Hunde im Bett

Jaaaa, ich weiss… viele Menschen finden es unhygienisch und unmöglich, wenn Hunde mit im Bett schlafen, und früher haben wir es tatsächlich so gehalten, dass die Hunde nur bei uns im Schlafzimmer nächtigen durften, falls sie denn wollten. Ins Bett durften sie nur als Welpen, zum Kuscheln und Spielen oder bei Krankheit.

Unser Döggelchen verließ ihr eigenes Bett (eine ausgediente Matratze) nur, um morgens für die letzten ein / zwei Stündchen zu uns ins Bett zu krabbeln. Kuschelstunde halt.

Nachdem wir uns ein größeres (Wasser)Bett angeschafft hatten (unser altes 140 cm breites Bett war mit zwei Erwachsenen und einer Dogge nämlich definitiv überbelegt) fiel uns auf, dass Demonas Rückenbeschwerden und ihre morgendliche Steifbeinigkeit sich stark besserten, wenn die Kuschelzeit leicht verlängert wurde… sie durfte aber trotzdem nicht die ganze Nacht bleiben, weil sie sehr „bewegte“ Träume hatte und regelmäßig auf mir rumgaloppierte. 

Nach Vegas Kreuzband-OP lag es nahe, dass das leidende „kleine“ Hundchen im Bett schlafen durfte. Und danach brachte ich es nicht mehr über’s Herz, sie wieder rauszuwerfen, weil sie es so sehr genoss, sich eng an mich zu kuscheln. Der Gremlin erkämpfte sich – dickköpfig wie er nun einmal ist – prompt seinen Dauerplatz im Bett: das Herrchen hat halt keinerlei Widerstandskräfte gegen die Hunde und meine Argumente büßten – mit Vega an meiner Seite – natürlich sehr an Überzeugungskraft ein. *räusper*

Je mehr Hunde aber mit im Bett schlafen, desto unbequemer wird das Ganze, also bekam Simba bei seinem Einzug ein kuscheliges Hundekörbchen direkt neben unserem Bett zugewiesen, in dem er auch ohne zu klagen schlief…. allerdings fragte er jeden Morgen pünktlich 3:30 Uhr leise fiepend an, ob er  er jetzt nicht endlich…? Er durfte. Da wir eh um 5:00 Uhr aufstehen musste, gönnten wir ihm das morgendliche Kuscheln.

Dass das kleine Matildchen das Bett nicht verlassen würde, nachdem sie den Welpenpfötchen entwachsen war, war irgendwie klar.  Und zwei Gremlins nehmen ja nun wirklich nicht viel Platz weg! Fand Simba jedenfalls auch und „verlangte“ in der kalten Jahreszeit nun immer öfter und früher ins gut beheizte Wasserbett gelassen zu werden.

Wen wundert es da, dass Sofia sich das Spielchen jeden Abend anguckte und gestern dann endlich den Mut aufbrachte, sich ebenfalls dazuzugesellen? Und wen wundert es, dass wir dieses arme kleine Hascherl nicht rausgeworfen haben? Ich habe ihr lediglich sanft, aber bestimmt klar gemacht, dass sie weder auf uns noch auf den anderen Hunden rumtrampeln darf… und doch bitte an meinem Fußende schlafen soll. Und genau dort ist sie ganz brav und ohne sich noch mal zu rühren die ganze Nacht geblieben!

Da ich ja nicht soooo groß bin und das Bett dafür  recht lang ist, hat sie auch null gestört. Ich hoffe, das bleibt so!

Große Überwindung

Um Sofia langsam auch mal an andere Gegenden zu gewöhnen, blieben wir heute mal auf der Bonner Seite der Sieg und parkten dafür unterhalb der A565. Wir guckten aber reichlich dumm aus der Wäsche, weil direkt hinter der Unterführung ein Bagger stand, der mit Aushubarbeiten beschäftigt war. Also in Sofis Augen ein riesiges und brüllendes Monster, das sie bestimmt fressen wollte!

