Arbeitshunde

Da ich heute nur für knapp vier Stündchen zur Arbeit musste, habe ich wieder Balisto mitgenommen.

Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass Millie, die 10-kg-Hündin unserer Auszubildenden, die ihr Frauchen seit dem Lockdown täglich zur Arbeit begleitet, die Buchhandlung incl. Pausenraum mittlerweile als IHR Revier betrachtet und sich fürchterlich aufregte, als plötzlich ein fremder Hund vor ihr stand. Knurrend und mit gesträubtem Fell versuchte sie Bali in die Flucht zu schlagen. Als der nur fiepend stehenblieb, wurde sie mutiger, machte einen Schritt auf ihn zu und schnappte nach ihm, so dass mein kleiner Mann erschrocken wegsprang und sich hinter mir versteckte.  

Auch ein späterer Versuch, Millie davon zu überzeugen, dass Bali ein gaaaaaanz netter Rüde ist, scheiterte kläglich: sie knurrte was das Zeug hielt, bis der Bub sich hilfesuchend auf meinen Schoss setzte.   

Also blieb die kleine Zicke im vorderen Bereich der Buchhandlung und ich band Bali vorsichtshalber an meinem Arbeitsplatz in der Fantasy an, wo er den Großteil der Zeit brav verschlafen hat.

Kurz vor Dienstschluss musste ich mehrfach vor und zurück durch den Laden laufen und nahm Bali natürlich mit…. bei einem dieser „Ausflüge“ beschloss Millie dann urplötzlich, dass sie Balisto DOCH mag. Das verrückte Huhn hüpfte wie eine Irre lustig kläffend um Bali rum und forderte ihn zum Spiel auf. Er war kurz irritiert, hat sich tatsächlich eine halbe Minute auf ein Spiel eingelassen (Popo in die Höh‘ und dann loshopsen)…und dann war bei ihm auch schon die Luft raus.

 
 

Ruhe sanft, Zita!

Zita
*ca. 2000   † 28.12.2020

Gestern waren wir noch bei meinen Eltern und haben die Kleine gesehen…. rappelig, fast blind, aber schön entspannt und zufrieden. Uns allen war zwar klar, dass ihr nicht mehr viel Zeit vergönnt war, da sie schon lange nierenkrank war und auch die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig funktionierte, sie ihr Diätfuttermittel mittlerweile aber komplett verweigerte… aber sie hatte keine Schmerzen, wirkte zufrieden, ließ sich nicht davon irritieren, dass sie überall gegenstieß und maunzte, wenn sie Hilfe brauchte.   

Von daher war es dann doch ein Schock, alss sie mitten in der Nacht plötzlich vom Bett glitt, hocken blieb und nur noch schwer atmen konnte. Meinen Eltern war sofort klar, dass das Ende gekommen war, Zita aber Hilfe brauchte.

Glücklicherweise hatte Zitas Tierärztin schon vor einiger Zeit gesagt, dass sie im Notfall jederzeit (Tag und Nacht) erreichbar sei….und so klingelte meine mamma sie tatsächlich aus dem Bett. Die Vet hat keine Sekunde gezögert, ist schnell zur Praxis gefahren, hat die notwendigen Medikamente geholt, ist anschließend gleich zu meinen Eltern gedüst und hat dort mit sehr viel Einfühlsvermögen das kleine Katzelchen auf ihren Weg zur Regenbogenbrücke geschickt. 

Für meine Eltern ist nun eine Welt zusammengebrochen…. sie hatten Zita, dieses zarte scheue Wesen, vor fast 18 Jahren aus dem Tierheim geholt. Sie war ein behördlicher Einzug und stammte aus ganz schlechter Haltung. Niemand weiß, was ihr genau widerfahren ist, aber sie hat ihre Angst vor fremden Menschen nie abgelegt und hat sich nur von anderen (wie mir oder ihrer Katzensitterin) anfassen und streicheln lassen, wenn meine Eltern ein paar Tage weg waren. Kehrten „ihre“ Menschen zurück, ließ sie uns wieder links liegen und schenkte ihre ganze Anschmiegsamkeit und Liebe nur noch ihnen. 

Zita war eine kleine große Persönlichkeit, wusste immer ganz genau, was sie wollte und wie sie es erreichen konnte….und hat meinen Eltern die Ruhe und Zufriedenheit geschenkt, die einem in schlechten Zeiten nur ein vertrauensvolles Tier schenken kann. 

Wir werden dich nie vergessen, kleiner Schatz! 

