Frei und ungebunden

Da das Hochwasser so langsam abfällt, war die Straße zur Mondorfer Siegfähre nicht mehr gesperrt und wir konnten mit dem Auto zu unserem gewohnten Parkplatz durchfahren… mussten allerdings kurz anhalten, da zwei zu groß geratene Shiba Inus (oder etwas zu kleine und untypische Akita Inus) über die Straße liefen und deren Halter Mühe hatten, sie einzusammeln, da sie an unseren bellenden Hunden äußerst interessiert waren und das Auto mehrfach umkreisten.

Nun gut, das kann passieren. Wir wiesen unser Trio daher an, die Klappe zu halten, warteten bis die Japaner unter Kontrolle waren und fuhren dann weiter…. wunderten uns allerdings, dass Simba nun aus tiefer Kehle knurrte. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte uns den Grund: der fremde Rüde rannte hinter uns her und gab erst nach ca. 30-40 m auf!

Als wir nun unsere Hunde aus dem Auto gepackt hatten und uns dem Wanderweg näherten, kreiste der Rüde dort immer noch… obwohl seine Halter schon längst mit der Hündin über den Damm weitergelaufen waren. Natürlich lief er prompt auf uns zu…. verlangsamte seine Schritte jedoch angesichts unserer „geschlossenen Front“, an deren Spitze die unangeleinte Vega stand und ihn fixierte. Die Sekunden zogen sich in die Länge, doch dann entschied sich der Hund doch dafür, zu seinen Leuten zurückzulaufen.

Überraschenderweise machten die nun kehrt und kamen wieder zurück…. offenbar hatten sie sich bewusst von ihrem Hund entfernt, um ihn zu einem Aufschließen zu bewegen. Eine probate Erziehungsmaßnahme, an der es nichts zu meckern gibt.

Allerdings hatte das junge Paar aber wohl nicht damit gerechnet, dass die Leute aus dem Auto allen Ernstes  mit ihren Hunden ebenfalls spazieren gehen wollten… die beiden blieben also erst mal stehen, diskutierten und sortierten sich.

Was wir nun sahen, machte uns sprachlos: die junge Frau stopfte ein Leckerchen nach dem anderen in die Hündin, um sie im Fuß zu behalten und mit ihr an uns vorbeigehen zu können… der junge Mann erhielt den Rundschal seiner Partnerin, zog ihm den Rüden über den Kopf und nutzte ihn als Halsbandersatz…aus dem sich der Hund natürlich gleich herauswand, als er auf unserer Höhe war (wir waren vorsichtshalber jedoch ausgewichen und gingen nun parallel zu dem Damm). Glücklicherweise konnte der Mann ihn aber rechtzeitig packen und weiterziehen…

Liebe Leute… es ist ja schön und gut, dass man seinen Hunden so viel Freiheiten wie möglich geben möchte, aber wie kann man heutzutage (auch eingedenk des in NRW geltenden Landeshundegesetzes) allen Ernstes ohne jegliche Sicherung, also ohne Halsband und Leine, unterwegs sein, die man seinem Hund im „Notfall“ überziehen kann? Insbesondere wenn der oder die betreffenden Hund/e nicht einmal sicher und gut im Gehorsam stehen?

Sorry, aber da hört mein Verständnis wirklich auf!

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