Die richtige Assoziation

Als mich heute eine Kundin ansprach, weil sie ein Buch suchte, in dem es um Alzheimer ging, dachte ich natürlich sofort an das kürzlich veröffentlichte Buch von Rudi Assauer („Wie ausgewechselt“).

„Nein, nein… da geht es um ein Schloss!“

Nun ratterte es in meinem Kopf los. Welches Buch könnte gemeint sein? Doch nicht etwa….?

Mit einem Lächeln setzte ich mich in Bewegung, steuerte unseren Feuilleton-Tisch an und sagte: „Sie meinen doch bestimmt ‚Der alte König in seinem Exil‘ von Arno Geiger, oder?“

Kundin, triumphierend: „Ja, genau! Ich hab’s doch gesagt: ein Schloss!“

Ich, amüsiert: „Nur dass kein Schloss im Titel vorkommt.“

Sie, schmunzelnd: „Womit wir beim Thema wären. Alzheimer lässt grüßen.“

Sonntägliches Trailen

… oder wie verwirre ich meinen Hund?

Trailverlauf: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5298498  , Traillänge: knapp 425 m, 7 Abzweigungen, Schwierigkeiten: starker Wind,  Ablenkung durch das ein Butterbrot essende Herrchen in unmittelbarer Nähe des Startpunktes, Verzicht auf Startritual und Führen am Halsband (bei der Eiseskälte musste Vega ihren dicken Wintermantel anbehalten, über den ich weder ein Geschirr noch die Kenndecke gezogen bekomme).

Nachdem ich Vega erst mal klar gemacht hatte, dass sie vor dem Trail nichts zu fressen bekommt, konnten wir uns darauf einigen, dass sie am Start bleibt und sich den GA mal genauer an“guckt“. Daraufhin lief sie auch zügig los, bog vom Parkplaz auf den Schulhof der Grundschule, überquerte diesen und verließ dann das Schulgelände über einen schmalen Fußweg. An dieser Abzweigung beschnüffelte sie erst einmal ausgiebigst gefrorene Urinmarken anderer Hunde, bis ich sie daran erinnerte, dass wir eigentlich mit was anderem beschäftigt waren…. woraufhin sich Vega ohne zu zögern in die richtige Richtung warf und in das angrenzende Wohngebiet trabte.

An der nächsten Abzweigung tat sie sich etwas schwer: sie kreiste und kreiselte, musste Autos und Passanten vorbeiziehen lassen und entschied sich dann doch für die richtige Abbiegung. Hier kam uns der Wind nun entgegen und trug Vega somit den Geruch der VP intensiv in die Nase… gemeinerweise musste sie aber an der nächsten Kreuzung nicht weiter geradeaus, sondern über einen kleinen Stichweg rechts ab, um über die Parallelstraße zu dem passenderweise „Windgassenplatz“ genannten Platz zu gelangen, wo die VP auf einer Bank saß.

Tja… was tat mein Hund in dieser Situation?

Trabte flotten Schrittes auf die Kreuzung zu, schaute auf, sah eine dunkel gekleidete Gestalt in einem Vorgarten stehen, zog an und sprang mit einem Satz über den niedrigen Gartenzaun, um vor der „Person“ ein perfektes Vorsitz zu zeigen.

Dummerweise war das jedoch nicht unsere gesuchte Person, sondern eine mannsgroße metallene Figur!

Da nun keine Ansprache geschweige denn eine Belohnung folgte, löste sich mein sichtlich irritierter Hund von der Figur, lief wieder auf die Straße… um gleich nochmal einen Satz über den Zaun zu machen und zu prüfen, ob dieser „Herr Krupp“ nicht vielleicht doch die gesuchte Person sein könnte.

Nun war die Verwirrung komplett: da stand ein Typ in typischer VP-Manier, es roch nach der VP, aber er war es nicht!

Hektisch lief Vega um mich rum… und entdeckte dann offenbar den richtigen Trail in den Stichweg hinein. Der Rest war dann wieder ein Klacks und als sie um die nächste Ecke Richtung Platz abbog und dort die VP entdeckte, ließ ich sie auch full speed hinrennen und ihren Jackpot abholen!

Cat-Trail

Die Nachbarschaft war gestern schon mit Aushängen zugepflastert worden, weil eine Katze vermisst wurde…. heute morgen lag dann zusätzlich ein Flyer in den Briefkästen der Anwohner und ich sah erst jetzt, dass es um eine Samtpfote ging, die nur ein paar Häuser weiter lebt und nun verzweifelt gesucht wird.

