künstliche Aufregung

Gestern bemerkten kurz nach 18.00 Uhr zwei Weihnachtsaushilfen einen leichten Brandgeruch, den wir uns nicht erklären konnten…. bis ein Polizeibeamter mehrere Passanten regelrecht in die Sicherheit unserer Buchhandlung trieb, da nur wenige Meter vor unseren Glastüren in einem Marktstand ein Feuer ausgebrochen war. Da ich mich im Eingangsbereich befand, sprach mich der Polizist sofort an und erklärte mir, dass eine Gasflasche lichterloh brannte, die jederzeit explodierten könnte. Aus diesem Grund war es für unsere Kunden natürlich sicherer, sich in den hinteren Bereich der Buchhandlung zurückzuziehen, bis wir eine Entwarnung durch die Feuerwehr bekommen würden.

Für mich völlig unverständlich war jedoch das Verhalten einzelner Personen, die sich über die lautstarken Anweisungen des uniformierten Beamten hinwegsetzen wollten und allen Ernstes versuchten, sich an uns vorbeizuzwängen und den Laden zu verlassen!

Wieder andere wollten nun über die Fluchtwege die Buchhandlung verlassen, obwohl der Polizist sogar über unsere Sprechanlage eine Durchsage gemacht hatte, in der er ausdrücklich darauf hinwies, dass aus nicht im  Laden brannte, sondern draußen auf dem Marktplatz… und dass für die Kunden keinerlei Gefahr bestand, solange sie das Geschäft nicht verließen.

Tatsächlich dauerte es keine 10 Minuten, bis die Feuerwehr die Lage unter Kontrolle, den Brand gelöscht hatte und über den Polizisten Entwarnung geben ließ. Da es beim Löschen jedoch zu einer starken Rauchentwicklung gekommen war, sollten die Menschen beim Verlassen der Buchhandlung darauf achten, nicht direkt in den Qualm zu laufen, sondern sich an der Drehleiter der Feuerwehr zu orientieren und deren Richtung anzusteuern… was bei vereinzelten Personen, die nicht richtig zugehört hatten, sogar zu der Annahme führte, aus Fenstern auf die Drehleitern steigen zu müssen!

Ganz ehrlich? Ich verstehe so etwas nicht. Die ganze Aktion verlief absolut ruhig. Es herrschte weder Hektik noch Panik. Der Polizeibeamte informierte sachlich und auch wir Mitarbeiter blieben völlig entspannt und baten unsere Kunden lediglich, sich ein paar Minuten zu gedulden.

Doch es kam noch heftiger: im Nachhinein hatte sich nämlich eine Person mit dem unhaltbaren Vorwurf an die Presse gewandt, unsere Fluchtwege seien verschlossen gewesen. Vielleicht sollten sich gewisse Personen lieber mal informieren, wie Fluchtwege gesichert sind und wie Nottüren geöffnet werden können… falls sie tatsächlich mal in die Verlegenheit eines echten Notfalls kommen.

Kleiner Tipp: An jedem Notausgang befindet sich ein relativ großer und noch dazu leuchtender „Notfallmelder“, mit dem man nicht nur einen Alarm auslöst, sondern auch die Nottür öffnet.

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2 Gedanken zu „künstliche Aufregung

  1. Murphys Gesetz:

    Jeder Mensch lässt sich ungern von fremden Menschen sagen, was er zu tun hat – außerdem sind wir Egoisten, die sich alle selbst nur den eigenen Arsch retten wollen.

    Hinzu kommt, dass die Mehrheit dank der Medien das Vertrauen in Feuerwehr und Polizei verloren hat – dabei werden die schon wissen, was die tun.

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