Seminar: „Rasse- und herkunftstypische Probleme bei Hunden“

Ziemlich kurzfristig bin ich zu einem interessanten Tagesseminar nach Düsseldorf gefahren, bei dem Dr. Udo Gansloßer und die Tierärztin Sophie Strodtbeck (Einzelfelle – Tierverhaltensmedizinische Beratung) über folgendes Thema referierten:

Rasse- und herkunftstypische Probleme bei Hunden aus verhaltentherapeutischer und medizinischer Sicht

Jeder Hund hat andere Probleme – aber manche Probleme häufen sich bei bestimmten Rassen.

Die Zucht von Hunderassen ist ein jahrhunderte- bis jahrtausende altes kulturelles Gut des Menschen. Nahezu jeder Hund bzw jede Rasse entspringt einem deutlich erkennbaren Arbeitsauftrag und bei aller Anpassungsfähigkeit des Einzelhundes kommt er oft nicht gegen seine rassetypische Verhaltensausstattung an.

In vielen Fällen werden dann Trainer und Berater konsultiert, die am Besten alles das wegtrainieren sollten, noch dazu in wenigen Tagen, was unsere Vorfahren generationenlang mühsam in den Hund hineinge“strickt“ haben. Ob das nun reine Genetik ist oder zT. auch über extragenetische Vererbung geht, ist hier noch nicht einmal entscheidend.

Am Beispiel mehrerer häufig in der Problemhundeberatung und Verhaltensmedizin auftauchender Rassegruppen werden wir versuchen, Problemfelder und mögliche oder auch unmögliche Auswege aufzuzeigen, wobei die verhaltensmed. Einzelfellpraxis, durch Ernährung, Haltungsmanagement, Training und ggf Sozialmanagement beispielhaft dargestellt werden soll….

Insbesondere soll auf Spezialproblem folgender Rassegruppen eigegangen werden

– Molosser und sog Kampfhundrassen
– Apportierhunde, speziell Retriever-Rassen
– kleine Gesellschaftshunde
– Kleinterrier
– Dackel

Mich interessierten natürlich insbesondere die Molosser & Co. und tatsächlich gab es wieder viel Interessantes zu lernen.

Witzige Anekdote am Rande:

Begleitet hat mich zu dem Seminar  der süße Simbel, der übrigens seeeehr brav und geduldig war. Als wir den Tagungsraum betraten, quietschte sofort eine Frau auf, das sei genau ihr Beuteschema. Wir also hin und sie durfte knuddeln. Ein prüfender Blick zum Hund, zu mir…und dann die Frage: „Seid ihr aus dem Bullmastiff-Forum?“ Ich verneinte, verwies aber auf das Molosserforum, das früher einer Bullmastiffhalterin gehört hatte und ihrer Bullmastif-Website angeschlossen gewesen war.

Und nun wurde ich total verblüfft: Dann sei er doch sicher ein Teil des „Höllentrios“, oder? Die supernette molosserbekloppte Frau hatte Simba doch allen Ernstes aus meinem Signaturbild in Erinnerung und ihn in natura gleich wiedererkannt!

Testhund

Heute musste Vega mal wieder als Tierschutz-Testhund herhalten:

Vor Ewigkeiten hatten wir mal Kontakt zu einem Bullmastiff-Rüden in XXL-Größe, der in den vergangenen Jahren leider überhaupt keine Hundekontakte mehr hatte und den die Halter diesbezüglich auch gar nicht mehr einschätzen können. Nun soll eben dieser Rüde vermittelt werden und da wäre es nicht verkehrt zu wissen, wie er auf Artgenossen reagiert und ob es vielleicht möglich ist, ihn zu einem bereits vorhandenen Hund zu vermitteln.

Nachdem ich mich mind. 10 x vergewissert hatte, dass der Halter den Hund auch wirklich halten kann (bei einem 90-kg-Brocken keine Selstverständlichkeit!), habe ich es „riskiert“ und meine Vega zu dem Treffen mitgenommen.

