morgendliches Chaos

Auf der Rückfahrt vom Seminar hatte ich schon so ein dummes Gefühl, als – bei Nieselregen auf der Autobahn – nur auf der Fahrerseite der Windschutzscheibe dunkle Tropfen landeten…

Als ich heute morgen nun zu eine Verabredung fahren wollte, sah ich den Grund dafür:  aus dem Kühlergrill war Öl gespratzt und hatte sich quer über die Motorhaube verteilt!

Auch wenn offenbar noch etwas Öl im Motor war, war es mir natürlich zu riskant, mit dem G zu fahren. Also die Verabredung absagen? Hmmm… ging nicht: ich kannte weder die Namen des Paars, mit denen ich mich mitten in der Pampa zu einem Hundekennenlernen verabredet hatte, noch deren Telefonnummer!

Einfach nicht aufzutauchen war natürlich auch keine Option. Also rief ich schnell bei einem Taxi-Unternehmen an, bat um eine Fahrt mit hundetauglichem Auto (großer und rückenkranker Hund, also bitte kein hoher Einstieg *zwinker*) und war total erleichtert, als dann tatsächlich ein Wagen vorfuhr, in den Vega bequem einsteigen konnte und genug Platz hatte.  Eine Zieladresse konnte ich dem Taxifahrer zwar nicht geben, er ließ sich aber bereitwillig durch Geislar lotsen und setzte uns dann brav an einem Feldweg ab…. und zwar noch rechtzeitig vor der vereinbarten Zeit. *freu*

Btw: Die Hunde kamen – wie erwartet – gut miteinander klar. Benny, der junge Rüde (9 Monate) ist zwar ein gaaaaaanz vorsichtiger Kerl, aber Vega setzte gleich ihre Schäkeröhrchen auf und versuchte, ihn zu becircen.

So wie ich den Süßen erlebt habe, bin ich mir sicher, dass er sich auch gut mit meinen anderen Chaoten verstehen wird… wir müssen sie nur erst mal einzeln miteinander bekannt machen und dann müssen wir bald keinen Bogen mehr laufen, wenn wir uns zufälligerweise mal mit meinem ganzen Trupp begegnen!

Mantrailing-Seminar, Tag 3

Heute ging es wieder um 9.oo Uhr los… diesmal trafen wir uns mitten in der Innenstadt, unweit vom Kölner Dom. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass es funktioniert, aber wir haben tatsächlich freie Parkplätze bekommen und die Gegend entpuppte sich als perfektes Trailgebiet!

Nun war wieder „Extremtrailen“ angesagt, unterbrochen von einem Mittagessen im Früh. Nach der zweiten Innenstadt-Runde  ging es für die meisten zum Eisessen und dann zum nächsten Trailgebiet, wo wir das Seminar schließlich mit einer Spaßübung, dem Flip (Hund muss Herrchen/Frauchen suchen), am frühen Abend beendeten, damit Karina noch rechtzeitig ihren Flieger zurück nach Österreich kriegen konnte.

Um die Wahrheit zu sagen, hätten wir alle Karina am liebsten hier behalten.

Da das leider nicht ging, müssen wir uns damit begnügen, dass sie im Juni wieder ein Seminar hier in der Gegend abhält….  und dieses Mal darf Simba mitmachen!

Btw: Ich bin nicht die einzige „Angefixte“: Auch Antje und Kathi werden beim nächsten Seminar wieder dabei sein…. und unsere Weimaraner-Jungs fahren demnächst zu einer Intensiv-Woche nach Wien.

Sodele… hier noch ein Foto von Vega, die beim Trailen in die Vorbereitungen zu einer Prozession gestolpert war:

Mantrailing-Seminar, Tag 2

Heute ist genau das passiert, was man uns prophezeit hatte: „Karina ist tiefenentspannt und ihr trailt und trailt und trailt…“

Morgens um 9.00 Uhr ging es los und gegen 22.00 Uhr machten wir uns – nach ein paar Trails im Dunkeln – auf den Heimweg. Dazwischen wurden jede Menge Kilometer runtergerissen… uff!

Trotzdem tat das unserer guten Laune keinen Abbruch: Karina ist eine extrem sympathische und lockere Frau, die eine unwahrscheinlich gute Beobachtungsgabe hat und alle Hunde mit extrem viel Motivation arbeitet. Ganz besonders angetan hatte es ihr aber Gremlin Paula, die mit Feuereifer bei der Sache war und zur Klassenstreberin ernannt wurde.

