Hundewiesen-Reinfall

Nachdem ich ja jetzt nur noch auf EINEN Hund achten muss, der spontane Fremdhund-Kontakte nicht unbedingt schätzt, habe ich mal ausgetestet, ob die „Klientel“ auf der Beueler Hundefreilauffläche wieder vernünftiger geworden ist….

Ist sie aber nicht. *augenverdreh*

Trotz der eher unspektakulären Landschaft war unser erster Spaziergang ganz nett, weil ich dort einen alten Bekannten mit seinem Old English Sheepdog getroffen hatte. Der zweite war aber gleich ein Reinfall:

Junger Mann mit bildschönem, fast komplett schwarzen und riesigen Dobermann-Rüden. Unkastriert. Pubertierend.
Muss ich noch mehr schreiben? 

Die Gremlins fanden den Rüden doof, weil zu aufdringlich und distanzlos. Nun gut…. die Kleinen sind ja nicht bange und so gab es gleich unmissverständliche Ansagen an den Jungspund, der sich daraufhin auf Sofia konzentrierte. Die freut sich ja grundsätzlich über jeden Artgenossen und ist begeistert, wenn jemand mit ihr spielen möchte. Da sie recht stabil und dazu kerngesund ist, habe ich auch nichts dagegen, wenn das Spiel körperbetonter wird. Solange es beiden Hunden Spaß macht.

Allerdings ziehe ich ganz klare Grenzen, wenn Hunde aufreiten wollen. Noch dazu wenn das Ganze eindeutig sexuell motiviert ist. Ich also einen Schritt vorgemacht und den Rüden mit einem „Hey… SO nicht!“ zurechtgewiesen…. was primär für den Halter gedacht war, damit der verstand, dass er seinen Hund nun besser einsammeln sollte.

Er verstand den Wink mit dem Zaunpfahl auch sofort und pfiff seinen Rüden gleich zurück… was den allerdings nicht im Geringsten interessierte! Nach dem dritten vergeblichen Versuch, den Burschen abzurufen, setzte sich der Mann (2 Köppe größer als ich, schwarze Klamotten) in Bewegung und herrschte seinen Hund an. Sofia erstarrte kurz und wich dann mit großen Augen, angelegten Ohren, eingeklemmter Rute und eingeknickten Hinterbeinen vor dem Mann zurück. Der achtete aber nur auf seinen Rüden, der nicht von Sofias Seite wich und munter mitrannte.

Um das Ganze noch zu steigern, griff der Mann nun in seine Tasche und zog entweder einen Schlüsselbund oder Disc-Scheiben raus…. offenbar in der Absicht,  das klimpernde Bündel zwischen die Hunde zu werfen!

Gerade noch rechtzeitig konnte ich ihm zurufen, dass MEIN Hund Angst vor ihm hat und er jetzt bloß nichts werfen soll!

Glücklicherweise blieb er sofort stehen und so konnte ich mich von ihm entfernen, mich hinhocken und Sofia zu mir locken, die im großen Bogen (den Mann immer im Blick behaltend und jederzeit fluchtbereit) schließlich zu mir kam, dicht gefolgt von dem Dobi. Nun konnte ich dem Rüden ins Halsband fassen und ihn seinem Halter übergeben, damit der ihn anleinen konnte.

Diese Aktion brachte den Mann aber wieder in Sofias Nähe, die daraufhin ein paar Meter weglief….und sich direkt danach erst mal nicht wieder zu MIR zurücktraute.

Na, toll….. diese erste Scheu ist nicht weiter tragisch, weil das Soferl sich – selbst nach einem Schrecken – uns gegenüber immer wieder schnell berappelt. Ich bin aber natürlich wenig begeistert, dass ausgerechnet ein Hundehalter sich so unsensibel verhält und nicht zu übersehende Angstreaktionen missachtet. In den letzten Monaten haben wir gerade mit der Hilfe von Hundehaltern massiv daran gearbeitet, der Süßen zu beweisen, dass Menschen nicht so gruselig sind, wie sie glaubt. Solche Aktionen sind da natürlich ein Garant für einen ordentlichen Rückschritt. *seufz*

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