Shilas Nachfolger

Simba hat heute bewiesen, dass er tatsächlich ein „würdiger“ Nachfolger für unser Shilchen ist.

Der kleine Mann hatte ja schon immer mal wieder Kleinigkeiten geräubert, doch da er in letzter Zeit immer öfter Erfolg hatte, fühlt er sich natürlich in seinen Bemühungen bestärkt, sich auch außerhalb der Fütterungszeiten ordentliche Zwischenmahlzeiten zu besorgen…. mal ein ganzes Toast, ein Schälchen Hüttenkäse, Bananen aus der Obstschale, etc. pp. Dabei stört es ihn nicht im Mindesten, dass er gespülte Töpfe und Pfannen von der Küchenarbeitsplatte oder sogar den schweren Steinmörser zum Poltern bringt.

Zu Nikolaus gab es für meinen Mann (wohlgemerkt: für ihn, nicht für die Hunde!) einen Weihnachtsteller, ganz klassisch mit Mandarinen, Nüssen, Plätzchen, Schokoladennikolaus, Eierlikörfässchen, Marzipan und dergleichen. Dieser Teller stand auf dem Esstisch… bislang ein absolutes Tabu für die Hunde. Vorsichtshalber hatte ich den Teller vor den morgendlichen Einzel-Löse-Runden aber ganz nach hinten geschoben, noch dazu auf einem großen Paket und umgeben von gebügelter Wäsche samt Bügeleisen.

Als ich mit Mortisha heimkam, lag Simba noch brav vor dem Kaminofen. Dann zog ich mit ihm los, während die Mädchen artig zuhause blieben. Anschließend war Vega dran. Als ich jedoch mit ihr heimkam, hüpfte Simba recht hektisch (und kauend!) auf seinen Platz.

Oh oh…

Die gesamte Bügelwäsche war noch hinten verschoben, lag aber ansonsten noch schön gefaltet in ihren Stäpelchen.  Und da Monsieur offenbar von der Frontseite des Tisches nicht an den Nikolausteller rangekommen war, hatte er sich einfach einen der Stühle zur Seite geschoben, sich dann wahrscheinlich draufgestellt / -gesetzt und in aller  Seelenruhe fast den gesamten Süßkram verputzt!

Hysterie

Immer wenn wir unsere „Ledenrunde“ machen und durch Vilich zurückstapfen, laufen wir Gefahr, Luna zu begegnen. Ihres Zeichen Cairn-Terrier mit so heftigem Übergewicht, dass kaum noch Bodenfreiheit besteht. Sie dürfte also bestimmt ca. das Doppelte des laut Standard erlaubten Gewichts haben.

Wenn man ein kerniger Terrier ist, hat man natürlich vor nichts und niemandem Angst oder auch nur Respekt. Sprich: wenn Luna uns sieht, flippt sie total aus. Sie geht hysterisch keifend in die Leine, regt sich fürchterlich auf und bringt ihre Halterin in Bedrängnis, da diese jedesmal über ihren Hund zu stolpern droht.

Auch heute dasselbe Spiel. Luna bog aus einer Seitenstraße, sah in wenigen Metern Entfernung mein Trio und  schaltete ansatzlos vom Schnupper-Watschelgang in den lautstarken Angriff. Mein Glück ist, dass meine Drei die kleine Krawallschachtel kennen und offenbar nicht wirklich ernst nehmen. So reichte eine ruhige Ansage und wir wechselten die Straßenseite.

Aber mal ganz ehrlich: davon einmal abgesehen, dass es eine Schande ist, ein Tier derart verfetten zu lassen (unsere Tierärztin würde die Krise kriegen!), habe ich mittlerweile richtig Angst, dass Luna eines Tages vor lauter Aufregung einfach umkippt und an Ort und Stelle stirbt.

Bleibt nur zu hoffen, dass man dann meinen „Kampfhunden“ keinen Strick daraus dreht….

