Bikinischönheit

Ich musste vorhin mal wieder herzlich lachen, als ich mit den Hunden an der Sieg unterwegs war….

Kurz nach 8:00 Uhr, 16 °C, leichter Wind, regenschwere Wolken am Himmel. Ich bin mit Gummstiefeln, Jacke und Schal unterwegs und darauf eingestellt, auch heute nicht trocken nach Hause zu kommen.

Als wir dann auf Höhe der Siegfähre ankommen, entdecke ich auf der anderen Seite der Sieg eine Bikinischönheit, die sich lasziv auf dem Kiesstrand räkelt, während ein Mann mit Kamera um sie rumtanzt und „heiße“ Fotos schießt.

Ich hätte mich wegschmeissen können!

Auf unseren Runden sehen oder treffen wir immer mal wieder Dinge/Leute, bei denen ich mir das Lachen nur schwer verkneifen kann. Hier an Rhein und Sieg hatte ich schon so manche seltsame Begegnung…wie einen freundlich grüßenden Nacktradler oder einen Nacktjogger, der sich aber wenigstens noch schnell eine Badehose angezogen hat, bevor er „zu“ nah kam, und mit dem ich mich dann auch tatsächlich noch sehr nett unterhalten habe.

Ob es in anderen Ecken der Nation auch so lustig zugeht?

Hundeschule in der Rheinaue

Heute ging es mit dem Goldenen Hund in die Rheinaue. Im Vordergrund stand das Training unter Ablenkung, z. B. Enten, Radfahrer, Skater, frei laufende Hunde…

Kurz entschlossen nahm ich also nicht nur Balisto, sondern auch Matilda mit, die – unter den bewundernden Blicken aller – die ganze Zeit über ohne Leine unterwegs war und sich an nichts und niemandem störte.  Ultracool trabte sie die meiste Zeit über in typischer Bulldoggenmanier vorneweg und verließ sich darauf, dass ihr „Gefolge“ hinterher kam. 

Ich habe mir dann mal nicht anmerken lassen, dass ich doch ein bissel angespannt war, als sie gut ein Dutzend Gänse passierte, die nur wenige Meter entfernt auf einer Wiese rumwatschelten. Ein scharfes „Stop“ lag mir schon auf den Lippen.

Balisto kann man mit Trubel aller Art ebenfalls nicht schocken, als wir aber am See ankamen, war es vorbei mit seiner Contenance: ein Nutria glitt fix ins Wasser und es gab Enten und Gänse en masse, die auch noch so frech waren und auf unser Trüppchen zuschwammen, das es sich auf ein paar Bänken und Baumstämmen bequem gemacht hatte. Der arme Kerl war total angespannt, fixierte seine potentielle Jagdbeute und fiepte nur noch vor sich hin. Und ich hatte KEINE Chance, zu ihm durchzudringen. *seufz* 

Als dann auch noch eine Gans schnurstracks auf ihn zusteuerte und ich ihn nur noch hätte wegtragen können, kam mir glücklicherweise die rettende Idee: ich rief Matilda zu uns und schickte sie ans Ufer, um die Gans „abzufangen“. Tatsächlich wurde der dann doch etwas unheimlich, als der Gremlin breitbeinig vor ihr stand und sie quasi „herausforderte“, an Land zu kommen. Die Gans verlor das Blickduell, drehte ab….und Balisto, der das ganze Spiel gespannt beobachtet hatte, konnte endlich wieder relaxen und sich ruhig von mir wegführen lassen!

Gut gemacht, Matildchen!  

Vorsicht Grannen!

Im Moment ist wieder Grannenzeit…. und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie gefährlich diese kleinen, mit Widerhaken versehenen Pflanzenteile sein können, wenn sie ins Fell bzw. schließlich in dünne Hautpartien oder gar in Körperöffnungen eines Hundes geraten.

