Solidität

Heute sprach mich ein älterer Herr (60 +) an, der etwas umständlich mit der Sprache rausrückte. Er war nämlich auf der Suche nach einem etwas „unanständigen Buch“….  genau genommen nach dem „Haus der Löcher“ von Nicholson Baker. Mir sagte das Buch zwar nichts, aber es scheint DER Renner zu sein, zumindest nachdem es im TV besprochen worden ist.  Die Großhändler sind nämlich leergeräumt, der Verlag muss es nachdrucken.

Während ich also in unseren Datenbanken suchte, wollte der Mann das ihm wohl peinliche Schweigen füllen, indem er munter daherplapperte…. und machte es dabei nur noch schlimmer.

Zuerst eröffnete er mir, dass er sich nicht getraut habe, jemanden anzusprechen. Aber ich sei ihm so „solide“ erschienen. Aha. Ich werte das mal eher als etwas zweifelhaftes Kompliment.

Als ich ihm nun eine etwas längere Lieferzeit von sicherlich 1-2 Wochen eröffnete, erzählte mir der Mann, dass er zwar noch genug Lesestoff zuhause hab, aber das sei alles so „seicht“ und ginge über eine „liebevolle Umarmung“ nicht hinaus. Und so „alte Böcke“ wie er wollten da schon mehr haben. Urks. So genau wollte ich das gar nicht wissen.

Ob ich was anderes empfehlen könne? Ich? *hüstel*

Dann ein Geistesblitz! Die (ekligen) Bücher von der Charlotte Roche.  Doch da lehnte der Herr entrüstet ab. Sooooo derbe sollte es dann wohl doch nicht werden.

sonntägliches Trailen

Dieses Video kann ich euch nicht vorenthalten, gerade weil es teilweise arg verwackelt ist: die arme Antje musste nämlich quasi im Blindflug über Stock und Stein hinter Simba und mir herrennen, filmen und dabei versuchen, den Anschluss nicht zu verlieren.

Getrailt wurde in Niederpleis. Ungefährer Trailverlauf: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5266998 

Traillänge ca. 430 / 450 m, 6 Abzweigungen, Schwierigkeiten: starker Wind, schwieriger GA (kontaminierte Zettel), unfähige Hundeführerin (kriegt zuerst die Tüte nicht auf und macht dann noch Knoten in die Leine), zweimaliges Verlassen „offizieller“ Wege, Kreuzen offener Fläche (Fussballplatz), freilaufender Hund auf dem Trail.

Was mich hier freut: ich habe noch alte Trailvideos von Simba in genau diesem Wäldchen, in denen ich ihn kaum bändigen konnte, weil er nur jagen wollte. Mittlerweile ist das Trailen für ihn aber wichtiger geworden.

Frei und ungebunden

Da das Hochwasser so langsam abfällt, war die Straße zur Mondorfer Siegfähre nicht mehr gesperrt und wir konnten mit dem Auto zu unserem gewohnten Parkplatz durchfahren… mussten allerdings kurz anhalten, da zwei zu groß geratene Shiba Inus (oder etwas zu kleine und untypische Akita Inus) über die Straße liefen und deren Halter Mühe hatten, sie einzusammeln, da sie an unseren bellenden Hunden äußerst interessiert waren und das Auto mehrfach umkreisten.

Nun gut, das kann passieren. Wir wiesen unser Trio daher an, die Klappe zu halten, warteten bis die Japaner unter Kontrolle waren und fuhren dann weiter…. wunderten uns allerdings, dass Simba nun aus tiefer Kehle knurrte. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte uns den Grund: der fremde Rüde rannte hinter uns her und gab erst nach ca. 30-40 m auf!

Als wir nun unsere Hunde aus dem Auto gepackt hatten und uns dem Wanderweg näherten, kreiste der Rüde dort immer noch… obwohl seine Halter schon längst mit der Hündin über den Damm weitergelaufen waren. Natürlich lief er prompt auf uns zu…. verlangsamte seine Schritte jedoch angesichts unserer „geschlossenen Front“, an deren Spitze die unangeleinte Vega stand und ihn fixierte. Die Sekunden zogen sich in die Länge, doch dann entschied sich der Hund doch dafür, zu seinen Leuten zurückzulaufen.