Erfreulicherweise hat sich Arthus‘ Wesen in den letzten Jahren nicht zum Negativen verändert und so war er „nur“ freudig erregt. Als er keinen direkten Kontakt machen durfte, zog er zwar erst mal an, fand sich aber recht schnell damit ab. So lief er schon nach wenigen Minuten gesittet an der Leine und warf Vega nicht einmal mehr einen Blick zu, selbst wenn sie im Freilauf relativ dicht aufschloss oder ruhig an ihm vorbeitrabte. Interessant wurde sie erst, als mehr Bewegung ins Spiel kam und sie auf ihn zugaloppierte.

Schließlich schien Arthus sich fast schon nicht zu “trauen”, eine intensivere Kontaktaufnahme zu starten. Erst als wir ihn auf einer großen Wiese an die lange Leine nahmen und er nach ein paar Schnüffelspielchen auflockerte, wagte er sich endlich an Vega ran und beschnufelte sie. Auf eine sachte Zurechtweisung der Hündin reagierte Arthus eher erschrocken und zog sich sofort zurück. Da für sie das Thema damit erledigt war, näherte er sich wieder vorsichtig an und versuchte ein bisschen zu flirten, ohne Vega jedoch zu bedrängen.

Das sah also sehr sehr gut aus!

Hier  noch ein Bild mit Größenvergleich…. Vega wirkt neben dem Bollerschädel echt winzig!

 

Tierschutz jederzeit

Geburtstag hin oder her… in dringenden Fällen lässt man dann doch alles stehen und liegen. Und da mich eine Berliner Tierschutz-Kollegin um die schnellstmögliche „Überprüfung“ und Einschätzung einer jungen Dogge gebeten hatte, bin ich natürlich hingefahren. Das Döggelchen war eine entzückende Grautiger-Dame mit mangelnder / schlechter Gewöhnung an Menschen… ein Problem, das mir von Mortisha nur allzu bekannt ist.

Wie auch immer: das überaus dankbare und sympathische Pflegefrauchen überraschte mich mit einer selbstgebackenen Erdbeer-Biskuitrolle und so war der Nachmittag gerettet (da mir ja die Zeit gefehlt hatte, einen zweiten Kuchen zu backen).

SoKa Run 2012

Der SoKa Run in Düsseldorf ist an sich ein fest eingeplanter Termin: es ist mir wichtig, Solidarität zu zeigen und mit den Haltern von Listenhunden auf die Straße zu gehen, um gemeinsam gegen die Diskriminierung verschiedener Rassen und gegen die unsäglichen Rasselisten zu demonstrieren sowie Aufklärungsarbeit zu leisten.

Um so enttäuschter war ich, dass ich gesundheitlich derart angeschlagen war, dass ich keinesfalls nach Düsseldorf fahren konnte.

Dafür war aber wieder eine ganz liebe Tierschutz-Bekannte mit ihrem Mann vor Ort: die beiden hatten ein wunderschönes Plakat von ihrer Hündin Bente gemacht und Dorty hat kurzentschlossen einen netten Motorrad-Polizisten um ein Foto gebeten. Ist das Bild nicht klasse?

Pit Bull Blues (by John Shipe)

Ich liebe diesen Song! 

Hier noch fix der Songtext:

Pit Bull Blues (by John Shipe)

People see me walking down the street, they all run and hide.
I used to take it personally, now I take it in stride.
I got nothing against no one, I wouldn’t hurt a fly.
But people seem to think I’m mean, and here’s why,
here’s why:

I’m a Pit Bull.
A big brown, red-nosed Pit Bull.
A tooth-bearing, muscle-bound Pit Bull.
I look like I could tear the steel off a locomotive freight train.

People park three spaces away when I’m waitin’ in the car.
All the kids in the neighbourhood, they never walk through my yard.
And there’s a rumor floating ‘round the county that I ate three cats.
But I swear from the bottom of my canine heart I didn’t do that, no I didn’t do that.

But I’m a Pit Bull.
A big brown red-nosed Pit Bull.
A tooth-bearing, muscle-bound Pit Bull.
I look like I could dig a hole through a concrete wall.

I got these Pit Bull Blues.
All I wanna do is sniff your shoes.
I ain’t no killer hound.
No, I’m the friendliest dog in town.

The sheer sound of my barking could break through arctic ice.
But deep down, I’m a pussy cat. I’m just trying to be nice.
In case you didn’t notice, I’m wagging my tail at the speed of light.
But no matter what I do, I’m accused of looking for a fight.

Yeah, ‘cause I’m a Pit Bull.
A big brown red-nosed Pit Bull.
A tooth-bearing, muscle-bound Pit Bull.
I look like I could crush a cannonball in my jaws.

But I couldn’t do any of those things.

Molosser-Vermittlungshilfe

Da ich eine anstrengende Woche vor mir habe, an die nahtlos das sicher mind. ebenso anstrengende verlängerte Wien-Wochenende anschließt, hatte ich beschlossen, mir mal einen freien Sonntag zu gönnen, um mal nur zu gammeln und „Kräfte zu tanken“.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Und wer oder was war mal wieder daran schuld? Die MVH!

Da sich bei uns eine Dame gemeldet hatte, die aus finanziellen Gründen dringend ihren Doggenrüden vermitteln muss und sie hier aus dem weiteren Rhein-Sieg-Kreis kommt, entschloss ich mich spontan hinzufahren, eine Futterspende vorbeizubringen und vor allem mal aktuelle und schöne Fotos von dem Burschen zu machen, damit wir ihn auch ordentlich auf der MVH-Seite präsentieren können.

Um es kurz zu machen: ich bin hin und weg von dem Kerl… und hätte ich nicht schon meinen süßen Simbel, der seine Mädels unter Garantie nicht mit einem anderen Rüden teilen würde, wäre ich unter Garantie nicht ohne Dogge heimgekommen!

Wessen Herz für Molosser und molossoide Hunde schlägt und wer einem Nothund ein Zuhause geben möchte (bei uns findet man aber auch ganz tolle Listenhunde, Herdenschutzhunde und auch andere Rassen), der sollte auf jeden Fall mal bei der MVH vorbeigucken…. einfach auf das Banner oben clicken und auf unseren Seiten stöbern!

„Hund im Backofen“

Angesichts der heutigen Temperaturen und der Folgen für unser Training möchte ich an die Aktion von TASSO erinnern:

Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit vieler Tierhalter führt dazu, dass immer noch Hunde im Sommer im Auto sterben müssen. Sie werden im verschlossenen Auto zurück gelassen, während Herrchen oder Frauchen „mal eben schnell“ einkaufen gehen oder sich im Freizeitpark vergnügen. Den wenigsten Tierhaltern ist bewusst, dass schon wenige Minuten bei 20 Grad Celsius Außentemperatur ausreichen: das Auto wird zur tödlichen Falle! Das Argument „nur kurz“ zählt ebenso wenig wie das zwei Zentimeter geöffnete Fenster Kühlung bringt.

Bei TASSO kann man auch kostenlose Info-Karten und Plakate anfordern, um diese zu verteilen und so über die Gefahren für im Auto wartende Hunde aufzuklären: Aktion „Hund im Backofen“

Totes Schaf

Endlich haben wir Urlaub und somit mal die Gelegenheit, morgens in aller Ruhe zu frühstücken und zu gammeln, bevor wir uns zu einem gemütlichen Spaziergang mit den Hunden aufmachen.

Doch die herrliche Entspannung hielt nicht lange vor:

Als wir mit den Hunden auf einen Wanderweg entlang eines toten Siegarms einbogen, sahen wir ca. 30 m vor uns zwei ältere Damen, die gebannt auf die Wiese zu ihrer Linken starrten, auf der offensichtlich eine Schafherde graste. Als wir uns näherten, fragten die beiden uns ganz aufgeregt, ob wir ein Handy dabei hätten… eins der  Schafe sei anscheinend tot… sie stünden nun schon seit gut 10 Minuten da und es läge immer noch regungslos da.

Tatsächlich lag nur wenige Meter vom Weidezaun entfernt ein Schaf flach auf der Seite und obwohl wir mit drei Hunden an den Zaun rantraten und alle anderen Schafe etwas zurückwichen, muckste sich dieses keinen Millimeter. Und wir konnten noch so angestrengt gucken: der Brustkorb bewegte sich nicht.

Was mag da nur passiert sein? Alt und massig war das Tier nicht… und äußere Verletzungen konnte man zumindest aus diesem Blickwinkel und aus dieser Entfernung nicht sehen.

Wenigstens hatte der Schäfer am Weidezaun ein Schild mit seinen Kontaktdaten angebracht, so dass wir ihn anrufen und informieren konnten.

Habe ich bislang so auch noch nicht erlebt, würde mir das aber an allen Koppeln und Weiden wünschen. Wir sind in der Vergangenheit schon auf freilaufende (und hundehassende) Esel oder nervöse Pferde getroffen, die wahrscheinlich von irgendwelchen Vollidioten von ihrer Weide gejagt worden waren. Einmal hatte sich ein Pferd sogar in einer Stacheldrahtschlinge verheddert…. und es hat uns sehr viel Nerven gekostet, uns dem Tier so ruhig wie möglich zu nähern…immer in der Angst, dass es erschrecken,  flüchten und sich dabei schlimm verletzen könnte!

Was hätten wir damals dafür gegeben, den Besitzer benachrichtigen zu können, damit sich dem Pferd eine vertraute Person hätte nähern und ihm hätte helfen können….

Demo gegen den sexuellen Missbrauch von Tieren

Heute war ich mit Simba in Köln. Zusammen mit weiteren knapp 350 Teilnehmern haben an einem Marsch durch die belebte Kölner Innenstadt teilgenommen, um die Öffentlichkeit auf einen unfassbaren und unglaublich viel Tierleid in Kauf nehmenden Umstand aufmerksam zu machen: in Deutschland ist Zoophilie (Sodomie) nämlich gesetzlich nicht verboten!

An dieser Stelle nun ein großes Lob an die Organisatoren und an die vielen Teilnehmer, die teilweise ziemlich weite Anreisen (z.B. Kaiserslautern) auf sich genommen hatten!

Von der tollen Stimmung mal ganz abgesehen, fand ich es super, dass nicht nur Buttons angefertigt worden waren, sondern auch Warnwesten mit dem Aufdruck „Stoppt den sexuellen Missbrauch von Tieren“. Diese konnte man vor Ort noch kaufen…und so zeigte sich ein sehr harmonisches, geeintes und vor allem deutlich sichtbares Bild der Demonstranten, die nach einer längeren Sammelphase vom Rudolfplatz aus quer durch die Innenstadt bis zum Kölner Dom (und wieder zurück) marschierten. Viele Teilnehmer hatten noch dazu T-Shirts, Banner und Schilder angefertigt, mit teils sehr eindringlichen Bildern.

Das Orga-Team hatte außerdem noch einen „Anti-Sodomie-Song“ mitgebracht, der immer wieder über’s Megaphon abgespielt wurde… außerdem liefen vorne und hinten im Zug zwei Damen mit Megaphon mit, die abwechselnd die Forderungen an die Gesetzgeber vorlasen… nach jeder Forderung skandierten die Demonstranten „Dafür kämpfen wir!“.

Schaut euch einfach mal das Video im dem folgenden Link an. Da kommt das richtig gut rüber!

Bericht incl. tollem Video (Na, wer entdeckt Simba?) und Fotos: Million Actions for Animal Rights