Immer noch unsicher

Der kleine Gremlin stellt uns vor ein Rätsel: ihre Symptomatik ist so diffus, dass es alles und nichts sein könnte. Hin und wieder glaube ich zu sehen, dass sie vorne links lahmt…. oder hoffe ich das nur? Hauptsache, es ist nicht der Rücken!

Irgendwas stimmt jedenfalls nicht mit der Maus. Sie ist sehr ruhig und einmal hat sie  kurz aufgeschrien, als Simba sie im Garten zum Spielen aufforderte.  Leider hatte ich gerade keine ungehinderte Sicht auf die Hunde, so dass ich nicht weiss, ob und wo er sie berührt haben könnte.

Der Rücken war es wahrscheinlich nicht…. sonst wäre Mortisha wohl wie eine wild gewordene Furie auf Simba losgegangen.

Was hat sie nur?

An sich fing der Tag richtig gut an… gutgelaunt und munter machten wir uns auf zu einer Runde um die Burg Lede.

An der ersten Wiese kam uns eine Dame aus der Nachbarschaft entgegen, mit ihrem Collie. Ein wirklich netter Kerl, aber total überdreht: sobald er einen Artgenossen sieht, springt er kläffend in die Leine. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, bot ich an, einen Bogen zu laufen und stapfte auch gleich auf die fast hüfthoch stehende Wiese.

So weit so gut.

Blöderweise gab ich Vegas Jammern nach („Der ist soooooo nett! Warum darf ich nicht hin?“) und fragte, ob sie „Hallo“ sagen dürfe. Durfte sie natürlich. Man kennt sich ja.

Vega hopste also hin…. und da rannten die beiden Hunde auch schon begeistert auf die Wiese. Die Frau hatten ihren Collie nämlich ohne drüber nachzudenken abgeleint! Der  – jung, übermütig und nicht wirklich gut im Gehorsam stehend – steuerte natürlich gleich auf den Rest der Truppe zu.

Breitbeinig hinstellen, angewinkelte Arme, Dreierruck abfangen und „Nein, lasst es!“ im scharfen Kommandoton… das alles passierte in Sekundenbruchteilen.  Glück im Unglück: Vega schaffte es, den Collie spielerisch abzudrängen, bevor er in uns reinknallte und trieb ihn in bester Hütehundmanier *g* zu seinem Frauchen zurück.

Ich rief dann nur noch mit schwacher Stimme: „Leinen Sie ihn doch bitte wieder an!“

Wir wechselten dann noch ein paar nette Worte und ich stiefelte mit meinem Höllenquartett wieder zurück auf den Weg… ein Blick auf Mortisha und mir stockte der Atem: sie stand katzbucklig da, mit angelegten Ohren, eingeklemmter Rute und zitterte am ganzen Körper. Dann machte sie zögerlich ein paar Schritte und schien sich übergeben zu müssen.

Hatte sie bei der Aktion einen zu heftigen Ruck abbekommen und sich dabei verletzt? Hatte ich ihr eine Bandscheibe rausgehauen? War ich ihr vielleicht auf eine Pfote getreten? Oder war ihr „nur“ schlecht? Und wenn letzteres… wieso?

Mit zitternden Fingern rief ich meinen Mann an, der glücklicherweise HomeOffice hatte und sich sofort ins Auto schwang, um Mortisha einzusammeln.

Wir gingen im Schneckentempo zurück zur nächsten Straße, ich setzte mich im Schneidersitz auf den Bürgersteig, die drei Großen legten sich neben mich, Mortisha saß  zwischen meinen Beinen… immer noch zitternd und leise vor sich hinschnufelnd. Ich hätte heulen können!

…offenbar hat man mir das auch angesehen, denn eine Fahrradfahrerin hielt sogar an und fragte, ob alles ok sei. Echt lieb!

