Das Wunder des Lebens

Die letzten Wochen waren superspannend: jeden Morgen ging der erste Blick zum Amselnest und es war eine Freude mitanzusehen, wie die Amselküken aufwuchsen.

Die Amselmama übrigens war die ganze Zeit über relativ entspannt und störte sich nicht daran, dass ich in unmittelbarer Nähe fotografierte. Der Papa, der während der Brutzeit anfangs erst abends kam, musste aber ordentlich mitfüttern, nachdem die Küken geschlüpft waren…. und war deutlich unentspannter. Er flog weg, sobald man näher rankam, so dass wir nicht mehr so viel knipsen konnten, um die Aufzucht der Küken nicht zu stören.

Dr Arbeitsaufwand, den die Amseleltern in die Aufzucht stecken, war wirklich beeindruckend. Es war ein stetes Kommen und Gehen: meist kümmerte sich die Mutter um die Hygiene und schaffte den ganzen Unrat aus dem Nest …und der Vater schaffte den Großteil des Futters ran.

Und zwar bei Wind und Wetter!

Obwohl der Nistplatz vor Regen und Wind relativ gut geschützt war, waren die Temperaturen natürlich entsprechend… während der heftigen Unwetter sah man nichts mehr von den Kleinen, weil Muttern sie – aufgeplustert und mit ausgebreiteten Schwingen – komplett abschirmte.

Nachdem das Federkleid der Küken komplett ausgebildet war und aus den Minipunks, die anfangs nur aus Schnabel zu bestehen schienen, richtige kleine Vögel geworden waren, ließ Frau Amsel sie immer öfter alleine. Im Nest wurde es zunehmend enger und die Kiddies wurden unruhig. Schließlich saßen die kleinen Federkugeln oft am Nestrand, schauten sich ganz genau um und versuchten, den Mut aufzubringen, um endlich auszufliegen.

Küken Nr. 1 flog gestern abend formvollendet (!) unter dem Pavillon hindurch über die ganze Terrasse und ab in den Garten…. WOW! Damit hatte ich nicht gerechnet.

Küken Nr. 2 flog eine knappe Stunde später los, machte Zwischenstopp in unserem Pavillon und hüpfte dann in die Büsche.

Küken Nr. 3 bereitet sich heute morgen offenbar mental auf den Abflug vor und als wir 1,5 Stunden später schauten, war das Nest leer. Wenige Minuten später entdecken wir Küken Nr. 4 in einer Fuchsie.

Nun sind sie also (mehr oder weniger) flügge und wir um eine sehr schöne Erfahrung reicher!

 

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