Überraschenderweise machten die nun kehrt und kamen wieder zurück…. offenbar hatten sie sich bewusst von ihrem Hund entfernt, um ihn zu einem Aufschließen zu bewegen. Eine probate Erziehungsmaßnahme, an der es nichts zu meckern gibt.

Allerdings hatte das junge Paar aber wohl nicht damit gerechnet, dass die Leute aus dem Auto allen Ernstes  mit ihren Hunden ebenfalls spazieren gehen wollten… die beiden blieben also erst mal stehen, diskutierten und sortierten sich.

Was wir nun sahen, machte uns sprachlos: die junge Frau stopfte ein Leckerchen nach dem anderen in die Hündin, um sie im Fuß zu behalten und mit ihr an uns vorbeigehen zu können… der junge Mann erhielt den Rundschal seiner Partnerin, zog ihm den Rüden über den Kopf und nutzte ihn als Halsbandersatz…aus dem sich der Hund natürlich gleich herauswand, als er auf unserer Höhe war (wir waren vorsichtshalber jedoch ausgewichen und gingen nun parallel zu dem Damm). Glücklicherweise konnte der Mann ihn aber rechtzeitig packen und weiterziehen…

Liebe Leute… es ist ja schön und gut, dass man seinen Hunden so viel Freiheiten wie möglich geben möchte, aber wie kann man heutzutage (auch eingedenk des in NRW geltenden Landeshundegesetzes) allen Ernstes ohne jegliche Sicherung, also ohne Halsband und Leine, unterwegs sein, die man seinem Hund im „Notfall“ überziehen kann? Insbesondere wenn der oder die betreffenden Hund/e nicht einmal sicher und gut im Gehorsam stehen?

Sorry, aber da hört mein Verständnis wirklich auf!

sonntägliches Training

Es war ja sooooooooo kalt! *fröstel*

Für die suchenden Hunde war das Wetter zwar geradezu ideal, doch in den Wartezeiten kühlen sowohl Zwei- als auch Vierbeiner sehr schnell aus. Wir Menschen packen uns ja schön muckelig ein, hantieren mit Wärmegelkissen oder richtigen kleinen Taschenöfen rum und können uns durch Bewegung einigermaßen warm halten…. sollten aber immer mal wieder überprüfen, ob es den Hunden im Auto nicht zu kalt wird.

Unser Geländewagen z.B. ist ein riesiger, nicht isolierter „Blechkasten“ ohne vernünftige Heizung… und so fiel uns recht schnell auf, dass Vega trotz dickem Daunenkissen und eng an die anderen Hunde gekuschelt zitterte. Leider hatte ich die frostigen Temperaturen vollkommen unterschätzt und daher die dicken Hundemäntel zuhause gelassen. Also legte ich ihr wenigsten noch schnell eine flauschige Hundedecke über und schmiss  die Standheizung an, die wir glücklicherweise extra für winterliche Wartezeiten eingebaut hatten.

Kleinere und gut isolierte Autos kühlen deutlich langsamer aus, trotzdem sollte man auch hier darauf achten, dass der Hund einen kleinen und kuscheligen Platz bekommt, den er mit seiner eigenen Körperwärme auf einer guten Temperatur halten kann. Falls das nicht geht, sollte man tatsächlich über Heizdecken oder aber den Einbau einer Standheizung nachdenken.

Kommen wir nun aber zu dem eigentlichen Training am Fuße des Michaelsbergs in Siegburg.

Mortishas Trail: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5258642   Traillänge: ca. 360 m, 6 Abzweigungen, Schwierigkeiten: Straßenüberquerung, Eichhörnchen- und Katzensichtung.

Paulas Trail wurde etwas verkürzt… was wir uns im Nachhinein betrachtet ruhig hätten sparen können. Die Kleine war so sicher unterwegs, dass sie den Rest locker geschafft hätte!

Paula: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5258666 Traillänge: ca. 260 m, 4 Abzweigungen, Schwierigkeit: Straßenüberquerung

In die Innenstadt rein haben die Hunde in diesem Suchgebiet eigentlich immer Schwierigkeiten und so tat sich auch Vega recht schwer…. leider hört man es nicht, aber sie fiepte an fast allen Abzweigungen und musste schwer überlegen. Als es so überhaupt nicht mehr weiterging, schnallte ich sie um und ging mit ihr an die Stelle zurück, an der sie sich noch sicher gewesen war. Neustart…und dann klappte es endlich!

