stabiler“ geworden und wiegt nun ganze 12,2 kg. 
Dafür ist Simba immer noch zu schmal mit seinen 34,8 kg.

 

Interessante Sichtungen

Was man so alles zu sehen bekommt, wenn man am frühen Morgen an die Sieg stiefelt….

Gerade als wir den Kiesstrand betreten wollten, erblickten wir ein Stückchen weiter zuallererst einen wunderschönen und sattroten Fuchs, der uns erstaunt anschaute, eine Kehrtwende machte und in aller Seelenruhe wegtrabte, um schließlich im Unterholz zu verschwinden.

Welch‘ Glück, dass wir unsere „Jäger“ noch an der Leine hatten! 

Dann hörten wir ein leises Platschen und sahen direkt am gegenüberliegenden Ufer einen Mann in knallblauer Badehode, der sich vorsichtig ins kühle Wasser gleiten ließ und – ebenfalls in aller Seelenruhe – Richtung Rhein schwamm.

Doch damit nicht genug:

Während ich nun mit den Hunden ins Wasser stiefelte, meinte ich ein Licht AUF der Sieg zu sehen, das sich uns näherte. Da meine Augen nicht die besten sind, fragte ich meinen Mann, ob er dasselbe sah wie ich…. jaaaaa…. da schob gerade ein Mann sein Fahrrad mit leuchtender Fahrradlampe quer durch den Fluss! Öhmmmm.

Schreck am frühen Morgen

Wir waren gerade gemütlich auf dem Heimweg und ich filmte für Görk (der sich immer Sorgen macht, wie seine Kleine läuft) das Ömchen, das gerade fröhlich an mir vorbeihopste…. bis mir klar wurde, dass sie zielstrebig auf die Stelle zusteuerte, an der sie und Matilda sich auf dem Hinweg gewälzt hatten. Ich war also komplett auf sie fokussiert.

Dementsprechend groß war mein Schreck, als ich endlich hochschaute und (knapp 30 m von mir entfernt) einen Radfahrer mit freilaufendem Ridgeback um die Büsche biegen sah. Simba und Sofia etwa mittig zwischen mir und ihm stehend.
Ridgebacks sind Simbas Feindbild Nr. 1! ARGH! 

Und da ich Mann und Hund bereits durch eine unschöne Begegnung kannte, als Matilda läufig war, wusste ich, dass es sich um einen Rüden handelte.

Mir ist das Handy fast aus der Hand gepurzelt und ich habe nur noch nach Simba gebrüllt. Sehr laut, sehr drohend.

Der Mann sprang daraufhin vom Fahrrad, um seinen Hund zu packen…. und ich betete innerlich nur, dass Sofia nicht lospest (weil Simba den Rüden dann unter Garantie vermöbelt hätte). Die hat aber Angst vor Fahrrädern und blieb glücklicherweise verunsichert stehen.

„Simba…. Hierher! …. HIERher…. AUGENBLICKLICH!!!!!“ 

Monsieur hat sich daraufhin bequemt, zu mir zu kommen und sich anleinen zu lassen.

Der Mann wirkte aber trotzdem recht ängstlich, als ich rief „Der Rüde ist gesichert!“ und ein Stück zur Seite ging, mich aber nicht um die Hündinnen kümmerte. SEIN Rüde hat sich dann auch prompt eine Packung von Mortisha eingefangen.

Mannomann: bei so was schießt mein Adrenalinlevel in Nullkommanichts auf astronomische Höhen!

Aber mal ehrlich: wer rechnet schon damit, morgens um 6:15 Uhr jemandem zu begegnen?  Den meisten Hundehaltern hier ist ein langer Schlaf nämlich wichtiger, als mit ihren Hunde zu laufen, solange die Temperaturen noch annehmbar sind…

So was darf nicht noch einmal passieren!

Ich habe mich heute morgen sooooooo über mich selber geärgert!

