Lebe wohl, Zoltan!

Dieser tolle Doggerich musste seine Familie im Alter von 7 Jahren verlassen…. der Knochenkrebs war zu weit fortgeschritten.

Trotz der schlimmen Diagnose hatte sich Zoltan nicht unterkriegen lassen und blieb stets freundlich, immer ausgeglichen… und war sogar hin und wieder recht albern.  Ein Ende war jedoch abzusehen und der Tumor an seinem Vorderlauf erinnerte seine Menschen tagtäglich an das Damoklesschwert, das über ihnen schwebte. Trotzdem machten alle das Beste aus der Situation und genossen jeden Tag miteinander. Die Zeit verging und Zoltan erlebte noch ein gutes Jahr, bevor er gehen musste.

Meine Gedanken und all mein Mitgefühl sind bei seiner Familie. Zoltans Verlust trifft sie hart…. zumal der Tod seiner Doggengefährtin Nelly auch gerade mal ein Jahr her ist.

Das hier ist eigentlich kein Bücherblog…

…sondern immer noch ein Hundeblog, auch wenn es zur Zeit nicht danach aussieht.

Blöderweise habe ich mir aber ausgerechnet an dem Tag, als ich nach Düsseldorf zum Gansloßer-Vortrag gefahren bin, die rechte Schulter angeknackst, so dass schon die Rückfahrt nicht sonderlich spaßig war. „Na ja…ein paar Tage schonen und gut ist’s“, dachte ich noch ganz naiv. Durch die Schonhaltung hat sich aber im Grunde alles verschlimmert: nu‘ habe ich nämlich auch noch einen Hexenschuss und kann mich kaum rühren.

Wie auch immer: ich möchte euch nichts vorjammern, sondern nur eine Erklärung abliefern, warum ich Mantrailing, Hundetreffen und lange Spaziergänge samt Kamera  canceln musste…. und mich stattdessen wieder mehr auf’s Lesen konzentrieren kann/muss.

Welch Glück, dass meine Wauzels relativ genügsam sind und nicht völlig austillen, selbst wenn sie mal ein paar Tage mit deutlich weniger Bewegung und Action auskommen müssen!

Wir albern dann eben zuhause ein bissel mehr rum und mein armer Mann muss dann nach der Arbeit noch mal richtig ran: da er die drei Chaoten allerdings alleine nicht allzu gut „gebändigt“ bekommt, muss er 2x hintereinander joggen gehen… erst mit den Mädels und dann mit dem Simbel.

Mann: völlig ausgelaugt.
Hunde: extrem zufrieden.

Körperbau, Konstitution und Fellfarbe

Was sagen sie über das Verhalten des Hundes aus?

Ein wieder einmal äußerst interessantes Thema, zu dem Dr. Udo Gansloßer  heute in einem Abendvortrag referierte!

Und so hatte ich es mir nicht nehmen lassen, trotz dicker Erkältung und angeknackster Schulter (und natürlich in Begleitung von meiner Vega) nach Düsseldorf zu fahren und mich durch den Feierabendverkehr zu quälen.

Obwohl Dr. Gansloßer teilweise in Genetik und Biochemie abdriften „musste“, um Zusammenhänge und Wechselwirkungen aufzeigen, tat das der Verständlichkeit keinen Abbruch. Der Zoologe schafft es nämlich immer, selbst schwierige Themen für wissenschaftliche Laien so aufzudröseln, dass man ihnen leicht folgen kann, und lockert das Ganze dann noch durch praxisrelevanten Beispiele auf.

So erfuhren die Zuhörer einiges über Katzenpopulationen, zu Gendefekten wie Cockerwut und MDR, zu Embryonalentwicklung bei Hunden und der daraus folgenden Farbverteilung im Fell, zu Taubheit bei Hunden mit hohem Weißanteil im Fell, zum Scheckungsgen, zur Chemie der Pigmentbildung, zu Stress-Systemen und chemischen „Komplikationen“, zur Pleiotropie sowie zu Körperbau und Konstitution bei Hunden (mit vielen Beispielen zu Molossern).

Für die Interessierten hier mal ein kleiner Auszug aus dem Vortrag:

Pigmentzellen haben eine gemeinsame embryonale Anlage mit dem Nervensystem haben. D.h.: Melanin stammt aus der gleichen chemischen Familie wie Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin….und diese Wirkstoffe entstehen durch biochemische Umwandlungsprozesse aus ihren „Vorstufen“.

Melanin kommt in zwei Varianten vor (Eumelanin / Phaeomelanin).

Das Eumelanin (also das „Schwarze“) ist chemisch stabil und muss nicht dauernd nachproduziert werden. Ist also quasi der „Sättigungsgrad“ erreicht, können die Substanzen weiter umgewandelt werden und in die Produktion von Dopamin & Co. einfließen.

