Faszienimplantation

Es gibt zig Methoden und Techniken, um Kreuzbandrisse chirurgisch zu versorgen…. und keine ist so perfekt, dass die richtige Biomechanik des Kniegelenks komplett wiederhergestellt werden kann. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, die es sorgfältig zu bedenken gilt.

Zu Beginn eines jeden Eingriffs steht das „Cleaning up“, also ein Versäubern des Kniegelenks, bei dem die Reste des gerissenen Kreuzbandes, evtl. vorliegende lose Teile verletzter Menisken sowie mögliche störende Osteophyten (Knochenzubildungen) enfernt werden, um später eine -im wahrsten Sinne des Wortes- reibungsfreiere Beweglichkeit des Kniegelenks zu ermöglichen.

Bei der Faszienimplantation, auch „Intrakapsuläre Methode mit Fascia Lata“ oder „Faszientransplantation nach Paatsama“ genannt, wird zuerst einmal vorsichtig eine Oberschenkelfaszie (also ein Streifen aus der Hülle der Oberschenkelmuskulatur) entnommen, in sich gedreht und dann als relativ derber, aber elastischer Kreuzbandersatz durch das Gelenk eingefädelt und fixiert. Dies hat den Vorteil, dass mit körpereigenem Material gearbeitet wird, der ursprüngliche Zustand imitiert wird und das Knie in sich wieder stabilisiert wird. Unsere damalige Tierärztin führte zusätzlich eine Kapselraffung durch, so dass das Gelenk später durch eine periartikuläre Fibrose (Narbengewebe um das Gelenk herum) weiter stabilisiert wird.

Ein Nachteil ist sicher die lange Schnittführung (die Wundnaht beginnt unter dem Knie und führt bis rauf zum Oberschenkel) und der Umstand, dass die Faszie nicht 100 %-ig reissfest ist. Während der ersten 12 Wochen nach der OP darf die Belastung nur ganz allmählich gesteigert werden, vor allem müssen jedoch Dreh- und Sprungbewegungen des operierten Hinterlaufs vermieden werden, da das Implantat ansonsten versagen und eine Nach-OP erforderlich werden könnte.

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Nicht nur Demona wurde an beiden Knien nach dieser Methode operiert, sondern auch Jahre später die kleine Mortisha.

Noch ganz platt von der Narkose:

Am 1. Tag post-OP schon wieder recht munter:

Am 2. Tag kam der Verband runter und ein zurechtgeschnittener Nylonstrumpf drauf:

Die lange Wundnaht:

Kleiner Hund mit Riesentrichter: