Hundehasser

Training an der Burg Wissem in Troisdorf. Endlich war die Truppe mal wieder komplett, die Sonne kam raus, die Menschen waren gut gelaunt, die Hunde hochmotiviert. Eigentlich hätte das also ein schöner Vormittag sein können…wenn uns auf Paulas erstem Trail nicht eine „Hundefreundin“ der besonderen Art begegnet wäre.

Das Gremlinchen – beim Mantrailing selbstverständlich an der Leine sowie mit Kenndecke ausgestattet – trailte sich von einer großen Wiese auf einen Weg vor, der zu dem angrenzenden Wohngebiet führte. Hier kam uns ein Paar entgegen, die Frau mit dem Stiel eines Wischmops bewaffnet. Mit einem Seitenblick auf die kleine Paula, die sie nicht einmal beachtete, hörte ich die Frau sagen, sie habe ja Angst vor Hunden… doch sie schien noch mehr gesagt zu haben, denn Antje drehte sich im Weiterlaufen um und warf ihr einen vor Zorn funkelnden Blick hinterher.

Was hatte ich da verpasst?

Auf Rückfrage am Ende des Trails erfuhr ich dann, wie dreist die angeblich so ängstliche Frau  gewesen war… sie hatte allen Ernstes gesagt, dass sie am liebsten zuschlagen würde!
Wie krank ist das denn?

Ganz ehrlich: hätte die Frau auch nur  ansatzweise mit dem Wischmop in Paulas Richtung gestoßen, hätte sie das schwer bereut. Denn denn hätte sie entweder Antjes oder meine Faust im Gesicht gehabt… je nachdem, wer von uns beiden schneller gewesen wäre!

Zufälle gibt’s…

Wie ich heute im Laden kurz mit einer Kollegin zusammenstand,  näherte sich ein junger Vater samt Kinderwagen unserer Info, erblickte meine Kollegin, strahlte über’s ganze Gesicht und begrüßte sie mit den Worten: „Aaaah, meine Lieblingsbuchhändlerin!“

Nun folgte ein kurzer Austausch, weil es dem jungen Mann im Nachhinein etwas peinlich war, mich so „zurückgesetzt“ zu haben. Ich winkte nur lachend ab und er drehte wieder ab, weil er erst sein Kind bei seiner Frau abliefern wollte, bevor er mal wieder den Rat meiner Kollegin einholen wollte.

Keine Minute später (!) schlenderte ein junger Mann auf uns zu, der nun beim meinem Anblick über das ganze Gesicht strahlte und ausrief: „Aaaah, meine Lieblingsbuchhändlerin!“

Meine Kollegin und ich schauten uns nur an und brachen in schallendes Gelächter aus…

Keine Sorge: wir haben den verdatterten Kunden natürlich gleich „aufgeklärt“ und auch er stimmte herzlich in unser Lachen ein.

Schreck an der Autobahn

Eine unserer Hunderunden führt uns ein ganzes Stück parallel (aber ein paar Meter unterhalb) einer Autobahn entlang, direkt neben weiten Feldern.  In dieser Ecke trifft man meist relativ wenige Leute und da alles gut überschaubar ist, träume ich schon mal ein bisschen vor mich hin und achte nicht ganz so sehr auf meine Umwelt.

Wie wir heute nun aus Richtung der Siegwiesen frontal auf die Autobahn zuwanderten und ich gerade auf diesen „Parallelweg“ abbog, ertönte plötzlich die Stimme eines Mannes: „Entschuldigung?“

Ich schrak zusammen…schließlich war weit und breit niemand zu sehen gewesen! Wo kam denn nun plötzlich ein Mann her?

Die Erklärung war so einfach, wie unerwartet: direkt über mir stand ein älterer Herr auf dem Standstreifen der Autobahn, wenige Meter von der Notrufsäule entfernt. Er war liegengeblieben und wollte Hilfe rufen, wusste allerdings nicht, auf welcher Autobahn er sich befand. Da kam eine Passantin gerade richtig, die man fragen konnte.

Stinkmorchel

Mortisha hat das einzigartige Talent, sich unbemerkt zurückfallen zu lassen, um sich dann ausgiebig in ekligen und furchtbar stinkenden Dingen zu wälzen, bevor sie freudestrahlend wieder zum Rest des Trupps aufschliesst.

Meist reicht ein Blick auf das „panierte“ Hundekind, um einen spontanen Würgereiz (bei Herrchen) und spitze „Igitt“-Schreie (bei Frauchen) auszulösen.  Spätestens im Auto wird dann das ganze Ausmaß der Sauerei ersichtlich, grünlich-bröckelig, bräunlich-schleimig oder schwarz-ölig…

Wie auch immer: Mortisha hat es allen Ernstes geschafft, innerhalb einer Woche 3 x in die Badewanne gesteckt und ordentlich shampooniert zu werden!  Das will was heissen…

Lebe wohl, Zoltan!

Dieser tolle Doggerich musste seine Familie im Alter von 7 Jahren verlassen…. der Knochenkrebs war zu weit fortgeschritten.

Trotz der schlimmen Diagnose hatte sich Zoltan nicht unterkriegen lassen und blieb stets freundlich, immer ausgeglichen… und war sogar hin und wieder recht albern.  Ein Ende war jedoch abzusehen und der Tumor an seinem Vorderlauf erinnerte seine Menschen tagtäglich an das Damoklesschwert, das über ihnen schwebte. Trotzdem machten alle das Beste aus der Situation und genossen jeden Tag miteinander. Die Zeit verging und Zoltan erlebte noch ein gutes Jahr, bevor er gehen musste.