Kurz darauf war auch schon mein Mann da und übernahm Mortisha, damit ich mit den anderen Hunden weiterlaufen konnte…. während sich mein Gedankenkarussell drehte und drehte…

Wieder zuhause ging es Mortisha immer noch nicht gut: sie war matt und setzte mehrfach ihr „Kotz-Gesicht“ auf, doch es kam nichts raus. Hmmm, war ihr schlecht vor Schmerzen oder machte sich da wieder ihr Speiseröhrenproblem bemerkbar?

Wir entschlossen uns dafür, ihr ein Antazidum zu geben und abzuwarten.

Wacker geschlagen

Da ich zu sehr getrödelt hatte und es schon recht drückend war, entschloss ich mich spontan dazu, mal nicht ans Wasser zu fahren, sondern in den schattigen Wald.

Doch nicht nur wir hatten den Ennert als „Ausflugsziel“ auserkoren, sondern auch ein Trupp Erstklässler, deren Schreien und Lachen man schon von weitem hörte. Von daher nahm ich – bis auf Vega – die Hunde vorsichtshalber an die Leine.

Als wir um’s Foveaux-Häuschen herumlaufen wollten, mussten wir an den Kiddies vorbei, die natürlich neugierig zu uns rüberschauten. Einige rannten auch gleich bis an den Weg, um uns zu bestaunen.

Kurzer beruhigender Blickkontakt zu einer der Lehrerinnen, als Vega einen Schlenker laufen wollte, der sie zu nah an den Kleinen vorbegeführt hatte… ruhig rief ich sie zu mir und ließ sie absitzen. Die Lehrerin nickte mir freundlich zu, blieb sitzen und beobachtete Kinder und Hunde in aller Ruhe.

An ein Weitergehen war aber erst mal nicht zu denken: zig Kinder hüpften an den Wegesrand, stellten Fragen und waren ganz offensichtlich zwischen Neugierde, „Streichelwunsch“, Respekt und Angst hin- und hergerissen, was auch die Lehrerin mit einem Lachen bestätigte.

Um den Kindern eine Kontaktaufnahme zu erleichtern, wies ich Vega, Simba und Feli an, sich hinzulegen… Mortisha (bei der man ja aufpassen muss, dass sie nicht aus Angst zu kläffen beginnt) behielt ich im Sitz direkt bei mir und achtete darauf, dass sie den Blickkontakt zu mir hielt… die Kinder wurden natürlich von mir „instruiert“, erst mal nur die großen Hunde anzufassen und die kleine ängstliche Hündin nicht zu bedrängen. Doch sie trauten sich nicht…

Letztendlich wurde der Bann gebrochen, als Vega sich plötzlich auf den Rücken rollte, von unten zu den Kindern hochlinste, mit allen Vieren strampelte und alberne Geräusche machte.

Einige Kinder quietschten und lachten… andere fragten ungläubig, was das sollte… und schon drängten sie nach vorne und patschten auf den Hunden rum! Selbst Mortisha war vor zaghaften Streichlern nicht sicher… doch sie hielt sich wacker, schaute sich nur kurz um, gab keinen Mucks von sich und  mampfte aus vollen Backen ihre Belohnung.

Simba wuselte wild wedelnd vor den Minimenschen rum, Feli schnupperte ganz sachte, aber hocherfreut im Gesicht eines Mädchens und Vega zwängte sich in aller Seelenruhe zwischen den gut 20 Kiddies durch, die mittlerweile in einem Halbkreis um uns rumstanden und uns gar nicht mehr weglassen wollten. Alle quasselten wild durcheinander, stellten Fragen, hüpften, klatschten begeistert in die Hände…ein einziges Tohuwabohu.

Als wir es geschafft hatten, uns zu verabschieden und uns langsam zu entfernen, blieb ein kleines Mädchen, das später hinzugekommen war, schmollend am Wegesrand stehen.

„Möchtest du auch noch einen Hund streicheln?“

„Ja!“

„Wen denn?“

„Den da!“

…und sie zeigte mit ausgestrecktem Finger auf Vega, die sich natürlich sofort angesprochen fühlte, hinschlenderte und ihre Nase auf die Brust der Kleinen drückte. Die wiederum streichelte Vega mit verzücktem Lächeln im Gesicht, schaute dann an sich runter und griff sich an ihr Longshirt, auf dem nun ein nasser Fleck prangte.
„Ups… da hat sich dich wohl angesabbert.“  

Das schien  dann aber doch nicht so schlimm zu sein, denn sie reihte sich bei ihren Mitschülern ein und winkte uns zum Abschied freudestrahlend hinterher.

