Kehrtwende

Heute ist uns die junge Dame mit den beiden Rehpinschern wieder begegnet. Dabei ist uns aufgefallen, dass sie gar keine Leinen für ihre Hunde dabei hat! Auch nicht schlecht….

Da die Hunde dieses Mal noch weit genug weg waren, ich sofort ein „Hunde zurückrufen!“ (keine Bitte mehr) ertönen ließ und das Mädel uns offenbar erkannte, fiel ihr Rückruf dieses Mal energischer aus und zog. Dabei hatte sich Görk schon zügig mit Mortisha in Bewegung gesetzt, durchaus bereit die kleine Oma als Maßreglerin einzusetzen.

Die junge Frau hat aber prompt eine Kehrtwende gemacht und ist in den nächsten Seitenweg geflüchtet. Ich glaub, die lässt es lieber nicht mehr darauf ankommen, uns zu begegnen. 

Aufprallschutz

Nachdem Mortisha heute nacht aus dem Bett gefallen ist und wir uns natürlich ganz fürchterlich erschrocken haben, habe ich morgens die Gartenstuhlauflagen (brauchen wir bei DIESEM Sommer eh nicht mehr) zweckentfremdet und sie zwischen Bett und Wand gequetscht.

Sollte die kleine Oma also erneut aus dem Bett plumpsen, kann sie sich nicht weh tun! 

Jetzt reicht’s!

Folgende Situation:

Morgens um ca. 8:30 Uhr in Troisdorf-Bergheim kurz hinter dem Parkplatz in der Bergstraße. Da der Wanderweg in die Siegauen an dieser Stelle schlecht einsehbar ist, leine ich (bis auf Matilda, die eh an mir klebt) meine Hunde an, um zu verhindern, dass sie unverhofft in fremde Hunde, Spaziergänger, Jogger oder Radfahrer reinlaufen.

Plötzlich bog eine junge Frau von einem Feldweg zu unserer Linken auf „unseren“ Weg ab und steuerte auf uns zu, vorneweg Rehpinscher. Als er zielstrebig auf uns zusteuerte, bat ich darum, den Hund zurückzurufen. Die Frau kam meiner Bitte nach, der Kleine drehte ab, überlegte es sich aber anders und rannte dann doch auf uns zu.

Da ich keine Lust hatte, drei Hunde zu sortieren, leinte ich meinen großen „Tut-Nix“ ab, in der Hoffnung, dass der Kleine sich dann auf sie konzentrieren, mit ihr spielen und uns nicht belästigen würde. Die Rechnung schien aufzugehen, doch dann tauchte ein zweiter Rehpinscher auf und wollte ebenfalls „Hallo“ sagen…

Nun sollte ich vielleicht anmerken, dass meine Hunde (bis auf den „Tut-Nix“) das nicht unbedingt schätzen. Wir haben da nämlich:

* 12-jährige Oma mit kaputtem Knie und schweren Arthrosen, die nach erfolgreich operierter Querschnittslähmung eh nicht sonderlich sicher auf ihren Beinen steht und nur ausgewählte Kontakte zulässt
* 10-jähriger herzkranker Senior und Epileptiker mit Sehbeeinträchtigung, der seine Mädchen beschützen würde und es eh nicht schätzt, wenn seine Individualdistanz von fremden Hunden unterschritten wird
* 3-jährige Kleinhündin mit total kaputter Wirbelsäule, die (Schmerzgedächtnis sei Dank) keinem fremden Hund mehr vertraut und daher keinen Kontakt wünscht

Das Abwehrschnappen der Kleinen wurde geflissentlich ignoriert, ebenso das stille Fixieren Simbas und das heisere Kläffen Mortishas. Die beiden Rehpinscher-Rüden tanzten munter um uns rum, während ich meine beiden Oldies rückwärts in die Brennesseln zog und dabei ächzte, das sei nicht gut.

Da der jungen Frau offenbar bewusst war, dass ihren Hunde keine Gefahr drohte, wirkte sie nicht mal ansatzweise auf ihre Kleinen ein, sondern schlenderte einfach weiter. Nun gut… kann ich mit leben, auch wenn ein „Tut mir leid… ist dumm gelaufen“ mich gefreut hätte.