Kleiner Mann….

Wir heute morgen mit den Hunden im Wald unterwegs, ein Mann kommt uns entgegen, wir nehmen die beiden Großen ran….

Als wir an dem Typen vorbei sind, sage ich leise zu Balisto: „Und weiter, kleiner Mann.“
Darauf der Spaziergänger: „Ich mache ja schon…. !“

Ich bin vor Lachen fast zusammengebrochen!

Frohes Fest!

Ich wünsche allen Hundefreunden – trotz der leider notwendigen Einschränkungen – ein ruhiges und harmonisches Weihnachtsfest in (kleinen) Kreis ihrer Lieben…. besinnt euch auf die schönen Dinge im Leben, genießt die Festtage und bleibt gesund!

Bücherwagenbegleithund

Aufgrund des Corona-Lockdowns ist „meine“ Buchhandlung ja geschlossen bzw. dürfen wir nur am Eingang vorab bestellte Bücher & Co. verkaufen / rausgeben. Trotzdem gibt es auch ohne Kunden im Laden erst mal genug zu tun.

Ich habe die Gelegenheit genutzt und Balisto mal mit zur Arbeit genommen… für ihn keine einfache Aufgabe: er ist zwar super abgeklärt und findet alle Menschen nett, aber er neigt dazu, mir schon zuhause auf Schritt und Tritt zu folgen…. auf Arbeit ging das aber nicht!

Nach ein paar „Diskussionen“ und dem konsequenten Zurückbringen auf seinen Platz hat er aber innerhalb von knapp 10 Minuten verstanden, dass er ruhig liegen bleiben konnte, selbst wenn ich aus seinem Sichtbereich verschwand, um Bücher zu verräumen. 

Er hat das wirklich super gemacht und auch meine Kollegen waren alle begeistert…. nur meine Chefin war leicht angefressen, weil ich ihn ausgerechnet an einem Tag mitgebracht hatte, an dem SIE nicht da war. Musste ihr also versprechen, ihn nächste Woche wieder mitzubringen. 

War ich länger unterwegs, durfte Bali aber natürlich mitkommen und hat sich als perfekter Bücherwagenbegleithund entpuppt. 

Ich habe gelesen….

Kerstin Ekman, The Dog

Seit Ewigkeiten dümpelte dieses Buch (zu deutsch: Hundeherz) ungelesen in meinem Regel rum, bis ich mich endlich wieder daran erinnert habe.

In dieser Geschichte begleitet der Leser einen jungen Welpen, der seiner Mutter unbemerkt in die weite winterliche Wildnis Nordschwedens folgt, als diese glaubt, ihr Mensch sei ohne sie zur Jagd aufgebrochen. Den Kleinen verlassen natürlich relativ schnell die Kräfte und er verliert jede Spur der Hündin…. findet allerdings auch nicht mehr den Weg zurück. 

Nun beginnt ein harter Überlebenskampf: völlig durchnässt und unterkühlt, einsam und hungrig ist er hilflos der Natur ausgeliefert und er übersteht den Winter nur durch pures Glück. 

Manchmal etwas langatmig, aber immer in fast schon poetischer und doch nüchterner Sprache schildert die Autorin ohne jede Vermenschlichung den Kampf gegen die Natur, aber auch die Schönheit Schwedens zu jeder Jahreszeit. 

Als Hundemensch habe ich mit dem kleinen hilflosen Fellbündel mitgelitten, um ihn zu einem misstrauischen, halbwilden Junghund heranwachsen zu sehen… um dann mitzubangen, als „sein“ Mensch ihn bei einem Jagdausflug entdeckt und beharrlich versucht, das Vertrauen des Hundes zu gewinnen, um ihn wieder mit nach Hause nehmen zu können. 

 

Vegetarischer Snack

Ich weiß, ich weiß…. Paprika gehört zu den Nachtschattengewächsen und enthält Solanin, das für Hunde giftig ist. Allerdings müsste ein Hund schon relativ viel unreife (grüne) Paprika fessen, bevor es zu Muskelspannungen, Krämpfen, Schädigungen der Darmschleimhaut und zu blutigen Durchfällen kommt. 

Ein kleines Stück Paprika ist also selbst bei einem so kleinen Hund wie Matilda nicht „schlimm“…und da sie gerne Obst und Gemüse mampft, bekommt sie – genau wie die anderen – hin und wieder auch mal ein Stückchen Paprika.