Meine Gedanken und all mein Mitgefühl sind bei seiner Familie. Zoltans Verlust trifft sie hart…. zumal der Tod seiner Doggengefährtin Nelly auch gerade mal ein Jahr her ist.

Das hier ist eigentlich kein Bücherblog…

…sondern immer noch ein Hundeblog, auch wenn es zur Zeit nicht danach aussieht.

Blöderweise habe ich mir aber ausgerechnet an dem Tag, als ich nach Düsseldorf zum Gansloßer-Vortrag gefahren bin, die rechte Schulter angeknackst, so dass schon die Rückfahrt nicht sonderlich spaßig war. „Na ja…ein paar Tage schonen und gut ist’s“, dachte ich noch ganz naiv. Durch die Schonhaltung hat sich aber im Grunde alles verschlimmert: nu‘ habe ich nämlich auch noch einen Hexenschuss und kann mich kaum rühren.

Wie auch immer: ich möchte euch nichts vorjammern, sondern nur eine Erklärung abliefern, warum ich Mantrailing, Hundetreffen und lange Spaziergänge samt Kamera  canceln musste…. und mich stattdessen wieder mehr auf’s Lesen konzentrieren kann/muss.

Welch Glück, dass meine Wauzels relativ genügsam sind und nicht völlig austillen, selbst wenn sie mal ein paar Tage mit deutlich weniger Bewegung und Action auskommen müssen!

Wir albern dann eben zuhause ein bissel mehr rum und mein armer Mann muss dann nach der Arbeit noch mal richtig ran: da er die drei Chaoten allerdings alleine nicht allzu gut „gebändigt“ bekommt, muss er 2x hintereinander joggen gehen… erst mit den Mädels und dann mit dem Simbel.

Mann: völlig ausgelaugt.
Hunde: extrem zufrieden.

Körperbau, Konstitution und Fellfarbe

Was sagen sie über das Verhalten des Hundes aus?

Ein wieder einmal äußerst interessantes Thema, zu dem Dr. Udo Gansloßer  heute in einem Abendvortrag referierte!

Und so hatte ich es mir nicht nehmen lassen, trotz dicker Erkältung und angeknackster Schulter (und natürlich in Begleitung von meiner Vega) nach Düsseldorf zu fahren und mich durch den Feierabendverkehr zu quälen.

Obwohl Dr. Gansloßer teilweise in Genetik und Biochemie abdriften „musste“, um Zusammenhänge und Wechselwirkungen aufzeigen, tat das der Verständlichkeit keinen Abbruch. Der Zoologe schafft es nämlich immer, selbst schwierige Themen für wissenschaftliche Laien so aufzudröseln, dass man ihnen leicht folgen kann, und lockert das Ganze dann noch durch praxisrelevanten Beispiele auf.

So erfuhren die Zuhörer einiges über Katzenpopulationen, zu Gendefekten wie Cockerwut und MDR, zu Embryonalentwicklung bei Hunden und der daraus folgenden Farbverteilung im Fell, zu Taubheit bei Hunden mit hohem Weißanteil im Fell, zum Scheckungsgen, zur Chemie der Pigmentbildung, zu Stress-Systemen und chemischen „Komplikationen“, zur Pleiotropie sowie zu Körperbau und Konstitution bei Hunden (mit vielen Beispielen zu Molossern).

Für die Interessierten hier mal ein kleiner Auszug aus dem Vortrag:

Pigmentzellen haben eine gemeinsame embryonale Anlage mit dem Nervensystem haben. D.h.: Melanin stammt aus der gleichen chemischen Familie wie Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin….und diese Wirkstoffe entstehen durch biochemische Umwandlungsprozesse aus ihren „Vorstufen“.

Melanin kommt in zwei Varianten vor (Eumelanin / Phaeomelanin).

Das Eumelanin (also das „Schwarze“) ist chemisch stabil und muss nicht dauernd nachproduziert werden. Ist also quasi der „Sättigungsgrad“ erreicht, können die Substanzen weiter umgewandelt werden und in die Produktion von Dopamin & Co. einfließen.

Das Phaeomelanin (also das „Rote“) ist chemisch instabil und zerfällt recht schnell, so dass der Großteil der „Grundsubstanzen“ in die Produktion von neuem Phaeomelanin fließt und so weniger Dopamin & Co. entstehen kann.

Netterweise gibt es dann auch noch Wechselwirkungen mit den unterschiedlichen Stress-Systemen, auf die ein Lebwesen zurückgreift (Adrenalin vs. Cortisol).

Ganz platt ausgedrückt bedeutet das: rötliche bzw. hellere Tiere sind auch emotional instabiler und weniger leistungsfähig… dunkle Tiere sind forscher und psychisch stabiler.

Na, da lag ich mit meiner Wahl von dunkelbraun gestromten Hunden doch genau richtig!

Happy Birthday, Simba!

5 Jahre …und noch kein bisschen leiser!

Unser kleiner Bollerkopf ist immer noch so albern und verspielt wie am ersten Tag. Immer in Action, immer in Bewegung, immer gutgelaunt. Das Leben ist schön, das Leben macht Spaß… und genau diese Einstellung überträgt Simba auf alle Zwei- und Vierbeiner um ihn herum.

So „anstrengend“ das auch manchmal sein kann: dieser Wibbel tut uns allen einfach nur gut!
Wir haben dich unendlich lieb, du süße Quatschkartoffel!