Weihnachtliche Läufigkeit

Pünktlich zum vierten Advent ist Matilda läufig geworden…. und zwar quasi von jetzt auf gleich. Nun heißt es gespannt abwarten, wie Balisto darauf reagiert und ob wir her größere Trennungsaktionen durchführen müssen oder nicht. 

Ich bin aber ganz zuversichtlich, da der Bub doch ein ziemlicher Kindskopf ist und bislang bei anderen läufigen Hündinnen nicht stark reagiert hat.

Schaun wir mal.

Scheibner Ranch

Heute ging es mit der Hundeschule zur Scheibner Ranch an der B56 in Sankt Augustin, damit die Hunde mal Lamas, Ziegen, Schafe, Ponies und Esel kennenlernen. 

Die meisten Hunde war ziemlich aufgeregt, Bali natürlich auch, der wie ein Kanarienvogel vor sin hinpiepte und auf jeden Bewegungsreiz stark reagierte.

Interessanterweise fuhr er aber sofort runter, sobald er ganz dicht ran durfte… so bekam sowohl eine kleine Ziege als auch der normalerweise eher ungemütliche Esel einen Schlabberkuss quer durch’s Gitter. 

Schutz des eigenen Hundes?

Ich verstehe einige Leute nicht….

Da begegnet uns eine Frau mit drei freilaufenden Kleinhunden, vorneweg ein kompakter Jack Russell, der betont langsam und fixierend auf Balisto (an der Leine) zusteuert. Unsere Mädels ebenfalls frei.

Ich bin ja „experimentierfreudig“ und verlasse mich drauf, dass Bali nicht überreagiert, also lasse ich den Kontakt zu…. genau in dem Augenblick meint die Frau nur locker: „Der beisst nicht…er tut nur so.“

Und tatsächlich: der kleine Kerl geht in allerletzten Augenblick mit ordentlichem Getöse auf den um ein Vielfaches größeren Balisto los, der nur mit hocherhobenen Kopf (außerhalb der Reichweite der Zähne des anderen) stehenbleibt, große Augen macht und unsicher wedelt.

Ich habe mal nix gesagt, weil offensichtlich zwecklos. Aber ich frage mich schon, warum ich einen Hund, der erfahrungsgemäß NICHT freundlich auf Artgenossen reagiert, einfach ungebremst auf fremde Hunde zulaufen lasse, noch dazu wenn diese erheblich größer sind. Es muss doch nur einmal ein Hund entsprechend reagieren und dann hat der Kleine es hinter sich!

Ist solchen Leuten die Gesundheit / das Leben ihres eigenen Hundes so schnuppe, dass sie nicht regelnd eingreifen und ihm im Sinne des Selbstschutzes beibringen, sich angemessen fremden Hunden gegenüber zu verhalten? Sind die der (irrigen) Annahme, dass große Hunde kleinere nicht beissen / beuteln, wenn die ihnen auf den *sorry* Sack gehen?

Ich freue mich ja, wenn andere Hundehalter den Kontakt zu meinem -grundsätzlich von allen als „Kampfhund“ identifizierten- Rüden zulassen, aber eigentlich würde ich ihm schon gerne lieber positive Sozialkontakte gönnen…zumal ich keine Lust auf das Geschrei haben, sollte der „Kampfhund“ dann doch mal grantig reagieren.

Glücksgriff

Balisto ist wirklich ein Glücksgriff…er lernt unglaublich schnell und ich freue mich jeden Tag über die Fortschritte, die er macht. 

Seit knapp 2 Wochen ist er auch nicht mehr so auf’s Jagen fokussiert, sondern bleibt tatsächlich mal stehen und schaut sich nach uns um. Seitdem läuft es richtig gut und ich traue mich immer öfter, die Schleppleine fallen zu lassen. Er kennt die Signale „Langsam“, „Stop“, „Bleib“, „Zurück“ und „Hier“… und befolgt sie immer zuverlässiger. Ok…manchmal muss ich etwas deutlicher werden und ein „Drecksack“ hinterherrufen, aber dann kommt er in der Regel in so einem Affenzahn angeflogen, dass er schliddernd in einem perfekten Vorsitz dicht vor mir zum Stehen kommt.

Bislang zeigt er sich auch weiterhin komplett verträglich, allerdings hatten wir es nun schon 3x, dass andere Rüden ihn äußerst „attraktiv“ fanden und aufdringlich wurden. Ich glaube mittlerweile, der Bub ist ein Frühkastrat  und riecht vor allem für unerfahrene Rüden ziemlich gut.

Gestern haben wir einen XXL-Ridgeback getroffen, 9 Monate alt. Er überragte Bali um einiges und wollte schließlich aufreiten und klammern. Das hat sich Bali dann doch nicht gefallen lassen, aber seine Ansage war absolut sauber und genau richtig dosiert. War mächtig stolz auf ihn!

Vorhin haben wir unseren ersten Welpen getroffen: einen 12 Wochen alten Westie…also ein absoluter Winzling. Allerdings rotzfrech. Die kleine Maus hat uns schon von weitem verbellt. Ihr Herrchen hat sie dann vorsichtshalber auf den Arm genommen, hat mir aber geglaubt, als ich meinte, er könne sie ruhig wieder auf den Boden setzen. 

Meine beiden Großen waren total begeistert (Bali musste ich etwas ausbremsen, weil er sie sonst umgerannt hätte), nur Matilda war „not amused“. Die kleine Lupa hat sich dann auch prompt eine Backpfeife eingefangen und hat losgeschrien. Hat sich aber sofort wieder berappelt und ist in gebührendem Abstand hinter dem Bulldöggchen hergestapft, das sie geflissentlich ignorierte.