Da es sich bei Bailey um eine reine Wohnungskatze handelt, die sich hoffentlich noch nicht allzu weit entfernt hat und die erst seit 4 Tagen vermisst wird, überlegte ich natürlich sofort, ob es uns evtl. gelingen könnte, sie mit Vegas Hilfe zu finden. Allerdings befürchtete ich, dass es aufgrund der örtlichen Gegebenheiten schwierig bis unmöglich werden könnte: die Gärten der Einfamilien- und Reihenhäuser auf unserer und der Parallelstraße liegen alle nach hinten raus und sind vom öffentlichen Raum aus größtenteils weder einsehbar noch zugänglich… und man kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass sich eine Katze quer durch die Gärten fortbewegt.

Trotzdem…einen Versuch war es wert und so rief ich unter der angegebenen Telefonnummer an. Baileys Besitzer (die erst vor kurzem hierhin gezogen sind) waren zwar überrascht, freuten sich aber sehr über das Hilfsangebot, obwohl ich auf die möglichen Schwierigkeiten hinwies. Sie wollten nichts unversucht lassen und so ging ich am späten Nachmittag mitsamt Hund und gepacktem Trailrucksack zu ihnen rüber.

Hier wurde die nächste Schwierigkeit offensichtlich: es gab keinen vernünftigen Geruchsartikel.

Bailey ist nämlich keine Einzelkatze, sondern lebt mit einem Kater zusammen, mit dem sie sich alles teilt…. Kratztonne, Liegeplätze, Bürste, Transportkorb. Sprich: alle Geruchsträger sind kontaminiert und  da das Fell der beiden Stubentiger sehr ähnlich ist, konnten wir auch nicht feststellen, zu welchen Tier die Fellbüschel auf der Kratztonne gehörten.

Ich fertigte nun trotzdem eine Geruchsprobe an, tüte diese ein, ließ Vega an Tonen und Decke schnuppern und führte sie anschließend  zu dem Kater… in der Hoffnung, dass sie ihn dadurch als gesuchtes Tier ausschließen würde.

Nun ging es raus vor die Haustür, wo ich Vega ansetzte. Sie wirkte zwar etwas verunsichert, startete nach Aufforderung aber und trat auf die Straße… sie wendete sich nach links, Nase im Wind, ging ein paar Meter und kehrte um. Zurück zur Einfahrt, Nase auf den Boden, rein in den Vorgarten und sie landete in einem kleinen Beet direkt vor dem Badezimmerfenster… einer der beiden möglichen „Flucht“möglichkeiten Baileys.  An dieser Stelle schnupperte Vega extrem intensiv und musste von mir aufgefordert werden weiterzusuchen. Mit auf dem Gras geradezu festgeklebter Nase ging es nun um die Hauswand rum zur Ecke des Maschendrahtzauns, der den Garten abschließt. Hier hätte eine Katze durchgekonnt, ein großer Hund hingegen nicht.

Also Vega umgeschnallt, durch die Wohnung in den Garten geführt und auf der anderen Seite wieder angesetzt. Doch in dem kleinen Garten ging es nicht wirklich weiter. Vega fiepte und kreiselte.

Die einzige Möglichkeit bestand nun darin, mit Vega einmal um den Block zu laufen und zu hoffen, dass sie irgendwo wieder auf die Spur der Katze stoßen würde. Zögerlich lief sie vor mir her… fiepte immer wieder, schüttelte sich. Frust ohne Ende. Doch sie tat mir den Gefallen und ging weiter. Schließlich bogen wir in einen Stichweg ein, der die beiden Parallelstraßen verbindet.  Am Ende des Weges hätte Vega theoretisch nach rechts abbiegen können, um die wenigen Meter bis zu unserem Haus zurückzulegen…  doch das tat sie nicht. Sich immer noch ihrer frustrierenden Aufgabe bewusst, bog sie nach links ab und suchte weiter. Nun wurde sie schneller, zog an…. und führte mich zielsicher bis zur Haustür der Nachbarn, wo sie (das überall ausgelegte Katzenfutter ignorierend) ein schönes Vorsitz zeigte und mich dann hoffnungsvoll anschaute.

Armes Hascherl! Sie hatte ihr Bestes gegeben und schließlich zumindest denen einen Geruch angezeigt, den sie mit abgespeichert hatte: den Geruch des Katers.

Trotzdem: ich bin mit ihrer Arbeit sehr zufrieden, auch wenn wir das arme Katzelchen nicht gefunden haben. Nun bleibt nur zu hoffen, dass Bailey früher oder später in die Lebendfalle geht, die den Leuten vom Tierheim angeboten worden ist. Wir drücken jedenfalls ganz arg die Daumen!

 

Mortishas Portrait ist fertig!

Noch haben wir es nicht, aber Teresa hat uns schon mal vorab ein Foto geschickt, um zu fragen, ob es uns unseren Erwartungen gerecht wird. Welch Frage!

