Adrenalinschub

Simba ist schnell, verdammt schnell. Und sobald er sich zielgerichtet in Bewegung setzt, schnellt mein Adrenalinspiegel in die Höhe. Schließlich soll er nicht jagen und der Abruf funktioniert halt leider nicht absolut verlässlich.

Als er heute plötzlich losschoss, war mein erster Gedanke natürlich:  „Mist, Wild!“

In diesem Augenblick sah ich auch schon etwas mittelgroßes Schwarzes (keine wirklich typische Farbe für ein Wildtier) ca. 50 m vor uns quer über die Wiese rennen. Ein fremder Hund! Der Adrenalinlevel stieg unvermittelt noch stärker an, da es nun hieß, nicht nur Simba zu stoppen, sondern auch zu verhindern, dass die Mädels ebenfalls lospreschen und ein „lustiges“ Mobbing veranstalten.

Ich brüllte also ein „STOP“ in die Botanik, schaute mich zeitgleich nach den Mädchen um, sicherte diese per Kommando und schaute dann wieder hoch… um erleichtert festzustellen, dass Simba nicht durchgezogen und den Hund nicht gerammt hatte. Hapuuh!

Simba und ein Labrador (der offenbar für ein Apportierspiel über die Wiese gejagt worden war) standen im Abstand von ca. 25 m voreinander und starrten sich an. Nun kam es darauf an, Ruhe zu bewahren…und zu hoffen, dass der Hund nicht spontan beschloss, auf uns zuzulaufen… bei Labradoren ein asbolutes Glücksspiel.

Ich leinte Mortisha an, nahm Vega leise ins Fuß…. und trällterte nun so begeistert und fröhlich wie nur möglich „Hiiiiiiiier!“

Und tatsächlich: Simba löste seinen Blick von dem Hund, drehte sich rum und kam zu mir zurückgeflogen. Yippeeee!

rätselhafter Todesfall

Als wir heute Mittag verfrüht vom Trailen heimkamen, entdeckten wir im Garten einen toten Igel, den mir die Hunde am frühen Morgen nicht angezeigt hatten.

Der Anblick dieses kleinen Wesens mit dem süßen Näschen und den zierlichen Pfötchen krampfte mir das Herz zusammen: der Igel wirkte ganz friedlich, war auf den ersten Blick äußerlich unverletzt…doch fehlte ihm ein Großteil seiner Stacheln!

Als ich das Tierchen aufhob, fiel mir mitten auf dem Rücken eine kleine Verletzung auf… ein gerader, absolut sauberer und kleiner Schnitt von vielleicht einem halben Zentimeter, der durch mehrere Hautschichten ging. Die Haut drumherum war weder entzündet noch nekrotisch. Auch sah für mich als Igel-Laien die Haut ganz normal aus und nicht krankhaft verändert.

Was kann nur diese Verletzung verursacht haben?
Und was hat zu dem Stachelausfall geführt?

Auch wenn wir diese Fragen wohl nicht mehr klären können, haben wir dem kleinen Tierchen wenigstens eine vernünftige „Bestattung“ gegönnt: er ruht nun neben einem Blumenbeet in unserem Garten.
Gute Reise, kleiner Igel! 

Yummy!

Wenn Vega in alten Streuobstwiesen „verschwindet“, kann man eigentlich immer davon ausgehen, dass sie mit einem Apfel zurückkommt.

fast erstickt

Dass das Bulldog-Schnütchen hin und wieder Probleme damit hat, größere Kauknochen, Schweineohren etc. vernünftig kleinzukriegen und es daher gewohnt ist, wenn wir ihr mit den Fingern in den Rachen greifen und die labberigen Kauartikel rausfischen, ist bekannt… heute jedoch hat Vega es in fast 10 Jahren erstmals geschafft, einen Rinderhautstreifen so gnatschig zu kauen, dass er er beim Abschlucken im Schlund stecken blieb und dadurch die Luftzufuhr blockierte!

Glücklicherweise fiel mir das sehr schnell auf. Trotzdem gestaltete sich die Rettungsaktion nicht gerade einfach…. Vega geriet nämlich langsam aber sicher in Panik und klappte unwillkürlich immer wieder die Kiefer zusammen, ohne „Rücksicht“ darauf, dass meine Finger dazwischensteckten. Und Vegas Kiefermuskulatur hat es in sich.