Vega ist mit ihrem eher in sich ruhenden Wesen und der „Weisheit des Alters“ etwas gemütlicher und vor allem kräftesparender unterwegs. Sie trailt schon recht lange und erledigt die ihr gestellten Aufgaben in der Regel sehr sicher und souverän.  Und da ich das weiss, lasse ich sie kniffelige Trailabschnitte meist vollkommen selbstständig lösen, selbst wenn sie dafür ein paar Minuten Bedenkzeit braucht…. und genau damit habe ich mir einen Rüffel eingehandelt!

Und das „Schlimme“ ist: Karina hat vollkommen recht! Vega und ich sind ein Team… und ich sollte sie nicht im Regen stehen lassen, sondern aktiv mit ihr zusammenarbeiten, auf ihre Signale achten und entsprechend drauf reagieren.

Auch habe ich gesehen, wie wichtig es ist, sehr viel öfter als im Training bei uns üblich High Intensities einzulegen, um die Hunde mit viel Freude zu arbeiten, ihre Spannung zu steigern und damit ihr Durchhaltevermögen zu stärken.

Zwischendurch kann man dann spezielle „Kopfnüsse“ üben, wie z.B. ein angereiztes Dead End. Hierbei rennt die VP mit Verabschiedung vom Hund weg, biegt um eine Ecke, läuft ein ganzes Stück….und wird mitten auf der Straße von einem Auto eingesammelt und weggefahren, so dass die Spur abrupt endet.

Vega hat diese Aufgabe hervorragend gemeistert! Fiepend wartete sie auf den „Startschuss“, legte sich mit ordentlich Motivation ins Geschirr, rannte los…. und begann tatsächlich auf Höhe der Telefonzelle, an der ihre VP abgeholt worden war, zu kreiseln. Zuerst checkte sie eine Einfahrt zu ihrer Linken, dann überquerte sie die Straße, checkte die Einfahrt auf der rechten Seite, lief in einem Halbbogen um mich rum….und nahm Blickkontakt zu mir auf. SUPER!

Mantrailing Seminar

Nachdem ein Team aus unserer Hobbygruppe bei einem Fotowettbewerb ein Seminar bei der Mantrailing Academy Austria in Wien gewonnen hatte, kamen die Jungs so enthusiastisch zurück, dass sie sich gleich dazu entschlossen hatten, mit der Trainerin Karina Kalks ein Seminar in Köln zu organisieren.

Da ich gerne dazulerne und mich freue, auch mal jemanden zu haben, der mir auf die Finger guckt, hatte ich mich gleich mit Vega angemeldet.

An diesem Wochenende war es soweit:  Von unserer Gruppe waren gleich 4 Teams angetreten, außerdem nahmen noch 3 Teams von den Mantrailern Rhein-Sieg teil.

Das Seminar begann in einem urigen Landgasthof mit einer netten Kennenlernrunde. Da wir alle fortgeschrittene Trailer waren, wurde auf den ansonsten üblichen Theorieteil verzichtet (es gab aber trotzdem noch ein Hand-Out mit einer ausführlichen Einführung). Stattdessen wurde in gemütlichem Plauderton gefachsimpelt, wurden Erfahrungen ausgetauscht, Fragen gestellt, Geschichten erzählt und anschließend lecker zu Abend gegessen.

Für die Hunde gab es erst mal „nur“ drei kleine angeheizte Trails, damit Karina sie kennenlernen und ein bissen besser einschätzen konnte.

Ein lockerer Start, dafür sollten die kommenden Tage umso anstrengender werden.

Ich lese gerade….

…ein etwas anderes „Hundebuch“.

Rebecca Hunt, Mr. Chartwell

hunt

Die junge Malerin Rebecca Hunt beschäftigt sich in ihrem Debütroman mit ernsten Themen: Verlust, Trauer und Depression. Dazu greift sie auf ein Bild zurück, das der selbst an Depressionen leidende Winston Churchill geprägt hat…den „black dog“. Eben dieser schwarze Hund  taucht in Hunts Geschichte als riesige, stinkende, sabbernde und nach dazu sprechende Gestalt auf, die eines Tages vor der Tür der Bibliothekarin Esther Hammerhans auftaucht und ihr Untermieter werden möchte. Verwirrt, entsetzt, aber auch irgendwie von dem Hund fasziniert, lässt sie ihn in ihr Haus und ihr Leben ein.