Schafe

Wie wir heute so schön Richtung Menden unterwegs waren und einen wahren Zuckerrübenberg ansteuerten, entdeckte ich glücklicherweise noch rechtzeitig ein paar Schafe, die den Weg kreuzten. Das Trio also fix angeleint und „vorsichtig“ weitergelaufen. Und tatsächlich… hinter dem Hügel stellte ein einsamer Schäfer gerade auf einer alten Streuobstweise das letzte Stück eines Weidezauns auf. Allerdings graste noch nicht die gesamte Schafherde auf dem Areal… ein paar (jüngere) Ausbrecher entfernten sich gerade.

Hmmm, was tun? Weiter geradeaus laufen und direkt zwischen den Schafen durch traue ich mich dann doch nicht, selbst mit angeleinten Hunden.

Also konnten wir im Grunde nur über die angrenzende Wiese ausweichen, an dem Weidezaun entlang. Doch wo war der Hütehund?

Ich muss gestehen, dass ich in der Beziehung recht vorsichtig bin…. bisher sind wir zwar noch nie mit Schäfern „aneinandergeraten“, ganz im Gegenteil. Allerdings ist es mir schon passiert, dass ein Schäfer mir gestattet hatte, dicht an seinen Schafen vorbeizulaufen… doch dann hatte sein Australian Shepherd  selbstständig entschieden, dass ihm das nicht passte. Das war dann weniger lustig für mich. *hüstel*

Nun gut…. ich näherte mich also dem alten Mann, der mit dem Rücken zu mir stand,  und rief recht laut einen Gruß rüber. Er drehte sich überrascht um, grüßte dann aber ebenfalls und nickte mir freundlich zu.

Ob wie hier langgehen dürften?
„Jo.“

In diesem Augenblick entdeckte ich einen recht großen schwarzen Hütehund, der im Unterholz gestanden hatte und nun ganz langsam ein paar Schritte auf uns zumachte.  Nun gut, der Bursche hat einen Job zu erledigen… aber ich fragte den Mann dann doch lieber, ob sein Hund nun dort stehen bleiben würde. Meine wären im Team nicht sonderlich freundlich zu fremden Hunden.

„Ach, gehen Sie ruhig. Der tut nix. Sie können aber auch hier lang!“ …und zeigte auf die Straße neben der Streuobstwiese.

Öhm… da machte ich ihn darauf aufmerksam, dass dort ein paar Schafe rumstanden. Und dass ich mit meinen Hunden da vorsichtig wäre und deshalb lieber einen Bogen liefe.

Fand der Schäfer dann auch sehr vernünftig und winkte mir zum Abschied noch freundlich zu.  Und auch sein Hund blieb absolut souverän…. schaute uns nur in aller Ruhe nach, bis wir an ihm vorbei waren…. und trabte dann zur Straße, um seine verlorenen Schäfchen wieder zusammenzutreiben. Profi halt.

Ehrenplatz

Endlich ist das tolle Portrait von Vega, dass mir ein ganz lieber Hundefreund geschenkt hat, nicht nur mit einem passenden Passepartout und Rahmen versehen worden, sondern es hat nun auch einen Ehrenplatz in unserem Wohnzimmer bekommen.

Ich kann mich daran einfach nicht satt sehen…

Endlich wieder rennen…

Lungeninfekt hin oder her… irgendwann sind die Vierbeiner derart unausgelastet, dass sie rennen müssen. Also nahm ich Antjes nettes Angebot an, mich zu begleiten (um mir notfalls einen Hund abzunehmen) und fuhr mit ihr Richtung Sieg, wo die Felder eine schön überschaubare Fläche bieten und wir nur sehr selten andere Spaziergänger treffen. Sicher ist sicher.

Tatsächlich powerte das Trio sofort los und raste über die Felder und Wiesen. Paula ließ sich von der guten Laune anstecken, hopste fröhlich umher, rammte zwischendurch ihre Schwester und spielte sogar Simba kurz an.

Als uns dann eine Spaziergängerin auf einem Feldweg entgegenkam, erkannte ich in ihr die Dame mit dem niedlichen Rehpinscher Figo. Und – oh Freude – unsere letzte Unterhaltung hat wirklich etwas gebracht! Als sie nämlich sah, dass wir bis auf  Vega (die am Wegrand liegenblieb und weiter auf ihrer Zuckerrübe rumkaute) alle Hunde anleinten und ein paar Schritte zur Seite gingen, wurde auch Figo angeleint.