Schließlich gelang es mir aber, den Kaustreifen zu packen und zu entfernen…. um ein paar kleinere Löcher und Striemen auf meiner Hand reicher, aber überglücklich und erleichtert!

Vega & Umba

Heute waren wir mit Umba verabredet…. und Vega hat mich mal wieder ganz schön vorgeführt: sich anfangs noch brav auf Frauchens Wunsch hin von der fremden Hündin ferngehalten und artig vorgelaufen, um dann zu beschließen, dass sie die Situation eh besser einschätzen kann als ich und dann einfach mal auf die Grauschnute zulaufen und „Hallo“ sagen.

Ich fand’s wirklich sehr schön zu sehen, wie entspannt Umba auf mein Mädel reagiert hat… bei den anderen Hunde“begegnungen“ unterwegs war sie deutlich aufgeregter.

Auch wenn die beiden Damen sich immer ein bissel taxiert haben (neugierig-abwartend) und darauf bedacht waren, die andere nicht zu bedrängen, lag nicht ein einziges Mal ein „unangenehmes Kribbeln“ in der Luft. Sonst hätte sich Vega auch nicht direkt vor Umbas Pfoten den Damm runtergekugelt. Warten wir mal ab… die zwei werden bestimmt noch richtig gute Freundinnen!

Interessant fand ich übrigens den direkten Vergleich der beiden Hündinnen, die ja gerade mal einen Altersunterschied von 3 Monaten haben… und da schneidet Umba wirklich sehr gut ab. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir Vega noch etwas weiter aufbauen können… und Spaß hat meine Maus ja glücklicherweise immer noch.

Begegnung im Dunkeln

Soweit ich weiss, ist dieser Service nicht „normal“… aber in unserer Nachbarschaft läuft frühmorgens ein Mitarbeiter der Stadtwerke Bonn durch die Straßen und stellt die teilweise doch sehr schweren Mülltonnen an die Straße, so sie denn frei zugänglich sind. Ich finde das ganz toll, da wir hier einen relativ hohen Anteil an eher älteren Anwohnern haben, für die es doch recht beschwerlich ist, die Tonnen selber zu bewegen.

Zu dieser Jahreszeit ist es noch recht dunkel, wenn nicht nur der Herr von der Müllabfuhr unterwegs ist, sondern auch wir mit unseren Hunden (für die erste Löserunde am frühen Morgen). Das Trio trägt natürlich brav seine Leuchties, um weithin sichtbar zu sein… und so sah uns der junge Mann natürlich sofort, als er in unsere Straße einbog.

Und was passierte? Auf meiner Höhe beugte er sich runter, klopfte sich auf den Oberschenkel…und Simba schwenkte sofort wild wedelnd zu ihm rüber, um sich durchknuddeln zu lassen. Vega ließ sich natürlich auch nicht lange bitten und wurde ebenfalls begeistert durchgekrault.

In solchen Momenten bin ich wirklich froh, dass die beiden „Großen“ so souverän und freundlich sind. Hätte der Mann das bei Mortisha gemacht, hätte die sich dermaßen erschrocken, dass sie ihn unter Garantie hysterisch verbellt hätte!

Ekliges Fundstück

Mortisha hat ein verdammt feines Näschen… leider auch für Dinge, die wir Menschen nicht für sonderlich appetitlich halten. Wenn sie also kurz innehält, die Nase bebt und sie dann – trotz meiner Rufe – loszischt, ist Eile geboten!

So auch heute: Mortisha sprang über einen niedrigen Busch, Simba hinterher…und ich folgte ohne  zu zögern. Der Geruch, der mir nun in die Nase stieg, ließ Böses ahnen: hier musste ein größeres Tier verendet sein.

Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass in unmittelbarer Nähe des Trampelpfads mehr schlecht als recht ein totes Schaf verscharrt und offenbar von Wildtieren und/oder Hunden schon wieder halb ausgebuddelt worden war….

Und Mortishas Köpfchen steckte natürlich mitten im Brustkorb. URKS!