Bombenfund und Evakuierung

Heute morgen wurde bei uns um die Ecke, an der Ausbaustrecke der S13, eine alte Fliegerbombe gefunden. Aus Sicherheitsgründen mussten alle Anwohner in einem Radius von 400 Metern zur Fundstelle ihre Häuser und Wohnungen vor der am Abend geplanten Entschärfung verlassen….und wir waren gerade noch im Evakuierungsradius drin.

Nur wohin mit drei Hunden? Wir konnten ja schlecht mit ihnen in die Betreuungsstelle in der Gesamtschule Bonn-Beuel Ost fahren. Davon einmal abgesehen, dass man dort wahrscheinlich eh keine Haustiere mitnehmen konnte, wäre das mit Sofia aufgrund ihrer Ängste auch nicht gegangen. 

Genausowenig konnten wir aus diversen Gründen bei meiner oder Görks Familie unterkommen, auch wenn sowohl meine Eltern als auch seine Schwester es angeboten hatten. Wir richteten uns also auf eine möglicherweise kalte Nacht im Auto ein, irgendwo in der Pampa. 

Schicksalsergeben schrieb ich ein paar WhatsApps und klagte unser „Leid“, unter anderem in der Trainingsgruppe vom Goldenen Hund. Und dann passierte das, womit wir nicht gerechnet hatten: Mo, eine liebe Hundebekannte, schrieb, sie habe noch eine freie Wohnung und wir seien dort mit unserem Trio herzlich willkommen. WOW! 

Noch bevor ich mich öffentlich bedanken konnte, klingelte auch schon mein Handy und Mo war dran: sie bekräftigte noch mal ihr Angebot, betonte noch die Hundetauglichkeit der Einliegerwohnung in ihrem Haus (Erdgeschoss, Zugang zum Garten, alles komplett umzäunt, ruhige Lage, viel Platz und für uns ein großes Bett) und meinte, wir könnten dort notfalls nicht nur übernachten, sondern sogar ein paar Tage bleiben. 

Ganz ehrlich? Wir waren von so viel Hilfsbereitschaft total überwältigt, zumal innerhalb kürzester Zeit weitere Übernachtungsangebote bei uns eintrudelten.

Mittlerweile fuhr die Feuerwehr mit Blaulicht durch die Straßen und machte Durchsagen. 15 Minuten später standen dann 5 Leute vom Ordnungsamt vor der Tür, um sicherzustellen , dass wir wirklich wegfahren…Nun hieß es schnell alles ins Auto packen und los.

Da bereits die ganze Gegend abgesperrt war, mussten wir einen Riesenumweg fahren, um nach Meindorf zu Mo, ihrem Mann und ihren zwei Wauzis zu kommen. Dort angekommen, wurden wir auf’s Herzlichste begrüßt, bekamen zu trinken und zu essen angeboten, Hundefutter stand ebenfalls zur Verfügung (!) und wir erhielten nach einer kleinen Rundführung durch die Wohnung und den Garten nicht nur das WLAN-Passwort, sondern auch einen Haustürschlüssel in die Hand gedrückt, so dass wir noch mal mit den Hunden spazierengehen konnten und nicht wieder klingeln mussten. 

Ein TOP-Service!

Wir sind dann tatsächlich noch mal mit den Wauzis losgefahren, in Menden spazierengegangen und haben es uns anschließend in unserer Notunterkunft gemütlich gemacht. Ich habe mich lesenderweise mit Matilda auf die Couch gekuschelt, Görk zog es vor, sich mit den beiden Großen auf dem Boden zu fläzen und auf seinem Handy zu spielen. So ließ es sich gut „aushalten!“  

Nachdem am späten Abend noch die Entwarnung reinkam, haben wir aber trotzdem unsere Siebensachen gepackt, sind wieder heimgefahren (im eigenen Bett schläft es sich einfach am besten) und waren um 23:15 Uhr wieder zuhause.

An dieser Stelle noch mal einen ganz herzlichen Dank an unsere „Retter in der Not“. Ihr seid einfach spitze!  

Hundefrau

Netzfund ohne Angabe eines Autoren… aber so toll und zutreffend, dass ich das einfach hier reinpacken muss.

Die Hundefrau – Anleitung für Männer, die sich eine Hundefrau angeln wollen

Eine Hundefrau lebt in ihrer eigenen Welt und nimmt anders am gesellschaftlichen Dasein teil als der Rest der Menschheit. Ob das nun mit voller Absicht geschieht oder es in ihren Genen festgelegt ist und sie instinktiv handelt, ist noch nicht erforscht.