Vegas Trail: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5258674 Traillänge: ca. 320 m, 6 Abzweigungen, Schwierigkeiten: Thermik an Fuß eines Berges, Startpunkt auf einem großen Parkplatz, starker Verkehr, 3 Straßenüberquerungen

Erleichterung

Nachdem ich vor ein paar Tagen kurz vor der Autobahnausfahrt Pützchen einen überfahrenen Fuchs (ein soooo trauriger Anblick!) gesehen hatte, dachte ich schon, dass sie „unser“ Fuchs, der sich immer in dem kleinen Wäldchen am Anglerverein herumtreibt.

Umso größer die Überraschung und Erleichterung, als wir heute am frühen Morgen aus dem Wäldchen auf ein nebliges Feld traten…und keine 20 m vor uns ein Fuchs über den angrenzenden Acker galoppierte!

Kraftakt

Den heutigen Spaziergang sollten wir eigentlich aus unserem Gedächtnis streichen.

Verabredet waren wir in Bornheim mit Gremlin Paula und dem Psycho-Mäx… der anfänglich vor lauter Aufregung in alte Verhaltensweisen fiel, seine Leine packte und nicht mehr ansprechbar war. Als er sich einigermaßen berappelt hatte, konnte es losgehen. In den Feldern angekommen, zeigte sich aber, dass alle Hunde völlig überdreht waren…

Paula spielte Vega an, die gleich mithopsen wollte. Abbruch, da Mortisha reinschießen wollte.

Paula wollte mit Morty spielen. Abbruch, da unter den Schwestern aus solchen Rennspielen leicht eine handfeste Auseinandersetzung entstehen kann.

Paula „überfiel“ knurrend ihren Mäx, der natürlich mitmachte. Abbruch, da Vega glaubte, trennen zu müssen und Morty auch schon in den Startlöchern stand.

Und wie der Zufall es so wollte, verriss sich mein Mann nun auch noch den Rücken, als er hektisch noch dem Gremlin greifen wollte.

Doch damit nicht genug: Simba beobachtete Paula sehr genau, wusste anhand ihrer Ohrenstellung und Körperspannung sofort, dass in ihrem süßen Köpfchen nur ein Gedanke („Mäuse!“) herrschte und wollte am liebsten mitjagen. Also sprang er mir immer wieder winselnd und fiepend voll in die Leine.

Das wiederum zog Mäx‘ Aufmerksamkeit auf sich, der es irgendwann nicht mehr ertrug, dass wir hinter ihm liefen (in einem vergeblichen Versuch, Simba zu einer vernünftigen Leinenführung zu bewegen) und daher immer mal wieder Purzelbäume schlug und mit allen Vieren strampelte.

Mein Rüde kann so etwas aber auch gut… und so dauerte es nicht lange, bis sich Simba ebenfalls ein ums andere Mal auf den Rücken warf, brummelte, grummelte und strampelte.

Vega war derweil völlig von der allgemeinen Stimmung angenervt, suchte sich als Alternativbeschäftigung die Zuckerrübensuche und war dann total frustriert, als ich ihr (eingedenk ihres noch nicht ganz wiederhergestellten Magen-Darm-Trakts) verbot, die süße Leckerei aufzumampfen.

Die einzigen, denen das alles überhaupt nichts ausmachte, waren die Gremlinschwestern. Die trabten munter voraus und ließen sich die gute Laune nicht vermiesen.

Böse Zungen

Über 15 Ecken ist mir nun zu Ohren gekommen, was von bösen Zungen aus diesem Vorfall gemacht worden ist: nicht nur dass mein Gremlin angeblich bösartig ist und die Linda gebissen haben soll….nein… nun wird sogar rumgetratscht, ich hätte der anderen Hundehalterin mit dem Ordnungsamt incl. Wesenstest & Co. gedroht.

Wer mich nur ansatzweise kennt, schenkt solchen bösartigen Behauptungen zwar keinen Glauben, doch mich enttäuscht und erzürnt so etwas maßlos.

Wo ist der vielgelobte Zusammenhalt unter Hundehaltern geblieben? Vor Jahren hätte ich noch nicht geglaubt, dass es solch gehässige Menschen gibt… mittlerweile bin ich eines Besseren bzw. Schlechteren belehrt worden.

