In der Nachbarschaft gibt es wohl wieder zwei neue Katzen. Bislang habe ich nur eine gesehen…ein zartes graues Tierchen, das Sofia letztens auf der Einfahrt schräg gegenüber entdeckt und wild wedelnd beobachtet hat. Seitdem sind wir natürlich übervorsichtig mit Balisto, der selbst auf dem kurzen Stück von Haustür bis zum Auto und umgekehrt nun immer angeleint ist. Im Gegensatz zu den Mädels, die Katzen maximal spielerisch „verjagen“ würden, würde er nämlich ernsthaft hinterhergehen!
Heute morgen dann der große Schreckmoment: Als ich in den Garten bin, saß eben diese graue Jungkatze mitten auf unserer Wiese vor der Wäschespinne und schaute mich mindestens genauso erschrocken an wie ich sie!
Mein erster Impuls war, mit lautem Gebrüll und wild mit den Armen fuchtelnd auf sie zuzurennen…. in der Hoffnung sie so zu erschrecken, dass sie unseren Garten in Zukunft meidet… mir fiel aber gerade noch rechtzeitig ein, dass unsere Terrassentür sperrangelweit offen stand und dass ich mit einem solchen Theater Balisto alarmiert hätte. Also habe ich auf dem Absatz kehrt gemacht, bin leise zum Haus zurückgerannt und habe die Tür zugedrückt. Als ich mich nun wieder umdrehte, sah ich noch, wie die Kleine quer durch den Garten flitzte und Richtung Schuppen verschwand.
Das ist GANZ schlecht. *seufz*
Klar. Freigänger kann man nicht kontrollieren und man kann ihnen nicht den Zugang zu fremden Gärten verwehren. Und die meisten erwachsenen Katzen können sehr genau einschätzen, ob sie irgendwo gefahrlos rumstöbern können. Jungkatzen, die aber gerade erst ihre Umgebung erkunden und sich peu a peu immer mehr zutrauen, bringen sich gerne mal in brandgefährliche Situationen, weil sie es noch nicht besser wissen. Ich kann mich nur zu gut daran erinnern, wie Vega vor vielen Jahren in unserem Garten fast eine Katze erwischt hätte, die so gerade noch einen Baum hochrennen konnte…
Jetzt heißt es also erst mal ultravorsichtig zu sein und Balisto frühmorgens nicht mehr im Dunkeln unangeleint rauszulassen. Halsband und Leine hängen nun an der Terrassentür… für die begleitete Morgenpipirunde.
Sobald der Tag richtig angebrochen ist und die Hunde eh den halben Tag draußen sind, gehe ich davon aus, dass selbst eine junge Katze sich nicht hier reintraut. Von daher darf sich mein jagdlich ambitionierter Hund dann frei im eigenen Garten bewegen. Und die Jungkatzen sind dann hoffentlich bald so „streetwise“, dass sie Gefahren gut einschätzen können und einen großen Bogen um unseren Garten machen.