Mortisha, Lisa…. und der Hundehasser

Da – wie bei der „Klopperei“ am Montag zu sehen – Mortisha der primäre Unsicherheitsfaktor ist, ich mir aber von der kleine Kröte ungern vorschreiben lasse, welche Hunde mit uns zusammen laufen dürfen, hatten wir uns heute mit Lisa zum gemeinsamen Spaziergang verabredet.

Und was ist passiert?
NIX!

Die beiden Hündinnen haben sich nicht einmal kurz angewufft oder beschnuppert. Sie trotteten nur brav nebeneinander her…und hatten beide relativ wenig Spaß an der Sache, weil es in Strömen regnete.

Von daher hätte es ein recht unspektakulärer Spaziergang werden können, wenn es nicht zum Ende hin einen Vorfall gegeben hätte, der meinen Adrenalinspiegel wieder in Rekordhöhe hat schnellen lassen…

Wir waren schon wieder auf dem Rückweg, schlenderten parallel zur Autobahn auf einem breiten Weg entlang und näherten uns einer kleinen Unterführung. Mortisha trottete gemächlich ca. 2 m vor mir her und blieb mitten auf der „Kreuzung“ zweier Wege stehen, als von links ein orangefarbener Pritschenwagen der Stadt Sankt Augustin ankam, den wir wegen des prasselnden Regens und des Autobahnlärms nicht gehört hatten.

Obwohl der Fahrer die Kleine gesehen haben musste, hielt er ungebremst auf sie zu. Ohne drüber nachzudenken sprang ich ihm vor die Motorhaube und zwang ihn so zu einer Vollbremsung: der Wagen kam knappe 50 cm vor mir zum Stehen!

Ich packte Mortisha, zog sie in Sicherheit und fragte den Mann, der das Seitenfenster heruntergekurbelt hatte, aufgebracht, ob er spinne… habe er den Hund denn nicht gesehen? Doch statt erschrocken zu reagieren oder sich zu entschuldigen, wie das wohl jeder getan hätte, der einen Hund aufgrund der Witterungsbedingungen übersehen hätte, pampte mich der Typ nur an, der Hund habe auf der Straße nichts verloren und dürfe hier sowieso nicht unangeleint laufen.

Ähm…. hallo?

Selbst wenn ich meinen Hund dort ordnungswidrig im Freilauf gehabt hätte (was nicht der Fall war… ich kenne das Landeshundegesetz in der Beziehung recht gut), gibt das doch niemandem das Recht, einfach draufzuhalten! Zumal er wissentlich auch einen Personenschaden riskiert da, da ich als Hundehalterin ja sehr dicht dran war und es wohl normal ist, wenn man sein Tier zu retten versucht.
motz
Der Typ kann echt froh sein, dass ich ihn nicht aus dem Auto gezerrt und ihm die Tracht Prügel verpasst habe, die er verdient hätte!

Zuckerbrot und Peitsche

Nachdem ich erst vor ein paar Tagen von Kunden Blumen geschenkt bekommen hatte, MUSSTE ja ein Dämpfer folgen.
mund verziehen
Dabei fing alles ganz harmlos an….

Eine junge Frau (ca. Mitte zwanzig) kam an meine Info, grüßte und erzählte recht umständlich, dass sie für ihre Schüler ein Portfolio mit drei Büchern erstellen wolle… sie sei Lehrerin, nein Referendarin… und die Schule werde da wohl in Vorkasse treten… sie wisse aber nicht, wie das funktioniere.

Davon einmal abgesehen, dass sie keine konkrete Frage gestellt hatte, habe ich nicht die geringste Ahnung vom Schulbuchgeschäft, warf daher meiner neben mir stehenden Kollegin einen Blick zu… sah sofort, dass sie auch nicht schlauer war als ich…und antwortete mit einem Lachen: „Öhm, wir auch nicht!“

Das Gesicht der jungen Frau versteinerte, sie keifte „Na, DAS ist ja eine super Antwort!“ und stapfte davon… mein entschuldigendes Rufen ignorierend.

Sorry, aber wer hätte denn ahnen können, dass die Gute derart humorlos ist?

Da es nicht lohnt, sich über so etwas aufzuregen, hakten wir das Thema für uns ab, mussten aber schon ein bissel grinsen, als die Frau wenige Minuten später in männlicher Begleitung (mit sehr exquisitem Modegeschmack *hüstel*) die Buchhandlung verließ.

In diesem Moment hatte ich schon die nächste Kundin, für die ich dann auch etwas recherchieren durfte… und meine Kollegin widmete sich wieder dem Aufhängen ihrer Kalender. Wir wurden jedoch kurz darauf von einer aggressiven Männerstimme aus unserer Konzentration gerissen, die folgendes krakeelte: „Damit der Chef morgen weiss, wem er den Arsch aufzureissen hat!“

Verdattert blickte ich auf und erkannte den Referendarinnen-Begleiter, der sich schwungvoll seinen Strohhut auf den hochroten Kopf setzte, auf dem Absatz kehrtmachte und zornbebend das Geschäft verließ. Meine Kollegin stand nur mit einem ziemlich erstaunten Gesichtsausdruck da… und ich dürfte nicht minder überrascht ausgesehen haben.

