Mahlzeit

An sich kann man ja wirklich nicht über Felicitas meckern, bis auf diese eine kleine Macke:

Alleine bleiben ist nicht gerade ihre Königsdisziplin und sowieso nur zu ertragen, wenn mindestens ein Hundekumpel ihr Gesellschaft leistet. Je nach Tagesform und Unglücklichkeitsgrad fängt sie an zu jammern, shreddert die Tageszeitung oder knabbert Stoffstreifen aus Hundelaken, Dekokissen oder Bekleidungsstücken, die dummerweise in ihrer Reichweite liegen geblieben sind. Letzteres wäre nicht ganz so schlimm, wenn sie den Stoff nicht auch noch fressen würde!

Heute hat es mein Göttergatte leider gewagt, eine geschlagene Stunde später als üblich von der Arbeit zu kommen. Die Quittung bekam er in Form eines fein säuberlich aufgeknibbelten Zierkissens präsentiert. Er fand das aber nicht weiter schlimm… schließlich hatte sie das Kissen ja nur ordentlich an den Nähten aufgetrennt und das Innenleben unberührt gelassen. Dachte er.

Bei genauerer Betrachtung des Kissens stellte ich nämlich fest, dass über seine gesamte Länge ein 7 cm (!) breiter Stoffstreifen fehlte.

Wir können wirklich von Glück sagen, dass Feli absolut unempfindlich ist und dass solch unverdauliches Zeug bisher immer ordentlich hinten rausgekommen ist. Hoffentlich bleibt das auch weiterhin so….

Sonntägliches Trailen

Mir ging es zwar hundsmiserabel, aber da wir alle schon an MT-Entzugserscheinungen litten, ließen wir uns das Training nicht nehmen. Zumal es heute erstmals an den Rotter See in Troisdorf ging.

Hier Simbas und Mortishas Trail: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5057153

Traillänge: 460 m, 8 Abzweigungen. Schwierigkeiten: starker Wind, offene Fläche, Landstraße, wildreiches Gebiet

Simba lief sehr sicher, nahm die ersten Abzweigungen korrekt und auch die offene Fläche bereitete ihm keine Probleme. Als es aus dem Spazierweg oberhalb des Rotter Sees direkt an die Landstraße ging, „zog“ ihn der Wind erst einmal über die Straße hinweg auf einen Feldweg, doch er korrigierte sich schon nach wenigen Metern, drehte um und kehrte wieder auf die richtige Straßenseite zurück.

Nun bog Simba einen Querweg zu früh Richtung See ein…. und stieß prompt auf drei Hasen, die mitten auf der Wiesen saßen! Zwei spurteten sofort los, einer duckte sich ins Gras. Simba wechselte sofort vom Trail- in den Jagdmodus und knallte in die Schleppleine. Der letzte Hase erschrak und sprintete quer über die Wiese. Höchste Erregungsstufe bei dem Simbel.

Aber – oh, Wunder! – auf das ruhige Kommanda „Aaaaaarbeiten“ hin trippelte Simba schwer atmend vor und zurück, drehte sich um, verhedderte sich in der Leine…und trailte – nachdem ich ihn befreit hatte – anstandslos und sicher bis zur VP weiter.

Ich muss schon sagen: für einen jagdlich so stark motivierten Hund wie den Simbel hat er sich verdammt schnell berappelt und wieder auf das Wesentliche besonnen.

Mortisha lief übrigens ganz ähnlich wie der Dicke. Allerdings war sie sich offenbar beim Übergang von der offenen Fläche quer durch die Büsche auf den kleinen Weg wohl nicht ganz sicher, da sie gleich wieder zurückhüpfte, ein paar Meter am Gebüsch entlanglief und erst dann wieder korrekt auf den Weg einbog.

Auch die Kleine wurde vom starken Wind über die Straße getrieben und brauchte ein paar Meter mehr „Bedenkstrecke“, bevor sie umkehrte und zurück Richtung See lief.

Interessanterweise bog auch Mortisha in den ersten Weg zum See ab und befand sich nun ein Stück unterhalb der VP. Ohne Hasen (die sich jetzt wohlweislich versteckt hielten) als Ablenkung lief sie mit deutlichem Rechtsdrall die Wiese hinunter, bekam die VP nun über Hochwind offensichtlich stark in die Nase und suchte hochmotiviert entlang der Büsche eine Möglichkeit, zu der gesuchten Person zu gelangen. Endlich entdeckte sie eine Stelle, die nicht ganz so dicht bewachsen war, sprang todesmutig hinein und kämpfte sich quer durch Unterholz eine steile Böschung hinauf, um direkt hinter der VP durch die Büsche zu springen.
Super, gemacht, kleine Trailmaus! 

