Aufreger des Tages

Wie mein Blick zur Schlange vor der Kasse wanderte, sah ich direkt davor ein kleines Mädchen (ca. 2 Jahre alt) auf dem Boden sitzen und mit kleinen dunklen Kugel spielen, die sie kichernd hin- und herrollte. Die in der Schlange stehenden Kunden schauten es lächelnd an und so schien alles in bester Ordnung zu sein… bis ich mich näherte, um eine zweite Kasse zu öffnen.

Nun bemerkte ich nämlich, dass es sich bei den Kugeln nicht um Murmeln oder ähnliches handelte, sondern um den Inhalt eines Hussel-Päckchens: nämlich mit Schokolode überzogene Kaffeebohnen!

Das Kind hatte zwei Päckchen von einem Präsentationstisch abgeräumt, sie geöffnet und rollte nun die Schokolade quer über den Teppich, was anscheinend weder andere Kunden noch die Mutter weiter schlimm fanden. Letztere wies das Töchterchen lediglich an, die Kugeln nicht in den Mund zu stecken!
Ich dachte, ich spinne!

Da half es auch nicht, dass mir die „Dame“ eins der Päckchen auf den Kassentresen legte und es bezahlen wollte. Ware kann immer mal beschädigt werden und wird notfalls eben abgeschrieben. Von daher legte ich es beiseite und sagte ihr mit einem bedeutungsschweren Blick, dass dies nicht nötig sei.

Was ich am liebsten gesagt hätte (und leider nicht sagen durfte) ging eher in folgende Richtung: „Pass‘ gefälligst in Zukunft  auf deine unerzogene Bratze auf und sag‘ ihm, dass es die Kugeln fein einsammeln soll. Alternativ kannst du den Mist ja auch aufräumen!“

Selbst als nun zwei meiner Kolleginnen herbeigelaufen kamen und auf Knien über den Teppich rutschen, um die Schokobohnen (die teilweise ja auch unter Tische gerollt waren) aufzulesen, guckte sich die Frau das völlig unbekümmert an, ohne ein Wort der Entschuldigung.

Von einer guten Kinderstube konnte man weder bei Mutter noch Tochter auch nur das geringste Anzeichen erkennen. Rücksichtslosigkeit und Egozentrik regiert die Welt… es ist zum K***!

Dieser Beitrag wurde unter Arbeit veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Gedanken zu „Aufreger des Tages

  1. Ja, und dann muss man immer schön freundlich bleiben… Da geht einem doch der Hut hoch! Und dann muss die Supernanny ins Haus… 😉
    Könnte auch genug solche und ähnliche Geschichten erzählen, das ist eben die Kehrseite der Servicemedaille. Meine Lieblingsszene ist folgende: Eine Nutzerin gibt einen Stapel Bücher ab und verkrümelt sich schnell hinterm nächsten Regal. Ich nehme alles zurück, das letzte Buch hat einen ordentlichen Wasser- oder besser gesagt: Weinschaden. Noch feucht, schön rot und „wohlriechend“… So zeige ich es meiner Chefin, die gerade mit mir Dienst schiebt. Natürlich hebt die Nutzerin, von ihr darauf angesprochen mit dem Standartspruch an: „Das war schon!“ Dummerweise konnte man es hier eindeutig nachweisen, da das Buch sogar noch feucht war…

    • Na, super…. ich liebe solche dreisten Leute. *knurr*

      Auch sehr schön: Kundin verzieht sich mit mehreren Büchern in unser Café, kippt dort einen Kaffee über eins der Bücher und besitzt dann noch die Unverschämtheit, eine Preisreduzierung zu verlangen, weil das Buch ja nun beschädigt ist!

      Ich muss gestehen: da fällt es mir extrem schwer, noch einigermaßen freundlich zu bleiben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*