Das kleine Titscheviecherl trippelte hektisch vor und zurück… und flutschte direkt auf Vegas Höhe aus dem Halsband! Madame warf ihm aber nur einen kurzen Blick zu und widmete sich dann wieder ihrer Zuckerrübe. Hmmm, was tun? Während Figo noch unschlüssig stehenblieb und überlegte, ob er es wagen konnte, auf die anderen Hunde zuzustürmen, packte ihn auch schon sein Frauchen mit einem entschuldigenden Lächeln, klemmte ihn sich unter den Arm und ging weiter. Hapuuuuh!

Begegnung der dritten Art

Bevor ich zum Arzt fuhr, warf ich die Hunde nur mal (einzeln) um den Block.

Auf der letzten Mini-Runde kam mir auf dem kleinen Stichweg kurz vor unserem Haus ein älterer Mann mit seinem Labrador entgegen. Dieses Hund-Halter-Gespann ist in unserer Nachbarschaft berühmt-berüchtigt: schon als Welpe bestimmte der Labbi, wo es lang geht… wenn ihm etwas nicht passt, setzt oder legt er sich einfach hin. Notfalls auch mitten auf die Straße. Und Herrchen hat keine Chance, ihn zum Weitergehen zu bewegen. Also darf der Hund nun grundsätzlich tun, was ihm gefällt….  an der Schleppleine begrüßt er Passanten, indem er sie anspringt…. er rast auf jeden Artgenossen zu… wandert in Vorgärten rein… legt sich auch mal quer über das Mäuerchen auf unserer Einfahrt.

Da ich in meinem Zustand wenig Lust auf eine Konfrontation hatte, lief ich ein Stück die Querstraße runter, ließ Simba neben mir absitzen und wollte darauf warten, dass der Mann in sicherer Entfernung die Straße überquert, weiterläuft…. und so den Stichweg (und den kürzesten Weg heim) freimacht.

Als sich Mann und Labrador aber der Querstraße näherten und der Labbi uns erblickte, setzte er sich sofort hin und starrte uns an. Herrchen lief weiter, blieb dann stehen und guckte dumm in der Gegend rum. Kein Wort zu seinem Hund, kein Versuch, ihn über die Straße zu führen. Hmmm….

Nach ca. 1 Minute fragte ich dann doch, ob er beabsichtige weiterzugehen. Gegenfrage: „Wieso?“

Ich: „Ich würde gerne da lang gehen. Könnten Sie also bitte die Straße überqueren?“

Er: „Der Hund sitzt jetzt da.“

Verblüfftes Schweigen. Der Mann ignorierte seinen Hund immer noch gekonnt.

Ich: „Dann gehen Sie doch weiter.“

Er: „Der Hund sitzt jetzt da.“

Ich (entnervt): „Wollen Sie mir jetzt allen Ernstes erzählen, dass Sie nicht in der Lage sind, den Hund kurz zu nehmen und  zügig über die Straße zu gehen?“

Er: „Das geht Sie nichts an.“

Meine dringende Empfehlung, eine Hundeschule zu besuchen, stieß nicht gerade auf Begeisterung. Der Mann wurde ziemlich grantig und pampte mich an. Dies wurde seinem Hund nach einer Weile offenbar zu blöd und so setzte er sich in Bewegung, sich dabei mehrfach in der Schleppleine verheddernd. Auf der anderen Straßenseite setzte er sich aber gleich wieder hin und schaute uns an.

Ich: „Sind Sie wenigstens in der Lage, Ihren Hund zu halten, wenn ich jetzt mit meinem loslaufe?“

Oh oh… jetzt wurde er richtig ungehalten. Das war mir aber egal und ich erinnerte ihn nur daran, dass der Hund mich auch schon auf dem Weg zur Arbeit (sprich: in ordentlichen Klamotten) angesprungen habe.