Berühmte letzte Worte

…oder wie rücksichtslos können Hundehalter nur sein? 

Wie ich einen Tag post-OP mit Vega und Felicitas unterwegs war, kam uns an einer Engstelle ein Radfahrer mit freilaufendem Windhund (wahrscheinlich Galgo) entgegen.

Ich rief dem Mann zu, dass ich hier einen frisch operierten Hund habe…. leinte meine Hunde demonstrativ an und machte einen Schritt zur Seite. Nun war der Typ aber wohl der Meinung, es sei damit getan, jetzt erst recht Gas zu geben, in 2 m Entfernung full speed an uns vorbeizudonnern und im Vorbeifliegen zu rufen: „Meiner ist sowieso schneller!“

Ich sag‘ nur: Berühmte letzte Worte….

Vega darf nämlich aufgrund der „Rücken-OP“ kein Geschirr tragen und hatte ungewohnterweise ein Halsband an, das – wie sollte es auch anders sein? – wohl zu locker eingestellt war.

Die mit der Situation überforderte Feli motzte, Vega wand sich mit einer kurzen Bewegung aus dem Halsband , preschte los und überraschte Hund und Halter damit, auf einer Kurzstrecke so extrem schnell zu werden!

Sie rammte den Windhund, grummelte, machte sich groß, die beiden drehten sich im Kreis… Ich schluckte meinen Ärger auf mein sonst so verlässliches Mädel runter und rief sie betont lässig ab, worauf sich die Hunde voneinander entfernten.
Ist zwar nix passiert, aber sch*** war es trotzdem. 

Ist es wirklich zu viel verlangt, einen leichten Sicherheitsabstand zu wahren und/oder das Tempo etwas zu drosseln?

Man sagt Kindern nicht ohne Grund, dass sie niemals an fremden Hunden vorbeirennen oder vor ihnen weglaufen sollen. Bei den meisten Vierbeinern wird durch schnelle Bewegungen Jagdverhalten (Hetzen) ausgelöst. Ein „Problemverhalten“ gegenüber Menschen, das viele Hund’ler in arge Nöte bringt, wenn Jogger, Radfahrer oder dergleichen an ihnen vorbeidüsen. Meinen Hunden sind solche Reize schnuppe…. bei Hunden oder Wild sieht das aber anders aus.

Bei Hunden kommt darüberhinaus hinzu, dass dieses Verhalten im hohen Maße „ungebührlich“ ist. Ein Hund, der deeskaliert, läuft einen Bogen, wendet den Blick ab, nimmt das Tempo raus. Dieser hier tat aber das genaue Gegenteil… weil Herrchen es so wollte.

Lebe wohl, Nolte!

Einen knappen Monat vor seinem 15. Geburtstag ist der wundervolle Nolte seinem langjährigen Rotti-Kumpel Nick (ebenfalls 14-jährig am 23. Januar 2011 verstorben) in den Hundehimmel gefolgt.

Dieses großartige Foto von den beiden Senioren mit zwei jungen Rottweilern aus dem Tierheim Chemnitz stammt von Stefanie Vogl aus Rodewisch und zeigt sie so, wie ich sie immer in Erinnerung haben werde: absolut souverän, geduldig, aufgeweckt und lebensfroh. Auch wenn sie es in ihren ersten Lebensjahren nicht gut hatten, hatten sie das große Glück, in eine ganz tolle und engagierte Familie zu kommen, mit der sie ihr Leben genießen konnten. Sie werden nun schrecklich vermisst und ich fühle ganz stark mit ihren Menschen.

Vegas OP

Heute war es soweit: Vega musste wegen des blöden Knubbels auf dem Rücken unter’s Messer…. es war zwar kein großer Eingriff, aber Narkosen machen mir immer Sorgen, zumal Vega nach ihrer letzten OP massive Nierenprobleme entwickelt hatte, die wir erst nach gut einem Jahr wieder im Griff hatten.

Doch es nutzte ja nix: der Knubbel war so groß geworden, dass wir es nicht riskieren konnten, ihn in Ruhe zu lassen.

