sonntägliches Trailen

Nach dem unabsichtlichen und völlig vergeigten Negativ letzte Woche war ich natürlich bemüht, diese Scharte wieder auszuwetzen. Sprich: ich hatte einen GA mit, dessen Geruch garantiert nicht im Trailgebiet  zu finden sein konnte und wollte ganz gezielt eine Negativanzeige mit dem armen Simbel üben.

Also Hund auf dem Hof einer Berufsschule angesetzt und gaaaaaanz genau seine Reaktionen beobachtet, um schnell und richtig zu bestätigen.

Und tatsächlich: Simba startete sehr zögerlich, beschrieb einen Halbkreis, pinkelte erst mal, näherte sich der Straße und warf mir einen Blick zu. Stimmliche Bestätigung. Er wanderte aber weiter, näherte sich nun wieder in einem Bogen dem Startpunkt und schaute mich ein zweites Mal unsicher an. Sofort jubelte ich los, „provozierte“ ein Vorsitz und schob eine kleine Belohnung ein.

Anschließend wurde ein ganz kurzer Motivationstrail mit Verabschiedung gemacht, bei dem der Bursche kaum zu halten war. Full speed raste er los, ich flog regelrecht hinterher….und ließ schließlich sogar die Leine fallen, damit Simba sich seinen Jackpot holen konnte.

Vorher gab es noch einen Ausdauertrail für Simba: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5322040 , Traillänge: knapp 910 m, 6 Abzweigungen, Schwierigkeiten: Nieselregen, Backtrack, Länge des Trails.

Doch auch diesen hatte der Dicke gut bewältigt: recht flotter Start vom Parkplatz aus, korrekt nach links abgebogen, dann in einem zügigen Trab die Straße (rechts davon die Bahntrasse) entlanggelaufen. Nun lief er zwar auf ein Firmengelände und parallel zum Trail weiter, doch als ihm dann ein Zaun den weiteren Weg versperrte, arbeitete er sich schön wieder raus.

Am Ende der Straße zog es ihn dann in den Backtrack rein, der nun von den Schienen abknickte. Hier bemerkte er seinen „Fehler“ nach einigen Metern, kehrte um und wählte aus zwei Abzweigungen die richtige. Nun ging es weitere gefühlte Ewigkeiten geradeaus, schließlich wieder links ab und an der nächsten Abbiegung stand dann auch die VP mit dem Rücken zu uns unter einem Regenschirm. Artiges Vorsitz und Jackpot!

Alle Trainingseinheiten erfolgreich abgeschlossen!

Respekt

So frech Mortisha auch ansonsten ist und so viel Narrenfreiheit sie bei unseren beiden Großen hat: wenn Vega  – was selten genug vorkommt – signalisiert, das für sie der Spaß vorbei ist, dann bemerkt der Gremlin das nicht nur, sondern reagiert auch angemessen darauf.

Auf unseren Spaziergängen liefern sich die beiden Mädels mit Vorliebe „Klau-Spiele“. Das heißt: Vega greift sich eine Zuckerrübe oder ein Stöckchen, Mortisha kommt angehopst, klaut es ihr (was manchmal ziemlich rabiat aussieht) und Vega bleibt scheinbar hilflos neben ihr stehen. In einem unkonzentrierten Augenblick schnappt sich Vega das Objekt der Begierde und rennt los, dicht gefolgt von der Kleinen,  die es ihr natürlich prompt wieder stiebitzt.

So das Standard-Procedere.

Heute hatte Vega ein offenbar sehr aromatisches knubbeliges Stück Holz an der Sieg gefunden und knabberte genüsslich daran. Das erregte natürlich Mortishas Aufmerksamkeit und so konnte das Spiel beginnen!

Nach zweimaliger Rückeroberung jedoch beschloss Vega, dass das genug sei und sie in Ruhe auf dem Holz rumkauen wollte. Und wie das Mortadellchen nun wieder auf sie zustürmte, hörte man plötzlich ein ganz leises Brummen von Mama Vega. Der Gremlin stoppte mitten in der Bewegung, guckte etwas verdattert…. und näherte sich nun etwas vorsichtiger. Nun reichte ein Blick von Vega… prompt drehte  Morty ab und hopste „dummdidumm“ hinter ihrem Herrchen her.

