Es kam mal wieder anders als geplant…

An sich wollten wir ja eine Hundepause machen, da uns Mortishas und Pee-Wees Verlust arg zu schaffen gemacht hatte. Außerdem ist es ja nicht so einfach, eine Nothündin (bloß kein Rüde mehr!) zu finden, die zu einer resoluten kleinen Gremline und zu einer tollpatschigen Angsthündin passt… aber Pläne sind bekanntlich da, um über den Haufen geworfen zu werden.

Wir haben jedenfalls den „Fehler“ begangen, zu Beginn unseres Urlaubs – wie schon lange vorgenommen – mal ins Tierheim Wörrstadt zu fahren und Karin & Christian zu besuchen, von denen wir ja unsere Schnuffelmaus Sofia haben. 

Zufälligerweise war ausgerechnet tags zuvor ein Molosserchen ins Tierheim gekommen, das regelrecht nach menschlicher Zuneigung schrie: ein junger, bildhübscher und zierlicher Presa Canario x Hollandse Herder…. also eine recht anspruchsvolle Mischung. Aber er hat uns auf Anhieb so gut gefallen, dass wir einfach mal mit ihn in den großen Auslauf gewandert sind und ihm die Mädchen vorgestellt haben.

Durch den Abgabe- und Eingewöhnungsstress hatte der junge Mann wohl eine ziemlich kurze Zündschnur, so dass es im Auslauf kurz mit Matilda geknallt hat und wir trennen mussten. Wirklich ernst war die Auseinandersetzung aber nicht und so haben wir uns dazu entschlossen, ihn gleich mitzunehmen.  Schließlich passte der Zeitpunkt einfach perfekt.

Auf der kurzen Fahrt vom Auslauf zum Tierheim ist der Bursche total ausgeklinkt: er schrie, winselte, stand aufrecht auf den Boxen im hinteren Teil des Hundeautos und kratzte wie ein Irrer am Fenster.

Die einzige Möglichkeit, ihn und das Auto heil heimzubekommen, bestand darin, mich zu ihm nach hinten zu setzen….damit ging’s und er ist irgendwann zwischen meinen Beinen eingeschlafen.

Zuhause angekommen war er natürlich erst mal noch arg aufgeregt, hat alles erkundet…und wollte gleich alle möglichen Ecken anpinkeln. *räusper*

Nun gut, Pee-Wee hat das anfangs auch gemacht, hat aber ganz fix gelernt, dass man sich im Haus nicht löst und auch nicht markiert. Und er war ein alter Hund, der wahrscheinlich zeit seines (Vor)Lebens nicht im Haus gelebt hatte. Da wird Balisto – wie wir den süßen Keks genannt haben – das wohl ja auch lernen!

Die nächsten Wochen werden bestimmt sehr spannend und ich hoffe sehr, dass Matilda und er sich relativ schnell zusammenraufen.

Wald- und Vogelpark Troisdorf

Gestern hatte unsere Trainerin einen Besuch im Troisdorfer Wald- und Vogelpark geplant, um dort unter Ablenkung z.B. an der Impulskontrolle der Vierbeiner zu arbeiten. Es gibt dort nämlich zig Volieren mit interessantem Federvieh, andere Spaziergänger mit Hunden, einen Bach und einen Teich. Alles sehr idyllisch, ruhig und ganz wunderbar für eine Trainingsstunde geeignet.  

Leider musste ich ausnahmsweise mal an diesem Dienstag arbeiten und war ganz enttäuscht, nicht mitmachen zu können….. und so fragte mich Katrin netterweise, ob ich nicht Lust hätte, mich privat mit ihr und ihrem Schäferhund Dino zu treffen und den Park zu besuchen. 

Hatte ich!

Und so habe ich mir die beiden Mädels geschnappt und habe tatsächlich eine Ecke kennengelernt, die ich als Alt-Troisdorferin selbst nie entdeckt hatte… weil ich mich immer auf der anderen Waldseite und in der Wahner Heide „rumgetrieben“ hatte. 

Der Park ist wirklich toll: hier sieht man zwar auch ein paar Sittiche, aber vor allem kann man hier vom Aussterben bedrohte alte Hühnerrassen sehen sowie wunderschöne Goldfasane. 

Die Wauzis waren absolut fasziniert und  Katrin musste lachen, als sie endlich mal auch eine andere – aufmerksame, gespannte, jadlich interessierte – Seite an Sofia sehen konnte.

 

Schüsse am Morgen

Da wir auf unserer morgendlichen Runde Schüsse hörten, haben wir mal vorsichtshalber lieber darauf verzichtet, inoffizielle Feldwege und Trampelpfade zu nehmen…. man kann ja nie wissen, ob vielleicht ein Gastjäger unterwegs ist, der möglicherweise überreagiert, wenn er freilaufende Hunde sieht, die irgendwo rumhopsen. 

Als wir schließlich Richtung Meindorf oben auf dem Damm ankamen, sahen wir, dass es glücklicherweise doch nur „unser“ Jäger war, ein älterer Rheinländer, der unsere Hunde sehr mag und der sich immer über ein längeres Schwätzchen freut. Er kraxelte gerade unter dem Stacheldraht einer Pferdekoppel durch und schnaufte dann den Damm hinauf,  eine Gans in der Rechten baumelnd, an der seine neue Hündin, ein 5 Monate junger Jack Russell, hochsprang und immer wieder reinbiss. 

Ok… nun wusste ich auch, wem der letzte Schuss gegolten hatte. *räusper*

Angeblich sind die Nil- und Graugänse, die sich hier auf ihrem Zug gen Süden „zu Hunderten“ auf den Feldern niederlassen, eine wahre Plage und dort wo sie hinscheissen, wachse nichts mehr. Ist mir neu, aber ich habe mit Jagd ja eh nix am Hut und bin da eher kritisch.

Aber als Hundehalterin ist es immer besser, sich gut mit dem örtlichen Jäger zu verstehen. Sollte er meine Wauzis tatsächlich mal beim Jagen erwischen (auch wenn ich da normalerweise sehr aufpasse), kann ich mir wenigstens sicher sein, dass er sie never ever abknallen würde und auch jedem seiner Kollegen untersagen würde, das Gewehr auf sie anzulegen. 

Heute war er dann auch so nett, nicht mehr zu schießen , solange wir in der Nähe waren, da er weiss, dass Sofia eine Angsthündin und daher auch nicht schussfest ist.