Aber nein! Stattdessen musste ich mir anhören, dass IHRE Hunde ja schließlich auch mal frei laufen müssten. Auf meinen Hinweis, dass sie das ja dürfen, es aber nett wäre, sie anzuleinen, weil meine Hunde es nicht schätzen, wenn man einfach in sie reinrennt, hieß es, wenn meine Hunde UNVERTRÄGLICH wären, dann dürfte ich hier eben nicht spazierengehen!

Öhmmmm, nur mal so nebenbei angemerkt: selbst wenn meine Hunde unverträglich WÄREN (was sie nicht sind), haben sie genau wie jeder andere Hund das Recht auf Bewegung in der Natur, auf Auslastung und auf Freilauf im gesicherten Rahmen. Auch und vor allem auf öffentlichem Grund und Boden.

Außerdem haben sie ein Recht darauf, nicht jeden fremden Artgenossen gut zu finden (ich mag auch nicht jeden meiner Mitmenschen) und zu sagen, wenn sie einen Kontakt nicht wünschen. Da sie aber um ein Vielfaches größer und schwerer sind als ein Rehpinscher mit knapp 5 kg Kampfgewicht könnte ein falsch eingeschätztes Drohschnappen (wie bereits geschrieben: Simba sieht nicht mehr gut) oder ein versehentliches Drübertrampeln von insgesamt 98 kg Hund ihnen durchaus schwere Verletzungen zufügen.

Btw: Ich bin mir SICHER, dass die junge Frau sehr genau wusste, dass meine Hunde nicht unverträglich sind. Zum einen verstehen sie sich untereinander, zum anderen haben sie in Hundesprache absolut angemessen reagiert und trotz der „aufgeheizten“ Situation z.B. den Airedale-Terrier komplett ignoriert, der angeleint an uns vorbeigeführt wurde, während die Minis immer noch zwischen uns allen rumwuselten.

Und ich bin mir sicher, dass die junge Frau sehr wohl wusste, dass die „Schuld“ bei ihr lag und dass ein bisschen Rücksichtnahme nicht zuviel verlangt ist. Oder bricht man sich wirklich einen Zacken aus der Krone, wenn man seine Hunde mal kurz anleint?

Nur mal so für die Zukunft:

Sollten wir uns noch einmal begegnen, würde ich es sehr zu schätzen wissen, wenn sie ihre Hunde rechtzeitig zurückpfeift und anleint. Dann können wir uns gerne mal in Ruhe unterhalten, die Hunde alle nett miteinander bekannt machen und dann auch zusammen spazieren gehen.

ABER: Sollten wir von ihr erneut belästigt werden, scheue ich mich nicht, meine Hunde notfalls vor ungewollten Kontakten zu beschützen. Und sie kann sich sicher sein, dass eine mit Schmackes geworfene stabile Leine oder ein Tritt von mir für ihre Minis erheblich schmerzhafter sein wird als eine wohldosierte Maßregelung einer meiner Hunde! 

Simba geht es besser

Ich frage mich wirklich, warum es so schwer ist, Arzneimittel für Tiere zu entwicklen, die ihnen gut schmecken?

Die Emeprid-Lösung, die man Hunden (so wie MCP-Tropfen bei Menschen) oral verabreicht bei Erbrechen, Gastritis und dergleichen, schmeckt offenbar so scheusslich, dass ich es nur ganze 2 Tage lange geschafft habe, sie Simba einzuflößen! Sobald ich ihm das Zeug mit einer Spritze ins Maul gegeben habe, hat er sich heftigst geschüttelt und dabei die dollsten Grimassen geschnitten…. sprich: mindestens die Hälfte des Medikaments ist  auf der Couch und auf mir gelandet. 

Da mir von o.g. Humantropfen bei Übelkeit NOCH schlechter wird und ich mich nur zu gut in mein armes Hundchen reinversetzen kann, habe ich ihn nicht weiter damit gequält.

Das Sucrabest (ein Humanpräparat) gibt es glücklicherweise in Tabletten-Form, so dass ich es Simba problemlos geben konnte. Und tatsächlich: es geht ihm wieder besser und er frisst wieder!

Hoffentlich nur ein beleidigter Magen!