Meine erste Hündin namens Lilla begann einmal, nach einem Spaziergang immer wieder über’s linke Auge zu reiben. Sie kniepte es zusammen und es tränte… aber ich konnte nichts entdecken. Unglücklicherweise waren meine Eltern damals gerade beruflich in Italien und ich war nicht mobil. Da das Auge aber innerhalb kürzester Zeit knallrot wurde und Lilla sich das Fell drumrum regelrecht wegrieb, packte ich sie in ein Taxi und fuhr zur nächsten Nottierärztin. 

Diagnose: großes Loch in der Hornhaut, da sich eine Weizengranne ins Auge geschoben hatte…..und zwar so tief, dass man sie mit bloßem Auge nicht mehr sehen konnte!

Dementsprechend panisch wurde ich, als Sofia nach einem Sprung in ein Getreidefeld zu niesen begann und dann richtig hektisch wurde. Sie kräuselte die Nase bzw. die Schnauze auf der linken Seite, rieb immer wieder mit der Pfote darüber und schüttelte den Kopf. 

Ich habe dann erst mal versucht, in die Nase zu gucken, um zu überprüfen, ob ein Fremdkörper zu entdecken (und idealerweise zu entfernen) war. Sehen konnte ich aber nichts und ich hatte auch nichts zum Spülen dabei. 

Doch wir hatten Glück im Unglück: während ich noch unschlüssig dastand und überlegte, ob wir den Spaziergang abbrechen und direkt zur Tierärztin fahren sollten, nieste Sofia ununterbrochen mit heftigen Kopfbewegungen weiter…. und es ist ihr offenbar gelungen, den „Störfaktor“ auszustoßen, weil plötzlich Ruhe war…und sie wieder ganz normal  weiterlief.

Hapuuh! Das hätte auch anders ausgehen können!

Endlich wieder Hundeschule!

Nach Monaten konnte ich endlich mal wieder zu einem Treffen vom „Goldenen Hund“ fahren. Der heutige Trainingsschwerpunkt lag auf Abbruch… also genau das richtige Thema für Balisto.

Nachdem ich Katrin vom Balis letztem Ausflug erzählt hatte, versprach sie, sich mal Gedanken zu machen…. bei ihm ist die Problematik ja etwas anders gelagert, da er ja nicht nur auf entsprechende Reize reagiert, die bei ihm Jagdverhalten auslösen, sondern aktiv sucht, selbst wenn weit und breit nichts zu sehen ist. Ihm reicht es schon zu wissen, dass in der Nähe von Flüssen und Seen mit hoher Wahrscheinlichkeit Wasservögel sein könnten, um auf eine Chance zu lauern, sich von mir zu entfernen und jagen zu gehen. 

Ist er direkt bei mir und weiß, dass ich ihn im Blick habe, können wir selbst in geringer Distanz (ca. 15 m) an Enten und Gänsen vorbeilaufen, ohne dass er losprescht… ganz im Gegenteil: er vermeidet sogar jeden Blick zum Federvieh!

Das hat man auch ganz deutlich bei einer Übung gesehen, bei der ein Schälchen mit „lecker“ duftendem Katzenfutter in die Mitte unserer Hundegruppe gestellt wurde. Aufgabe war es nun, mit lockerer Leine und ohne den Hund in ein Kommando zu nehmen, um das Schälchen rumzuschlendern und den Hund (idealerweise nur stimmlich) zu korrigieren, sobald er sich für das Futter interessiert. Bei Balisto reichte EINE Korrektur…. danach hat er ganz gezielt von der Versuchung weggeguckt!  

Tolle Überraschung

Heute habe ich Blumen (über Blume2000) bekommen… ich habe nur leider keine Ahnung von wem, da zwar eine Karte anbei lag, aber kein Name dabei stand.

Der oder die unbekannte „Blumenfreund/in“ kann eigentlich nur ein Vermittler oder Adoptant sein, der entweder über die Molosser- oder die Kampfschmuser-Vermittlungshilfe mit mir zu tun hatte.

Ich möchte mich daher an dieser Stelle ganz herzlich für die Blumen bedanken. Du hast mir damit wirklich eine Riesenfreude gemacht!