Und ich muss ja wohl nicht extra erwähnen, WIE stolz ich auf meine vier Chaoten war, oder?

Farewell, Leo!

Er wurde gerade mal knapp 5 Jahre alt… 

Dieser wundervolle Bursche wurde völlig unerwartet aus dem Leben gerissen: als er in seinem Garten hinter einem Ball herjagte, rutschte er – wie so oft – aus und fiel hin. Dann begann er zu schreien: er hatte sich einen komplizierten Bruch eines Vorderlaufs zugezogen.

Der Haus-Tierarzt überwies sofort an die nächste Tierklinik, in der Hoffnung, dass man ihn dort hätte operieren können. Doch die Ärzte dort waren schon anhand der Röntgenaufnahmen sehr skeptisch und intra-operativ wurde mit seinem Frauchen vereinbart, ihn nicht mehr aus der Narkose aufwachen zu lassen.

Obwohl ich Leo leider noch nicht persönlich kennengelernt hatte, weil er leider mit seinem Frauchen (einer sehr lieben und langjährigen Freundin) zu weit weg lebte, so hatte ich doch mitverfolgt, wie er aus dem TH kam und bei meiner Freundin sein Glück fand. Ein lebenslustiger, immer fröhlicher, freundlicher und äußerst agiler Hund, der einfach immer nur gute Laune verbreitete.

Ich hätte den beiden so gerne noch viele glückliche Jahre miteinander gegönnt….

Liebe Ute, ich denke ganz arg an dich und wünsche dir viel Kraft!

 

 

Simba geht zur Schule

Da der kleine Rumpelpumpel hier ein bissel zu kurz kommt und es ihm nicht schadet, gezielt unter Ablenkung zu üben, habe ich das Angebot einer Freundin angenommen, mir mal den Verein anzugucken, in dem sie mit ihrem Mastiff trainiert.

Ich nutzte also die Gunst der Stunde (-> Urlaub), mir an einem Samstag den Trainingsbetrieb im Hundesportverein Niederkassel anzugucken.

Wie erwartet, fand ich dort den üblichen HP-Betrieb vor: ordentlich geführter Platz, engagierte und freundliche „Mitarbeiter“. Hunde sind im Vereinshaus zwar nicht erlaubt, sie werden aber zumindest nicht in Boxen gesperrt, sondern können im Sichtbereich ihrer Menschen an einen Zaun gebunden werden, weitestgehend im Schatten. Außerdem gab es überall Trinkmöglichkeiten für die Hunde.

Natürlich laufen dort auch die üblichen Dumpfnasen (meist Welpenbesitzer) rum, die nicht auf den Individualbereich eines fremden Hundes achten. Da Simba aber nicht ernsthaft böse wird, sondern nur kurz laut wird, war das nicht weiter tragisch. Und er konnte zumindest ganz freundlichen Kontakt mit zwei Hundedamen machen.

Auf dem Platz fiel mir natürlich gleich ein humpelnder Hund auf (was aber auch gleich vom Trainer hinterfragt wurde). Außerdem gab es vereinzelt Idioten, die immer mal wieder an ihren Hunden rumruckten oder die einen ordentlichen Kasernenhofton anschlugen.

Aber der Trainer war eigentlich ganz nett. Und für Simba war das echt ein super Training. Stress pur, aber er hat sich wacker gehalten und alle Übungen brav mitgemacht, ohne rumzupöbeln. Allerdings machten ihm die sommerlichen Temperaturen zu schaffen und so durften wir auch mitten während der Stunde mal etwas trinken gehen.