Doch Herausforderungen sind da, um bewältigt zu werden.

Görk schnappte sich das Trio und ging zackig los, als der Bagger gerade etwas zur Seite gefahren war. Ich folgte mit der angeleinten Sofia, die zwar anfangs zögerte, dann aber nicht den Anschluss verlieren wollte und mit wahrscheinlich heftig bummerndem Herzen hinter den anderen hertrabte, denen so ein Bagger schnurzpiep ist.

Keine Panikattacke, keine heftige Stressreaktion, aber  trotzdem eine sichtbare Erleichterung, als wir an der potentiellen Gefahrenquelle vorbei war. Ich konnte die Schnecke allerdings schon nach wenigen Metern ableinen (bzw. die Schleppleine fallen lassen), ohne dass sie in den Fluchtmodus verfallen ist.

Das war doch schon mal gut gelaufen!

Auf dem Rückweg stand der Bagger immer noch da. Nun stand aber auch noch ein paar Meter weiter rechts in einer Vertiefung ein Bauarbeiter mit einer Rüttelmaschine, um den Boden zu verdichten. Also eine heftige Verstärkung der Stressoren!

Aber es nutzte ja nix: wir mussten dran vorbei, um zurück zum Auto zu kommen. Dieses Mal gingen wir aber etwas anders vor, damit Sofia bewusster mit der Situation umgehen und daraus (hoffentlich) lernen konnte.

Sobald sie zögerte und ängstlich stehen blieb, gingen wir drei Schritte weiter und blieben dann ALLE stehen. Während Mortisha, Simba und Matilda eher unmotiviert und gelangweilt rumstanden, unterhielten wir Menschen uns in völlig relaxten Ton… bis Sofia von sich aus aufschloss und sich – Sicherheit suchend – in unsere Mitte stellte. Als sie etwas entspannte, gingen wir einfach wieder ein paar Schritte vor und blieben erneut stehen, um uns zu „unterhalten“, den Bagger & Co. dabei geflissentlich ignorierend. Sofia zog nach.

Dieses Spielchen wiederholten wir noch ein paar mal, bis wir auf gut 20 m dran waren und Sofia zwar ständig zu den „Monstern“ rüberschaute, aber zumindest nicht zitterte und auch die Rute nicht einklemmte. Nur die Ohren hingen auf Halbmast.

Als die Rüttelmaschine endlich mal pausierte, nutzen wir die Gelegenheit und joggten einfach locker und freudig jauchzend los, was das alte Trio natürlich begeistert aufnahm („Endlich gehts weiter!“) …. aber auch Sofia lief ohne zu zögern mit. Selbst als wir an dem Bagger vorbei waren, beschleunigte sie ihren Schritt nicht, sondern blieb locker bei uns und freute sich ein Loch in den Bauch, als wir ihr begeistert erzählten, wie mutig sie doch war, und dass wir gaaaaanz dolle stolz auf sie sind! 

Unterwegs in Müllekoven

Es ist wirklich der Wahnsinn, wie gut das Sofia-Schneckchen zu uns passt: sie wird zwar immer mutiger und „aufdringlicher“…. merkt aber genau, wo ihre Grenzen sind, sprich: wann Simba z.B. ein Brummen ernst meint und er nicht möchte, dass Miss Kontaktsucherin an ihm andockt.

Sie stellt sich wirklich perfekt auf die einzelnen Hunde ein. Mit dem Dicken bolzt und tobt sie körperbetont rum, mit Matilda liefert sie sich wilde Verfolgungsjagden ohne sie dabei plattzuwalzen und mit Mortisha gibt es respektvolle und dem wackligen Ömchen angepasste sanfte Rempler und Beiss-Spiele.

Spaziergänge sind also eine wahre Wonne und total easy…. zumal sie wirklich jeden Hund, der uns begegnet, toll findet.