Wenn sich jetzt ein Mann findet, der mit dieser Spezies eine Beziehung eingehen möchte, sieht er sich schnell vor einer fast unüberwindbaren Aufgabe.

Hier ein paar Tipps, die dir dein Leben erleichtern, falls du mal in eine solche Situation kommst!

1. Eine Hundefrau kommt selten bis gar nicht allein.

Du planst einen romantischen Abend in einem Restaurant mit anschließendem Mondspaziergang? Dann sorge dafür, dass der Tisch groß genug ist, damit der Hund darunter liegen kann und der Spaziergang in einem Park ohne Leinenzwang stattfindet.

Aber: Hundefrauen sind meist sehr tolerant gegenüber ihrem Partner, wenn es um seine eigene Freizeitgestaltung geht. Drei Mal die Woche Training und am Wochenende noch ins Stadion und mit den Kumpels einen saufen? Kein Problem. Wahrscheinlich merkt sie nicht mal, dass du nicht da warst…

2. Du liebst dein Auto?

Verabschiede dich von Vanilleduftbäumen und sauberen Polstern. Ab heute heißt es Hundeduft und Haare auf den Sitzen.

3. Du neigst zu Allergien?

Dann solltest du das Kennenlernen im Keim ersticken, denn auf die Frage: „Der Hund oder ich?!“ kann es für eine Hundefrau nur eine Antwort geben. Und dann brauchst du die Taschentücher nicht mehr nur für deine allergie-geplagte Nase…

4. Du träumst davon am Wochenende auszuschlafen und gemütlich im Bett zu frühstücken?Zu zweit?

Dann träum weiter, denn für Hundefrauen beginnt der Tag früh, schließlich kann man endlich mal die neue Wanderroute ausprobieren, denn hier im Umkreis von 200 km kennt man ja schon jeden Strauch!

5. Ein gepflegtes Äußeres ist dir wichtig? Du würdest nie in Gummistiefeln einkaufen? Magst saubere Fingernägel und ein perfektes Tagesmakeup?

Schade, dann ist die Hundefrau nichts für dich. Denn so oft es geht trägt sie ihre abgewetzten Jeans mit Pfotenabdruck (und ich rede hier nicht von der aufgestickten Version eines namenhaften Bekleidungsherstellers) und die Anglerweste mit ihren unendlich vielen Taschen, in denen sie alle wichtigen Sachen wie Ball, Pfeife, Leckerchen, Hundekotbeutel, Leine, Bürste… unterbringt.

6. Du bist ein Fan von Flugreisen und fernen Urlaubszielen?

Stopp! Die wenigsten Hundefrauen wollen im Urlaub auf ihren Liebling verzichten! Das bedeutet Fernreisen und 5-Sterne-Resort sind in ungreifbare Ferne gerückt.

Aber: Hundefrauen haben keine Angst vor Dreck, schlechtem Wetter und Ungeziefer. Das macht sie zu perfekten Partnerinnen für alle Outdoorfans, Möchtegernabenteurer und Naturburschen. Und fühlt ‚Mann‘ sich nicht auch gleich viel sicherer, wenn beim Wildcampen Bello mit dabei ist?

7. Du freust dich beim Öffnen des Kühlschranks über den Anblick eines köstlichen Rinderbratens?

Sei nicht enttäuscht, wenn du doch wieder nur Tiefkühlpizza bekommst, während der Hund sich genüsslich den Fleischsaft von der Nase leckt…

8. Grundsätzlich gilt: Freunde dich mit dem Hund an!

Denn unter’m Strich zählt nicht, wie einfühlsam, intelligent, gut aussehend oder sexuell geschickt du bist…wenn Bello dich nicht akzeptiert, wirst du ganz schnell wieder alleine durch’s Leben gehen.

9. Richte dich darauf ein, dass es deiner Hundefrau nicht reichen wird, nur einem Hund ein schönes Zuhause zu geben.

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass diese Sorte Frau sich erst mit ihrem eigenen Rudel wirklich zufrieden fühlt.

Aber: Sie sind es gewohnt, mit Lebewesen zu kommunizieren, deren Sprache sie nicht sprechen. Sie haben ein außerordentlich gutes Einfühlungsvermögen, können Körpersprache interpretieren und sich in andere hineinversetzen. Deshalb verstehen sie auch ihren Mann.Und falls es mit der zwischenmenschlichen Kommunikation mal nicht ganz so gut klappt, kannst du ja mal knurren und Zähne zeigen, das versteht sie dann bestimmt.