Er: „Davon weiss ich nichts.“

Oooookay. Was soll man dazu noch sagen…. Ich forderte den Mann daher nur noch auf,  seinen Hund davon abzuhalten, meinem in’s Kreuz zu springen, nahm Simba ins Fuß und steuerte zackig den Stichweg an…. von dem Gekeife des Mannes begleitet, der es dann doch geschafft hat, die Schleppleine kurz zu nehmen und den Labbi festzuhalten.

Mal ganz ehrlich: in solchen Momenten könnte man sich beinahe wünschen, dass es strengere Reglementierungen beim Hundekauf gäbe.

Nicht nur, dass dieser Hund (trotz labbi-typischer Freundlichkeit) insbesondere im Straßenverkehr eine Gefahr für sich, Passanten und Verkehrsteilnehmer ist…. nein, er führt einfach kein artgerechtes Leben, so ganz ohne Regeln, ohne Führung, ohne vernünftigen Auslauf.

Seine Besitzer sind nicht einmal ansatzweise in der Lage, einem Hund und seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Doch selbst eine Meldung beim Ordnungs- oder Veterinäramt wäre zwecklos: der Labbi ist ordnungsgemäß gemeldet, steht gut im Futter, wird gepflegt.

Mir tut es um das Tier einfach nur leid…und ich wünschte, manche Leute würden sich gar nicht erst einen Hund zulegen…

Schlechtes Gewissen

Frauchen ist krank und die armen Hunde (und mein noch ärmerer Göttergatte) müssen es ausbaden.

Nicht nur, dass ich kurzfristig das Mantrailing absagen musste, nein…ich war morgens nicht einmal dazu in der Lage, mit den Doggies spazierenzugehen.

Also musste mein Mann ran. Wohlweislich kam der gar nicht erst auf den Gedanken, mit allen dreien gleichzeitig zu laufen. Allerdings war die Kombination Mortisha/Simba wohl auch nicht gerade gelungen: als mein Männe heimkam, polterte er nämlich fluchend ins Wohnzimmer.

Offenbar waren sie dem kläffenden Collie begegnet, woraufhin der angeleinte Simba ausgeflippt war und (typische Übersprungshandlung) die Kleine angepflaumt hatte, sie dabei fast unter sich begrabend. Mortisha wiederum lässt sich so etwas grundsätzlich nicht gefallen und ging den Großen daher hysterisch an. Kurz und gut: mein Mann musste ein ziemlich lautes Machtwort sprechen und war nicht nur stinksauer, sondern hatte auch noch Angst, dass Tishas Rücken was abbekommen haben könnte.

Fazit: Ich soll ihn nun in Zukunft daran erinnern, dass er nieeeeeee wieder mit diesen beiden Chaoten gemeinsam spazierengeht. Und er bewundert mich dafür, dass ich die Hunde alleine gehändelt bekomme.

Dabei ist das gar keine so große Leistung. Sein Nachteil ist einfach, dass er meist nur am WE mit den Hunden unterwegs ist, und dann auch noch in meiner Begleitung. Ich laufe die ganze Woche mit den Hunden… übe mit ihnen… weiss, wie sie ticken…. kenne die meisten Hunde, denen wir begegnen… weiss, wem ich aus dem Weg gehen muss….weiss, wie ich (in der Regel) bestimmte Situationen von vorneherein entschärfen kann… und vor allem wissen die Hunde, wer das Sagen hat. Nämlich ich.

Hoffentlich bin ich recht schnell wieder auf den Beinen, um das Trio wieder übernehmen zu können.

Ginger & Fred

Heute durfte Simba nach langer Zeit mal wieder mit Ginger & Fred rumflitzen.

Die Jungs gingen gewohnt entspannt miteinander um. Madame freute sich zuerst, den Dicken zu sehen und gab Küsschen… als er dann aber mitknutschen wollte, gab’s Haue. So sind sie halt, die Weiber.

Leider habe ich Dussel viel zu spät bemerkt, dass ich eine falsche Einstellung in der Kamera drin hatte, so dass die ganzen Actionszenen zu Beginn des Spaziergangs nichts geworden sind… *seufz*

Ginger: