Lebe wohl, Lagos!

Der wunderschöne Boxerrüde Lagos wurde 11 Jahre alt.

Er war ein alter, kranker Hund. Offenbar kränker, als alle vermuten konnten, so dass sein Tod dann doch sehr plötzlich kam… *seufz*

Doch Lagos hatte viele schöne, glückliche und erlebnisreiche Jahre in seiner Familie. Und genau diese Jahre zählen… das, was er seinen Menschen gegeben hat… was er ihnen bedeutet hat… der Spaß, den sie alle mit ihm hatten.

Lagos wird unvergessen bleiben. Nicht nur von seiner Familie, sondern auch von mir. Denn obwohl ich ihn nie persönlich kennenlernen konnte, habe ich doch per mail fast sein ganzes Leben lang begleitet… habe über seine Macken gelacht… seine liebenswerten Eigenheiten… mich an den wunderschönen Fotos erfreut, die ich mir immer wieder gerne anschaue… wenn auch jetzt voller Schwermut.

Soooo nicht!

Simba ist und bleibt ein kleiner Drecksack. 😀

Als er 2-jährig zu uns kam, zeigte er den Mädels gegenüber leichten Futterneid. Sprich: da wurde schon mal geknurrt, wenn er auf etwas besonders Leckerem herumkaute, oder er glaubte, sie durch einen strengen Blick und Murren von den Futtertonnen fernhalten zu können, wenn man die Näpfe füllte.

Da wir Chefs so etwas nicht dulden, legte er dieses Verhalten sehr schnell endgültig ab. Dachten wir zumindest…

Nach der kürzlichen „Rudel“erweiterung meinte der kleine Dickkopf allen Ernstes, wieder mit der Ressourcenverteidigung beginnen zu können, wohl um die Neue einzunorden… die ihrerseits null Futterneid zeigt und sich auch jederzeit von ihrem vollen Futternapf wegschieben lassen würde.

Simba wird zwar nicht massiv, aber wir unterbinden bereits minimale Anzeichen in diese Richtung. Wir verwalten alle wichtigen Ressourcen. Ohne Diskussion.

Mal ein Beispiel: heute waren meine Eltern zum Grillen eingeladen. Wir saßen auf der Terrasse, die Hunde lagen um uns herum. Nach dem Essen wuselten sie dann um uns rum, ließen sich von „Oma und Opa“ durchknuddeln, jeder bekam eine Kleinigkeit und alle standen dicht aneinandergedrängt zwischen den Stühlen und bekamen ihre Streicheleinheiten.

Plötzlich wurde Simbas Gesicht „streng“, als er Feli einen Seitenblick zuwarf, die quasi Wange an Wange neben ihm stand. Gleichzeitig zog er eine Lefze wenige Millimeter hoch.

Dumm nur, dass ich direkt gegenübersaß und es sah…

„Simba… rein.“

Monsieur wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Trotzdem versuchte er, der Auszeit zu entgehen, indem er sich ganz schnell neben Vega auf die Terrasse legte und sein (fast) unwiderstehliches Babyface auflegte. Nicht mit mir. Eine ruhige, aber strenge Wiederholung des Signals, unterstützt mit einem leichten Schubs gegen seinen dicken Pöpes… und er trollte sich ins Haus. Gottergeben lag er nun in der Terrassentür, legte seinen dicken Kopf in Falten und seufzte schwer.

Nach ca. 5 Minuten wurde er dann durch ein ruhiges Kommando erlöst, hopste sofort wild wedelnd hinaus, wuselte begeistert um Feli und mich herum, stupste sie sanft an und biss ihr – sich klein machend – spielerisch in die Lefze.

Warten wir mal ab, wie oft wir noch einschreiten müssen…. 😉

Weitere Besserung

Heute waren wir in der Pfotensache hoffentlich zum letzten Mal mit Feli beim Tierarzt.

Die Pfote sieht sehr viel besser aus und nässt nicht mehr. Nur an einer kleinen Stelle hat sich etwas wildes Fleisch gebildet, dass womöglich zu weiteren Entzündungen führen könnte.

Wir können nun aber die Verbände weg lassen und die Antibiose beenden. Dafür sollen wir die Zehenzwischenräume  mit einer  antibakteriellen Paste einschmieren und dann einfach einen Pfotenschuh drüberziehen. Mal gucken, wie es weitergeht….

„Sind das alles Ihre?“

Das ist mittlerweile die Standardfrage, wenn mich Leute auf der Straße anquatschen.
😀

Auf dem Rückweg unseres morgendlichen Spaziergangs ging es diesmal durch ein kleines Dörfchen… malerische Fachwerkhäuser, verwinkelte Gassen, schmale Bürgersteige. Als mir da zwei ältere Nordic Walkerinnen (die eine ca. 60, die andere eher um die 70)  entgegen kamen, nahm ich die Hunde natürlich ein bisschen zur Seite und machte etwas Platz.

