Beim Röntgen war keine Vergrößerung oder sonstige Veränderung des Herzens zu sehen, Luftröhre frei, in einem guten Winkel zur Wirbelsäule…. dafür aber heftigste Spondylose, die Simba jedoch wohl keine Beschwerden macht.

Nachmittags waren dann die Befunde da: alle Blutwerte waren perfekt, auch Lactat, Magnesium und so. Alle…bis auf einen der Herzmarker, der bereits auf geringste Schäden am Herzmuskel oder an den Mitralklappen hinweist. Dieser Wert war leicht erhöht.

Also haben wir für den 04. Juli einen Termin für einen Herzultraschall vereinbart.

So sah Mortisha heute aus, nachdem sie sich am Wegesrand in einer toten Spitzmaus gewälzt hatte, um die lauter Nacktschnecken rumkrochen…

Aufgrund der beschriebenen Symptomatik hat die Tierärztin Simbas Herz gründlichst abgehört. Es schlug leise, aber gleichmäßig und ruhig. Keinerlei Herzgeräusche. Blutdruck normal.

Akuter Blutdruckabfall? Kurzzeitige heftige Herzrhythmusstörung? Micro-Schlaganfall? Who knows?

Also erst mal viel Blut abgezapft, um einen Komplettcheck zu machen, incl. eines speziellen Herzprofils, für morgen einen Termin für ein Thoraxröntgen vereinbart und Simba vorsichtshalber auf Karsivan gesetzt.

Ich hatte schon länger das Gefühl, dass mit Simba was nicht stimmt, ohne den Finger genau drauf legen zu können: Er ist auf Spaziergängen nämlich nicht mehr so aktiv wie früher, aber …nun ja… er wird nicht jünger (ist mittlerweile 9) und das drückende Wetter der letzten Wochen tut sicher auch sein Übriges.

Das Herz? Oder vielleicht doch Schmerzen?
Er kommt halt auch nicht mehr so locker ins Auto…

Unter Schmerzmedis und anschließend Dexboron forte wurde er tatsächlich beweglicher. Aber Bäume hat er immer noch nicht ausgerissen.

Heute dann der Schock: Der Bub blieb zurück, hatte einen leicht schwankenden Gang. Das Herz konnten wir nicht spüren, aber er begann im Kopfbereich zu zucken, drohte umzukippen.

Görk ist daraufhin mit Matilda losgerannt, um das Auto zu holen, während ich mit den beiden Oldies zurückblieb und Simba stützte.

Da der Bub im Stand stark zitterte und ich den Eindruck hatte, dass es in der Bewegung besser wurde, gingen wir im Schneckentempo weiter. Dabei nahm er den Kopf wie einen Schaufelbagger runter und fuhr damit -für Simba völlig untypisch – durch das hohe und feuchte Weidegras. Dabei wäre er mir einmal fast vornüber gekippt!

Zuhause angekommen hat sich der Dicke schnell erholt und wirkt nun wieder völlig normal. Trotzdem geht es morgen früh natürlich gleich zur Tierärztin.

Mortisha neigt zu Übertreibungen.

Gut…. hier waren schon frühmorgens mehr als 20 °C und die zwei Oldies waren nach fast einer Stunde Spaziergang (dabei war es eine kleine Runde) ordentlich am Hecheln, aber muss man dann wirklich vor dem Auto zusammenbrechen?

Leider hat es Mortisha vorgezogen, nicht mitzukommen… also bin ich mit dem Dicken und der Kleinen „alleine“ um den Sieglarer See gewandert.

War morgens mit den Hunden unterwegs, querfeldein, Wauzis hatten Spaß und waren auf dem Rückweg rechtschaffen müde. Simba rutschte dann auch mal wieder rückwärts einen Hang runter…. er findet das spaßig.

Da kamen uns auf dem Wanderweg ein älterer Herr und ein Paar entgegen. Ich rief das Trio ganz entspannt zu mir und wollte sie am Wegesrand absitzen lassen, als der Senior schon rief „Lassen Sie ruhig…wir haben keine Angst vor Hunden!“

Ich daraufhin: „Die sind aber pitschnass und…“

Er unterbrach mich: „Das macht doch nichts!“

Sein Lachen war dann wohl für Mortisha der Startschuss: bellend rannte sie los und zog damit die anderen beiden mit, die sie natürlich überholten und vor ihr bei den Leuten waren. Dort angekommen bellte Morty noch 1x kurz aus Unsicherheit …und beschloss dann , dass diese knuddelnden Leute wohl doch nett sein mussten . Also reihte sie sich gleich mit ein, um ebenfalls ein paar Streicheleinheiten zu ergattern.

Natürlich kam dann gleich die Frage nach der Rasse.

Ich: „Das sind alles Mischlinge aus dem Tierschutz“.
Er: „Das dachte ich mir schon!“

Öhm… was wollte er mir damit sagen? Das sich niemand so bekloppte Viecher vom Züchter holen würde?

Jedenfalls waren alle Menschen und Hunde restlos voneinander begeistert, auch wenn ich die quietschende Dame leicht enttäuschen und darüber informieren musste, dass Mortisha NICHT die Mama von Matilda („Matilda? Oh, wie niiiiiedlich!“) ist.

…haben meist nicht das allerbeste Verhältnis.

Dementsprechend bemühe ich mich natürlich schon dafür zu sorgen, dass unsere Wauzis niemandem in die Quere kommen.

Als wir aber gerade auf dem Damm entlang des Jüdischen Friedhofs unterwegs waren, hatte ich zu spät bemerkt, dass Mortisha zurückgeblieben war und sich just in diesem Moment ein Mountainbiker näherte. Da die kleine Humpelotte auch noch den Damm kreuzte und so dem Mann den Weg abschnitt, blieb mir nicht anderes übrig, als sie jubelnd anzufeuern „Ja…lauf’…. du schaffst das!“….und dem Radler dann mit einem entschuldigenden Lächerln zuzurufen, dass sie nicht die Schnellste sei, weil sie schon was älter sei.

Glücklicherweise hat der Mann es nicht nur mit Humor, sondern mit unglaublich viel Verständnis genommen: er drosselte sein Tempo, lachte, stoppte auf Mortys Höhe und lockte sie zu sich ran, um das Ömchen zu streicheln…. was natürlich auch gleich Simba und Matilda auf den Plan brachte.

Der Mann (selber nur Katzenbesitzer) fand das Trio toll und war beeindruckt davon, wie artig sie am Wegesrand sitzen blieben und mich anschauten, wenn andere Radfahrer, Jogger oder Passanten an uns vorbeifuhren oder – gingen. Ihm sei das viel lieber als Leute, die ihre Hunde hektisch ranholten und extrem kurz hielten, da das die Aggression eines Hundes nur fördere.

Womit er natürlich nicht ganz unrecht hat. Passanten & Co. sollten nichts „Außergewöhnliches“ sein, auf das man durch Hektik und Strenge erst recht aufmerksam macht. Und hat der Hundehalter Stress, so überträgt sich das oftmals auf den Vierbeiner, der dann seinerseits möglicherweise unentspannt reagiert. Insbesondere bei jagdlich motivierten Hunden, die zusätzlich noch auf einen Bewegungsreiz reagieren, kann das ganz schnell dazu führen, dass sich schnell bewegende Personen (ob nun zu Fuß oder auf dem Rad) verfolgt und gejagt werden.