Krallenbettentzündung

Heute nacht war kaum an Schlaf zu denken, weil Simba dauernd über die Zehe leckte. Als ich ihn daran hinderte, fiepte er leise vor sich hin und „weinte“ sich in den Schlaf. Dies alles unter voll ausdosierten Schmerzmitteln.

Heute morgen war nicht nur die Zehe, sondern die ganze Pfote angeschwollen. Die Zehe war knallrot, heiß und suppte vor sich hin. Simba hatte aber wenigstens kein Fieber.

Ich habe dann kalte Pfotenwickel gemacht, bis wir endlich in die Praxis konnten (leider standen einige OPs an, so dass wir nicht früher kommen konnten). Die Untersuchung war extrem schmerzhaft und der arme Kerl hat dermaßen gejammert, dass es mir das Herz zusammengekrampft hat.

Leider ist die Kralle bis ins Krallenbett gesplittert und die Entzündung ist so übel, dass wir jetzt nur noch Antibiotika und Schmerzmittel reinknallen und Zugsalbe draufschmieren können, damit die Pfote etwas abschwillt und die Kralle entfernt wird. Das gefällt der TA gar nicht in Hinblick auf seine Epilepsie und die DCM, aber eine leichte Sedierung reicht für einen solchen Eingriff nicht. 

OP-Termin ist kommenden Donnerstag. Habe schon auf Arbeit angerufen und gefragt, ob ich frei haben darf…. ist was blöd, weil ausgerechnet an dem Abend in unserem Hause eine Lesung stattfindet und ich mich als Helferin eingetragen hatte. Aber Simba geht vor!

Sofia und die Kölner Hundebande in der Wahner Heide

Eigentlich war es eine blöde Idee, an einem Sonntag bei schönem Wetter in die Wahner Heide zu fahren: einen Parkplatz zu ergattern, war schon schwierig genug…. doch dann waren da noch Horden an Spaziergängern und Fahrradfahrern, so dass Sofia erst mal fix und alle war. Erst als wir so weit von den „Standardwegen“ weg waren, dass wir nur noch selten anderen Leuten begegneten, konnte die Arme entspannen.

Dafür hat sich Flip von Anfang an gut gemacht: keine versuchte Attacke mehr Richtung Sofia, sehr schnelle Entspannung und als Claudia mal auf einem übersichtlichen Waldweg für ein paar Minuten die Schleppleine hat fallen lassen, hat er nicht versucht, sich selbstständig zu machen und hat auf Rückruf superschnell und freudig reagiert.

Den Anblick fremder Hunde ertrug er auch schon viel besser und tickte nicht aus, solange der Artgenosse nicht längere Zeit in unmittelbarer Nähe stehen blieb. Meist klappte es auch ganz gut, dass er stattdessen Claudia anschaute. Kein Wunder: da kam dann nämlich ein Stück Salami geflogen.

Im Fangen ist er übrigens ganz groß! Eine Aufgabe, bei der Sofia bislang kläglich versagt…. die öffnet die Schnute erst, wenn die Salami an ihr abprallt. *kicher*

Süß fand ich, dass Flip sich – genau wie Simba – dauernd hat fallen lassen, um sich wonniglich zu wälzen, mitten auf dem Waldweg, im Laub am Wegesrand, auf Sand. Ob das damit zusammenhängt, dass in beiden ein Cane Corso steckt? 

Und das Spiel mit Sofia ist auch nicht gekippt, trotz Bodychecks!

Am meisten hat mich aber gefreut, dass es Kröte nach der OP (Entfernung des Auges) sehr viel besser geht und sie wieder munter mitgelaufen ist, auch wenn die noch halbwegs frische und mit Manuka-Honig eingeschmierte Wundnaht natürlich noch gewöhnungsbedürftig aussah!

Krallenbettentzündung

Simba hat sich vor knapp 3 Wochen eine Kralle abgefetzt. So richtig schön längs bis ans Nagelbett ran. Er hat sich die losen Hornteile abgeknibbelt und gut war’s. Dachte ich.