Das Phaeomelanin (also das „Rote“) ist chemisch instabil und zerfällt recht schnell, so dass der Großteil der „Grundsubstanzen“ in die Produktion von neuem Phaeomelanin fließt und so weniger Dopamin & Co. entstehen kann.

Netterweise gibt es dann auch noch Wechselwirkungen mit den unterschiedlichen Stress-Systemen, auf die ein Lebwesen zurückgreift (Adrenalin vs. Cortisol).

Ganz platt ausgedrückt bedeutet das: rötliche bzw. hellere Tiere sind auch emotional instabiler und weniger leistungsfähig… dunkle Tiere sind forscher und psychisch stabiler.

Na, da lag ich mit meiner Wahl von dunkelbraun gestromten Hunden doch genau richtig!

Happy Birthday, Simba!

5 Jahre …und noch kein bisschen leiser!

Unser kleiner Bollerkopf ist immer noch so albern und verspielt wie am ersten Tag. Immer in Action, immer in Bewegung, immer gutgelaunt. Das Leben ist schön, das Leben macht Spaß… und genau diese Einstellung überträgt Simba auf alle Zwei- und Vierbeiner um ihn herum.

So „anstrengend“ das auch manchmal sein kann: dieser Wibbel tut uns allen einfach nur gut!
Wir haben dich unendlich lieb, du süße Quatschkartoffel! 

 

sonntägliches Trailen

Nach dem unabsichtlichen und völlig vergeigten Negativ letzte Woche war ich natürlich bemüht, diese Scharte wieder auszuwetzen. Sprich: ich hatte einen GA mit, dessen Geruch garantiert nicht im Trailgebiet  zu finden sein konnte und wollte ganz gezielt eine Negativanzeige mit dem armen Simbel üben.

Also Hund auf dem Hof einer Berufsschule angesetzt und gaaaaaanz genau seine Reaktionen beobachtet, um schnell und richtig zu bestätigen.

Und tatsächlich: Simba startete sehr zögerlich, beschrieb einen Halbkreis, pinkelte erst mal, näherte sich der Straße und warf mir einen Blick zu. Stimmliche Bestätigung. Er wanderte aber weiter, näherte sich nun wieder in einem Bogen dem Startpunkt und schaute mich ein zweites Mal unsicher an. Sofort jubelte ich los, „provozierte“ ein Vorsitz und schob eine kleine Belohnung ein.

Anschließend wurde ein ganz kurzer Motivationstrail mit Verabschiedung gemacht, bei dem der Bursche kaum zu halten war. Full speed raste er los, ich flog regelrecht hinterher….und ließ schließlich sogar die Leine fallen, damit Simba sich seinen Jackpot holen konnte.

Vorher gab es noch einen Ausdauertrail für Simba: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5322040 , Traillänge: knapp 910 m, 6 Abzweigungen, Schwierigkeiten: Nieselregen, Backtrack, Länge des Trails.

Doch auch diesen hatte der Dicke gut bewältigt: recht flotter Start vom Parkplatz aus, korrekt nach links abgebogen, dann in einem zügigen Trab die Straße (rechts davon die Bahntrasse) entlanggelaufen. Nun lief er zwar auf ein Firmengelände und parallel zum Trail weiter, doch als ihm dann ein Zaun den weiteren Weg versperrte, arbeitete er sich schön wieder raus.

Am Ende der Straße zog es ihn dann in den Backtrack rein, der nun von den Schienen abknickte. Hier bemerkte er seinen „Fehler“ nach einigen Metern, kehrte um und wählte aus zwei Abzweigungen die richtige. Nun ging es weitere gefühlte Ewigkeiten geradeaus, schließlich wieder links ab und an der nächsten Abbiegung stand dann auch die VP mit dem Rücken zu uns unter einem Regenschirm. Artiges Vorsitz und Jackpot!

Alle Trainingseinheiten erfolgreich abgeschlossen!

Respekt

So frech Mortisha auch ansonsten ist und so viel Narrenfreiheit sie bei unseren beiden Großen hat: wenn Vega  – was selten genug vorkommt – signalisiert, das für sie der Spaß vorbei ist, dann bemerkt der Gremlin das nicht nur, sondern reagiert auch angemessen darauf.

Auf unseren Spaziergängen liefern sich die beiden Mädels mit Vorliebe „Klau-Spiele“. Das heißt: Vega greift sich eine Zuckerrübe oder ein Stöckchen, Mortisha kommt angehopst, klaut es ihr (was manchmal ziemlich rabiat aussieht) und Vega bleibt scheinbar hilflos neben ihr stehen. In einem unkonzentrierten Augenblick schnappt sich Vega das Objekt der Begierde und rennt los, dicht gefolgt von der Kleinen,  die es ihr natürlich prompt wieder stiebitzt.