Superniedlich wurde es, als sie Balis Schleppleine registrierte, hinterherhüpfte, sie packte und mit hocherhobenem Köpfchen damit rumstolzierte. Kurz vor’m Auto hat sie dann ihre 5 Minuten bekommen und ist wie eine Irre zwischen den erwachsenen Hunden rumgeflitzt. Zum Piepen!

Ihr Herrchen war so begeistert, dass er ein Beweisfoto machen musste mit meinen Dreien. O-Ton: „Das glaubt mir sonst keiner!“. 

Medikamentennachschub

Matilda ist zwingend auf Apoquel angewiesen, um ihre Allergien im Griff zu behalten und den Juckreiz incl. Kratzen und Pfotenlutschen verlässlich einzudämmen.

Dementsprechend ärgerlich ist es, wenn es dann zum wiederholten Male Lieferschwierigkeiten gibt und uns unsere Tierärztin zwar eine Großpackung des Medikaments bestellen, aber nicht garantieren kann, dass wir es auch bekommen, bevor uns die Tabletten ausgehen.  

In der Praxis hat sie nur noch einen Blister mit Apoquel 5,4 mg…damit kommen wir nicht weit.

Glück im Unglück: Sie hat noch eine 100er-Packung 16 mg-Tabletten. Wenn wir die halbieren, ist das zwar eigentlich zu viel des Guten, aber Mati hat ja auch schon Pee-Wees Tabletten auf diese Weise aufgebraucht und kam dann mit einer halben Tablette (8 mg) täglich aus…. wohingegen sie bei akuten Schüben von den „kleineren“ Tabletten schon mal 2 nehmen musste, insgesamt also bei 10,8 mg war. 

Von daher bin ich überglücklich in die Praxis gedüst und habe die Packung abgeholt….. so haben wir nämlich erst mal wieder eine lange Zeit Ruhe!

Kurzurlaub

Wir waren tatsächlich mal im Urlaub: das erste Mal nach 10 Jahren.

Waren nur vier Tage und noch dazu quasi „um’s Eck“. Aber Hauptsache mal weg und komplett abschalten …und das konnte man dort tatsächlich: kein TV, kein WLAN, kein Netz, Dauerregen und Nebel bis mittags. 

35 qm Blockhütte in einer Waldsiedlung mitten im Vogelsberg auf einem 1300 qm großen und schön hoch eingezäunten Naturgrundstück. Kaminofen und Feuerholz zur freien Verfügung. Stockbett, Freiluftdusche im Sommer, bei der Kälte dann eben Waschschüssel und neben dem Klo stand ein Eimer Wasser, um zu spülen. Back to the roots. 

War aber trotzdem oder gerade deswegen total schön, urig (nachts liefen die Waschbären über’s Dach) und entspannend. Hat mir echt gut getan.

Die Vermieterin hat übrigens selber 6 Hunde und war total nett: die Hunde durften sogar mit auf’s Sofa, wir sollten nur bitte noch zusätzlich eine Decke über den Überwurf packen (was für uns eh selbstverständlich war).

Schön war wirklich, dass der Zaun tatsächlich hoch genug war, so dass selbst Balisto nicht auf dumme Gedanken gekommen ist, und dass man nur das Tor öffnen musste und quasi direkt im Wald stand, so dass die Mädels den ganzen Urlaub über unangeleint rumflitzen konnten… bei Bali ging das leider nicht, weil es dort ziemlich wildreich ist und der Bub jagdlich arg ambitioniert ist. Es hat ihm aber bestimmt nicht geschadet, mal ein paar Tage nur an der langen Leine laufen zu dürfen. 

Aufgrund des Wetters habe ich meine gute Kamera gar nicht ausgepackt, von daher gibt es nur ein paar Handyfotos.

 

Dino und Balisto

Da Dino, der Schäferhund unserer Hundetrainerin, in den Gruppenstunden so gelassen auf Balisto reagiert (er kann auch anders ) , haben wir uns einfach mal wieder privat zu einem Spaziergang getroffen, um zu gucken, wie die Kungs im direkten Kontakt miteinander auskommen…Mit meinen Mädels ist es ja überhaupt kein Problem, wenn man davon absieht, dass Dino Matilda einfach nur klasse findet, die Sympathie aber nicht auf Gegenseitigkeit beruht und die Kleine stinksauer wird, wenn der Bursche mit ihr spielen möchte.

Nun gut…beide Jungs an die Schleppleine und los ging’s. Null Anspannung, die beiden waren vollkommen relaxt und taten so, als ob sie sich seit Ewigkeiten kennen. Dino durfte dann recht schnell in den Freilauf und irgendwann kam dann auch der Maulkorb ab. Wie zu erwarten: no prob.

Wir sind dann gut 2 Stunden rund um die Siegfähre gewandert und durch ein trockenes (na ja…eher matschiges) Flussbett durch, weil auf der Strecke eine Holzbrücke zusammengebrochen und abgesperrt ist. Wir haben uns dann entschlossen, wieder umzukehren und mussten noch mal da durch… da ich keine Lust hatte, von Bali die Böschung runtergezerrt zu werden, ließ ich ihn absitzen, während alle anderen schon mal auf die andere Seite kraxelten und ich dann ebenfalls vorging. Als ich ihn endlich abrief, ist Bali in seiner Begeisterung einfach kopflos losgestürmt, durch’s Flussbett gesprungen, die Böschung wieder rauf….und volle Kanne in Dino reinknallt, den er offenbar komplett übersehen hatte.

Beide Rüden waren so perplex, dass keiner was „gesagt“ hat und einfach weitergedappelt ist, als ob nix gewesen wäre. 

Ich glaube, Dino und Bali werde noch „best buddies“!