„Frauenhintern“

von links nach rechts: BX Chanel, Vega, Mortisha und Gremlin Paula

Statt an Weiberfastnacht haben wir uns erst am Rosenmontag zu einer lustigen Mädelsrunde in der Wahner Heide getroffen. Insbesondere die beiden großen Hündinnen waren sehr albern und hopsten umeinander rum. Und auch die Gremlins waren wieder ein Herz und eine Seele, obwohl Mortisha erst tags zuvor ihrer Schwester scheinbar grundlos eins übergebraten hatte.

Besonders auffällig war, wie entspannt alle Hündinnen wieder waren… im Gegensatz zu der letzten großen Hunderunde mit vielen fremden, lauten und wuseligen Artgenossen, die wir in der Wahner  Heide gemacht hatten. Damals hatte es sogar zwischen Chanel und meinen beiden Weibern einen kurzen grollenden Austausch gegeben. Nun war alles wieder in Butter und wir freuen uns darauf, uns in Zukunft wieder in kleineren, aber dafür harmonischeren Konstellationen zu treffen.

Ach ja… die restlichen Fotos kann man sich hier angucken: Rosenmontagsrunde im Molosserforum

Sonntägliches Trailen

…oder wie verwirre ich meinen Hund? Teil 2.

Trailverlauf: http://www.gmap-pedometer.com?r=5307089 , Traillänge: 390 m, 6 Abzweigungen, Schwierigkeiten: starker Wind, Backtrack.

Simba startete völlig untypisch… selbst nachdem er sich auf dem Feld gelöst und wie ein Weltmeister markiert hatte, lief er nicht los, sondern stromerte auf dem Feld rum und musste ermahnt werden, nun endlich zu „arbeiten“.

Endlich ging es los. Zwar nicht mit dem üblichen Zug auf der Leine, aber immerhin.  Den Backtrack in der 2. Abzweigung ignorierte Simba, was ja auch völlig legitim ist. Die nächste Abzweigung nahm er zügig, fing dann aber an zu trudeln… kreiste… und setzte sich vor Antje, die hinter uns herlief.

Nun gut… gerade an unsicheren Stellen tut er das zwar manchmal, doch löst er sich normalerweise sofort von der Person und sucht weiter. Nicht aber heute: mit hoffnungsvollem Blick starrte er auf Antje, dappelte kurz weg, um dann wieder in einem Vorsitz zu landen. Ich befürchtete schon, er sei nur auf Leckerchen aus, weil er auf ihre Hände starrte, die sie in den Hosentaschen vergraben hatte… also verkreuzte Antje ihre Hände auf dem Rücken… und prompt setzte sich Simba hinter sie!

Ratlosigkeit machte sich breit. Bei Hund und Mensch.

Nun feuerte ich den Simbel an, sich anzustrengen…und tatsächlich: er kehrte um, nahm die nächste Abzweigung…und trabte weiter. Just in dem Moment als ich die VP hinter einer Hecke erahnen konnte, zog Simba auch schon massiv an und zerrte mich hinter sich her, woraufhin ich ihn lachend einen „Doof“ schimpfte.

Simba sackte sich seine wohlverdiente Belohnung ein, wir sortierten unseren Kram, rätselten noch rum, was denn nur mit dem Hund los gewesen war…. und machten reichlich dumme Gesichter, als die VP plötzlich sagte: „Das ist doch gar nicht mein GA!“

Oooookay… das erklärte dann so einiges. *seufz*

In Zukunft müssen wir wirklich besser aufpassen, wer seine GAs wohin packt…und sie idealerweise vorher beschriften, damit uns so etwas nicht mehr passiert!

Die richtige Assoziation

Als mich heute eine Kundin ansprach, weil sie ein Buch suchte, in dem es um Alzheimer ging, dachte ich natürlich sofort an das kürzlich veröffentlichte Buch von Rudi Assauer („Wie ausgewechselt“).