So das Standard-Procedere.

Heute hatte Vega ein offenbar sehr aromatisches knubbeliges Stück Holz an der Sieg gefunden und knabberte genüsslich daran. Das erregte natürlich Mortishas Aufmerksamkeit und so konnte das Spiel beginnen!

Nach zweimaliger Rückeroberung jedoch beschloss Vega, dass das genug sei und sie in Ruhe auf dem Holz rumkauen wollte. Und wie das Mortadellchen nun wieder auf sie zustürmte, hörte man plötzlich ein ganz leises Brummen von Mama Vega. Der Gremlin stoppte mitten in der Bewegung, guckte etwas verdattert…. und näherte sich nun etwas vorsichtiger. Nun reichte ein Blick von Vega… prompt drehte  Morty ab und hopste „dummdidumm“ hinter ihrem Herrchen her.

„Frauenhintern“

von links nach rechts: BX Chanel, Vega, Mortisha und Gremlin Paula

Statt an Weiberfastnacht haben wir uns erst am Rosenmontag zu einer lustigen Mädelsrunde in der Wahner Heide getroffen. Insbesondere die beiden großen Hündinnen waren sehr albern und hopsten umeinander rum. Und auch die Gremlins waren wieder ein Herz und eine Seele, obwohl Mortisha erst tags zuvor ihrer Schwester scheinbar grundlos eins übergebraten hatte.

Besonders auffällig war, wie entspannt alle Hündinnen wieder waren… im Gegensatz zu der letzten großen Hunderunde mit vielen fremden, lauten und wuseligen Artgenossen, die wir in der Wahner  Heide gemacht hatten. Damals hatte es sogar zwischen Chanel und meinen beiden Weibern einen kurzen grollenden Austausch gegeben. Nun war alles wieder in Butter und wir freuen uns darauf, uns in Zukunft wieder in kleineren, aber dafür harmonischeren Konstellationen zu treffen.

Ach ja… die restlichen Fotos kann man sich hier angucken: Rosenmontagsrunde im Molosserforum

Sonntägliches Trailen

…oder wie verwirre ich meinen Hund? Teil 2.

Trailverlauf: http://www.gmap-pedometer.com?r=5307089 , Traillänge: 390 m, 6 Abzweigungen, Schwierigkeiten: starker Wind, Backtrack.

Simba startete völlig untypisch… selbst nachdem er sich auf dem Feld gelöst und wie ein Weltmeister markiert hatte, lief er nicht los, sondern stromerte auf dem Feld rum und musste ermahnt werden, nun endlich zu „arbeiten“.

Endlich ging es los. Zwar nicht mit dem üblichen Zug auf der Leine, aber immerhin.  Den Backtrack in der 2. Abzweigung ignorierte Simba, was ja auch völlig legitim ist. Die nächste Abzweigung nahm er zügig, fing dann aber an zu trudeln… kreiste… und setzte sich vor Antje, die hinter uns herlief.

Nun gut… gerade an unsicheren Stellen tut er das zwar manchmal, doch löst er sich normalerweise sofort von der Person und sucht weiter. Nicht aber heute: mit hoffnungsvollem Blick starrte er auf Antje, dappelte kurz weg, um dann wieder in einem Vorsitz zu landen. Ich befürchtete schon, er sei nur auf Leckerchen aus, weil er auf ihre Hände starrte, die sie in den Hosentaschen vergraben hatte… also verkreuzte Antje ihre Hände auf dem Rücken… und prompt setzte sich Simba hinter sie!

Ratlosigkeit machte sich breit. Bei Hund und Mensch.

Nun feuerte ich den Simbel an, sich anzustrengen…und tatsächlich: er kehrte um, nahm die nächste Abzweigung…und trabte weiter. Just in dem Moment als ich die VP hinter einer Hecke erahnen konnte, zog Simba auch schon massiv an und zerrte mich hinter sich her, woraufhin ich ihn lachend einen „Doof“ schimpfte.

Simba sackte sich seine wohlverdiente Belohnung ein, wir sortierten unseren Kram, rätselten noch rum, was denn nur mit dem Hund los gewesen war…. und machten reichlich dumme Gesichter, als die VP plötzlich sagte: „Das ist doch gar nicht mein GA!“

Oooookay… das erklärte dann so einiges. *seufz*

In Zukunft müssen wir wirklich besser aufpassen, wer seine GAs wohin packt…und sie idealerweise vorher beschriften, damit uns so etwas nicht mehr passiert!