Ich habe zwar die Kralle alle paar Tage überprüft (bin bei so was leicht paranoid), weil ich Angst hatte, da könne sich etwas entzünden, aber alles sah gut aus, wuchs ordentlich nach und Simba lahmte auch nicht.

Tja… bis gestern.

Da saß er vor mir, wartete auf seine Tabletten und setzte die Pfote nicht auf. Nachgeguckt. Nichts gesehen. Vorsichtshalber Pfotenverband drauf und er lief sich ein.

Heute humpelt Simba deutlich, die Zehe ist leicht angeschwollen, aus der Krallenspitze eitert es. Na super… kein Rivanol im Haus, also kann ich die Pfote nur in Kernseifenlauge baden.

Morgen früh geht es ab zur Tierärztin.

Reaktion der Hundebande….

….wenn ich unterwegs „ohnmächtig“ werde.

Mortisha, der kleine Dreckfresser, zählt nicht: die war zu nahe dran.

Und…. natürlich weiss ich, dass die Wauzis nicht blöd sind und ganz genau wissen, dass ich nicht wirklich ein gesundheitliches Problem habe! Ich finde es nur interessant zu sehen, wann ihnen (im Freilauf und ohne dass ich etwas sage) auffällt, dass ihr Frauchen nicht hinterherkommt.

Habe nämlich letztens ein Video gesehen, wo ein Dackel einfach stumpf weitergetrabt ist, ohne sich auch nur im Geringsten darum zu kümmern, dass der dazugehörige Mensch am Boden lag. 

Gaaaaanz leichter fokaler Anfall

Heute konnte ich während unserer großen Runde einen von Simbas recht häufigen LEICHTEN fokalen Anfällen filmen!

Simba meldet sich ja nicht, wenn es ihm unterwegs nicht gut geht. Bleibt er aber zurück und geht langsam und mit gesenkten Ohren weiter, kann man darauf wetten, dass er kurz darauf im Kopfbereich zuckt. Unsere TA ist sich ziemlich sicher, dass er in diesen Momenten die Aura spürt, von der menschliche Epileptiker im Vorfeld von Anfällen berichten.

Auch heute war er nur sehr ruhig und langsam geworden. Als ich stehenblieb, um ihn mir genauer anzugucken, nutzte er die Pause nicht – wie die anderen Hunde dazu – um zu schnuppern, zu grasen oder sich zu wälzen, sondern blieb einfach nur stehen, was für ihn sehr „verdächtig“ ist. Tatsächlich begann er kurz darauf, im Kopfbereich zu zucken.

Den Anfang kann man sicher leicht „übersehen“…. Simba stand da wie eine Kuh auf der Weide, die zuckt, um lästige Fliegen loszuwerden.  Das Zucken wurde aber so stark, dass es eindeutig war.

Antiepileptikum

Der Tierärztin kommen die Anfälle zu dicht aufeinander… also wird Simba nun medikamentös eingestellt.

Faustregel scheint wohl zu sein: wenn Patientenbesitzer 2-3 Anfälle pro Jahr mitbekommen, ist das behandlungsbedürftig, da man davon ausgeht, dass man mind. genau so viele Anfälle NICHT mitbekommt.

Drei Anfälle in nicht mal drei Wochen sind dementsprechend „too much“.

Meine Frage nach einem Zusammenhang zwischen Epilepsie und Herzerkrankungen wurde bejaht. Vor allem wenn der Hund so starke Herzrhythmusstörungen hat, dass es zu kurzen Synkopen kommt, die wiederum zu epileptischen Abfällen führen…und umgekehrt. Das sei die Frage nach der Henne und dem Ei.

