Auf ganzer Linie versagt

Wenn man jagdlich ambitionierte Hunde hat, darf man sich keine einzige Sekunde der Unaufmerksamkeit leisten… wie mir meine „Köters“ heute sehr anschaulich bewiesen haben.

Wir waren an der Sieg unterwegs und liefen gerade über den Damm, zu unserer Linken ein Maisfeld. Simba wie immer vorneweg. Ich Trottel sagte noch zu meinem Mann: “ Hier müssen wir echt aufpassen. Sollte der kleine Drecksack auch nur einen Blick nach links werfen, kommt er an die Leine…“

Doch Simba benahm sich, trottete brav auf der rechten Seite des Weges entlang und schien sich nicht im Geringsten für das Maisfeld (und die bestimmt darin sitzenden Hasen) zu interessieren. Zwischendurch rief ich ihn einfach so zurück, ließ ihn mal auf Entfernung absitzen oder sich hinlegen… Perfekt!

Als ich ihm aber einmal nicht meine volle Aufmerksamkeit widmete, kurz stehenblieb und auch für Mortisha und Feli (die links und rechts von mir herliefen) eine kleine Übung einlegte, war ihm das offenbar sofort bewusst. Ich blickte auf, sah noch wie er stocksteif stehenblieb und gen Feld blickt… als er auch schon losraste.
Mein Ruf kam einen Ticken zu spät. Simba rannte weiter. 

Doch es kam noch schlimmer: statt augenblicklich in die Geschirre der beiden Mädels zu greifen, reagierte ich eine Schrecksekunde zu spät…. und fasste ins Leere: Mortisha und Felicitas waren bereits durchgestartet!

Und wie wir so dastanden und uns ganz schrecklich über uns selbst ärgerten, setzte Vega – meine ansonsten so verlässliche Vega – dem Ganzen noch einen obendrauf: nachdem sie sich die wild wackelnden Maispflanzen eine Weile ganz ruhig angeschaut hatte, sprintete sie plötzlich los!

Das Blöde ist: Vega rennt niemals einfach kopflos hinter Wild her.  Sie jagt überlegt und weiss ganz genau, was sie tut.

Und tatsächlich: Sekundenbruchteile nachdem sie ins Feld abgetaucht war, sprang ein panischer Hase direkt daneben raus auf den Weg und hetzte davon…. dicht gefolgt von Simba, dem Vega das arme Tier offenbar direkt vor die Pfoten getrieben hatte, so dass sich dieser nur durch einen wilden Satz hatte retten können!

Glück im Unglück: der Hase war schneller!

Nun endlich ließ sich das Höllenquartett abrufen… zuerst Vega, dann Feli, danach ein schwer atmender Simba…und zu guter letzt auch der dickköpfige Gemlin.

In den nächsten Wochen werde ich wieder seeeeehr viel Spaß haben. *seufz* Nach diesem Adrenalinkick dürften die Hunde wieder extrem auf der Lauer sein und ich kann mir keine weiteren Fehler mehr erlauben.

 


Dieser Beitrag wurde unter Wauzis veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.