Anbei lag diese Karte:

Ich habe gelesen….

Sir Percy Fitzpatrick, Jock of the Bushveld

Es gibt zwar mittlerweile eine modernisierte und politisch korrekte Neuausgabe dieses Buches, doch ich habe hier tatsächlich die 2. Auflage von 1907 vorliegen. *freu*

Bei „Jock of the Bushveld“ handelt sich um die autobiographischen Erzählungen von Sir Percy Fitzpatrick, der während der 1880’er Jahre als Händler mit Ochsenkarren durch das Transvaal (das heutige Südafrika) reiste und während einer Fahrt von einem seiner Freunde einen Welpen geschenkt bekam….und sich für das kleinste, unbeholfenste, aber durchsetzungstärkste und dickköpfigste Hundekind entschied. 

Jock entwickelte sich letztendlich zu einem wunderschönen, hochintelligenten, absolut verlässlichen und unerschrockenem Wegbegleiter und Jagdgefährten, den selbst ein Unfall, bei dem er sein Gehör verlor, nicht davon abhielt, seinen Herrn weiter zu begleiten und sich furchtlos in jeden Kampf zu stürzen…. 

Fitzpatrick musste Jock nach vielen gemeinsamen Abenteuern, in deren Verlauf der Hund regelrecht zur Legende wurde, abgeben, da der taube Hund nach Beendigung der Reisen mit dem Leben in der Stadt nicht zurechtkam und sich dort in ständiger Gefahr befand. Trotzdem vergaß er seinen Wegbegleiter nie und erzählte seinen Kindern so manch eine Gute-Nacht-Geschichte über Jock. Rudyard Kipling, einer seiner Freunde, soll ihn schließlich überredet haben, die Abenteuer dieses unglaublich loyalen und kämpferischen Hundes niederzuschreiben.  

Über Jocks Rasse wird heute noch spekuliert: seine Mutter wird als hässlicher, dunkelbraun gestromter Bullterrier mit kleinen, schräg stehenden Augen beschrieben. Immer schlecht gelaunt und nicht gerade umgänglich. Doch sie wurde von allen respektiert, da auch sie unerschrocken und kampflustig war. Jocks Vater soll ein teurer Importhund gewesen sein…. evtl. ein American Staffordshire Terrier oder ein Staffordshire Bullterrier. 

Der bekannte britische Maler Edmund Caldwell, der vor allem für seine Tieraquarelle und Landschaften bekannt war, dessen Spezialgebiet aber Haushunde waren, und der dieses südafrikanischen Kinderbuch-Klassiker illustriert hat, hat Jock jedenfalls so dargestellt:

Kontrollierter Rückzug

Abends noch mal eine größere Runde um den Block mit den dreien…. Matilda wie immer ohne Leine und vorneweg trippelnd.

Auf dem Heimweg liefen wir gerade unsere Parallelstraße runter, als Mati schnurstracks in eine Einfahrt reinlief und hinter einem Nadelbäumchen verschwand…. um Sekunden später mit einem arg betretenen Blick und seeeeeehr bedächtig den Rückzug anzutreten. 

Kein Wunder: hinter ihr tauchte eine pechschwarze, stinkwütende Mini-Katze auf, die uns dann mit Buckel und gesträubtem Fell ein ganzes Stück die Straße runter verfolgt hat!

Das war eine echt bescheidene Situation. Balisto hätte am liebsten kurzen Prozess mit ihr gemacht, so dass ich ihn hinter mir herzerren musste… Sofia hingegen war durch die ganze Aufregung so durch den Wind, dass sie nur noch heim wollte und mich wiederum hinter sich herzerrte.

Ich hoffe nur, dass dieses kleine Tierchen (offenbar noch sehr jung und unerfahren) nicht mal an den falschen Hund gerät. Ein gezielter Happs und das war’s mit dem Kätzchen. *seufz*

Ein paar Fotos

Mit Schleppleine werden Fotos zwar nie besonders schön, aber da das Wetter so schön war, musste ich die Kamera einfach mal wieder mitnehmen!