So wie sich das bei Simba darstellt, schätzt die TA eher, dass er schon länger an einer leichten Form der Epilepsie leidet, in deren Verlauf per Zufall rauskam, dass er herzkrank ist. Zur Erinnerung: im Juli 2016 ist er uns während eines Spaziergangs fast umgekippt und zuckte dabei im Kopfbereich. Als das kurze Zeit später nochmals passierte, haben wir ihn auf den Kopf gestellt und dabei eine beginnende DCM festgestellt.

Seitdem haben wir immer wieder Zuckungen um die Augen und Ohren mitbekommen (kleine fokale Anfälle), die sich im Laufe der Monate verstärkten….bis zu dem Gran Mal-Anfall letztens.

Nun bekommt er hochdosiert Vitamin B sowie niedrig dosiert Pexion (halbe Initialdosis), womit wir viel Spielraum nach oben haben, falls das nicht reichen sollte. Dieses Antiepileptikum hat im Vergleich zu Luminal den Vorteil, dass es keine Abhängigkeit erzeugt und somit jederzeit abgesetzt werden kann. Außerdem ist es wohl deutlich verträglicher.

Trotzdem werden wir – falls nichts dazwischenkommt – in ca. 4 Wochen vorsichtshalber die Blutwerte checken.

Drückt uns bitte die Daumen, dass die niedrige Dosierung ausreicht!

Ein zweiter fokaler Anfall

Als ich arbeiten war, kam der nächste fokale motorische Anfall.

Simba war wohl morgens schon nicht so gut drauf, wollte nicht spazierengehen, blieb zurück, schaute immer wieder zum Auto zurück… Görk hat also den Spaziergang abgebrochen und im Auto hat er schon gesehen, dass Simba 2x im Kopfbereich zuckte.

Zuhause hat der Dicke sich in ein Körbchen gelegt…und das Zucken ging am ganzen Körper los und wurde immer stärker. Also hat Görk ihm wieder 1 Diazepam verabreicht. Danach war relativ schnell Ruhe.

Am Montag fahre ich auf jeden Fall zur TA und spreche das mit ihr durch.

Rückschritt

An sich hätten wir heute wieder ganz entspannt zur Hundeschule fahren wollen, um ein bissel mit Sofia zu üben und sie dann mit den anderen Hunden spielen zu lassen.

Blöderweise hatte aber ein Anwohner mehrere Dutzend Anzeigen erstattet, weil es ihm nicht passte, dass regelmäßig Hundehalter und Spaziergänger mit dem Auto über die asphaltierten Feldwege Richtung Teckelclub (Schwarz-Rheindorf) fahren, um vor dem Damm auf einem Schotterplatz zu parken und von dort aus entweder die Hundeschule zu besuchen oder gen Rhein zu wandern. Konsequenz: neuerdings steht des öfteren ein Polizist vor auf dem Feldweg und stoppt die Autofahrer.

Da ich von der Trainerin vorgewarnt war, hatte ich direkt am Rand des Wohngebietes  am Vilicher Bach geparkt und wollte mit Sofia die paar hundert Meter zu Fuß zum Vereinsgelände gehen. Das entpuppte sich als Fehler. 

Dank der Sperrung des Bahnübergangs in unserem Viertel mussten wir einen Umweg über die Autobahn machen und gerieten in einen üblen Stau, so dass ich eh schon genervt war. Wahrscheinlich spürte Sofi das, denn sie wollte nicht mal aussteigen, nachdem ich endlich angekommen war und geparkt hatte. Statt nun das einzig Vernünftige zu tun und wieder heimzufahren, hob ich Dussel das verunsicherte Hundchen aus dem Auto und stapfte einfach los.

Nach knapp 50 m kam schon der nächste Stressfaktor: ein abgestelltes Polizeimotorrad mit quäkendem Polizeifunk, ein paar Meter davor ein Polizist, der einen Autofahrer angehalten hatte und ihm die Leviten las, und eine Frau, die sich und ihren Australian Shepherd gerade sortierte. Also fremde Menschen, komische „Gerätschaften“ und eine gruselige Geräuschkulisse, die sich auf kleinem Raum knubbelten.

