Weidezaun

Auf unseren Spaziergängen kommen wir immer mal wieder an Schaf- und Ziegenherden vorbei, die auch zur Landschaftspflege eingesetzt werden und große Wiesenflächen im Landschafts- oder Naturschutzgebiet abgrasen und düngen.

Wenn möglich, umgehen wir die Herden im großen Bogen, um die Tiere nicht zu stören und unsere Hunde nicht in Versuchung zu führen. Oft genug haben wir nämlich schon Hundehalter gesehen, deren vermeintlich gut erzogenen Hunde dann doch ausbüchsen und bellend gen Weidezaun rasen….

Einmal wurden wir sogar von zwei aufgelösten Joggerinnen rangerufen, die eine versprengte Schafherde entdeckt hatten: der Weidezaun war über ein breites Stück nach außen hin runtergetrampelt, wo die mittlerweile völlig ruhigen Schafe irgendwann wohl in Panik ausgebrochen waren. Vermutlich war ein Hund hineingesprungen und hatte die Tiere gehetzt, anders können wir uns das nicht erklären.

Glücklicherweise hing am Weidezaun ein Schild mit der Telefonnummer des Schäfers, den wir dann via Handy alarmieren konnten.   

Wir können also jeden Schäfer gut verstehen, der nicht sonderlich gut auf Hundehalter zu sprechen ist, ordentlich Strom auf den Weidezaun gibt und die Weideflächen großzügig umzäunt, so dass seine Tiere Rückzugsmöglichkeiten haben, wenn sich jemand nähert.

Allerdings hört mein Verständnis auf, wenn der Weidezaun unnötigerweise so dicht an einen Feldweg gepackt wird, dass man als Spaziergänger nicht mal einen Meter Platz hat. De facto waren es  heute sogar noch weniger, weil sich zur Linken ein Stacheldrahtzaun mit recht viel Wildwuchs davor befand, auf dem man nicht laufen konnte.

Nun waren wir aber mit drei Hunden und einem breiten Jogger unterwegs…. Umkehren ging nicht mehr, weil wir dann einen Riesenumweg hätten machen müssen und wir Simba damit überanstrengt hätten. Also bugsierte Görk den Jogger den schmalen Weg entlang, mit der angeleinten Matilda auf seinen Fersen, und ich folgte mit Mortisha und Simba, die ebenfalls angeleint waren. 

Und dann passierte genau das, was nicht hätte passieren dürfen: obwohl die Hunde ganz brav vor mir her stapften, kam der sachte vor sich hinwedelnde Simba wahrscheinlich mit der Rute an den Weidezaun, schrie auf, sprang in Panik zur Seite, landete AUF Mortisha, die hinfiel und umgerissen wurde, während Simba nur noch weg wollte, und die Kleine fetzte sich dabei sogar Kniebandage halb ab!
schreck
Chaos hoch drei!

Ich versuchte irgendwie Simba festzuhalten und zu beruhigen, bevor der wieder an den Zaun knallte….gleichzeitig musste ich aber auch Morty wieder auf die Pfoten bekommen und gucken, ob sich sich bei dieser Aktion weiter verletzt hatte…. um die beiden dann ohne weitere Zwischenfälle heil an dem blöden Zaun vorbeizuführen. 

Der Schäfer kann von Glück sagen, dass er mir in diesem Moment nicht über den Weg gelaufen ist! 

Es wäre überhaupt kein Problem gewesen, den Zaun einen halben Meter weiter weg vom Feldweg aufzustellen. Ein Feldweg, der regelmäßig von Spaziergängern, Joggern und vor allem von den Pferdebesitzern benutzt wird, die zu ihren Tieren wollen. Zur Rechten war schließlich kilometerweit Platz! Warum musste man also so nah rankommen?

Einen „Lerneffekt“ hat das für Simba natürlich nicht: er ist schließlich nicht bewusst an den Zaun ran und hat ihn berührt…. für ihn kam der Stromschlag und der Schmerz wie aus dem Nichts. Der arme Kerl war völlig fertig und sein Herz bummerte wie blöde. Er hätte uns auch genauso gut zusammenklappen können!

Und hätte Morty die Bandage nicht getragen, wäre das Kreuzband jetzt wahrscheinlich endgültig durch. 

Ich bin wirklich so was von sauer!
böse

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