Knubbel am Sprunggelenk

Da Matilda seit ein paar Tagen einen seltsamen labberigen Knubbel am linken Sprunggelenk hat (völlig schmerzlos), haben wir das dann doch mal vorsichtshalber der Tierärztin gezeigt. Die konnte uns glücklicherweise beruhigen: das scheint eine fibröse Abkapselung zu sein, wahrscheinlich aufgrund einer Druckstelle. 

Wir sollen das Teil einfach mal beobachten. Sollte es größer werden, könnten wir es operativ entfernen lassen, da die Kleine an dieser Stelle genug „überschüssige“ Haut hat….allerdings besteht beim Ausschälen immer die Gefahr, dass es wiederkommt und dann gleich 2 oder 3 x so groß wird. Von daher wäre es der Ärztin lieber, die Finger davon zu lassen. 

Matilda selber fand den Tierarztbesuch wieder spaßig und trippeltrappelte munter umher, hat sich durchknuddeln lassen und Leckerchen eingeheimst. Ihr knappes Kilo Übergewicht (sie wiegt derzeit 13,1 kg) fand die Vet auch nicht weiter tragisch, weil alles noch gut proportioniert und der Gremlin nicht wirklich DICK ist. Falls sie mal krank wird, fällt sie dann auch nicht sofort vom Fleisch.

Am allerbesten fand Matilda es übrigens, vor der Praxis Matthes zu treffen, einen rumänischen Herdenschutzhund, der natürlich um ein Vielfaches größer ist als sie.  Wir kennen den Burschen schon länger, aber sonst ist er immer mit den beiden Großen zugange und hopst mit ihnen rum. Matilda hatte nie großes Interesse an ihm, hat ihm aber zumindest nie eine getachtelt, da er sehr höflich ist und selbst im Spiel gut aufpasst, sie nicht umzurennen.

Keine Ahnung, was heute in die Maus gefahren ist, aber sie ist augenblicklich in den Schäkermodus verfallen, hat Matthes spielerisch mit dem Schnütchen angestupst, ist um ihn rumgewirbelt, hat den Popo in die Höh‘ gereckt und war einfach nur zuckersüß und lustig. Wir sind aus dem Lachen nicht raugekommen!       

Kleines bisschen Glück

†Damit hatten wir nicht gerechnet: hier hat vorhin ein Angler angerufen, der Balistos Geschirr samt Schleppleine und Petfindu-Marke an der Sieg gefunden hat!  Er meinte nur ganz bekümmert, er habe den dazugehörigen Hund nicht gefunden…woraufhin Görk ihn lachend beruhigen konnte, dass der glücklicherweise wieder zuhause ist.

Ist aber gut zu wissen, dass die Petfindu-Marke den Praxistest im Notfall besteht und man gleich versteht, wie das funktioniert. Der Mann hat sich die Sachen angeschaut, mitgenommen, zuhause den QR-Code auf der Marke gescannt, auf Balis Petfindu-Website unsere Telefonnummer gesehen und sich netterweise dann auch gleich bei uns gemeldet.

Nochmals 1000 Dank an dieser Stelle an den netten Herrn! 

Jetzt hat Balisto wenigstens ein Ersatzgeschirr, eine zweite Schleppleine (so dass in jedem Auto eine liegt und man sie nicht vergessen kann)…und ich habe mir die Kosten für eine neue Marke gespart.

Balisto – schon wieder weg

Und es ist schon wieder passiert!

So toll dieser Hund ansonsten auch ist, mit seinem heftigen Jagdtrieb bringt er mich so langsam an meine Grenzen…… Der Drecksack ist nämlich verdammt clever und hat mich eiskalt ausgetrickst!

Balisto an Schleppleine, die den Großteil des Spaziergangs hinterherschleift. Er arbeitet super mit, hört perfekt auf folgende Signale: Langsam, Stop, Zurück, Raus da, falsche Richtung. Ich superzufrieden und entspannt.

Dann nähern wir uns einer hochstehenden Wiese, die zur Sieg führt. Er biegt ganz gemächlich in die Wiese ab, die Handschlaufe verschwindet. Ich sage „Stop“, gehe hin, beuge mich runter….doch die Handschlaufe ist weg und der Hund auch! Und zwar OHNE dass sich das Gras bewegt oder man irgendwas gehört hätte!

Balisto hat also nichts gesehen oder gehört, was Jagdtrieb und ein Lospreschen ausgelöst hätte, sondern ist klammheimlich (quasi im Schleichmodus) verschwunden….einfach in dem Wissen, dass 50 m weiter die Sieg verläuft und er dort Wasservögel finden wird. *grmpf*

Ich also quer über die Wiese, durch’s Unterholz, dann die steile Böschung zur Sieg runter…doch von Balisto keine Spur! 

Da er beim letzten Mal immer um die Siegfähre kurvte, bin ich dort hin…. dort hatte man ihn aber nicht gesehen. Also war der Dreckspinsel doch nicht in diese Richtung gelaufen.

Ich also die Mädels ins Auto gepackt, weil die durch meine aufsteigende Panik schon ziemlich durch den Wind waren, und dann ab zum Verlustort. Unterwegs wieder Leute angequatscht, meine Telefonnummer verteilt, Verlustmeldung geschaltet, etc. pp. 

Dann wieder an die Sieg runter (mittlerweile ist er schon fast eine Stunde weg). Blick nach links: nichts. Da höre ich ein Platschen rechts von mir…auf der gegenüberliegenden Flussseite. Und tatsächlich: da stiefelt ein Hund hinter Enten her und kommt in meine Richtung. Ich rufe auf Verdacht. Ja, es IST Balisto! *hapuuh*

Er nähert sich, steht mitten im Fluss auf einem Kiesbett, schaut mich an, vielleicht 20 m entfernt. Da kommen leider ein paar Gänse vorbeigeflogen…. er wirft sich rum und weiter geht die Jagd! ARGH!

Ich wie ein Blöde ein Stück die Uferbefestigung langgestolpert, muss schließlich bäuchlings unter einem umgestürzten Baum durchkrabbeln, um weiterzukommen, dann versperrt mir dichtes Unterholz den Weg. Balisto ist mittlerweile natürlich wieder verschwunden und ich gerate immer mehr in Panik.

Was tun?
Ab in die Sieg!

Glücklicherweise führt die Sieg derzeit relativ wenig Wasser (wenn auch immer noch höher als meine Gummistiefel), so dass ich quer durch den Fluss waten kann…. und den Mistfink dann auch endlich wieder entdecke…. fröhlich quer und kreuz durch das Wasser hinter ein paar Enten her, die wohl zwischenzeitlich seinen Weg gekreuzt haben. 

Geschirr und Schleppleine sind natürlich nicht mehr an ihm dran.

Auf meinen Brüll hin verschwindet er im Unterholz auf der anderen Flussseite, taucht dann aber beschwichtigend auf, als ich fluchend die Böschung raufkraxle…und lässt sich anleinen. UFF!

Meine Nerven sind komplett runter: bin seit Wochen krank, hatte letzte Woche einen Autounfall und nun das…. so langsam mag ich nicht mehr.

Nachmittags bin ich dann notgedrungen wieder los, um ein neues Geschirr (40 €) und eine neue Schleppleine (50 €) zu kaufen, eine neue Petfindu-Marke (25 €) muss ich noch bestellen.

Davon einmal abgesehen, dass es echt ein teurer Spaß ist, wenn mir der Chaot ständig flitzen geht, ist das Risiko groß, dass ihm irgendwann etwas zustößt und wir ihn komplett verlieren. Aber ein Leben lang an der Schleppleine? Ich muss sein Training also noch mal intensivieren und ihn NOCH früher festhalten, sobald wir auch nur ansatzweise in Richtung Wasser kommen…. 

Befund schon da!

Das ging fix: vorhin hat die Vet angerufen und die Untersuchungsergebnisse durchgegeben. Wie erwartet ist alles in Ordnung und der Bub ist kerngesund! 

Mittlerweile ist der Befund auch per Fax hier eingetrudelt und ich habe alles schwarz auf weiß vorliegen. Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose, Rickettsiose, Filariose und Anaplasmose…alles negativ!

Mittelmeercheck

Aufgrund der ganzen Corona-Geschichte und meiner Erkrankung haben wir den seit März anstehenden Mittlemeercheck erst heute in Angriff genommen…und es war gar nicht mal so leicht, Balisto Blut abzuzapfen.

An diesem Hund ist ja alles so unglaublich zart und schmal, inclusive der Venen. Die Tierärztin hat zwar sofort eine Vene am rechten Hinterlauf getroffen, doch dann tröpfelte es nur im Schneckentempo und die Ampulle wollte sich einfach nicht füllen. Bali, mein kleines Weichei, wurde unruhig und versteckte schließlich sein Schnütchen unter meiner Achsel.  

Schließlich mussten wir aber aufgeben und es am rechten Vorderlauf probieren, wo das Blut dann glücklicherweise besser floss. Hapuuuh!

Nun müssen wir ein paar Tage warten und haben dann sicher Gewissheit, dass alles in bester Ordnung ist mit dem Schmalhans.

A propos: man kriegt einfach kein „Fett“ an diesen Hund. Mittlerweile ist er sogar unter die 30-kg-Marke gerutscht (29,7 kg). Ich werde wohl doch noch mal die Futtermenge erhöhen müssen…. das Kerlchen verbrennt die Kalorien nämlich wie nichts.  

Ich habe gelesen….

Christiane Koneczny, Helios – Ein ganz besonderer Hund

 

Dieses Büchlein ist mir als Betreiberin der Kampfschmuser-Vermittlungshilfe mit ein paar sehr netten Zeilen von der Autorin als persönliches Lese-Exemplar zugeschickt worden. Vielen lieben Dank dafür!

Frau Koneczny schildert hier die Geschichte ihres zweiten Listenhundes, den sie aus dem Tierschutz übernommen hat. Über Helios‘ Vorgeschichte kann man aufgrund seiner sozialen Defizite und Schwierigkeiten nur spekulieren, die Umstände seines Auffindens sprechen aber schon Bände….und man kann ihr wirklich hoch anrechnen, dass sie nicht aufgegeben hat und weiterhin intensiv mit ihrem Hund arbeitet. Zuhause ist er nämlich ein absoluter Schatz ist, draußen treibt er sie aber oftmals zur Verzweiflung und hat schon einige Hundetrainer verschlissen, von den gesundheitlichen Problemen einmal abgesehen.   

Auch wenn ich den Gedanken hinter dem Büchlein zu schätzen weiß und begrüße, habe ich ein paar kleine „Kritikpunkte“: Zum einen hätte ich mir eine bessere Gliederung sowie einen Korrekturleser gewünscht, zum anderen gefallen mir persönlich freigestellte Fotos auf buntem Hintergrund nicht besonders. Letzteres ist aber eine reine Geschmacksfrage.

Viel wichtiger ist, dass hier jemand Mut macht, einen Hund aus dem Tierschutz zu übernehmen…. dass er (bzw. sie) ohne Wenn und Aber hinter seinem Hund steht… dass er seinen eigenen Weg geht, immer wieder das Gute an seinem Liebling sieht und nicht aufgibt, auch wenn so mancher schräg zu dem vermeintlichen „Kampfhund“ rüberschaut und durch unbedachtes Verhalten und fehlende Rücksichtnahme Trainingsfortschritte behindert oder gar zunichte macht  

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es mit Helios weitergeht. Denn noch steht er ziemlich weit am Anfang und seine  Entwicklung / Resozialisierung ist noch lange nicht abgeschlossen. Da kann ich wirklich nur alles Gute für die Zukunft wünschen!

Im Garten

Bei herrlichem Wetter lässt sich so ein eigener Garten wirklich genießen…. die Wauzis mögen es total, im Gras zu liegen und sich die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen, sich zwischendurch wonniglich zu kugeln, sich den Wind um die Nase streichen zu lassen und sich zwischendurch Streicheleinheiten abzuholen. 

Und dann gab es sogar eine Premiere: Bali hat tatsächlich gespielt!
 
Bislang hat sich Sofia ja immer vergeblich bemüht, ihn zum Spielen zu animieren….heute war er aber so entspannt, dass er tatsächlich hinter einem Kong hergesprungen ist, den ich durch die Gegend geworfen habe. Und als Sofia mitgehopst ist, hat er sich dazu „herabgelassen“, auch mal ein bisschen mit ihr rumzualbern.