Ich lockte Sofia dran vorbei und bog auf den langen Feldweg Richtung Hundeschule ein, wo sie eigentlich hätte entspannen können. Doch dank des sommerlich anmutenden Wetters waren unglaublich viele Radfahrer unterwegs, die aus beiden Richtungen kamen. Horror pur für das arme Tier!

ENDLICH kamen wir an und retteten uns auf das Trainingsgelände, auf dem die Übungsstunde natürlich schon lange angefangen hatte. Also kurz durchgeschnauft und dann dazugesellt.

Unglücklicherweise waren recht viele Leute dabei, die wir noch nicht kannten und die daher nichts von unserer Angstproblematik wussten. Leider hatten sie aber auch nur Augen für ihren eigenen Hund, so dass sie nicht  auf Sofias Körpersprache achteten. Als wir also von hinten und von vorne von Fremden „eingekesselt“ waren und dann noch eine Frau (entgegen der Übungsanweisungen) aufschloss und sich einfach neben Sofia stellte, wurde der Stresslevel für die so hoch, dass nichts mehr ging.

Ich nahm das Mädel also raus und setzte mich mit ihr in gebührender Entfernung auf die Wiese, damit sie runterfahren und sehen konnte, dass von der Truppe keine Bedrohung ausging. Als sie jedoch vo lauter Stress zu spucken begann (was sie schon seit Wochen nicht mehr getan hatte!), brach ich das Ganze komplett ab und verabschiedete mich.

Nun kam der nächste große Fehler:  statt denselben Weg zurückzulaufen, auf dem wir Radfahrern nicht ausweichen konnten, entschloss ich mich dazu, im Bogen um das Vereinsgelände rumzulaufen, über den Damm zu laufen und von dort aus auf die Hundewiese zu gehen.

Grundsätzlich war der Gedanke nicht verkehrt, weil Sofia dort ja andere Hunde treffen würde und im Freilauf entspannen konnte, was tatsächlich funktionierte. Auf Höhe des Klärwerks angekommen, musste ich aber halt irgendwie zum unserem Auto kommen. Das bedeutete, dass wir wieder den Damm überqueren und vom Wanderparkplatz auf der anderen Seite aus entlang des Vilicher Baches bis zum Wohngebiet laufen mussten.

Doch wie den Damm überqueren? Nach Feierabend waren nämlich  so viele Leute unterwegs, dass es ein stetes Kommen und Gehen war: Spaziergänger, krakeelende Kinder, Jogger, Radfahrer, Inlineskater… das Ganze untermalt vom Geräusch einer Kreissäge auf einer nahegelegenen Baustelle, von deren Existenz ich bis dahin nicht gewusst hatte.

Sofia zitterte mittlerweile am ganzen Körper, die Rute war eingeklemmt, die Augen aufgerissen und sie wollte nur noch Richtung Rhein flüchten. GANZ schlimm!

Ich zerrte Sofia schließlich rüber und rannte mir ihr auf den Parkplatz an parkenden und abfahrenden Autos vorbei. Und weiter ging es, den Bach entlang…. Autos und Radfahrer en masse. Irgendwann habe ich mich nur noch hilflos hingehockt, Sofia eng an mich gedrückt und ihr die Augen zugehalten, sobald wieder eine solches „Ungetüm“ auftauchte.

Als wir endlich am Auto ankamen, war ich klatschnass geschwitzt, hatte einen Puls von 180, zitterte und war völlig fertig mit den Nerven. Und mir ging es da sicher noch um einiges besser als meinem armen Mädchen, das selbst zuhause angekommen noch munter weiterkotzte. *kopfschüttel*

Tja… das bedeutet dann wohl, dass wir uns die Hundeschule in den nächsten Monaten knicken können, zumindest an schönen Tagen. So etwas muss Sofia nämlich ganz bestimmt kein zweites Mal durchleiden!