Wegen der derzeitigen Temperaturen sind wir schon sehr früh unterwegs: um 6:00 Uhr stapften wir bereits über die Felder an der Siegfähre. Da um diese Zeit meist noch viele Feldhasen über die frisch abgemähten Wiesen flitzen, bin ich super vorsichtig, laufe ziemlich vorausschauend und behalte die Hunde hinter mir, um als erste um irgendwelche Büsche zu schauen. Und notfalls wird halt angeleint.

So weit, so gut. Auf dem Rückweg wollten wir aber noch einen Abstecher an die Sieg machen, damit die Wauzis sich erfrischen konnten. Und genau da habe ich gepennt. 

Sofia hopste fröhlich vorneweg und bevor ich sie auf Zuruf stoppen und anleinen konnte, startete sie plötzlich durch und schlug sich durch einen fast zugewucherten Trampelpfad (den wir sonst nie nehmen) und war weg. Sekundenbruchteile später hörte ich aufgeregtes Quaken, Flattern, Platschen.

Ich also losgerannt und gebrüllt… was Sofia nicht im Geringsten störte. Die hat nämlich HEFTIGST Jagdtrieb. *grmpf*

Ohne Möglichkeit einzugreifen konnte ich nur beobachten, wie eine Entenmutter wie aus dem Lehrbuch das volle Ablenkungsprogramm abzog („Ich bin flügellahm und du hast gute Chancen, mich zu kriegen“), um den Jäger von ihrem Nachwuchs wegzulocken!

Das sah oftmals so knapp aus, dass ich die totale Panik geschoben habe und schon befürchtete, dass Sofia irgendwann doch mit Ente zwischen den Zähnen zurückkommt. „Blöderweise“ setzte die Ente immer wieder nach, sobald Sofia langsamer wurde und abzudrehen drohte. Sie flatterte dann wieder auf den Hund zu, um sich dann blitzschnell umzudrehen und die Dicke so in immer tieferes Wasser zu locken und auszubremsen. Es war zum Verzweifeln!

Erst als ich aufgeschlossen hatte und ins Wasser gewatet war, um Sofia einzusammeln (welch‘ Glück, dass die anderen Hunde sich benommen haben!), „erholte“ sich die Entenmama wie durch ein Wunder und flog zu der Stelle zurück, an der die Jagd begonnen hatte…. um dort loszuquaken und nach ihren „Kinderchen“ zu suchen.

Ihr könnt euch meine Erleichterung vorstellen, als ich ebenfalls dort ankam und sah, dass zwei winzige Entenküken vor ihr herschwammen und die kleine Familie sich offenbar wieder beruhigt hatte!

Mann Mann Mann…. ich muss (gerade am frühen Morgen) viel vorsichtiger werden und viel früher anleinen, bevor wir ans Wasser gehen. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn durch so einen dummen und absolut vermeidbaren Fehler meinerseits ein Tier ernsthaft verletzt wird.

Die Neugierde wird stärker

In letzter Zeit stürmt Sofia nicht mehr direkt vom Auto ins Haus, sondern „trödelt“ auf der Einfahrt und tapst dann schon mal vorsichtig an die Grundstücksgrenze, um einen vorsichtig-neugierigen Blick auf die Nachbarschaft zu werfen. Nach etwas über einem halben Jahr ebbt die heftige Angst vor allem Umbekannten also anscheinend ab und sie wird langsam mutiger.

Wenn das Sofichen schon mal exploratives Verhalten anbietet, nutze ich das natürlich sofort aus und werde versuchen, das nun peu a peu auszubauen.

Heute habe ich mich prompt ca. 2 m weiter links auf unser Mäuerchen gesetzt und gewartet, bis sie sich an die Straße gewagt und zu mir geschaut hat. Daraufhin habe ich sie mit einem Leckerchen und zuckersüßem Tonfall gelockt. Hin- und hergerissen zwischen ängstlicher Vorsicht und Verfressenheit trippelte Sofi vor und zurück…um sich schließlich doch zu überwinden, sich mit einem Ruck in Bewegung zu setzen, zu mir zu rennen, sich das Leckerlie zu schnappen und dann abgeduckt, breitbeinig und mit angelegten Ohren gleich wieder ins Haus zu rennen. 

Das war zwar nur ein kleiner Schritt, aber immerhin! Darauf können wir aufbauen!