Verwirrt fragte ich in die Runde: „Hat der sich jetzt unsere Namen notiert oder was war das?“

Die Antwort kam von der offensichtlich total schockierten Dame vor mir: „Nein, der hat Sie beide gerade fotografiert!“
schreck
Also ehrlich: Ich kann wirklich nur hoffen, dass diese gestörte Person nicht ebenfalls auf Lehramt studiert. Wenn DAS nämlich die Lehrer von morgen sind, können einem die Schüler wirklich nur leid tun…

Unfair

An sich mache ich ja mit meinen drei Chaoten keine Fremdhundbegegnungen, weil ich weiss, dass sich da ganz schnell eine unschöne Dynamik entwickeln kann… und wenn man einmal seinen Prinzipien untreu wird, „rächt“ sich das ganz schnell.
mund verziehen
Was ist passiert?

Wir trafen eine alte Bekannte mit ihrer neuen und recht großen bulgarischen Nothündin. Wir wechselten ein paar Worte und schließlich ließ ich Vega hin, derweil ich mit den anderen ein Stück weg blieb. Kurzes Abchecken, dann ein bisschen Rumgealber (Hopsen, Bellen, Brummeln, spielerisches Rammen). Mortisha und Simba waren anfangs sehr aufgeregt, beruhigten sich aber, als die Mädels mit der „Action“ aufhörten. Erst dann näherte ich mich und wir konnten in Ruhe klönen.

Als sich meine kleine Kläffmurmel Mortisha vollkommen entspannt hatte, wurde auch sie abgeleint und machte ganz vorsichtig Kontakt. Wir liefen dann zusammen weiter und mein angeleinter Simba durfte schnuppern, war auch total freundlich. Mortisha versuchte dann zwar kurz zu provozieren, kassierte aber sofort ein Donnerwetter von mir und danach taperten alle vier Hunde dicht nebeneinander her, ohne sich noch großartig zu beachten.

Auf dem letzten Wegstück quer über eine Wiese leinte ich den Dicken ab, damit auch er noch ein bissel laufen konnte. Die Mädels wurden aber zeitgleich angeleint. Sicher ist sicher.

Lisa war mittlerweile schön entspannt, schmiss sich ins Gras und wälzte sich. Dann sah sie, dass Vega dasselbe machte, dachte sich wohl „Yippee!“ und hopste auf sie zu…. allerdings stand ja Mortisha direkt daneben und die ging gleich mit Gebrüll auf die bedeutend größere Hündin los.
böse
Vega sprang auf (ihr Baby war ja in Gefahr…hmpf) und packte sich Lisa, um diese zu Boden zu drücken. Das lässt aber kein Hund zu, der die Panik kriegt, weil plötzlich DREI Hunde auf ihm drauf sitzen. Simba versteht nämlich keinen Spaß, wenn seine Mädels in ein „Handgemenge“ verwickelt sind, war schnell wie der Blitz da und warf sich ins Getümmel! Argh!
schreck
In ihrer Panik donnerte Lisa in mich hinein, so dass ich auch noch hinfiel, somit UNTER den Hunden lag und sie nicht vernünftig trennen konnte. Mit der Rechten hatte ich zwar Vega gepackt, doch mit der Linken flutschte mir Mortisha immer weg.

Glücklicherweise erwischte meine Bekannte endlich Mortisha im Geschirr und hielt sie fest, so dass ich Vega von der armen Lisa runterrobben und Simba ins Platz donnern konnte. Dann war Ruhe.

Man kann sich bestimmt vorstellen, was Blutdruck und Adrenalinlevel da zu sagen hatten. *seufz*

Interessanterweise fanden die HUNDE das alles nicht weiter tragisch. Nachdem wir Lisa untersucht und keine Verletzungen gefunden hatten (obwohl sie ziemlich eingesabbert war), gingen wir gleich zusammen weiter, Vega unangeleint, die anderen an der lockeren Leine. Lisa war nicht mal eingeschüchtert (obwohl sie vorher wie am Spieß geschrien hatte!), wanderte mitten zwischen meinem Trio rum, Schulter an Schulter…und man konnte auch wieder gemeinsam an Grasbüscheln schnufeln.