„Oh, das sind ja vier! Sind das alles Ihre?“

Und schon war man mitten in einem netten Gespräch. Die beiden herzlichen Damen ließen die Hunde alle mal schnuppern und nahmen sogar Rücksicht darauf, dass Mortisha manchmal etwas ängstlich reagiert. Sie waren völlig begeistert von dem so ruhigen, ausgeglichenen und geduldigen Trüppchen, lobten mich für mein Engagement (von wegen Nothunde, die viele Arbeit, das viele Geld) und stellten viele interessierte Fragen. U.a. fragte die Ältere, ob das Anlagehunde seien. Ich war so was von baff, dass sie diesen Begriff überhaupt kannte und nicht nach den üblichen „Kampfhunden“ fragte!

Als dann meine Erklärungen hinsichtlich unterschiedlicher Regelungen in den jeweiligen Bundesländern folgten, mit dem Hinweis darauf, dass die drei großen Hunde in Bayern und Brandenburg willkürlich zu den „gefährlichen Hunden“ gezählt werden (mit entsprechenden Konsequenzen), war das Unverständnis groß…. und ich bin mir sicher, dass die beiden Damen noch eine ganze Weile mit diesem Thema beschäftigt waren.

Unruhige Nacht

Als ich heute nacht um 3.00 Uhr wach wurde, fiel mir siedenheiß ein, dass ich vergessen hatte, eine Tasche für den sonntäglichen Brötchendienst vor die Haustür zu legen… als raus aus dem Bett.

Im Vorbeigehen kurze Bestandsausnahme: Vega, Simba und Feli im Schlafzimmer… Mortisha hätte ich also im Wohnzimmer schlafend vorfinden müssen. Doch da war sie nicht. Weder auf der Couch, noch neben der Couch auf dem großen Hundekissen und auch nicht auf der Matratze vor dem Kaminofen.
Kurzer Blick zu meinem Schreibtisch. Auch auf dem daneben liegenden Kissen kein Gremlin.

Zurück Richtung Schlafzimmer… im Durchgang: kein Hundi im Ohrensessel oder auf dem Hundelager in der Ecke. Bett gecheckt. Morty lag auch nicht an Görks Fußende. Wo war sie? Hatten wir sie etwa SCHOCKSCHWERENOT  versehentlich ausgesperrt und sie hatte die halbe Nacht im Garten verbracht?

Hektisch zur Terrassentür gerannt. Tisha lag nicht davor. Also barfuss raus und mit klopfendem Herzen durch den Garten gelaufen. Weit und breit kein Hundekind! Wo war sie?

Mittlerweile nur noch mühsam eine Panik unterdrückend, rannte ich wieder ins Haus und checkte alle Räume. Landete wieder im Schlafzimmer, in dem sich nun endlich ein Hund rührte: Simba stand auf, verließ sein Körbchen und begrüßte mich verschlafen.

MOMENT! Da liegt doch noch ein kleines schwarzes Etwas! Im Dunkeln getastet…. Da ist sie ja! Hapuuuuh!

Völlig fertig sank ich ins Bett und Simba kroch wieder zu Mortisha ins Körbchen, wo beide selig seufzten und kurz darauf wieder fest schliefen. Derweil ich noch lange wach lag und ihren gleichmäßigen Atemzügen lauschte.

Manchmal könnte ich sie alle miteinander erschlagen („Meine Nerven!“)… wenn ich sie denn nicht so lieb hätte.

KeinOhrHund

Als ich mit Feli vom TA kam (Pfote heilt langsam, aber gut) und sie gerade aus dem Auto holte, kam eine Nachbarin mit ihrer jungen Schäferhündin vorbei. Natürlich blieb sie stehen und wir unterhielten uns angeregt. Die Dame ist total nett, ist aber – was Hunde angeht – recht unbedarft und so musste ich doch sehr schmunzeln, als sie auf Feli deutete und Folgendes anmerkte:

„Ist schon witzig… so ein großer Hund und so kleine Ohren.“

„Ähm… die sind abgeschnitten. Normalerweise sollte sie größere Ohren haben!“

Entsetzer und mitleidvoller Blick von Frau H. : „Armes Mädchen… was hat man dir nur alles angetan!“

Ich muss gestehen: ein kleines bisschen wundert es mich schon, wie locker hier alle mit der stark kupierten Felicitas umgehen. Bisher gab es noch überhaupt keine dummen Bemerkungen, wie gefährlich oder bedrohlich sie aussehe. Ganz im Gegenteil! Selbst Fremde gehen völlig entspannt auf sie zu… sagen, dass sie unwahrscheinlich lieb aussieht… sanfte Augen hat… und dass es eine Schande ist, was man mit ihren Ohren gemacht hat!

Fäden gezogen

Am Abend haben wir uns Feli geschnappt und die Fäden gezogen… gar nicht mal so einfach bei so einer blöden und vor allem noch derart empfindlichen Stelle!

Felicitas hat sich aber mal wieder als vorbildliche und vertrauensvolle Patientin erwiesen. Ohne Murren oder Klagen lag sie auf der Seite, während ich ihr die Pfotenballen auseinanderhielt und Görk mit der Nagelschere hantierte. Als es einmal zu sehr ziepte, richtete sie sich auf und leckte mir über die Hände… „Bitte bitte tu mir nicht weh.“

Und wieder einmal wird uns bewusst, wieviel Glück wir mit unseren Hunden haben, die sich von uns wirklich alles gefallen lassen und einfach nur ein tolles, freundliches und liebes Wesen haben!