„Nein, nein… da geht es um ein Schloss!“

Nun ratterte es in meinem Kopf los. Welches Buch könnte gemeint sein? Doch nicht etwa….?

Mit einem Lächeln setzte ich mich in Bewegung, steuerte unseren Feuilleton-Tisch an und sagte: „Sie meinen doch bestimmt ‚Der alte König in seinem Exil‘ von Arno Geiger, oder?“

Kundin, triumphierend: „Ja, genau! Ich hab’s doch gesagt: ein Schloss!“

Ich, amüsiert: „Nur dass kein Schloss im Titel vorkommt.“

Sie, schmunzelnd: „Womit wir beim Thema wären. Alzheimer lässt grüßen.“

Sonntägliches Trailen

… oder wie verwirre ich meinen Hund?

Trailverlauf: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5298498  , Traillänge: knapp 425 m, 7 Abzweigungen, Schwierigkeiten: starker Wind,  Ablenkung durch das ein Butterbrot essende Herrchen in unmittelbarer Nähe des Startpunktes, Verzicht auf Startritual und Führen am Halsband (bei der Eiseskälte musste Vega ihren dicken Wintermantel anbehalten, über den ich weder ein Geschirr noch die Kenndecke gezogen bekomme).

Nachdem ich Vega erst mal klar gemacht hatte, dass sie vor dem Trail nichts zu fressen bekommt, konnten wir uns darauf einigen, dass sie am Start bleibt und sich den GA mal genauer an“guckt“. Daraufhin lief sie auch zügig los, bog vom Parkplaz auf den Schulhof der Grundschule, überquerte diesen und verließ dann das Schulgelände über einen schmalen Fußweg. An dieser Abzweigung beschnüffelte sie erst einmal ausgiebigst gefrorene Urinmarken anderer Hunde, bis ich sie daran erinnerte, dass wir eigentlich mit was anderem beschäftigt waren…. woraufhin sich Vega ohne zu zögern in die richtige Richtung warf und in das angrenzende Wohngebiet trabte.

An der nächsten Abzweigung tat sie sich etwas schwer: sie kreiste und kreiselte, musste Autos und Passanten vorbeiziehen lassen und entschied sich dann doch für die richtige Abbiegung. Hier kam uns der Wind nun entgegen und trug Vega somit den Geruch der VP intensiv in die Nase… gemeinerweise musste sie aber an der nächsten Kreuzung nicht weiter geradeaus, sondern über einen kleinen Stichweg rechts ab, um über die Parallelstraße zu dem passenderweise „Windgassenplatz“ genannten Platz zu gelangen, wo die VP auf einer Bank saß.

Tja… was tat mein Hund in dieser Situation?

Trabte flotten Schrittes auf die Kreuzung zu, schaute auf, sah eine dunkel gekleidete Gestalt in einem Vorgarten stehen, zog an und sprang mit einem Satz über den niedrigen Gartenzaun, um vor der „Person“ ein perfektes Vorsitz zu zeigen.

Dummerweise war das jedoch nicht unsere gesuchte Person, sondern eine mannsgroße metallene Figur!

Da nun keine Ansprache geschweige denn eine Belohnung folgte, löste sich mein sichtlich irritierter Hund von der Figur, lief wieder auf die Straße… um gleich nochmal einen Satz über den Zaun zu machen und zu prüfen, ob dieser „Herr Krupp“ nicht vielleicht doch die gesuchte Person sein könnte.

Nun war die Verwirrung komplett: da stand ein Typ in typischer VP-Manier, es roch nach der VP, aber er war es nicht!

Hektisch lief Vega um mich rum… und entdeckte dann offenbar den richtigen Trail in den Stichweg hinein. Der Rest war dann wieder ein Klacks und als sie um die nächste Ecke Richtung Platz abbog und dort die VP entdeckte, ließ ich sie auch full speed hinrennen und ihren Jackpot abholen!