Wütender Gremlin

Ich habe mir einen Hexenschuss zugezogen und laufe seit 2 Tagen recht schief durch die Gegend…. Es kam aus dem Nichts heraus… gesessen, aufgestanden, SCHMERZ.

Gestern musste ich den morgendlichen Spaziergang sogar abbrechen, weil nichts mehr ging. Damit so was kein zweites Mal passiert, knalle ich nun ordentlich Schmerzmittel rein.

Ganz optimistisch ging es heute wieder mit den Hunden an die Sieg, wo es recht übersichtlich ist und man meist niemanden trifft. Tatsächlich sahen wir beim Parken erst mal nur eine Fahrradfahrerin mit Schäferhund, die quasi vor uns wegfuhr. Die Luft war rein: also Leinen ab und los!

Nun gut… schnell waren wir nicht unterwegs, aber immerhin.

Auf dem Rückweg humpelte ich einen Feldweg entlang, direkt auf die Autobahn zu. Matilda – wie üblich – vorneweg. Als ich nun nach rechts über den halbhoch stehenden Mais blickte, sah ich die Fahrradfahrerin von vorhin. Sie stand über ihrem Rad, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und schaute den Weg unterhalb der Autobahn entlang, auf den Matilda gerade eingebogen war. Die Körperhaltung war eindeutig: ihr Hund hörte nicht und war offenbar in unsere Richtung unterwegs!

Also stoppte ich Simba per Zuruf, griff mit der Linken in sein Geschirr und packte daraufhin ächzend mit der Rechten nach Mortisha, die gerade an mir vorbei wollte. Nun stand ich da… vornübergebeugt… schmerzerfüllt… und sah endlich den Schäferhund in meinem Blickfeld auftauchen, der mit gesenktem Kopf schnurstracks auf die kleine Matilda zusteuerte… und mir wurde schlagartig klar: sollte der Hund der Kleinen ans Leder wollen und meine beiden Oldies (verständlicherweise) vorschießen, hätte ich KEINE Chance, sie zu halten!
schreck
Ich tat also das einzig Vernünftige und ließ Mortisha los.

Der Gremlin schoss vor, direkt zwischen Matilda und den Schäferhund, der vor lauter Schreck eine Vollbremsung hinlegte…. als Morty nun auch noch kläffend auf ihn zustürmte, warf er sich rum und rannte zu seinem Frauchen zurück….dicht gefolgt von dem erbosten Gremlin und seinem Mini-Me, der natürlich KEINE Ahnung hatte, wie ernst das Ganze war und einfach ein Stück weit fröhlich mithopste.

Glücklicherweise brach Mortisha die Verfolgung nach einigen Metern ab und blieb breitbeinig und mit hocherhobenem Haupt stehen: „Wag‘ es bloß nicht zurückzukommen!“

Ok. Ich gestehe: es sah schon witzig aus, wie der wütende Gremlin einen knapp doppelt so großen Hund in die Flucht geschlagen hat…. aber das hätte auch ganz anders ausgehen können. Wäre der Schäferhund ernsthaft auf Ärger aus gewesen und hätte sich nicht von Mortishas bestimmten Auftreten einschüchtern lassen, hätte die Situation ganz anders ausgehen können.  Denn rein körperlich hätten sie (und natürlich auch das kleine Matildchen) ihm nichts entgegensetzen können.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, was dann passiert wäre…. da ich ja aufgrund meines derzeitigen Handicaps nicht schnell genug hätte eingreifen können und die andere Hundehalterin viel zu weit weg war.

Das Wunder des Lebens

Die letzten Wochen waren superspannend: jeden Morgen ging der erste Blick zum Amselnest und es war eine Freude mitanzusehen, wie die Amselküken aufwuchsen.

Die Amselmama übrigens war die ganze Zeit über relativ entspannt und störte sich nicht daran, dass ich in unmittelbarer Nähe fotografierte. Der Papa, der während der Brutzeit anfangs erst abends kam, musste aber ordentlich mitfüttern, nachdem die Küken geschlüpft waren…. und war deutlich unentspannter. Er flog weg, sobald man näher rankam, so dass wir nicht mehr so viel knipsen konnten, um die Aufzucht der Küken nicht zu stören.

