Dumm und gefährlich

Man sollte keine Abenteuerspaziergänge im Hochwassergebiet machen.
Echt nicht.

Keine Ahnung, was mich geritten hat, mit den Hunden quer durch ein kleines Wäldchen und dann auf eine große Wiese zu laufen…spätestens als ich den Wasserstand der Sieg gesehen habe, hätte ich umkehren müssen!

Da die Wiese nicht überflutet war, ging aber alles gut… bis ich zu einer Senke kam, durch die man normalerweise durchlaufen kann. Nun war diese Senke aber überschwemmt und so tief, dass wir nicht durchwaten konnten.

Nun gut… da überall umgestürzte Bäume lagen, dachte ich noch, wir würden zu unseren Linken (also abseits des Flusses) irgendwo einen passenden Stamm finden, über den wir balancieren könnten. Doch je weiter wir liefen, desto morastiger wurde der Boden und desto größer die überschwemmten Flächen. Die Hunde hatten zwar einen Heidenspaß, doch ich musste mir irgendwann eingestehen, hier nicht weiterzukommen.

Doch statt nun die ganze Strecke wieder zurückzulaufen, hatte ich es mir in den Kopf gesetzt, diese blöde Senke zu überqueren. An einer Stelle fand ich dann auch einen schmalen Stamm, der ein Stück weit ins Wasser ragte…und von dem man mit einem Schritt seitwärts auf einen erheblich dickeren Stamm kreuzen konnte, der ans sichere Land führte.

ICH kam auch relativ locker rüber. Matilda jedoch rutschte prompt aus, landete im tiefen Wasser, schwamm bis an den großen Baumstamm und versuchte (immer hektischer werdend) daran hochzukraxeln, was aber nicht klappte, weil sie dafür einfach zu klein war.
schreck
Also setzte ich mich rittlings auf den Stamm, rutschte mehr schlecht als recht bis auf ihre Höhe, hangelte nach unten, packte sie ihm Geschirr und zog das klitschnasse Bündel Hund zu mir rauf.

Mir wurde mulmig, aber zurück konnten wir nicht mehr: also lockte ich Mortisha ran…die sich tatsächlich irgendwann überwand und ebenfalls versuchte, über die Stämme zu balancieren. Mangels Kraft in den Hinterläufen schaffte sie aber nicht den Sprung auf den zweiten Baumstamm und plumpste ebenfalls ins Wasser!

Der Gremlin schwamm völlig unaufgeregt in meine Richtung, blieb dann aber in Treibholz stecken und kam – egal wie sehr sie sich auch abrackerte – einfach nicht weiter!
schreck
Ich robbte also auf meinem Baumstamm etwas zurück, so dass ich noch höher als zuvor saß und mich ziemlich strecken musste, um Morty zu packen. Glücklicherweise schaffte ich es schließlich, das Geschirr zu greifen und sie ins Sichere zu zerren.

Genau in dem Moment, als ich mit zitternden Armen und nassem Gremlin auf dem Bauch rücklings auf dem Stamm lag, trampelte Simba locker-flockig über uns beide rüber.

War der dicke Tollpatsch doch echt der einzige, der trockenen Fußes rübergekommen ist!

Ganz ehrlich: im Nachhinein habe ich mir ziemliche Vorwürfe gemacht, ein solches Risiko – noch dazu mit zwei „kaputten“ Hunden – eingegangen zu sein. Die beiden Kleinen wären mir schließlich fast abgesoffen!
mund verziehen
Unser Glück war, dass die Hunde immer ein Geschirr tragen, so dass ich sie aus dem Wasser ziehen konnte…. und dass die Bulldöggchen so unerschrocken sind, dass diese saudumme Aktion sie nicht traumatisiert oder auch nur weiter beeindruckt hat: sobald wir von dem Baumstamm runter waren, hopsten sie nämlich gleich wieder gutgelaunt umher und jagten sich spielerisch!

Dafür bin ich dann mit weichen Knien, pitschnass und in komplett verdreckten Klamotten hinter den Hunden hergestolpert und war unendlich glücklich, als wir endlich am Auto waren, wo ich die Mädels wenigstens ein bissel trockenrubbeln konnte.

So was Dummes mache ich hoffentlich NIE wieder!

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