Fazit: Da man in diesem Verein nicht unbedingt Mitglied werden muss und die Möglichkeit hat, kurs-ungebunden und ganz flexibel für wenig Geld an 3x wöchentlich stattfindenden „Gäste-Stunden“ teilzunehmen, werden wir wohl hin und wieder hinfahren und mittrainieren – so wie es eben meine Zeit/mein Job erlaubt.

Mobility

Mobility… das ist Seniorensport bzw. Sport für Hunde mit Handicap.

Im Gegensatz zum normalen THS oder zum Agility kommt es hierbei nicht auf Geschwindigkeit an. Vielmehr sollen die Hunde betont langsam die Hürden bewältigen, um sich auf korrekte Bewegungsabläufe zu konzentrieren.

Da Mortishas Physiotherapeutin 1x im Monat Mobility anbietet, haben wir heute mal daran teilgenommen. Es gab ein Schaukelbrett, ein Trampolin, eine Decken-Ecke, einen Cavaletti-Parcours, einen Hundepool, eine Treppe, eine Rampe, Schnüffelmöglichkeiten, einen Sensorik-Parcours, dann ein Karree mit verschiedenen Untergründen, ein Labyrinth, einen Tunnel und einen Slalom.

Mortisha hatte wirklich an allen Stationen einen Heidenspaß. Eigentlich müssten wir uns sofort einen eigenen Garten-Mobility-Parcours basteln!

Längere Laufsequenz

Damit man mal sieht, wie sehr sich Mortishas Gangbild verbessert hat und wie gut sie wieder unterwegs ist, habe ich meinen Göttergatten endlich überreden können, mit der Kleinen an mir vorbeizujoggen.

Sie läuft schon bis zu 1,5 Stunden am Stück… dann merkt man aber auch, wie sehr sie das anstrengt (sie beginnt, sich nach vorne zu ziehen). Primär läuft sie zwar immer noch Pass, doch phasenweise zeigt sie einen korrekten Trab und Galopp.

Waldspaziergang

Da ich im Urlaub endlich mal Zeit habe, mich öfter zu verabreden, ging es heute gleich zum nächsten Mini-Molosser-Treffen in Troisdorf-Spich. Mit dabei waren meine drei Mädels (Vega, Mortisha & Felicitas), die beiden Spicher Mastiffs (Jorden & Quai) sowie Mortishas Schwester Paula.

Da es ein reiner Waldspaziergang werden sollte, ließ ich die Kamera mangels lichtstarkem Objektiv dann doch im Auto. Schade, aber die Pics wären unter Garantie alle nix geworden.

Das Trüppchen verstand sich – wie immer – super gut.

Vega und die Jungs begrüßten sich stürmisch… Jorden war ganz begeistert von Felis Knackarsch… Die wiederum war ganz erstaunt, plötzlich doppelt zu sehen und schnufelte gleich an Paula rum…. Der Gremlin fand, das sei zu aufdringlich und fletschte kurz die Zähne… Meine ansonsten so unsichere Alte *freufreufreu* reagierte nicht darauf… Mortisha hielt gutgelaunt mit, hopste neben ihrer Schwester her oder versuchte, Quai zum Spielen zu animieren… Bei einem Gewichtsunterschied von gut 50 kg und Tishas gerade überstandener Querschnittslähmung verdarben wir den beiden aber ständig den Spaß… Und Quai bekam dann sogar Frühlingsgefühle bei der Mini-Maus.
Kurz und gut: es war eine tolle und entspannte Runde! 

Hannibal Lecter

Heute waren wir mit dem English Bulldog Mäx (Ihr erinnert euch? Die Ware) in Müllekoven verabredet.

Mit Vega war er ja zwischendurch noch mal gelaufen, doch Mortisha hatte er seit Monaten nicht mehr gesehen. Trotzdem ist der kleine Mann beim Anblick der Mädels nicht „ausgeflippt“, sondern hing nur aufgeregt in der Leine und strebte vorwärts, sie kaum beachtend. So konnte er auch relativ schnell an die Schleppleine genommen werden und der richtige Spaziergang konnte beginnen.

Vorsichtshalber trug Mäx aber doch einen MK…und sah aus wie Hannibal Lecter.