Hier mal wieder ein Schwung Fotos!

Mortisha hatte unterwegs übrigens einen Fetzen Schafswolle gefunden , den sie unbedingt zerpflücken musste, was die anderen Mädels sehr interessant fanden.

Good dogs!

Für Sofias Einzug hatte ich mir eine Woche Urlaub genommen und in den nächsten 2 Wochen durfte ich netterweise die im Weihnachtsgeschäft zusammengekommenen Überstunden abbauen, indem ich nur freitags und samstags arbeiten ging. Auf diese Weise hatten wir genug Zeit, um die Hunde zu vergesellschaften und langsam das Alleinebleiben aufzubauen.

Heute abend fuhr Görk zu seinem Wing Tsun, noch bevor ich von der Arbeit zurück war… somit waren die Wauzels erstmals eine ganze Stunde „alleine“.

Erfreulicherweise gab es keine bösen Überraschungen: als ich auf unsere Straße einbog, war alles still, und die Hunde rührten sich erst, als ich die Tür aufschloss. Sofia stiefelte ganz verschlafen von der Couch und stand dann mit den anderen wild wedelnd vor mir. 

Keine Pfütze, nichts kaputtgemacht, kein Gebell. Wir sind zufrieden!

Ohrenputzer


DAS hatte Matilda seit Vegas Tod gefehlt: ihre persönliche Ohrenputzerin, die sich hingebungsvoll und sanft um sie kümmert!

Die kleine Maus genießt diese innigen Momente sehr, auch wenn Sofia es anfangs etwas übertrieben hat und die Öhrchen ganz rot wurden. Sobald Sofi innehält, rutscht Mati ein kleines Stückchen vor, hält ihr das Köpfchen hin oder kratzt mit einem Pfötchen, um die Große zum Weitermachen zu animieren. 

Erster Besuch

Da das Sofichen draußen recht ängstlich bis vorsichtig auf Menschen reagiert, waren wir gespannt, wie sie sich bei Besuch verhält…. gingen aber davon aus, dass sie sich – genau wie im Tierheim – von der Freude ihrer Hundekumpels anstecken lässt und im vertrauten Umfeld offen auf neue Menschen zugeht.

Tatsächlich hopste das Mädel sofort mit den anderen um Claudia rum, hat sie abgeknutscht und versucht, ihr Leckerchen aus der Jacke zu klauen. Dann hat sie sich zu ihr auf die Couch geschmissen, mit den Pfoten gegrabbelt (O-Ton Claudia: „Da wiegt doch jede bestimmt 1 kg!“) und sich das Bäuchlein reiben lassen. Kurz und gut: sie hat ihren ganzen Charme spielen lassen.

Allerdings meinte Claudia lachend, Sofia sehe aus wie ein Bausatzhund… lauter Einzelteile, die nicht zusammenpassen, aber trotzdem zusammengewürfelt wurden und einen total niedlichen Hund ergeben. 

Mit Mortisha, Simba und Matilda klappt das Zusammenleben übrigens absolut problemlos. Es ist, als ob sie schon immer zusammengehörten. Es wird gespielt, gekuschelt und abgeschlabbert… so sehr, dass Matildas Öhrchen ein kleines bisschen wund sind zur Zeit. 

Nur als der kleine Gremlin sehr nachdrücklich darauf bestanden hat, ihre Winznase in Sofias Schnute zu stopfen und dabei ihr Gebiss auseinanderzuklappen, ist die Große unleidig geworden und hat knurrend (mit einem leicht hysterischen Unterton) versucht, das freche Tierchen irgendwie loszuwerden. Klappte nicht. Matilda ist da recht hartnäckig. Also habe ich sie mal von Sofia runtergepflückt. 

Wir sind jedenfalls rundum glücklich mit der Süßen und würden sie für nichts und niemanden wieder hergeben!