…oder wie rücksichtslos können Hundehalter nur sein?
Wie ich einen Tag post-OP mit Vega und Felicitas unterwegs war, kam uns an einer Engstelle ein Radfahrer mit freilaufendem Windhund (wahrscheinlich Galgo) entgegen.
Ich rief dem Mann zu, dass ich hier einen frisch operierten Hund habe…. leinte meine Hunde demonstrativ an und machte einen Schritt zur Seite. Nun war der Typ aber wohl der Meinung, es sei damit getan, jetzt erst recht Gas zu geben, in 2 m Entfernung full speed an uns vorbeizudonnern und im Vorbeifliegen zu rufen: „Meiner ist sowieso schneller!“
Ich sag‘ nur: Berühmte letzte Worte….
Vega darf nämlich aufgrund der „Rücken-OP“ kein Geschirr tragen und hatte ungewohnterweise ein Halsband an, das – wie sollte es auch anders sein? – wohl zu locker eingestellt war.
Die mit der Situation überforderte Feli motzte, Vega wand sich mit einer kurzen Bewegung aus dem Halsband , preschte los und überraschte Hund und Halter damit, auf einer Kurzstrecke so extrem schnell zu werden!
Sie rammte den Windhund, grummelte, machte sich groß, die beiden drehten sich im Kreis… Ich schluckte meinen Ärger auf mein sonst so verlässliches Mädel runter und rief sie betont lässig ab, worauf sich die Hunde voneinander entfernten.
Ist zwar nix passiert, aber sch*** war es trotzdem.
Ist es wirklich zu viel verlangt, einen leichten Sicherheitsabstand zu wahren und/oder das Tempo etwas zu drosseln?
Man sagt Kindern nicht ohne Grund, dass sie niemals an fremden Hunden vorbeirennen oder vor ihnen weglaufen sollen. Bei den meisten Vierbeinern wird durch schnelle Bewegungen Jagdverhalten (Hetzen) ausgelöst. Ein „Problemverhalten“ gegenüber Menschen, das viele Hund’ler in arge Nöte bringt, wenn Jogger, Radfahrer oder dergleichen an ihnen vorbeidüsen. Meinen Hunden sind solche Reize schnuppe…. bei Hunden oder Wild sieht das aber anders aus.
Bei Hunden kommt darüberhinaus hinzu, dass dieses Verhalten im hohen Maße „ungebührlich“ ist. Ein Hund, der deeskaliert, läuft einen Bogen, wendet den Blick ab, nimmt das Tempo raus. Dieser hier tat aber das genaue Gegenteil… weil Herrchen es so wollte.
Das ist echt frustrierend und manchmal bin ich auch nah dran aufzugeben. Aber hin und wieder gibt es ja tatsächlich Leute, die sich „belehren“ lassen. 😉
Leider bleibt einem da meist nichts anderes als sich seinen Teil zu denken … die Leute kapieren sowieso nicht was du von ihnen willst. Da kannst du 100 Mal recht haben und versuchen, das logisch aus Hundesicht zu erklären … du bist und bleibst im „Unrecht“. Ich hab es mittlerweile aufgegeben und lebe damit, dass ich die „Eingebildete“ bin, die glaubt alles über Hunde zu wissen und die sich „anstellt“ 😉