Ruhe sanft, Nathan!

Nathan
† 31.05.2021

Auch wenn ich seit einer Weile wusste, dass Nathan krank war, kam das Ende dann doch früher als erwartet…. und hat nicht nur seine Menschen arg mitgenommen, sondern auch uns tief berührt.

Ich durfte den wunderschönen Burschen fast sein ganzes Leben lang aus der Ferne begleiten, seitdem er als Junghund zu einem lieben Freund ins Erzgebirge gezogen war, der schon vorher einige Rottweiler gehabt hatte. In seiner Sturm-und-Drang-Zeit hat Nathan nichts anbrennen lassen, aber er hat sich zu einem sehr sicheren und gut erzogenen Hund gemausert, der unglaublich an seiner Familie hing und mit Freude zur Schule ging, um Kinder an den Umgang mit Hunden zu gewöhnen und Ängste abzubauen. 

Von daher habe ich mich sehr gefreut, als wir Nathan während unseres letzten Urlaubs endlich persönlich kennenlernen durften. Selbst im eigenen Garten hat er unser Trio relativ schnell akzeptiert und war vor allem im Umgang mit der kleinen Matilda super geduldig. Nach ihrer Läufigkeit roch sie noch extrem interessant…wollte aber partout keine dicke Rotti-Nase an ihrem Popöchen haben und wurde ziemlich grantig. Doch Nathan blieb ganz „gentledog“.

Mich hat dieser sanfte und ruhe Rüde jedenfalls sehr beeindruckt und ich hätte ihm und seinen Menschen noch viele gemeinsame Jahre gegönnt. Doch es hat nicht sollen sein… Nathan musste im Alter von knapp 11 Jahren erlöst werden.

Erziehungsversuch

Balisto ist ein „Rausstürmer“…. öffnet man ihm die Terrassentür, rast er wie ein Irrer quer durch den Garten, wohl in der Hoffnung, irgendwann einmal einen Vogel oder eine Katze zu erwischen. Ich muss das zwar nicht verstehen, weil der Nachbarskater wohlweislich immer auf seiner Seite des Zauns bleibt und Vögel eher selten auf der Wiese sitzen, und er noch nie einen Jagderfolg hatte, aber wer weiss schon, was in seinem Köpfchen vor sich geht.  

Heute hat Görk in aller Herrgottsfrühe beschlossen, das nicht mehr zu dulden und darauf zu bestehen, dass der Chaot das Haus gesittet verlässt. Es hieß also „Sitz und Bleib“, worauf sich Bali auch artig hinsetzte,  aber gleich lospreschen wollte, sobald sich die Tür auch nur ansatzweise öffnete. Mein Göttergatte schloss die Tür daraufhin mit einem strengen „Nein“ und wiederholte sein „Sitz und Bleib“. 

Bali sitzt, die Tür öffnet sich, Bali schnellt vor, die Tür schließt sich wieder: „NEIN!“

Dritter Versuch: „Sitz und Bleib“. Bali setzt sich nicht, schaut Görk an, zuckt in Gedanken wahrscheinlich mit den Schultern und sagt sich „Dann eben nicht“…. dreht sich um, tapst zurück ins Schlafzimmer und legt sich wieder ins Bett. 

Was soll man dazu noch sagen?

Testhunde

Heute mussten Matilda und Sofia als Testhunde herhalten.

Wir haben bei der Molosser-Vermittlungshilfe einen Cane Corso-Rüden „reinbekommen“, der es leider nicht einfach haben wird, ein neues Zuhause zu finden, da er nicht nur fremden Menschen und Artgenossen gegenüber eher misstrauisch ist, sondern zu allem Überfluss auch noch Epileptiker ist.

Da Balu hier in der Nähe lebt und er nun schon seit gut 6 Monaten keine Hundekontakte hatte, wollte ich gerne selber sehen, wie er sich bei dem Anblick und ggf. bei direkten Begegnungen mit Artgenossen macht, und so haben wir uns einfach mal zu einem gemeinsamen Spaziergang verabredet.     

Der Bursche war anfangs recht aufgeregt, zog an der Leine und junkerte halblaut vor sich hin, ohne jedoch echte Aggression zu zeigen. Da wir keine unnötigen Risiken eingehen wollten (irgendwie hänge ich ja auch an meinen Mädchen…. ), war er natürlich entsprechend gesichert und durfte sich nur langsam nähern.