Da Simba seit ein paar Tagen nur noch zögerlich – wenn überhaupt – frisst, er sich aber nicht den Magen verdorben hat,  machen wir uns langsam Sorgen. Schreitet der Krebs nun doch in größeren Schritten voran? Der Bub ist in den letzten Monaten doch erheblich ruhiger geworden, ist schneller erschöpft, spielt draußen kaum noch mit den Mädels. *seufz*

Trotz des leicht tonnenförmigen Bauchs (durch das Cortison) hat das Simbelchen wieder abgenommen und ist runter auf 34,6 kg.  Ansonsten machte er auf die TA aber einen erstaunlich guten Eindruck und selbst bei genauestem Antasten konnte sie nichts fühlen, was da nicht hingehört. 

Da mein Babymann ja doch einen ordentlichen Medikamentencocktail bekommt, was den Magen auf Dauer durchaus beleidigen kann, setzen wir nun alles, was nicht unbedingt notwendig ist, ab: er bekommt also nur noch seine Herzmedis und das Cortison!

Für ein paar Tage gibt es dazu aber etwas gegen Übelkeit und Magengeschwüre sowie eine Weile einen Magenschutz. Sollte Simba danach immer noch nicht fressen wollen, wird weiterführende Diagnostik gemacht (Röntgen und Ultraschall).

Judorolle

Trotz ihres fortgeschrittenen Alters und einem meist eher gemütlichen Tempo beim Spaziergang, liebt Mortisha es, zwischendurch etwas gefordert zu werden und kleine „Kunststückchen“ (wie ihre formvollendete Judorolle) auszuführen:

Mutprobe

Heute habe ich es gewagt und bin einfach mal vom Siegdamm aus bis an den Rand Meindorfs gegangen. Da Sofia beim Anblick der ersten Häuser nicht gleich in Panik verfallen ist, dachte ich mir „Augen zu und durch!“ , habe sie zwischen Simba und Mortisha genommen und bin zügig losgestapft, während Matilda mitten auf der Straße munter vor uns hertrippelte.

Das Sofel war zwar ängstlich, hat aber nicht komplett dicht gemacht und auch nicht die dicken Pfoten in den Boden gestemmt.

Kribbelig wurde es, als uns auf dem Bürgersteig zu unserer Linken (rechts steht eine Pferdekoppel, so dass wir nicht ausweichen konnten) ein alter Mann mit einem kläffenden Kleinhund entgegenkam: ich befürchtete, Morty könne zurückblaffen und damit unser Angsthäschen noch weiter verschrecken. Doch sie benahm sich vorbildlich, pustete nur ein bissel die Lefzen auf und trabte weiter.

So sind wir dann tatsächlich die ganzen 370 m durch’s Dorf gelaufen, bevor wir wieder in die Felder Richtung Sieg abbiegen konnten und die Anspannung endlich von Sofia abfallen konnte!

Ich finde, sie hat sich echt wacker geschlagen!

Naturschauspiel

Als die Hunde und ich entlang der A 565 an einem frisch abgemähten Feld entlangstapften, erhob sich plötzlich ein paar Meter vor uns ein Greifvogel, der mir vorher nicht aufgefallen war…. um dann im Tiefflug (nur wenige Zentimeter über dem Boden) über den Schotterweg vor uns her zu fliegen und schließlich ca. 50  weiter zu landen.

Dieses Schauspiel wiederholte sich noch einmal, als wir uns diesem Zwischenlandeplatz näherten.

Ich konnte zwar nicht erkennen, um was für einen Greifvogel es sich handelte, doch war ziemlich klar, dass er „fette Beute“ gemacht haben musste, mit der er nicht wirklich hoch fliegen konnte, um sie in Sicherheit zu bringen.

Leider konnten wir dieses Wegstück auch nicht umgehen, um den Greif nicht weiter zu stören, ohne über den Acker zu stiefeln und knöcheltief darin zu versinken… als wir dann erneut zu nah kamen, hatte der arme Vogel wohl die Faxen dicke und flog weg.

Wie vermutet, hatte er seine Beute am Wegesrand zurückgelassen. Ich habe zwar nicht zu genau hingeguckt, aber ich vermute es war ein junger Feldhase, dem ein blutiges Loch in den Nacken geschlagen worden war….