Hunde zweiter Klasse?

Als wir heute morgen in Müllekoven auf dem Parkplatz am Sportplatz hielten, um von dort aus mit den Hunden Richtung Sieg zu wandern, taperte ein älterer Golden Retriever quer über einen Acker auf unser Auto zu. Der dazugehörige Mensch kümmerte sich nicht weiter darum, sondern blieb an der Parkplatzausfahrt stehen und unterhielt sich mit einem Autofahrer.

Da wir Pee-Wee im Auto hatten, der ja nicht so gut auf fremde Hunde zu sprechen ist, stieg ich aus, packte den dicken Stock, den der Goldie in der Schnute trug…und führte ihn damit in aller Ruhe zu seinem Herrchen: „Ich bringe Ihnen den mal, weil wir einen unverträglichen Hund im Auto sitzen haben“.

Lapidare Antwort: „Dann dürfen sie nicht mit ihn spazierengehen.“

Ich war so verdutzt, dass ich nicht mal sauer werden konnte. Stattdessen haben ich ENDLICH mal richtig reagiert! Ich habe gelächelt und nur gesagt: „Welch wunderbare Idee! Warum sollten unverträgliche Hunde auch jemals das Haus verlassen?“

Daraufhin war ER dann so verdutzt, dass er sich tatsächlich für das Bringen seines Hundes bedankt und ihn angeleint hat. 

Ich bin dann nur zum Auto zurück, habe die Hunde ausgeladen (Matilda hüpfte wild kläffend um die Großen rum) und während Görk schon mit den Mädels losging, habe ich in aller Seelenruhe Pee-Wee absitzen lassen (der den Goldie natürlich fest im Blick hatte) und ihm den Maulkorb aufgezogen. Danach bin ich in einem leichten Bogen an dem Mann vorbei und habe meinen Dicken in höchsten Tönen gelobt, weil er schön ruhig blieb.

Selbst Görk, der wirklich seeeeehr verständnisvoll und ruhig ist, fand den Spruch von dem Typen „frech“. 

Ich finde so was vor allem gedanken- und rücksichtslos. Sind wenig verträgliche Hunde Hunde zweiter Klasse? Dürfen sie nicht auch schöne und „normale“ Dinge erleben? Dürfen sie nicht spazierengehen? Und bei Spaziergängen z.B. auch Hundebegegnungen trainieren? Vor allem wenn der dazugehörige Hundehalter keine unnötigen Risiken eingeht und den Klotzkopf absichert?

Wir hatten dann trotzdem einen sehr schönen, entspannten und spaßigen Spaziergang… und der nächsten Hundehalter hat uns dann glücklicherweise keinen blöden Spruch reingedrückt, sondern einfach nur freundlich gegrüßt…so wie sich das gehört! 

Wundkontrolle

Die Wundnaht sieht schön aus: keine Schwellung oder Rötung, kein Nässen. Auch in der Schnute sieht alles gut aus. Die Tierärztin war sehr zufrieden! In 11 oder 12 Tagen sollen wir die Fäden ziehen (können wir selber erledigen) und dann haben wir erst mal wieder Ruhe. *freu*

Ach ja, ganz vergessen: vor der OP haben wir Pee-Wee natürlich auf die Waage gestellt und festgestellt, dass er nur noch 35,8 kg wiegt, also in knapp einem Jahr 5 kg abgenommen hat. Er ist aber keineswegs zu dünn, sondern einfach nur – für einen Hund seines Alters – schön definiert und schlank. 

 

Pee-Wees OP

Wenn man einen alten Hund einmal in Narkose hat und er absolut stabil ist, wird alles gemacht, was gerade ansteht. Dachte sich unsere Tierärztin (zu Recht) und so hat sie nicht nur die vereinbarte Tumorentfernung, Zahnreinigung (incl. dem Ziehen von zwei Schneidezähnen und einem Prämolaren) und den Kontrollabstrich des rechten Ohrs durchgeführt, sondern hat dann auch einfach mal eine große entartete Zitze und eine kleine Stielwarze entfernt. Alles ok…. wir hingen ja nicht dran  und dieses Rumgezubbel blutet ganz schrecklich, wenn da mal was – durch einen blöden Unfall – einreisst. Von daher waren wir natürlich mit diesen kleinen Schönheitskorrekturen einverstanden. 

Unsere dicke Gummelnase hat die Narkose relativ gut weggesteckt, konnte am späten Vormittag auf sehr wackligen Beinen die Praxis verlassen….und bestand dann darauf, zuhause auf der Couch seinen Rausch auszuschlafen. Nicht gerade lustig, weil er natürlich während und nach der OP gut infundiert worden war und der Bursche eh leicht inkontinent ist. Er ist also mehrmals komplett „ausgelaufen“.

Blöderweise habe ich auch keinen größeren Vorrat an Inkontinenzunterlagen und so musste ich mir mit vielen dicken Decken und strategisch günstig platzierten Kissen und Handtüchern behelfen. Nicht ganz einfach, aber Hauptsache, die Couch wurde nicht durchtränkt! 

Ab 15:00 Uhr war Monsieur dann schon wieder so fit und hungrig, dass er Görk auf Schritt und Tritt gefolgt ist. O-Ton meines Göttergatten: „Der ist ja noch nerviger als du, wenn du Hunger hast!“ 

Ein bisschen Schnee

Im Gegensatz zu einigen anderen Regionen werden wir hier im Rheinland nicht gerade mit Schnee verwöhnt. Und wenn es dann mal richtig schneit, herrscht absolutes Chaos.

Am Freitag habe ich zwar mein Auto gut von Eis und Schnee befreien können und bin heil aus unserem Viertel raus, in dem weder gestreut noch geräumt wird…. hatte mich aber total verschätzt, als ich dachte, die Stadt habe bestimmt rechtzeitig größere und stark frequentierte Straßen und Landstraßen geräumt. Ich war dann eine gute Stunde unterwegs….OHNE spazieren gegangen zu sein! Es gab einfach kein Durchkommen. 

Tja, und als ich heute endlich mit meinem Mann unterwegs war und eine Kamera mitnehmen konnte, war fast die ganze weiße Pracht weg und wird sind größtenteils durch Schneematsch gestapft. 

Dementsprechend gering ist die Foto-Ausbeute. *seufz*

Die Wauzis hatten aber – wie man sieht – trotzdem Spaß: Sofia und Matilda haben sich wilde Jagden geliefert, Pee-Wee hat dauernd in den Schnee gebissen und Matilda fand es unglaublich lustig, sich im Schnee zu schubbern.