Erster Tierarztbesuch

Heute war für Sofia wieder ein anstrengender, aber trotzdem positiver Tag!

Morgens ging es mit den Hunden in den Ennert, wo man doch öfter Leute trifft als auf unseren üblichen Runden. Unter anderen halt auch normale Spaziergänger ohne Hunde, was sie besonders gruselig findet. Wir sind dann einfach in gebührendem Abstand hinter zwei Männern und einer älteren Dame hergegangen, die sich angeregt unterhielten…. so dass die Schnecke irgendwann gemerkt hat, dass ihr nichts passiert und sie wieder entspannt über den Waldweg trotten konnte.

Am frühen Nachmittag war sie als Begleitung für Simba mit bei der Tierärztin und totaaaaal mutig: im Wartezimmer hat sie – geduckt und mit leicht eingeklemmter Rute und angelegten Ohren – jede Ecke erkundet, ist zusammen mit ihrem großen Bruder auf die Waage (als er runter ist, konnten wir sehen, dass sie ganze 30,6 kg wiegt), hat sich von einer Tierarzthelferin anlocken und mit Leckerchen bestechen lassen, ist vorsichtig mit ins Behandlungszimmer, befand die Tierärztin schnell für ungefährlich, untersuchte eine geöffnete Schublade, nahm auch hier Leckerchen an und hat schließlich von sich aus eine Pfote auf den runtergefahrenen Behandlungstisch gesetzt!

Frau Daniels, die selber mal einen Angsthund hatte, war total begeistert…. vor allem als sie Sofi im Kopfbereich anfassen konnte (ihr war natürlich sofort die fette Narbe aufgefallen). Sie hat Sofia einen grundguten Charakter attestiert. Und die Pfoten seien der Hit! 

Malheur

An sich ist Sofia stubenrein… im Tierheim gehörte sie nämlich zur „Küchengang“, die zumindest nachts aus dem Freilauf direkt vor dem Haus der TH-Leiter ins Haus kam und so schon mal eine häusliche Umgebung kennenlernen konnte.  Bislang hat sie ihr Geschäft auch immer brav draußen gemacht und sogar mal nachts – als es wohl pressierte – ganz hektisch an der Terrassentür gekratzt, damit ihr jemand öffnet.

Trotzdem wirkt sie in allem, was sie tut, wie ein Junghund. Die dicken Pfoten, die ungelenken Bewegungen, die Aufregung,  bei allem, was sie erlebt, und dann der nahezu komatöse Schlaf.

Und genau wie ein Welpe/Junghund, bei dem die Blase drückt, nachdem er geschlafen, gefressen, gespielt oder etwas Aufregendes erlebt hat, muss auch Sofi pieseln. Als ihr „Papa“ heute einfach abends weg gewesen ist und sie bei seiner recht späten Heimkehr wach wurde, freute sie sich soooooo dolle, dass sie alles um sich herum vergaß, sich mitten ins Wohnzimmer hockte und einfach laufen ließ! Auf  mein erschrockenes und vorwurfsvolles „Sofia!“ hin, schaute sie ertappt, verkniff sich das Weiterpieseln und joggte sofort raus in den Garten. 😀

So war dann die Pfütze nicht allzu groß und ich konnte sie gerade noch mit einer glücklicherweise direkt daneben liegenden Hundedecke aufwischen, bevor sie unter das Sideboard fließen konnte. 😉

Rückruf

Knapp zwei Wochen nach ihren Einzug bei uns klappt das mit dem Rückruf (ohne Ablenkung) schon ganz gut.
Nur sollte man sich dabei nicht hinhocken…. 

Zuhause fühlt sie sich wohl….

So gestresst das Sofichen draußen auf Umweltreize reagiert, so entspannt ist sie bei uns zuhause. Das neue Quartett geht völlig selbstverständlich miteinander um und wir machen uns überhaupt keine Sorgen, sie alleine zu lassen…

Je nachdem wie eine Vergesellschaftung hier läuft, separiere ich die Hunde bei Abwesenheit und lasse den Neuen mit dem Hund zusammen, mit dem er sich am besten versteht. Diese Vorsichtsmaßnahme war aber hier von Anfang an nicht notwendig, auch wenn wir natürlich ganz „klein“ angefangen haben wie bei einem Welpen: mal den Müll rausbringen, mal in den Keller gehen, dann auf ein kurzes Schwätzchen zur Nachbarin rüber.

Da wir heute Görks Motorrad aus der Werkstatt abholen durften, nutzten wir auch dies zu Trainingszwecken und fuhren gemeinsam für ein halbes Stündchen weg. Niemand wurde aufgefressen  , kaputt gemacht hat Sofia aber auch nichts und alles blieb schön still.

Aber hätte jemand bei DIESEM Anblick, der mittlerweile schon normal ist, was anderes erwartet?