Nachdem Balu der kleinen Matilda mehrmals interessiert-schnufelnd den Maulkorb gegen den Pöppes gedrückt hatte, gab es von ihr eine heftige Zurechtweisung, die er sich nicht gefallen lassen hat. Dies war aber wohl nur der ersten Aufregung geschuldet. Nachdem die beiden sich nämlich im Freilauf gute 45 Minuten lang nur noch im Vorbeilaufen wahrgenommen, aber ansonsten ignoriert hatten, beschloss mein kleiner tasmanischer Teufel spontan, den imposanten Rüden während einer kurzen Pause einzunorden, weil er sich unbedacht genähert hatte…. und  sprang ihm mitten ins Gesicht!

Glücklicherweise hat Balu da aber vorbildlich reagiert, ist ruhig geblieben und einfach nur zur Seite gesprungen. 

Mit Sofia hat er sich übrigens – wie erwartet – nach einem kurzen angespannten Beschnuppern sofort verstanden. Die beiden sind gleich losgespurtet, haben körperbetont gespielt, sich gegenseitig gejagt und Balu hat sich zwischendurch immer wieder auf den Boden geworfen und sich übermütig gewälzt.

Fazit: Bei diesem „Kerlchen“ ist sicher nicht Hopfen und Malz verloren. Ein erfahrener und souveräner Hundehalter, der ihm auch körperlich gewachsen ist  und ihn bei Hundebegegnungen vernünftig anleitet, dürfte hier also noch gute Fortschritte erzielen können.

Hier geht es zu seinem Gesuch: Notfall! Cane Corso-Rüde Balu

Meldehund

Matilda weiß zwar immer ganz genau, was hier in der Nachbarschaft los ist und informiert uns zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit, aber als sie vorhin ganz empört im „Futterflur“ kläffte, also im hinteren Bereich des Hauses, wo sie nicht rausschauen kann, wurde ich dann doch hellhörig und habe nachgeschaut. 

Und Tatsache. Sie hatte einen guten Grund, Alarm zu schlagen: Da brummte doch allen Ernstes eine Hornisse (!) um die Futtertonnen und dann an den Fenstern rum.

Görk ist dann „todesmutig“ mit einem großen Glas und Kartonpapier zur Tat geschritten, hat sie eingefangen (boah… war die groß) und hat sie im Garten frei gelassen…

Mondorfer Yacht-Hafen

Bislang sind wir vom Siegauenparkplatz immer nur maximal bis zur Siegmündung gewandert und ggf. am Fischereimuseum zurück, da die Holzbrücke über die alte Fahr ja nun schon seit 1,5 Jahren kaputt / geperrt ist und man nicht mehr den schönen Rundweg über die Wiesen und Felder nutzen kann. Deshalb sind wir heute einfach mal weitergelaufen und haben festgestellt, dass man am Mondorfer Yacht-Hafen einen netten Rundweg entlanglaufen kann. 

Für Sofia ist das als Angsthündin leider nur (noch) etwas stressig, weil da unheimliche Wasserfahrzeuge zu sehen und unheimliche laute oder dumpfe Geräusche zu hören sind. Außerdem ist der Rundweg schön gepflastert und somit besonders für Spaziergänger mit Kinderwagen, Jogger und Radfahrer geeignet, die sie immer noch verschrecken. 

Ich gehe aber davon aus, dass sie sich zumindest an die Umgebung gewöhnen wird, wenn wir diese Strecke öfter laufen. 

Auf dem Eiländchen, also quasi der „Zufahrt“ zum Hafen, kann man übrigens sehr gut eine Pause einlegen, entweder an dem Wetterpilz, um den mehrere Bänke stehen oder auf einem der großen Felsbrocken zum Wasser hin:

  

Verletzte Taube

Als ich heute morgen im Garten an die Biotonne musste, entdeckte ich direkt daneben eine Taube, die aufgeplustert und mit hintenüber überstrecktem Köpfchen auf dem Boden saß. Ich war mir nicht einmal sicher, ob sie noch lebte… aber auf ein sanftes Anstupsen hin zuckte sie heftig zusammen, war offenbar aber nicht mehr flugfähig und sah im Ganzen einfach nur jämmerlich aus. 

