Stresstoleranz

…ist bei Sofia immer noch nicht gegeben, aber so ganz ohne Stress geht es im Leben leider nicht, weshalb ich sie dann doch immer mal wieder Trainingssituationen aussetze, in denen sie verschieden Umweltreize aushalten muss. Allerdings immer nur in einem Rahmen, den sie noch aushält. Ist die Reizüberflutung zu groß, nehme ich sie natürlich aus der Situation raus und sorge dafür, dass sich ihre strapazierten Nerven wieder beruhigen können. 

Unsere Hundegruppe hat sich heute am Parkplatz  unterhalb der Hundewiese am Klärwerk getroffen. Autos, viele Menschen, laute Geräusche….all dem hätte die Süße sich am liebsten recht schnell wieder entzogen, obwohl sie natürlich erst mal gerne alle Hunde (alte Bekannte, aber auch alle neuen Vierbeiner) begrüßt hat. Trotzdem war die Erleichterung bei ihr groß, als wir uns erst einmal in Bewegung setzten. 

Am Bach entlang wurden dann einzelne Übungen eingestreut, u.a. auch das Abrufen durch eine relativ enge Hundegasse. An sich fällt es meinem Mädel unglaublich schwer, sitzen zu bleiben, wenn ich mich entferne. Viele Hunde bedeuten aber auch viele Menschen…. und die schüchtern sie dann doch so ein, dass sie brav sitzen bleibt, bis ich sie abrufe. DANN hat sie es allerdings sehr eilig, zu mir zu kommen und fliegt nur so an allen vorbei, ohne nach links oder rechts zu schauen.

Für einen normal aufgewachsenen Hund ist das nichts Besonderes, aber für Sofia ist das eine Riesenleistung! 

Heftiger wurde es dann, als wir frontal auf die Autobahn zu und schließlich auf einem engen Weg parallel zur Autobahnabfahrt entlang liefen: Unsere Trainerin war so lieb,  Sofia einen absolut umweltsicheren Aussie-Rüden an die Seite zu stellen, obwohl alle anderen Hunde mangels Platz hintereinander herlaufen sollten. Diese „Abschirmung“ reichte tatsächlich, solange uns niemand entgegen kam… allerdings waren gerade relativ viele Radfahrer und sogar ein Motorroller unterwegs. Näherte sich eins dieser Angstobjekte, wich Sofia – soweit die Leine reichte – nach links auf’s Feld aus.

Mit dieser Strategie kamen wir relativ gut durch, doch ihr Stresslevel war mittlerweile so hoch, dass sie zwischendurch speichelte und bei den anschließenden Übungen abseits der Autobahn sehr unkonzentriert und fahrig war. Ich nahm sie daher raus, ging mit ihr ein Stücks auf’s Feld, wo sie schnuppern und entspannen konnte. Sie legte sich dann auch recht schnell in sicherer Entfernung hin und konnte glücklicherweise schon bald wieder ein bissel rumalbern.  

Trotzdem war sie sichtlich erleichtert, als es endlich wieder nach Hause ging.

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