Warum tun Hund’ler so etwas? Wir beiden Frauen sind miteinander im Reinen. Wir haben beide einen Fehler gemacht, die Hündinnen sind aneinandergeraten und wir hatten Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Wir haben telefoniert, uns nach unseren Wauzels erkundigt und alles geklärt: Lindas Ratscher auf der Nase war nicht weiter behandlungsbedürftig und heilte gut. Mortishas „Kitsche“ am Kinn hatte sich entzündet, so dass wir zur TA mussten, um ihr ein Antibiotikum zu geben. Also nix Dramatisches.

Und mir ist es im Traum nicht eingefallen, mir diese läppischen TA-Kosten erstatten zu lassen: wir lassen pro Jahr Tausende von Euros beim Vet, da kommt es auf die paar Kröten wirklich nicht mehr an… und wir stehen finanziell nun einmal besser da als eine junge Frau, die gerade mit ihrer Ausbildung fertig ist und nach eine kurzen Zeit der Arbeitslosigkeit endlich einen Job gefunden hat.  Außerdem hätte ich niemals riskieren wollen, dass ihre Versicherung Schwierigkeiten macht, weil das Hunde-Mädel ja nun zu einer der „bösen Rassen“ gehört!

Diesen dummen Tratschtanten da draußen möchte ich daher nur eins sagen: IHR SOLLTET EUCH SCHÄMEN!

sonntägliches Trailen

Da sich Simba und Mortisha gestern abend (als mich mein Göttergatte von der Arbeit abholte) nicht nur über eine Packung Dominosteine hergemacht hatten, sondern auch über den Topf mit dem kalten Fondue-Fett, gab es heute dann den Durchfall des Grauens. Igitt. So blieben die beiden Chaoten, denen es ansonsten aber primstens ging, vorsichtshalber daheim.

Unsere Truppe war überhaupt arg reduziert: durch Urlaub, Job, Krankheit und einen häuslichen Unfall fielen die meisten aus und der „klägliche Rest“ hatte sich teilweise bis oben hin mit Medikamenten vollpumpen müssen, um durchzuhalten. Doch das neue Trailgebiet am Metro-Gelände in Köln-Godorf war so super und bot so viele interessante Möglichkeiten, dass sich dieser persönliche Einsatz und die etwas weitere Anfahrt echt gelohnt haben.

Was wir nicht wussten: auf dem Metro-Gelände fand ein Trödelmarkt statt. Die „Ordnungshüter“ waren aber so nett, uns Mantrailer auf einen abgesperrten Parkplatz zu lassen, von dem aus wir unsere Trainingseinheiten in aller Ruhe planen und starten konnten. Die arme Vega musste dann in ihrem zweiten Trail tatsächlich über den Markt, zwischen zig Menschen durch, an Fressbuden vorbei. Das war HEFTIG…und einmal war sie nah dran aufzugeben. Mit etwas Anfeuerung strengte sie sich aber noch mal richtig an, arbeitete weiter… und fand!

Aber auch für die anderen Hunde gab es recht anspruchsvolle und auf ihren Leistungsstand gut zugeschnittene Trails. So macht das Training Spaß!

Hier noch ein Video, dass mein Mann von Mäx‘ erstem Trail gemacht hat:

Wieder gesund

Vega ging es gestern immer noch nicht gut, doch hatte sie zumindest ein kleines bisschen Schonkost bei sich behalten. Dafür hatte sie nun heftigen, schließlich blutigen Durchfall, schleppte sich höchstens von der Couch zum Kamin oder ins Bett…. und ich litt mit.

Umso erleichterter war ich, als es meinem Mädel heute morgen wieder besser ging. Wir fuhren zwar trotzdem noch mal zur TA, um erneut ein Antibiotikum zu spritzen, doch spätestens  mit Betreten der Praxis wurde klar, dass die Sache ausgestanden war: Vega sprang in die Leine, bellte, quietschte und heulte…und aus dem Behandlungszimmer hörte ich nur die Stimme unserer Ärztin, die lachend sagte: „Ok, Vega ist wieder gesund!“

Tatsächlich konnte es meine Süße kaum erwarten, endlich dran zu kommen, rannte sogleich zu der Dose mit den Leckereien, forderte lautstark eine Belohnung (für’s Niedlichsein) ein und alberte nach dem Behandlungs-Pflichtprogramm mit ihrer heißgeleibten Ärztin rum, indem sie immer wieder hinter den Schreibtisch rannte, wuffte und ihr wiederholt auf den Schoß sprang.

Hapuuuuh!