Abfuhr

Zugegeben: wir haben Vorurteile. Gegenüber DSHs bzw. gegenüber Schäferhundlern…. ihr wisst schon…. diese rotgesichtigen, biertrinkenden Gesellen, die sich auf Hundeplätzen rumtreiben, im rauhen Ton Kommandos bellen, ihre Hunde leinenruckendend über den Platz zerren, Schutzdienst (sorry: heisst ja jetzt VPG) betreiben und auch vor dem Einsatz von Stachler und Teletakt nicht zurückschrecken. Deren Hunde sind dann leider nicht mehr wirklich alltagstauglich, geschweige denn mit Artgenossen kompatibel.

Aber es gibt auch rühmliche Ausnahmen und wir haben das Glück, dass eine diese Ausnahme in unmittelbarer Nachbarschaft lebt!

Frauchen ist eine wirklich supernette Frau, die sich -nun da sie nicht mehr mitten im Berufsleben steht- wieder einen Hund geholt hat und unwahrscheinlich viel Zeit, „Arbeit“ und vor allem Liebe in ihn hineinsteckt. Tobi ist eine bildschöne, extrem große Schäferhündin mit geradem Rücken (!) und riiiiiiiesigen Ohren, die mit ihren knapp 2 Jahren noch sehr verspielt und temperamentvoll ist. Vor allem aber ist sie unwahrscheinlich freundlich und  sehr gut sozialisiert.

Schade nur, dass Feli noch so überhaupt nichts von ihr wissen möchte. 🙁

Trotz wirklich sehr vorsichtiger und ruhiger Annäherung von Tobi ging meine Olle hoch wie ein HB-Männchen. Keifend und zähnefletschend fuhr sie die weitaus größere Hündin heute morgen an. Und die arme Tobi -völlig vor den Kopf gestoßen- hüpfte ein Stück zurück,  zeigte ebenfalls ihre Zähne und pampte zurück, als ob sie sagen wollte: „Du blöde Kuh! Spinnst du eigentlich?“

Erstkontakt misslungen, Feli-Frauchen missmutig, Tobi-Frauchen ganz mitleidig mit der armen, alten und unsicheren Hündin…und stopfte Feli „zum Trost“ ein paar Leckerchen in die Schnute.
😉

Um meiner „Töle“ zu zeigen, dass es gaaaar keinen Grund gibt, sich derart zu echauffieren, sind wir dann noch ein ganzes Stück zusammen spazierengegangen… Tobi im Freilauf, Feli an der kurzen Schleppleine. Das lief so gut, dass das Felinchen immer gelassener wurde und immer mal wieder neugierig zu der anderen Hündin rüberspinkste.

Ich hoffe nur, wir finden nun öfter die Gelegenheit zusammen zu laufen….

Erster Trailtag

Nachdem Mortishas Physiotherapeutin uns das offizielle OK gegeben hatte, ganz langsam wieder mit dem Trailen anzufangen, war es heute soweit: wir trafen uns in einer ganz kleinen Truppe am Bonner Beschaffungsamt und die Kleine kläffte und hüpfte vor Freude, als sie all ihre zweibeinigen Freunde wiedersah.

So überdreht, wie Tisha war, ließ sie sich am Startpunkt natürlich sofort zu Boden sinken und kugelte gutgelaunt umher.

Irgendwie schaffte es mein Mann aber, ihr die Kenndecke überzuziehen und einen Perimeter zu laufen. Kurz am GA geschnüffelt und schon blieb Morty stehen. Nase in den Wind und das war’s erst einmal. Auf Aufforderung lief sie dann endlich los… scheinbar in die falsche Richtung. Doch anschließend erfuhren wir, dass die VP tatsächlich ein Stück in diese Richtung gegangen war, sich dann aber umentschieden hatte, um den Trail nicht querfeldein über irgendwelche Büsche zu legen. Super!

Trotz der langen Pause hat sich die Maus also wirklich gut angestellt, hat mit Begeisterung gesucht,  gezogen wie bolle und ist dabei zeitweise sogar recht vernünftig galoppiert.