Wie bei unserer Haus-TA üblich, durfte ich bei Vega bleiben, bis sie eingeschlafen war. Da unsere Molosserchen aber nur gaaaaaanz vorsichtig sediert werden, bevor die tiefe Narkose eingeleitet wird, wanderte Vega noch auf eigenen Pfoten in den OP-Raum und ich durfte bei den gesamten Vorbereitungen dabei sein. Also Hund auf den Tisch, Braunüle legen, Fell rasieren, Wauzel auf dem Tisch festzurren, Augentropfen einflößen und Narkose einleiten. Bevor das Skalpell angesetzt wurde, habe ich mich dann aber doch verkrümelt.

Vierzig Minuten später war ich dann wieder bei meiner Süßen, die auf zwei kuschligen Decken unter einer Rotlichtlampe lag. Sie wackelte bereits wenige Minuten nach der OP mit dem Kopf, nahm mich wahr und leckte mir sanft über die Finger.

Da mein Mann beruflich bedingt nicht hatte mitkommen können und mir demzufolge seine kräftigen Arme fehlten, blieben wir so lange in der Praxis, bis Vega aus eigener Kraft (wenn auch mit meiner Unterstützung) aufstehen und zum Auto tapern konnte. Es war dann zwar ein bissel doof, sie ohne Hilfe wieder aus dem Auto zu kriegen (*ächz*), aber Vega zappelt ja glücklicherweise nicht und vertraut darauf, dass ihr Frauchen auch 43 kg gewuchtet bekommt.

Zuhause wurde das Linchen sanft von den drei Chaoten bedrängt, denen sie dadurch entkam, dass sie sich gleich auf die Couch hoch helfen ließ, wo sie ihre Ruhe hatte. Erst am späten Nachmittag wanderte sie von der Couch ins Bett und verschlief dort die restlichen Narkosenachwirkungen.

So sah sie aus, als ich abends von der Arbeit kam:

Übrigens handelte es sich bei dem Knubbel – wie vermutet – mit ziemlicher Sicherheit um ein Atherom, also einen sogenannten „Grützbeutel“. Unsere TA hatte den ausgeschälten Knubbel noch aufgeschnitten und einen teigigen Inhalt vorgefunden. Wir müssen uns also keine Sorgen machen.

Farewell, Felina!

Leider hat sich diese wundervolle Schäferhündin im hohen Alter nicht mehr von einem Bandscheibenvorfall erholt und ging in den Hundehimmel voraus.

Felina war eine tolle Hündin…. so abgeklärt und souverän. Auch wenn ich sie nicht gut kannte, wird sie mir doch immer als tolle Co-Therapeutin in Erinnerung bleiben, die die Patienten ihres Frauchens (der Hundephysiotherapeutin unseres Vertrauens) mit ihrer Gelassenheit ansteckte. Nie werde ich vergessen, wie sie Rücken an Rücken mit Vega auf der Magnetfeldmatte lag, während mein Mädel durchgeknetet wurde… und dabei einschlief. *lächel*

Ich winke der Süßen noch einmal zum Abschied und hoffe, dass sie gut über die Regenbogenbrücke gekommen ist.

Meine Gedanken sind bei ihrem traurigen Frauchen und der süßen Jennice, die nun alleine zurückgeblieben ist.

Im Kottenforst

Simba durfte heute nach langer Zeit endlich mal wieder mit der bildschönen Bordeauxdogge Chanel losziehen… diesmal in Begleitung ihrer besten Freundin Betty, einer jungen und noch sehr zierlichen BX.

Die kleine Maus lässt sich noch leicht beeindrucken und so war ihr der Rumpelpumpel anfangs etwas unheimlich. Was sie aber nicht davon abhielt, immer wieder hinter ihm herzulaufen und ihn zu wilden Jagdspielen zu animieren.

Chanel trottete gemütlich nebenher und ließ die albernen Kindsköppe herumtollen. Nur als Simba – wie üblich – in Känguruh-Manier um sie rumhopste, um sie ins Spiel miteinzubeziehen, wurde sie fuchsig und scheuchte ihn fort.

Trotzdem war es ein wunderschöner und entspannender Spaziergang quer durch den Kottenforst, incl. Schwimmrunde in einem kleinen, versteckten Weiher mit Seerosen. Da es dort offenbar nur recht wenig Wild gibt, konnten wir die drei Hunde auch alle frei laufen lassen, ohne sie ständig ermahnen zu müssen, nicht von den Wegen abzudriften und sich eine andere Beschäftigung zu suchen. Für Simba eine willkommene Abwechslung, da er ansonsten im Wald vorsichtshalber immer an der Schleppleine bleibt.