Ich muss gestehen, dass ich nicht der größte Taubenfan bin, vor allem nachdem wir mal ein nistendes Paar in unserer Trauerweide hatten. Sie machen halt viel „Lärm“ und viel Dreck. Aber leiden mag ich sie natürlich auch nicht sehen. Von daher war ich schon mal froh, dass Balisto das verletzte oder kranke Tierchen nicht vor mir entdeckt hatte.

Görk hat sich dann ein Herz gefasst und die Taube eingefangen. Bis auf eine Zecke und eine kleine Verletzung am Kopf konnten wir nichts entdecken, also rief ich (noch vor Praxisöffnung) unsere Tierärztin an, die glücklicherweise sagte, ich solle das Tierchen sofort vorbeibringen. 

Also fix einen Karton geholt, mit Zeitungspapier und einem Handtuch ausgelegt, Luftlöcher reingemacht, den Vogel reingesetzt, zur Praxis rübergedüst und mein „Paket“ dort abgeliefert.

Als ich später telefonisch nachfragte, gab es aber – wie schon befürchtet – keine guten Nachrichten: die junge Wildtaube hatte eine Kopfverletzung und offenbar auch ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und konnte leider nur noch erlöst werden.  😢

Übrigens brauchte ich die Behandlung/Einschläferung nicht bezahlen, obwohl ich es angeboten hatte und kein Tierarzt rechtlich verpflichtet ist, Wildtiere kostenlos zu behandeln. Viele Vets tun das zwar aus Tierschutz- bzw. moralisch-ethischen Gründen, aber man sollte nicht vergessen, dass das nicht selbstverständlich ist und nicht jede Gemeinde auf Antrag die Kosten erstattet. 

Auch sollte man bedenken, dass seit Anfang 2020 laut Bundestierärztekammer eine pauschale Gebühr von 50 Euro fällig wird, wenn die Behandlung während der Notdienstzeiten stattfindet plus dem mindestens 2-fachen Satz der GOT für tierärztliche Leistungen. Sprich: nachts (von 18.00 Uhr bis 8.00 Uhr), an Wochenenden (von Freitag 18.00 Uhr bis 8.00 Uhr des folgenden Montags) sowie an gesetzlichen Feiertagen (von 0.00 Uhr bis 24.00 Uhr). Daran MUSS der Tierarzt sich leider halten. 

Wenn man mögliche Kosten scheut, sollte man aber bitte trotzdem nicht weggucken, wenn man ein verletztes und leidendes Tier entdeckt. Durch einen Anruf bei der nächsten Tierarztpraxis erfährt man auf Nachfrage sofort, ob man etwas zahlen muss. Falls dem so ist, hat man dann immer noch die Möglichkeit, die Tierrettung oder die Feuerwehr zu benachrichtigen. 

Ich habe gelesen….

Kerstin Hasse-Schwenkler, Physiotherapie für Hunde

Auch wenn dies eher ein Einsteigerbuch ist, sollte man es nicht so verstehen, als ob man sich damit den „teuren“ Physiotherapeuten sparen und anhand eines Buches alles selber machen kann. Dafür ist das Potential zu groß, seinem Vierbeiner durch falsche bzw. falsch ausgeführte Anwendungen wirklich massiv zu schaden.

Als Ergänzung und Gedächtnisstütze nach einem entsprechenden Seminar oder aber nach einer ausführlichen Anleitung durch den Physiotherapeuten ist das Buch aber durchaus zu empfehlen.

Die anatomischen Grundlagen sowie verschiedene Anwendungen kommen etwas zu kurz, auch wird die Chiropraktik (an die man sich als Laie sowie nicht wagen sollte) teilweise falsch erklärt. Sehr gut ist aber die umfangreiche Bebilderung, insbesondere die vielen Fotos im praktischen Teil.

Heiss drauf

Matilda ist seit dem 24.04. läufig und befindet sich in der letzen Tagen der Standhitze, sprich: sie ist wirklich heiß drauf und verhält sich anderen Hunden gegenüber sehr aufreizend. Egal ob Männlein oder Weiblein.

