Sonntägliches Trailen

Ich hatte es gewagt zu sagen, dass unser erster Trail ein bisschen kurz gewesen war…. im zweiten Durchgang bekamen wir dafür gleich die Quittung.

Simba war bei strahlendem Sonnenschein und drückendem Wetter nach knapp 840 m und einigen Schwierigkeiten (Start von großer Fläche aus, Überquerung großer Kreuzung, keifende Hunde, Backtrack, bewegte VP) so was von fertig…aber hochzufrieden!

Langer Trail: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5599015 , Traillänge: 840 m, 13 Abzweigungen

Sehnsüchtige Blicke

Vega kann einem wirklich leid tun: sie darf nur noch 15 – 20 Minuten am Stück laufen, noch dazu an der Leine, und Sozialkontakte sind auch tabu.

Insbesondere bei fremden Hunden, die ich nicht sofort richtig einschätzen kann, bin  ich vorsichtig. Meist lege ich sie ab, hocke mich daneben und bitte die anderen Hundehalter darum, ihren Hund anzuleinen, weil meine einen gebrochenen Hinterlauf habe und das Bein nicht falsch belasten dürfe. Das bringt in der Regel den gewünschten Effekt.

Aber auch bei bekannten Hunden müssen wir aufpassen, vor allem wenn Vega sie toll findet. Meist beginnt sie schon von weitem zu fiepen, reckt den Kopf nach oben, stellt die Torero-Öhrchen auf… und würde soooooo gerne hinhopsen! Aber nein… Mama ist eine Spielverderberin. Hmpf.

Selbst zu dem 14 Jahre alten Schäferhund Arco durfte sie heute nicht hin. Der alte Herr ist zwar nicht mehr gut zu Fuß und sehr vorsichtig, doch bringt das leider nichts, wenn Vega am liebsten um ihn rumtanzen würde. So warfen sich die beiden nur sehnsüchtige Blicke zu und fiepten leise vor sich hin…. *seufz*

Ich wünschte, ich könnte Vega begreiflich machen, warum ich sie so sehr einschränke. Für sie sind diese Restriktionen nicht nur völlig ungewohnt, sondern sicher auch nicht nachvollziehbar. Wer weiss, was sie mittlerweile von ihrem „gemeinen“ Frauchen hält….

 

Langsam reicht es uns….

Um das Chaos komplett zu machen und mein Vertrauen in gewisse Spezialisten so langsam vollständig zu erschüttern, folgende Entwicklung im „Fall Vega“.

Die Urlaubsvertretung unserer Haus-TA hat gestern einen Anruf von der Tierklinik bekommen, der wir Vegas alte und neue Röntgenbilder zur Begutachtung geschickt hatten. Der dortige Orthopäde hat auf den Aufnahmen nichts (!) gesehen, was eine Lahmheit auslösen könnte.

Interessant…. da frage ich mich doch wirklich, wie genau er sich Röntgenbilder von Kollegen anschaut…

So. Ich also die Vertretung gefragt, ob sie sich die Aufnahmen angesehen habe…. Ja, habe sie. Und sie sehe ebenfalls nichts.
Rückfrage: ob sie sich die Fibula genauer angeguckt habe. – Ja.
Und sie sehe da keinen Bruch? – Genau.

Auf meinen langsam etwas bissigen Kommentar, dass zwei andere TAs (+ Frau Reuter) sowie ich als medizinischer Laie durchaus einen Bruch sehen, geriet sie ins Stottern.

Da in dem Gespräch mit der Klinik die Weiterbehandlung nicht besprochen worden war, insistierte ich auf einer Abklärung. Die Ärztin versuchte daraufhin, den Spezialisten erneut zu erreichen… der war aber nicht mehr da und sollte heute nur im OP sein. Also schickte die Gute (wahrscheinlich ohne nähere Infos zu Verlauf & Co.) das Röntgenbild an eine zweite Tierklinik, die als TPLO-Spezialisten bekannt sind.

Der dortige Orthopäde schrieb daraufhin (die Rechtschreibfehler stammen nicht von mir…):
„die laterale Tibia proximal rechts als auch die Fibula sind radiologisch verändert i.S. einer Verschatrtung, gleichzeitig ist die Fiobula wohl tatsächlich längsfrakturiert. Ich würde auch eher an eine Tumorätiologie denken. Um das abzuklären wäre eine CT sinnvoll.“

Ok. Er sieht zumindest ebenfalls den Bruch. Aber jetzt soll Vega evtl. doch ein Osteosarkom haben? Wo – bitte sehr – sieht der Mann verdächtige Verschattungen?

Und selbst wenn es ein Osteosarkom wäre, dann müsste man das innerhalb von mittlerweile fast 7 Wochen (!) doch klar und deutlich auf dem Röntgenbild sehen! Bzw. hätte Vega zwischenzeitlich schon längst gestorben sein müssen.

Ich also nun eine weitere TA angerufen, die Vega kennt, und ihr die Aufnahmen geschickt. Von ihr kam die Rückmeldung: kein Bruch, kein Osteosarkom.

Sicherheitshalber könnten wir ein CT machen lassen. Doch mal ganz ehrlich: was bringt das…außer der Gewissheit für mich? Vega nutzt es nichts. Sie hätte nur Stress und die zusätzliche Belastung durch eine Narkose. An der Behandlung (Phen-Pred und Schonung) ändert sich nichts. Der Verlauf entscheidet.