Als mein Mann verschlafen angewankt kam und das Bild sah, war er schlagartig wach und rief „UnFUCKINGBelievable! Was auch immer Teresa beruflich macht, sie soll es aufgeben und stattdessen professionell zeichnen!“

Das abfotografierte Bild ist schon der absolute Hammer…und ich weiss, dass es im Original noch sehr viel schöner aussieht, weil man dann erst die ganzen Feinheiten in voller Pracht sehen wird. Wir sind jedenfalls absolut begeistert. Mortisha ist hervorragend getroffen: dieser intensive Blick in einem stillen Moment, jedes einzelne Fältchen, die glänzende Unterlippe, die perfekt getroffene Stromung. Wahnsinn!

 

Der große Knall

Mein Herz ging mal wieder auf, als ich im Laden einen wunderschönen English Bulldog-Rüden erblickte, der von einem kleinen Jungen an der Leine geführt wurde. Der Hund war beige-weiss gesprenkelt, war nicht zu dick und blickte neugierig umher.

Natürlich konnte ich mich nicht zusammenreissen und so sprach ich die Mutter an, als sie mit ihren beiden Jungs in meine Richtung kam. Nun konnte ich nach Herzenslust mit dem 8 Monate alten Kraftpaket namens „Buddha“ spielen, der sich mir prompt in die Arme schmiss, dann albern auf dem Boden rumkugelte und mir spielerisch (und sehr vorsichtig) in die Hände biss.

Die Frau schaute sich das recht amüsiert an und der kleine Junge pustete derweil den Luftballon auf, den er an der Kasse geschenkt bekommen hat.

Nach einer kurzen Unterhaltung zog das Trio weiter, bog um den nächsten Pfeiler…. als es einen riesigen Knall gab, der alle Anwesenden zusammen- zucken ließ. Eine Kollegin wäre vor Schreck sogar beinahe hinter ihren Schreibtisch gesprungen!

Was war geschehen?

Offenbar hatte der kleine Junge seinen Luftballon allzu sehr aufgepustet…und als der nun gegen eine Tischkante prallte, explodierte er mit einem lauten Knall.  Und die Reaktion des Hundes? Ein kurzer Blick nach oben und das war’s.

Das nenne ich nun wahrlich buddhistische Gelassenheit!

kleiner Provokateur

Als wir uns heute morgen einer Bahntrasse samt kleiner Unterführung näherten, nahm ich Mortisha sicherheitshalber an die Leine …. zum einen ist es mir viel zu riskant, dass an dieser Stelle ein Hase aufspringt und die Kleine ihm über die Schienen folgt…. zum anderen kann man nicht sehen, ob und wer  hinter der Unterführung auf einem kleinen Spazierweg daherkommt.

Dafür rannte die freilaufende Vega quasi direkt in einen braunen Labrador rein, der mit einem dicken Ast daherkam. Sekundenbruchteile später sah ich das dazugehörige Frauchen, eine Nachbarin von uns. Sie blieb stehen und fragte: „Was machen wir jetzt?“

Ich, ganz relaxt: „Nichts. Wenn Mette nicht zuhause ist, ist sie doch ganz lieb.“

Tatsächlich passierte….nichts. Die Hündinnen blieben Nase an Nase stehen, Mette wandte den Blick ab, ließ sich von Vega beschnuppern und ging dann ganz langsam weiter.

Just in diesem Moment meinte natürlich der kleine Gremlin, eine Welle machen zu müssen und aufgeregt zu kläffen. Woraufhin Vega sich wieder rumdrehte und mit drei kleinen Hopsern Mette „vor sich hertrieb“, indem sie so tat, als ob sie die andere Hündin mit der Brust rammen wollte.  Es fehlte nur noch die berühmte Sprechblase über ihrem Kopf: „Hey, du… Morty hat gesagt, du willst Ärger machen. Trau‘ dich doch!“

Das war ja mal wieder so was von typisch: Mortisha provoziert und Vega springt gleich drauf an. *kopfschüttel*

Da meine Große aber nicht sofort ernst macht, konnte ich sie locker abrufen. Und glücklicherweise musste Frau N. doch ziemlich lachen, als ich nun über meine beiden Zicken „schimpfte“.

Ruhe sanft, Dolly!

Auch wenn wir wussten, dass dieser Tag unablässig näherrückte, geht uns die Nachricht doch sehr nahe, dass die kleine Malteser-Hündin Dolly im Alter von 16 Jahren und einem halben Tag über die Regenbogenbrücke gegangen ist.

Es war immer so niedlich anzusehen, wenn die kleine Prinzessin mit all den großen Hunden mittrippelte… oder just for fun über den THS-Parcours hopste. Im Laufe der Jahre wurde sie zwar ruhiger und damenhafter, doch ihre Boxerjungs hatte sie immer gut im Griff!

Nun ist Dolly wieder mit ihrem Henry zusammen… und wird ganz schrecklich von ihren lieben Menschen vermisst.

Wir wünschen euch viel Kraft!