Dr Arbeitsaufwand, den die Amseleltern in die Aufzucht stecken, war wirklich beeindruckend. Es war ein stetes Kommen und Gehen: meist kümmerte sich die Mutter um die Hygiene und schaffte den ganzen Unrat aus dem Nest …und der Vater schaffte den Großteil des Futters ran.

Und zwar bei Wind und Wetter!

Obwohl der Nistplatz vor Regen und Wind relativ gut geschützt war, waren die Temperaturen natürlich entsprechend… während der heftigen Unwetter sah man nichts mehr von den Kleinen, weil Muttern sie – aufgeplustert und mit ausgebreiteten Schwingen – komplett abschirmte.

Nachdem das Federkleid der Küken komplett ausgebildet war und aus den Minipunks, die anfangs nur aus Schnabel zu bestehen schienen, richtige kleine Vögel geworden waren, ließ Frau Amsel sie immer öfter alleine. Im Nest wurde es zunehmend enger und die Kiddies wurden unruhig. Schließlich saßen die kleinen Federkugeln oft am Nestrand, schauten sich ganz genau um und versuchten, den Mut aufzubringen, um endlich auszufliegen.

Küken Nr. 1 flog gestern abend formvollendet (!) unter dem Pavillon hindurch über die ganze Terrasse und ab in den Garten…. WOW! Damit hatte ich nicht gerechnet.

Küken Nr. 2 flog eine knappe Stunde später los, machte Zwischenstopp in unserem Pavillon und hüpfte dann in die Büsche.

Küken Nr. 3 bereitet sich heute morgen offenbar mental auf den Abflug vor und als wir 1,5 Stunden später schauten, war das Nest leer. Wenige Minuten später entdecken wir Küken Nr. 4 in einer Fuchsie.

Nun sind sie also (mehr oder weniger) flügge und wir um eine sehr schöne Erfahrung reicher!

 

Rangelei

Nachdem der erste Spaziergang mit Bernhardinerin Madonna und Simba so super entspannt lief, sind wir „übermütig“ geworden und haben es leider verbockt.
traurig
Die Große blieb gleich an der Schlepplein und Simba, der völlig relaxt war, wurde schon nach wenigen Metern abgeleint.

Er sagte dann auch gar nicht „Hallo“, sondern lief ein Stück die Böschung runter, markierte eine anscheinend äußerst wichtige Stelle, kam wieder rauf auf den Weg und wollte locker-flockig dicht an Madonna vorbeitraben, die die Gelegenheit natürlich für eine Spielaufforderung nutzte. Nur befand sie sich ja auf seiner rechten Seite, wo er nur noch schlecht sieht… er pampte deshalb kurz, sie motzte „beleidigt“ zurück und schon  war eine Rangelei im Gange. Argh!

Das arme Frauchen vom Madonna riss instinktiv an der Leine und zog ihre Hündin zu sich, so dass sich alle rückwärts die Böschung hinunterbewegten, glücklicherweise aber nicht übereinander purzelten. Ich bin dann sofort hinzugesprungen, hatte Simba im Geschirr gepackt und ihn dort rausgezogen.

Ich glaube, BEIDE Hunde waren erleichtert, dass wir diese blöde Situation aufgelöst haben…denn wirklich ernst meinte keiner von beiden die Auseinandersetzung.
zwinker
Wirklich entspannt verlief der Spaziergang danach nicht mehr, auch weil das Wetter miserabel war und es wie aus Eimern goss, womit Simbas Laune schnell auf einem Tiefpunkt ankam und er mit sich und der ganzen Welt unzufrieden war.

Tja… da werden wir uns bemühen müssen, die nächsten Spaziergänge so zu gestalten, dass wieder alles passt und keiner der Hunde überfordert wird.