Wechselbad der Gefühle

Heute morgen ging es mit Mortisha in unseren Park… und wir gerieten offensichtlich in die absolute Hunde-Rush-Hour, so dass ich sie mehrfach vorsichtshalber auf den Arm nehmen musste, um plötzliche unkontrollierte Begegnungen zu vermeiden…. (ich bin halt immer noch arg ängstlich, was ihren Rücken angeht).

Mit der neuen Hündin eines Nachbarn konnten wir aber sogar (da der von unserer gesundheitlichen Problematik weiss und entsprechend vorsichtig ist) netten Kontakt machen.

Zufrieden marschierten wir also durch den Park und liefen dann durch’s Viertel heim. Kurz vor der Kreuzung, an der wir in unsere Wohnstraße einbiegen mussten, lief ein Mann mit seinem Hund (einem Golden Retriever-Mix) über die Straße. Mitten auf der Kreuzung sah der Rüde uns aber….und blieb abrupt stehen.

Weder Locken, strenge Worte noch ein beherzter Zug am Halsband fruchteten. Stattdessen setzte der Bub sich einfach hin und starrte unverwandt zu uns rüber. Wir waren derweil stehengeblieben, um den Mann nicht weiter in Bedrängnis zu bringen, der nun versuchte, seinen Hund über die Straße zu schieben.  Klappte natürlich auch nicht.
😉

Nun versuchte es der Mann doch noch mal mit einem beherzten Leinenruck…doch der halbwüchsige Rüde begann nur zu bocken, flutschte plötzlich aus dem Halsband und rannte direkt auf uns zu!

Ich schnappte mir sofort den Gremlin, nahm sie auf den Arm, machte einen Schritt nach vorn und donnerte dem Hund ein knurriges „Hau ab!“ entgegen… woraufhin der tatsächlich zurückschreckte, einen großen Bogen um mich machte und verunsichert Richtung Straße auswich. Just in diesem Moment kam ein Auto angefahren.

Meine Verärgerung wich sofort einem furchtbaren Schrecken…. und ich trällerte sogleich in den höchsten Tönen los, lief rückwärts und lockte den „feiiiiiinen Jungen“…. der mich zwar recht irritiert anschaute („Erst pampt die Alte mich an und dann ist sie zuckersüß“), mir aber trotzdem auf den Bürgersteig folgte.

Mittlerweile kam der atemlose Hundehalter angerannt, packte seinen Burschen und sicherte ihn…. sich wortreich dafür bedankend, dass ich stehengeblieben war und ihm die Chance gegeben hatte, seinen Hund wieder einzusammeln. Irgendwie schien mir, dass ihm so etwas in der Art nicht das erste Mal passiert war.

Mal gucken, ob er meinem Rat folgt und den jungen pubertierenden Mann ein geschirr verpasst, aus dem er nicht so ohne weiteres entwischen kann…

Wau wau!

Ich hab’s zwar  nicht so mit Kindern (wundert das jetzt irgendjemanden?), aber die Begegnung heute morgen fand sogar ich süß.

Vega, Feli und ich kreuzten den Weg eines älteren Herrn, der mit seinen beiden Enkeln spazieren ging. Beide Jungs waren max. im Kindergartenalter, stolperten gutgelaunt über den Weg und fuchtelten mit dünnen Stöcken. Der Opa grüßte freundlich und achtete auch gleich darauf, dass die Kiddies nicht mit den Stöcken in Richtung der Hunde schlugen.