Panik pur

Ich habe beschlossen, dass ich Sofia zwar weiterhin den Stress zumute, in die Hundeschule und zu unseren großen Runden in der freien Natur zu fahren…. weitere Versuche, hier mal nur um den Block zu gehen, schenken wir uns aber in den nächsten Wochen: heute war es nämlich GANZ schlimm! 🙁

An sich fing die Löserunde richtig gut an: Sofia trabte beschwingt mit hocherhobener Rute hinter Simba und mir her…. und zögerte immer nur kurz, wenn sie an Ecken ankam oder irgendwo ein Geräusch hörte.

Als wir dann aber auf eine Parallelstraße einbogen, stand ein Stück vor uns ein LkW halb auf dem Bürgersteig, aus dem ein paar Männer offenbar gerade etwas ausluden. Um die Kleine nicht allzu sehr zu stressen, überquerten wir also die Straße, um die potentielle „Gefahrenquelle“ im Bogen zu passieren. Just als wir aber auf Höhe des Lasters waren, ging in dem Haus dahinter ein Presslufthammer los….

Panik pur. Ich hatte Schwierigkeiten, die völlig hektische Sofia zu halten, habe sie im Geschirr gepackt….sie stand auf den Hinterbeinen und mühte sich so heftig ab, dort weg zu kommen, dass es an ein Wunder grenzt, dass sie sich nicht die Krallen abgefetzt hat. Die Geräusche, die sie dabei in ihrer höchsten Not gemacht hat, waren einfach nur erbärmlich. 🙁

Ich war echt froh, als wir endlich zuhause waren, wo sie sofort wieder entspannen konnte…. erstaunlicherweise OHNE sich zu übergeben!

Mann Mann Mann… das wird noch ein hartes Stück Arbeit. Aber wir haben ja alle Zeit der Welt.

Das Leben ist gruselig

In Simbas Begleitung ging der kleine Löserunde an sich ganz gut, bis wir den kleinen Stichweg kurz vor unserem Haus entlanggingen und unsere Nachbarn ausgerechnet in diesem Augenblick ihre elektrischen Rolläden hochfuhren.

Sofia war in heller Aufregung, wollte nur noch weg… traute sich aber nicht weiter, weil genau in diesem Moment unser direkter Nachbar Marke „alt, krank und gebrechlich“ auf eine Krücke gestützt auf uns zuhumpelte.

Überall Schreckgespenster!

2. Spielrunde

Heute ging es wieder in die Hundeschule…. auf der Fahrt (5 Minuten) zitterte Sofia am ganzen Körper und kotzte sich die Seele aus dem Leib. Am Teckelclub angekommen erkannte sie das Gelände aber sofort und hopste gleich begeistert los.

Auch dieses Mal hat sich ein ziemlich beklopptes Trüppchen gefunden, das auch körperlich gut zusammenpasste, so dass auch ein eher wildes und raues Spiel möglich war.

Als es heim ging, war die Motte richtig enttäuscht, aber auch ziemlich geschafft: sie hopste sofort ins Auto, kringelte sich zusammen und schlief sofort ein!

 

Willkommene Ablenkung

Auch wenn ich immer wieder weinen muss, bin ich doch froh, durch das neu entstehende Zusammenspiel der Hunde und Sofias Entwicklung abgelenkt zu werden.

Heute hat das Mädel erste Mal auf einem großen Feld richtig ausgelassen mit den anderen Dreien gespielt! Selbst Oma Mortisha hat begeistert (und ohne Kontrolltendenzen) mitgemacht und ist mit einem heftigen Bodycheck gegen Sofia geknallt, die das unglaublich witzig fand.

Zwischendurch hat sie ihre 5 Minuten bekommen und ist wie eine Irre rumgewirbelt und vor und zurück gerast…. wir haben echt nur noch die Gremlins eingesammelt, damit die nicht unter die dicken Pfoten kamen!

Diese Hündin ist soooooo zuckersüß. Wir sind total verliebt! 

Farewell, Ute….

Ute
14.03.1957 -21.01.2017

Gegen 17 Uhr hat sie es endlich geschafft: sie machte ihren letzten Atemzug und starb (an der Folgen einer COPD) in den Armen ihrer Tochter.

Liebe Ute,

ich bin froh und dankbar, dass ich dich in deinen letzen Stunden begleiten durfte…
ich bin froh und dankbar, mit eigenen Augen gesehen zu haben, dass man dein Leiden so gut wie möglich verringern konnte….
vor allem aber bin ich froh und dankbar, dass du mir fast 2 Jahrzehnte eine so wunderbare Freundin warst, auf die ich mich immer verlassen konnte.

Ich vermisse dich jetzt schon ganz schrecklich, auch wenn du immer in meinem Herzen sein wirst.

In Gedanken bin ich bei deiner Tochter Jana und ihrer Familie. Sie ist eine starke junge Frau… sie schafft das schon! Und ich werde – wie ich es dir versprochen habe – weiterhin den Kontakt zu Tobys neuen Menschen halten.

Irgendwann sehen wir uns wieder, meine Liebe.

Weinend,
Grazi