Der schwarze Hund nennt sich selbst Mr. Chartwell… eine erneute Anspielung auf Churchill, der lange Jahre mit seiner Familie auf dem Landsitz Chartwell House lebte. Doch damit nicht genug der Churchill-Bezüge: die Autorin lässt den berühmten Staatsmann selber auftauchen, als Altpremierminister kurz vor seinem offiziellen Ausscheiden aus dem Parlament, nachdenklich und von trüben Gedanken geplagt, immer wieder mit dem schwarzen Hund diskutierend, der nun abwechselnd bei ihm und bei Esther auftaucht.

Obwohl Esther den chaotischen, rüpelhaften, spitzzüngigen Mr. Chartwell eigentlich verabscheut, weil er ihr Haus im Chaos versinken lässt und immer aufdringlicher und vereinnahmender wird, schafft sie es nicht, ihn wieder vor die Tür zu setzen… weil er durchaus auch nette, geradezu liebevolle Eigenheiten hat und er ein neues Verständnis für ihren Mann Michael weckt, dessen Todestag sich nähert.

Esther mag nicht mehr alleine sein, isoliert sich aber trotzdem immer mehr, zieht sich von ihren wenigen Freunden zurück und wagt es nicht,  ihnen von dem schwarzen Hund zu erzählen. Doch die Sorge und Hartnäckigkeit ihrer Freunde, die Aufmerksamkeiten des neuen Kollegen und eine zufällige, schicksalhafte Begegnung mit Churchill selber  geben Esther letztendlich die Kraft, sich gegen die personifizierte Depression zu wehren.

Fazit: Ein origineller und kurriler, aber auch berührender und eindringlicher Roman, der intelligent und mit einem gewissen Witz geschrieben ist. Absolut lesenswert!

Arbeitshund

Da ich heute morgen vor Ladenöffnung noch eine DVD-Aktion vorbereiten wollte, durfte mich Simba morgens um kurz nach 7.00 Uhr mit zur Arbeit begleiten…. vor der Info in der Belletristik hatte ich ihm eine Hundedecke hingelegt, daneben eine Wasserschale, Kaukram für’s zweite Frühstück hatten wir natürlich auch dabei.

Nach kurzer Rückfrage beim Putzpersonal leinte ich den Burschen ab und er durfte sich frei bewegen. Unser erster Weg führte uns in den Wareneingang (wo er gleich von einer Kollegin geknuddelt wurde), dann ging es mit dem gläsernen Aufzug in die Büroetage und anschließend wieder runter in die Buchhandlung selber. Während ich nun vor und zurück wetzte, um meine Arbeit zu erledigen, blieb Simba die meiste Zeit brav auf seiner Decke liegen und döste vor sich hin… er stand nicht einmal auf, als ein weiterer Kollege auftauchte, um die Zeitschriftenwand zu bestücken oder als der Hausmeister durch den Laden lief.

Zwischendurch stand der Kleine mal auf, taperte hinter mir her und schaute sich durch die gläsernen Eingangstüren interessiert das Treiben auf dem Marktplatz an, der sich langsam füllte.  Ab 9.00 Uhr wurde ihm dann doch etwas langweilig und da ich mich nun eh etwas beeilen musste, hopste und rannte ich mit ihm von einem Tisch zum nächsten. Selbst im Spiel blieb Simba dabei super vorsichtig und fegte nichts Zerbrechliches von den Non-Book-Auslagen. Hat er echt toll gemacht!

Kurz vor Ladenöffnung lernte Simba dann noch ein paar nette Kolleginnen kennen und machte schließlich freundlichen Kontakt zu der ersten Kundin des Tages, bevor wir unsere Sachen packten und zufrieden nach Hause dackelten.

Sonntägliches Trailen

Die ganz „Tapferen“ haben sich selbst am Ostersonntag pünktlich um 9.30 Uhr getroffen, um den Hunden ihren wöchentlichen Trailspaß zu gönnen. Die Truppe war klein, aber fein… das Trailgebiet gab einiges her… und die Hunde meisterten alle Aufgaben.

Selbst Trails auf den Beueler Bahnhof wurden erfolgreich absolviert und weder Paul noch Mäx (!) ließen sich davon irritieren, dass just in dem Moment, als sie auf dem richitgen Gleis ankamen, Züge einfuhren und sich die ganzen Fahrgäste in Bewegung setzten. TOP!

Dreckspatz

Der Osterspaziergang hätte ja soooo schön sein können… wenn wir keinen Dreckspatz hätten, der sich in „Igitt-aber-pfui“ schmeisst und ordentlich einsaut!

Der Glibber stank gotterbärmlich, ließ sich auch nicht mit Grasbüscheln aus dem Fell reiben und selbst ein ausgiebiges Bad in der Sieg brachte nur einen Teil-Erfolg. Zuhause angekommen ging es also sofort in die Badewanne!