Da die Kleinen überhaupt nicht ängstlich wirkten und auch der Großvater total entspannt war, fragte ich, ob sie die Hunde mal streichen wollten. Wollten sie.
😉

Schon wuselten Vega und Feli um die beiden rum…sagten „Hallo“…ließen sich streicheln und klopfen…und verteilten feuchte Nasenstüber. Vega verabschiedete sich dann auch recht schnell und trabte weiter…. dicht gefolgt von den beiden Dreikäsehochs, die (immer noch mit ihren Stöcken fuchtelnd) hinter ihr herstolperten und dabei ständig „Wau wau“ krähten.
😀

Geschrei und Gebrummel

Heute morgen hätte Vega endlich mal wieder die Gelegenheit gehabt, mit netten Hunden zu spielen… aber es hat natürlich nicht  sollen sein.

Bei dem ersten Hund, einem jungen Tibet-Terrier, der japsend in die Leine ging und den meine Große total niedlich fand, quietschte sie bei Kontaktaufnahme bereits leise auf. Hmmm, der Rücken wird doch wohl nicht…?

Danach trafen wir einen feschen tricolor Collie, bei dessen Anblick Vega gleich innehielt, Herzchen in die Augen bekam und dann loshopste. Ich konnte die andere Hundehalterin gerade noch vorwarnen, dass Vega wahrscheinlich Rückenschmerzen habe und möglicherweise gleich schreien könnte, als es auch schon passierte: das Mädel war in die Spielaufforderung gegangen und stieß beim Loshüpfen einen markerschütternden Schrei aus…vor dem selbst ich mich ein bissel erschrak!

Wir können wirklich von Glück sagen, dass Vega selbst bei heftigen Spondylose-Schüben den plötzlichen akuten Bewegungsschmerz bisher nicht mit ihren Artgenossen verknüpft und diese deshalb nicht angeht.

Aber es tut mir im Herzen weh zu sehen, wenn meine Schöne aufgrund akuter Schmerzen nette Kontaktaufnahmen abbrechen muss. Sie hat eh nicht so viele Artgenossen, mit denen sie spielen möchte… und deren Halter sich nicht gleich ins Hemd machen, wenn sie „grummelnd“ umherspringt.

Umso positiver überrascht war ich von folgender Begegnung, als ich anschließend mit Simba in den Wald hochgefahren war, um Schleppleinentraining zu machen:

Vor uns ging eine Frau mit Border Collie-Mix-Hündin, die auf uns wartete und fragte, ob die Hunde Kontakt machen dürften.  Ich bejahte, warnte aber vor, dass Simba etwas rumpelig daherkomme, prinzipiell aber verträglich sei. Prompt ging mein Dussel mit einem Bocksprung grummelnd in die Leine.

Lachender Kommentar der Frau: „Na, du bist aber aufgeregt!“

Ich war restlos begeistert, dass endlich auch mal jemand mit einem „normalen“ Hund die Ausdrucksweise meines Grobmotorikers lesen konnte und nicht gleich einen ängstlichen Rückzieher gemacht hat!
🙂

Anschließend durften sich die zwei Nasen mal in Ruhe beschnüffeln…und schon war Simba ruhig und  trabte hochzufrieden mit der Hundedame an seiner Seite durch den Wald.

Simba und Quai

Heute haben wir uns mit dem jungen Mastiff-Rüden Quai (nicht ganz ein Jahr alt) zu einer kleinen Wanderung in der Wahner Heide verabredet…. wir wollten schauen, ob sich die Jungs grundsätzlich verstehen, bevor wir da auch nur eine meiner Hündinnen dazupacken.
Und ja… es hat geklappt!

Natürlich ist mein kleiner Macho erst mal grummelnd in die Leine gegangen, hat bei dem Jungrüden übermarkiert und gescharrt wie ein Weltmeister, doch nach einem kurzen Leinenspaziergang liefen die beiden schön entspannt hintereinander her und schnüffelten gemeinsam an interessanten Stellen. Quai hat sich nämlich vorbildlich benommen und ist überhaupt nicht auf das anfängliche Machogehabe eingegangen.

Natürlich hat mein Rumpelpumpel Simba den „Kleinen“ im Freilauf erst mal angerempelt, aber das Quaili hat sich angemessen beeindruckt gezeigt und schon war alles paletti.
Ist der Größenunterschied nicht zum Piepen?