Vorhin haben wir eine wunderschöne und sehr große Pyrenäenberghund-Berner-Mischlingshündin getroffen, die ebenfalls läufig war. Die beiden waren zum Schießen, wie sie umeinander rumgetanzt sind! 

„Kritischer“ wurde es dann, als wir unseren Lieblingsdackel (Glatthaar, lackschwarz, intakter Rüde, 1 Jahr alt) getroffen haben. Die Freude war groß, Sofia und Balisto sind sofort auf ihn zugeprescht, haben sich ein Loch in den Bauch gefreut, Bali schmiss sich wie üblich auf den Boden und der kleine Mann hopste auf seinem Kopf rum. Sehr niedlich!

Und dann kam Matilda. Die den Jungsspund sonst immer streng ermahnt, nicht so übermütig zu sein und sich erwachsenen Hunden gegenüber etwas gesitter zu benehmen. Sonst, wohlgemerkt.

Heute trippelte sie schäkernd um ihn rum, stupste ihn mit der Nase an, pfötelte und sprang ihm ins Gesicht! 

Ich habe sie dann doch mal lieber dort weggeholt, auch wenn Dackel-Gremlin-Welpen sicher verdammt knuffig (aber halt nicht gesund) wären. 

 

Und er kann doch knurren….

Heute waren wir lange unterwegs und haben das tolle Wetter zu einer schönen Wanderung genutzt, die uns auf dem letzten Teilstück über die Bonner Hundewiese geführt hat.

Und hier habe ich tatsächlich erlebt, dass mein easy peasy-Balisto, der immer gute Laune hat, niemals Ärger beginnt und auf keinen Stress eingeht, dann doch anders kann. 

Frontale Begegnungssituation mit einem riesigen intakten Doggenrüden (min. 85 cm, 1 Jahr alt). Er kam schon sehr selbstbewusst daherstolziert, Sofia hat den Erstkontakt gemacht, dann kam Balisto, der den zu forschen Jungspund kurz gemaßregelt hat (mit der Brust gestoppt). Anschließend hat er das Ganze mit einem eher spielerischen seitlichen Bodycheck auflockern wollen, doch der Doggerich fand das nicht lustig und hat Bali grollend unter sich begraben.

Und das war dann der Punkt, wo mein Bubi plötzlich sehr tief geknurrt und versucht hat, sich rauszuwinden, bevor der Große seine Lefzen sortieren und ihn im Nacken packen konnte!

Der andere Hundehalter und ich sind direkt hingesprungen und haben die Jungs getrennt…. in dem Chaos durfte ich auch noch Matilda von dem Doggenrüden abpflücken, auf die ich leider nicht geachtet hatte und die ihren Balisto natürlich sofort verteidigen wollte.

Glücklicherweise ist nichts passiert…. Bali war nur extremst vollgesabbert.

Diese Situation hat mir mal wieder gezeigt, dass die Größe unter selbstbewussten Hunden meist wenig zu sagen hat. Hier hat ein junger Rüde, der laut Aussage seiner Menschen gerade eine schwierige Phase durchläuft, „endlich“ mal Contra bekommen…. ist halt nur blöd, dass man bei so einer Konstellation nie weiß, ob der Große (mangels Erfahrung) nicht überreagiert und die kleineren Hunde dann die Ar***karte ziehen. Gerade Matilda mit ihren zarten 13 kg hätte im Ernstfall ein Problem…

Krallenhorn gezogen

Balisto musste heute morgen dann doch operiert werden: die Zehe war zwar nicht mehr so schmerzempfindlich und die Entzündung hatte sich nicht verschlimmert, aber weg war sie immer noch nicht und die Kralle sah einfach nicht gut aus. Das hätte sich also noch Wochen hinziehen können.

Die TA hat noch versucht, das Krallenhorn unter einer Sedierung zu entfernen, aber die Kralle saß zu fest und als sie dran gegangen ist, hat Bali so heftig gezuckt, dass sie gleich nachgespritzt und ihn komplett in Narkose gelegt hat.

Der Rest ist dann aber bestens verlaufen.

Jetzt heißt es wieder eine Weile Schmerzmittel/Entzündungshemmer geben, Kernseifenbäder und Warten. Bis das Krallenhorn komplett  nachwächst, dauert es ewig und drei Tage.