Bombenessen und -übernachtung

Per Zufall erzählte ein Kunde gestern einer Kollegin, dass am frühen Nachmittag auf einer Großbaustelle in Bonn-Beuel eine alte Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden war und die Anwohner evakuiert würden, um die Bombe gefahrlos entschärfen zu können. Ebendiese Kollegin wohnt ausgerechnet selber in direkter Nachbarschaft der Baustelle und erfuhr über eine eigens eingerichtete Hotline der Stadt, dass auch sie nicht in ihre Wohnung zurückkehren durfte.

Bei dem Fund handelte es sich um die Überreste einer ca. 1000 kg schweren amerikanischen Bombe, die im vorderen Teil beim damaligen Abwurf detoniert war. Der hintere Teil enthielt immer noch gut 250-300 kg Sprengstoff und Zünder. Sicherheitshalber wurde deshalb im Umkreis von 300 m um den Fundort geräumt. Betroffen waren über 2000 Anwohner, die teilweise auf dem Gelände der Beueler Gesamtschule untergebracht werden mussten.

Da meine Kollegin hoffte, nach der Entschärfung der Bombe wieder heimfahren zu dürfen, gingen wir nach der Arbeit erst mal in aller Ruhe essen und machten uns einen gemütlichen Abend. Doch um 21.30 Uhr hatte der Kampfmittelräumdienst immer noch nicht mit der Bergung begonnen, weil sich die Evakuierung in die Länge zog… in unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich nämlich eine Seniorenresidenz und so gab es einige Personen, die ihre Wohnungen nicht alleine verlassen konnten.

Auf Nachfrage an einer Straßensperre hieß es nur, es sei vielleicht sinnvoll, sich für die Nacht  eine alternative Unterkunft zu suchen…. und so packte ich Birgit kurzentschlossen ein und nahm sie mit nach Hause. Glücklicherweise haben wir genug Platz und ein Gästebett im 1. Stock.

Am nächsten Morgen waren die Hunde doch sehr überrascht (und in Mortishas Fall empört), dass jemand die Treppe runterkam und bei uns frühstücken wollte.
lauthalslach
Erstaunlicherweise hat sich Morty aber ganz schnell berappelt, wahrscheinlich weil sie meine Kollegin schon seit ein paar Jahren „kennt“, weil ich sie hin und wieder mit in die Buchhandlung nehme und sie dann immer von ihr durchgeknuddelt wird. Und das tat Birgit heute morgen dann auch ausgiebig: alle drei Hunde fläzten sich mit ihr auf der Couch und genossen die Extra-Steicheleinheiten.

Anschließend stattete ich das Mädel mit festen Schuhen und einer Hundejacke aus und wir gingen noch schön spazieren, bevor ich sie wieder heimfuhr.

War ein unerwarteter Besuch, aber irgendwie war es schon spaßig!
lächel

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