schwierige Aussprache

Da ich mir grundsätzlich keine Filmtitel, geschweige denn die Namen von Schauspielern merken kann und ständig alles durcheinander werfe, treibe ich meinen Mann regelmäßig an den Rand der Verzweiflung.

Als dann heute eine Kundin nach zwei Filmen (noch dazu Klassikern!) fragte, dachte ich deshalb sofort, ich sei wieder zu blöd, wollte mir nicht die Blöße geben, den einen davon nicht zu kennen…und widmete mich erst mal der einfacheren Aufgabe: „Jenseits von Eden“…. kein Problem. Hatten wir laut PC vorrätig und konnte ich auch auf Anhieb finden.

Doch der zweite Film brachte mich ins Schwitzen. Ich hatte lautsprachlich „Dscheneré“ verstanden…und konnte mir beim besten Willen nicht ausmalen, was das sein sollte. Also musste ich doch noch mal nachfragen und erntete sogleich einen erbosten Blick der Kundin, die mein Unwissen ganz offensichtlich als unverzeihliche Wissenslücke empfand.

Ganz betont und langsam sagte sie: „Dscheneré. Von Charlotte Brüné“  … und der Blick sagte: „Na, klingelt es jetzt?“

Nein, es klingelte nicht. Ganz im Gegensatz zu all meinen Kollegen, denen ich später davon erzählte und die sich jetzt schon ausschütteten vor Lachen. Denn ich versuchte gerade, mich krampfhaft an alte französische Filme zu erinnern.
mund verziehen
Es blieb mir also nicht anderes übrig: ich musste die Dame darum bitten, den Titel zu buchstabieren.  Sie begann: „J … A … N…E…“

Jetzt fiel dann auch endlich bei mir der Groschen! „Aaaaah…. Sie meinen ‚Jane Eyre‘ (-> phonetisch also eher: Dschein Ehr).

Die Gute bestand zwar weiterhin auf ihrer Aussprache, bestätigte aber, dass es sich um den richtigen Titel handelte, als ich ihr aus dem Stegreif gleich drei verschiedene Verfilmungen in die Hand drückte.

Um den peinlich berührten Augenblick zu überwinden, plapperte ich nun fröhlich drauflos und erläuterte die Unterschiede der verschiedenen Versionen… doch offenbar gärte es in der Kundin, denn irgendwann platzte sie heraus: „Sind Sie sich mit der Aussprache sicher? Mir hat nämlich ein Muttersprachler gesagt, dass das so ausgesprochen wird!“

Ich habe mir dann mal verkniffen, ihr zu sagen, dass dieser Muttersprachler sie ziemlich fies veräppelt hat, falls er ihr das wirklich so gesagt haben sollte.
schäm

 

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