Ich habe mich jetzt mit meinem Mann und mehreren Freunden (incl. einem befreundeten TA) besprochen: wir warten auf jeden Fall ab, bis unsere behandelnde TA in 2 Wochen wieder da ist… und besprechen dann nochmals den Einsatz von Anabolika. In spätestens 4 Wochen wir noch mal geröntgt. Spätestens dann sehen wir, ob die „Verschattungen“ tatsächlich ein Osteosarkom angekündigt haben und ob der Bruch zusammenwächst.

Ordentlich!

Mortisha ist ja eine begeisterte „Haushaltshilfe“… wie weit ihre Apportierfreude aber tatsächlich geht, hat sie heute sehr eindrucksvoll bewiesen:

Ich saß an meinem Schreibtisch und hörte die Kleine an der Tür zum Garten kratzen. Gut von meinen Hunden trainiert, stand ich sofort auf, um ihr die Tür zu öffnen und sie in den Garten zu lassen. Beim Aufstehen fegte ich aber versehentlich meinen Schlüsselbund vom Tisch… was mich nicht weiter interessierte. Den konnte ich schließlich auch nachher noch aufheben.

Morty sah das aber ganz anders!

Noch bevor ich zwei Schritte machen konnte, raste sie auch schon an mir vorbei, packte den Schlüssel, hopste zu mir hin und präsentierte ihn mit blitzenden Augen und einem perfekten Vorsitz!

Nachröntgen

Vega geht es unverändert. Trotz voll ausdosierter Schmerzmittel + Cortison belastet sie im Stand kaum bis gar nicht. Ist sie aber unterwegs und/oder abgelenkt, rennt und hopst sie.

Heute ging es daher zum Nachröntgen…. Seitenaufnahme: Weiterhin nichts zu sehen. Also kann es auch kein Osteosarkom sein.

Wir haben dann noch eine zweite Aufnahme hinterhergeschoben, frontal bzw. von oben…. beim ersten Röntgen hatten wir uns so die Hüften angeguckt und dabei einen Teil der Knie mitgeröntgt. Diesmal konzentrierten wir uns auf die Knie, rutschten mit der Aufnahme etwas weiter runter…. und entdeckten das:

Die Fibula (Wadenbein) des rechten Hinterlaufs ist einmal längs durchgebrochen!

Das ist – laut TA- ein völlig untypischer Bruch und wir haben nicht die geringste Ahnung, wie und wo sie sich diese Fraktur zugezogen haben könnte. Wir vermuten, dass es sich anfangs nur um einen Haarriss gehandelt hat – eine der möglichen Ursachen, die Frau Dr. Camphausen genannt hatte. Trotz Schonung blieb Vega jedoch im Freilauf…und ist dann natürlich trotzdem mal kurz galoppiert oder gehopst (selbst direkt nach dem Röntgen meinte sie, vor lauter Freude an Frau Reuter hochspringen zu müssen)…. dadurch dürfte sich der Riss immer weiter zu einem recht breiten Spalt vergrößert haben.

Das würde zumindest erklären, warum das Previcox irgendwann nicht mehr reichte und der Zustand ansonsten unverändert blieb.

Schmerzlevel ist also immer noch gleich hoch. Ohne Phen-Pred geht nix. Zusätzlich bekommt Vega aber nun einen Leberschutz. Bislang sind die Blut- und Organwerte (bis auf leichte Nierenverschiebungen durch das Cortison) aber normal.

Jetzt hat Vega Leinenzwang, was ihr gar nicht gefällt… weil sie es einfach nicht gewohnt ist. Die arme Kröte.

Happy Birthday, Mortisha!

Die Zeit vergeht wie im Flug: unsere Kleine ist heute 7 Jahre alt geworden!

So langsam zeigen sich die ersten grauen Haare im Bärtchen und wer genau hinguckt, sieht auch, dass die vielen OPs ihre Spuren hinterlassen haben. Doch Tisha lässt sich nicht unterkriegen, fühlt sich nicht „behindert“ und ist immer noch der kleine Großkotz, der sie schon immer war.

Kein Tag vergeht, an dem wir nicht voller Liebe, Stolz und einem Lächeln auf diese sture kleine Bulldogge blicken und uns daran erfreuen, wie kess sie noch in die Runde blickt, wie frech und verspielt sie ist… und wie sie uns um ihre kleinen weißen Pfoten wickelt!
Wir lieben dich, Mortadellchen!

Igitt!

Überglücklich endlich all meine Hunde wieder um mich zu haben, ging es heute zu einem schönen langen Spaziergang an die Sieg. Das Trio war total überdreht, hopste fröhlich rum und es machte einfach nur Spaß, die Chaoten zu beobachten…. bis zu dem Zeitpunkt als ich mich nach Simba umdrehte und sah, dass er auf irgendwas rumkaute, was er dann mit einem ziemlich angewiderten Gesichtsausdruck ausspuckte.

Schlimmes ahnend näherte ich mich zögerlich… und all meine Glücksgefühle verwandelten sich augenblicklich in Ekel: der „Batzen“ war ein recht große Maus, aus der die Gedärme rausquollen.

Manchmal könnte ich meine Hunde….

Trailen am Volksgarten in Wien

Leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit…. den halben Tag goss es in Strömen und als es dann endlich aufklarte, wurde es drückend und schwül. Für das gesundheitlich angeschlagenen Mortadellchen also nicht gerade ideale Trailbedingungen. Trotzdem hat sie ganz toll gearbeitet und war voller Freude mit dabei!

Hier mal ein Video mit Karinas neuer GoPro-Kamera, die sich der HF mittels Brustriemen umschnallt und so den Hund selber filmt:

Abschließend bleibt nur zu sagen: das Seminar selber war natürlich superanstrengend, aber auch extrem spaßig: viele nette Leute, tolle Hunde, lecker Essen… und Wien ist auf jeden Fall eine zweite Reise wert!