Mein Fazit:  Ich werde echt zu alt für solche Späße.
motz

Extrem nette Kunden

Wir verkaufen in unserer Buchhandlung nicht nur eReader, sondern beraten unsere Kunden natürlich auch umfassend…. und führen – falls gewünscht – sogar die Registrierung durch, incl. des Downloads der ersten ebooks. So was dauert dann schon mal länger, vor allem wenn die Herrschaften (wie in diesem Fall) bereits Online-Kunden bei uns sind, sich also mit denselben Daten registrieren müssen wie bei thalia.de und felsenfest auf bestimmten Benutzernamen / Passwörtern beharren, die das Gerät aber partout nicht akzeptiert.

Da dieses ältere Ehepaar aber sehr locker und umgänglich war, waren wir recht schnell bei einem sehr flapsigen Ton… und nahmen uns gegenseitig auf den Arm. Als ich dann noch beim Digitalsupport anrief und man mir bestätigte, dass der Kunde sich geirrt hatte,  wurde der Mann – mit Unterstützung durch die Ehefrau – ganz ordentlich „ausgeschimpft“  und wir schütteten uns aus vor Lachen.

Zwischendurch verschwand die Dame, um sich etwas zu trinken zu holen…. und ließ ihren Gatten vertrauenvoll in meiner Obhut.
zwinker
Wir bastelten derweil weiter, der Mann notierte sich endlich brav sein Passwort, wir luden noch ein paar Bücher auf’s Gerät und als es anschließend an die Verabschiedung ging, zauberte die mittlerweile zurückgekehrte Dame mit einem strahlenden Lächeln einen Strauß Rosen hervor, den sie mir mit einem Riesenlob überreichte.

Ich muss sagen: ich war mehr als baff….  habe mich aber natürlich SEHR über die Blümchen und die extrem netten Worte der beiden gefreut!
freudentanz

Plantschen

Endlich ist das Wetter so schön, dass die Hunde wieder mit Wonne ins Wasser hüpfen… schwimmen tun die Mädels zwar nicht und Simba auch nur, um Stöckchen zu holen, aber geplantscht wird dafür umso lieber!

DSC_0145

Fell- und Ohrenpflege

Obwohl Vega nie etwas mit Welpen anfangen konnte, hat sie doch sehr „mütterliche“ Züge…. von Anfang an hat sie dafür gesorgt, dass ihre kleine Mortisha nur mit geputzten Ohren das Haus verlässt.
biggrin
Die „Kleine“ ist zwar mittlerweile auch schon 7 Jahre alt, aber sie muss es sich immer noch gefallen lassen, von ihrer „Vega-Mama“ abgeschleckt zu werden…. danach sind dann nicht nur die Ohren klinisch sauber, sondern meist auch das ganze Köpfchen (und das Bäuchlein) pitschnass.

DSC_0226

Aufgenommen!

Unsere Hunde schlagen an und melden Fremde auf dem Grundstück. Das ist auch völlig legitim und wird nicht unterbunden, es sei denn sie geben sich dran und machen ein Riesentheater. Auch Besuch wird lautstark kommentiert, sobald er sich der Haustür nähert. Dabei macht natürlich die Kleinste den größten Radau.
zwinker
Interessant war aber ihr Verhalten, als ich gestern am späten Abend (mein Mann schlief bereits) mit Matthias von unserer Wolfswinkel-Tour zurückkam: sie machte keinen Mucks, stand nur wild wedelnd mit Vega an der Tür und regte sich nicht einmal auf, als sie durch das Milchglas in der Wohnzimmertür mitbekam, dass unser Besuch in den ersten Stock ins Gästezimmer  wanderte.

Noch mehr staunte ich, als Matthias heute morgen runtergedappelt kam… denn selbst jetzt freuten sich die drei Hunde nur ganz still, so dass mein Schatz (Langschläfer) nicht einmal aufwachte!

Das hatten wir bislang noch nie, egal bei welchem Übernachtungsbesuch. Tja, mir scheint, Matthias ist hiermit im Rudel aufgenommen worden!
biggrin

Mamakind

Als ich Simba unterhalb der Trumler-Station bei meinem Kumpel zurückgelassen hatte, war der kleine Mann übrigens gar nicht glücklich!

Er machte zwar kein großes Theater, weinte aber so leise und unglücklich vor sich hin, dass er Matthias ganz schrecklich leid tat. Simba versuchte ein paar Mal, in die Richtung zu gehen, in der ich verschwunden war bzw. wollte sogar mal die Böschung rauf, ließ sich aber zurückrufen und blieb artig.. an ein Ablenken war aber nicht zu denken…. selbst Leckerchen spuckte er sofort aus.
Armes Hascherl! traurig

Als wir später alle zusammen spazierengingen und Roland ihn zum Rennen und Spielen animierte, klappte das nur ganz kurz… Simba blickte sich dauernd zu mir um und rannte sofort zu mir zurück, sobald er sich ein paar Meter von mir entfernt hatte. Selbst auf der Bank, als es Leckerchen von Roland gab, hielt es Simba nicht lange: hops! sprang er runter und lief schnell wieder zu seiner „Mama“!

DSC_0049