Ausgeflippt

Gutgelaunt durch den Ennert unterwegs, mildes Wetter, angenehme Temperaturen, trockene Wege und weit und breit keine Rehe unterwegs. Das hätte ein richtig netter Spazergang sein können, wenn… ja wenn…  uns nicht eine Frau mit freilaufendem Hovawart-Mix entgegengekommen wäre.

An sich sollte man davon ausgehen, dass andere Hundehalter entsprechend regieren, wenn sie sehen, dass Hunde angeleint oder rangepfiffen werden. Doch davon hielt die „Dame“ nichts, sondern ließ ihren großen schwarzen Rüden einfach mal vorlaufen und reagierte nicht einmal, als der einen Scheinangriff startete.

Simba blieb zwar äußerlich ruhig, wartete aber nur darauf, dass eine gewisse Distanz unterschritten würde… Mortisha kläffte… und Matilda blieb verschüchtert an unserer Seite stehen.

Der Rüde brach die „Attacke“ glücklicherweise ab und trabte gutgelaunt zu seiner Besitzerin zurück. Ich ließ meine Hunde daraufhin absitzen und erwartete nun, dass die Frau ihren Hund anleinte, um ohne weitere Zwischenfälle an uns vorbeizulaufen. Doch die dachte nicht daran.: ohne auch nur einen Ton zu ihrem Hund zu sagen, latschte sie einfach stumpf weiter…. und fand es unmöglich von mir, als ich sie per Zuruf stoppte und aufforderte, ihren Hund anzuleinen.

Nun begann das Gezeter: Was das denn solle? Hier (im Wald) würden sonst alle frei laufen und es gebe keine Probleme. Nur weil ich keine normalen Hunde hätte, müsste ich mich doch nicht so anstellen.

NICHT NORMAL?

Nicht normal? Nur weil wir es nicht schätzen, von fremden Hunde angemacht zu werden? Weil EINER meiner Hunde bellend reagiert hat? Weil er – wie die anderen auch – danach brav neben mir saß?

In diesem Moment bin ich völlig ausgeflippt und habe die Frau in Grund und Boden gebrüllt. Irgendwann ist es nämlich genug und ich habe keine Lust mehr, mich von Leuten, die ihre eigenen Hunde nicht im Griff haben, blöd von der Seite anquatschen zu lassen. Genau diese Leute ruhen sich darauf aus, dass ihre Hunde „normal“ sind und sich aufgrund ihrer Rasse sich so ziemlich alles erlauben dürfen, ohne dass jemand was sagt.

ES REICHT!

Denn obwohl meine Hunde dunkelbraun gestromt sind und kleine Bollerköppe sind, snd sie genau so normal wie andere Hunde auch. Und wir müssen uns nicht jeden dummen Spruch gefallen lassen. Schluss Punkt Aus.

Ich bin dann zornbebend los, ohne auch nur noch einen Ton zu meinen Hunden zu sagen, und bin im Abstand von einem halben Meter an Frau und Hund (den sie mittlerweile ängstlich am Halsband festhielt) vorbeigerauscht. Und meine „nicht-normalen“ Hunde haben ebenfalls keinen Ton gesagt und – oh Wunder! – auch nicht versucht, dieses Mistvieh in der Luft zu zerreissen.

Normalerweise gebe ich mich ja wirklich gerne mit Passanten und anderen Hundehaltern ab, kläre über die Rassen auf, weise auf Eigenheiten hin, auf Rudeldynamik etc pp. und normalerweise ergeben sich dann auch wirklich nette Gespräche (wie keine 10 Minuten zuvor mit einem freundlichen Mann samt Catahoula Leopard Dog)…. aber manchmal kann ich mich nicht mehr zusammenreissen un bestätige damit dann wohl das Klischee der asozialen Kampfhundbesitzerin.
traurig

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Ein Gedanke zu „Ausgeflippt

  1. Ich würde zu gerne sagen „reg dich nicht auf“, aber ich weiß, dass das einfach irgendwann nicht mehr drin ist. Und ICH kann mir das erst recht nicht erlauben … weiß gar nicht, wie oft mir die Hutschnur gerissen ist, in der Zeit, wo ich noch mit Hunden unterwegs war.
    Die Hundebesitzer ohne Plan kotzen mich auch heute noch dermaßen an, wenn ich nur eine Situation beobachte, ohne selbst mehr beteiligt zu sein, weil einfach kein Hund mehr an meiner Seite ist.
    Ab und an vermisse ich einen Hund an meiner Seite noch sehr, aber andererseits lebe ich seitdem auch viel stressfreier *lol*. Egal, zur Zeit kann ich mir eh keinen eigenen Hund erlauben und ein Pflegehund kommt einfach für mich nicht mehr in Frage.
    Ich wünsche dir weiterhin einen dicken Pelz Grazi. 🙂
    LG Frauke

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