Not macht erfinderisch

Ich könnte Mortisha gerade vierteilen…. wenn’s nicht irgendwie auch total niedlich wäre.

Wasserbetten sollte man ja täglich „lüften“. Also werfe ich jeden Tag Decken und Kissen runter, lasse das Bett ca. 1 Stunde atmen und schmeisse dann wieder alles drauf. Das ging auch jahrelang gut… bis heute.

Das Mortadellchen schläft ja mit im Bett und verkrümelt sich auch tagsüber gerne mal dort hinein. Natürlich unter die Decke, man mag es schließlich kuschlig und warm.

Blöderweise wollte Miss Dickkopf ins Bett, als keine Bettwäsche drauf war. Aber die Kleine wusste sich zu helfen: sie hat offenbar so lange auf dem Laken rumgekratzt, bis sie ein paar Löcher reingemacht hat…eins hat sie dann soweit aufgerissen, bis sie drunterschlüpfen konnte. Und damit war für sie das Thema erledigt.

Kamikaze-Boxer

Mal wieder eine Episode aus der beliebten Kategorie „Gerade noch mal gut gegangen“.

Heute war ich mit dem Trio in Troisdorf-Menden und ließ sie dort über die gut überschaubaren Siegwiesen flitzen. Die Hunde hatten Spaß, fanden die Kühe auf den angrenzenden Weiden recht spannend und hopsten zwischendurch ins Wasser. Alles locker und entspannt.

Der Rückweg führte uns dann auf einen Wanderweg parallel zur Autobahn, zu der auf unserer Rechten eine recht hohe und steile Böschung hochführt. Für Simba ein Klacks, insbesondere wenn er hinter einem Hasen her ist… er kam also vorsichtshalber an die Leine. Zu unserer Linken trennte uns eine relativ dicht mit Sträuchern bewachsene Böschung von den unter uns liegenden Siegwiesen. Und genau aus diesem Gestrüpp krachte und barst es plötzlich!

Ich packte meine invalide Vega gerade noch im Geschirr, als auch schon einen knappen Meter  vor uns ein Boxer auftauchte, den Mortisha sofort stellte: aufgrund ihrer erhöhten Position war sie mit ihm auf Augenhöhe… und der Boxer  verharrte erst mal regungslos. Nun folgte ein Blickduell, denn meine Kleine letztendlich verlor. Der Boxer sprang nämlich an Tisha vorbei, die prompt versuchte ihn von hinten zu rammen… Simba und Vega gingen grollend nach vorne, kamen aber nicht weit, da ich sie zurückhielt und „Nein“ donnerte. Und nun wurde es richtig kriminell: der Boxer fletschte die Zähne, sprang direkt auf uns zu und wich gerade noch seitlich über die Autobahn-Böschung aus, bevor ihn meine Großen erwischen konnten…derweil ich Mühe hatte, auf dem mit Herbstlaub garnierten matschigen Boden nicht auszurutschen. Argh!

Nun schoss Mortisha an uns vorbei, knallte von hinten in den Boxer rein und jagte ihn fort in Richtung der Büsche, aus denen nun gellende „Luna“-Schreie und weiteres Krachen ertönte. Endlich kämpfte sich eine Frau durch’s Unterholz, warf sich auf den Boxer und hielt ihn fest. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch sie entspannte dann doch recht schnell, als sich Mortisha artig abrufen und anleinen ließ…und Vega, die ich in diesem Moment losließ, völlig ruhig an ihr und ihrer „Suizid-Hündin“ vorbeitrabte.

Die Frau entschuldigte sich dann auch wortreich, zeigte Verständnis dafür, dass ein gut eingespieltes Hunde-Team es nicht so ohne weiteres duldet, wenn ein fremder Artgenosse auf sie zustürzt…und räumte ein, doch noch ordentlich am Gehorsam ihrer Luna arbeiten zu müssen.

Nun denn: hoffen wir, dass sie das tatsächlich tut. Ich bin mir nämlich sicher, dass sich hier eigentlich ein netter Hundekontakt hätte entwickeln können, wenn diese Erstbegegnung nicht so katastrophal schief gelaufen wäre!