Negativer Titer

Anruf aus der Tierarztpraxis: Pee-Wees Babesiose-Titer ist mittlerweile – wie erwartet – im negativen Bereich, er hat also definitiv keine aktive Infektion, ist nur in der Vergangenheit mit dem Erreger in Kontakt gekommen. Wir brauchen uns also wirklich keine Gedanken zu machen und können dieses Thema getrost ad acta legen. 

Erneute Blutabnahme

Da wir Pee-Wee wieder ein bissel Blut abzapfen mussten, um seinen Babesiose-Titer zu überprüfen, habe ich die Gelegenheit genutzt, vorher „ruhig“ mit ihm im Wartezimmer zu sitzen und das Kommen und Gehen fremder Hunde zu tolerieren.

Hat er auch grundsätzlich sehr gut gemacht, auch wenn es natürlich eine übervorsichtige Pudelbesitzerin gab, die offensichtlich Sorge um ihren Liebling hatte:  der große schwarze Hund musste natürlich mordsgefährlich sein, da er dreifach gesichert war (Halsband, Geschirr und Maulkorb)… das war es völlig unerheblich, dass er ruhig bei mir saß und nicht geifernd und knurrend versuchte, die anwesenden Hunde zu attackieren.  *augenverdreh*

Glücklicherweise waren die anderen Patientenbesitzer deutlich entspannter und erkannten, dass Pee-Wee eher freudig erregt war. Sprich: Zwischendurch hat er gefiept, gewinselt und gejunkert, vor allem als zwei größere Hündinnen direkt vor ihm anfingen zu spielen. 

Erst als ein Mops reinkam und der junge Rüde den Dicken im Vorbeigehen anpflaumte, wurde der leicht unrund und das Fiepsen steigerte sich kurz zu einem wütenden Kreischen incl. des Versuches, rückwärts aus dem Geschirr zu schlüpfen. Blöd nur, dass ich Halsriemen des Geschirrs und Halsband fest in einer Hand hielt und ihn eisern zwischen meinen Knien eingeklemmt hatte. 

Monsieur beruhigte sich aber recht schnell *hapuuh* und dann wurden wir auch schon aufgerufen.  

Dieses Mal ging es zu der zweiten und dem Bollerkopf bislang noch nicht bekannten Tierärztin rein, da ihre Chefin (die unsere Hunde in der Regel behandelt) gerade in Urlaub war. Uns erwartete ein strahlendes Lächeln und der schmunzelnde Kommentar, dass mein Beuteschema doch recht deutlich zu erkennen sei. Dann wurde Pee-Wee, dem ich beim Betreten des Behandlungsraumes sofort den Maulkorb abgenommen hatte, herzlichst begrüßt und durchgeknuddelt. Auch bei ihr gab es – genau wie bei ihrer Kollegin – keinerlei Berührungsängste, kein Zögern oder vorsichtiges Begutachten. 

Die Blutabnahme hat keine 5 Minuten gedauert: das Pivelino ist bei Behandlungen nämlich superlieb und geduldig, bleibt brav stehen, guckt höchstens mal, was man denn da mit ihm veranstaltet…und freut sich anschließend über die Leckerchen, die es von der Vet gibt.    

In ein paar Tagen dürfte das Ergebnis da sein und wir können die Sache endlich abhaken.

Herbstspaziergang

Es mag vielleicht gemein klingen, aber hin und wieder muss Pee-Wee (nach einem schönen Spaziergang) alleine zuhause blieben und wir ziehen noch mal mit den Mädels los. Da die beiden doch erheblich jünger und fitter sind als der Oldie, freuen sie sich, wenn wir mal ein flotteres Tempo einlegen, weitere Stecken laufen…und gegebenenfalls auch mal Hundekontakte machen können. 

So viel zum Thema Rücksichtnahme…

Nachdem ich mich erst vor ein paar Tagen über eine irre Rennradfahrerin ärgern musste, durfte ich mich heute über andere Hundehalter aufregen:

Dank lädiertem Handgelenk hole ich momentan meinen Mann von der Arbeit zu einer verfrühten Mittagspause ab, damit er mich beim morgendlichen Spaziergang begleiten und mir Pee-Wee abnehmen kann. So waren wir also Richtung Sieg unterwegs und liefen unterhalb des Dammes, als wir in größerer Entfernung einen freilaufenden großen Hund entdeckt, der frontal auf uns zukam. Dazugehörige Menschen waren nicht zu sehen.

Ich bestand darauf, dem Pivellino vorsichtshalber seinen Maulkorb aufzusetzen, die kürzere Leine einzuklinken und auf den Damm auszuweichen…. wo wir ein älteres Paar entdeckten,  zu dem der Hund rein theoretisch hätte gehören können. Auf meine Ruf, den Hund bitte anzuleinen, folgte aber keine Reaktion. Die Herrschaften schlenderten einfach weiter, derweil der Hund (offenbar ein junger Mastin Español-Mix) immer näher kam und uns eher ängstlich beäugte.

Unser Dicker war schon in „Alarmbereitschaft“ und ging in die Leine, als genau das passierte, was ich vermutet hatte: als wir an ihm vorbei waren, rannte der Hund den Damm hoch und näherte sich zielstrebig von hinten, weil die Neugierde dann doch überwog.

Ich machte also ein paar Schritte auf ihn zu, fuchtelte mit den Armen und brüllte: „Hau ab!“ , woraufhin der Hund eine Vollbremsung machte und auswich. Pee-Wee wiederum war nun völlig außer sich, knallte in die Leine und versuchte, den Maulkorb abzustreifen. ICH weiss, wie ich ihn aus diesem Panikmodus rauskriege… Görk hingegen nicht. Dementsprechend angefressen war ich. 

Just in diesem Moment outeten sich die Leute tatsächlich als die Hundebesitzer. Die ältere Frau rief, der Hund habe mehr Angst vor uns als wir vor ihm. Daraufhin platzte mir der Kragen und ich brüllte, dass mich das nicht interessiere. Mein Hund habe damit ein Problem und ihr Hund solle sich nicht nähern. 

Blöderweise startete der aber gerade einen zweiten Annäherungsversuch, der erneut von mir gestoppt wurde.  Da half es auch nicht, dass mir die Frau nun zurief, ich solle mich nicht so haben. Ich wurde nur noch lauter und wütender. Vor allem weil ich nun mitansehen musste, wie mein Mann mit den Hunden den Damm runterlief und dabei versuchte, Pee-Wee davon abzuhalten, einen Purzelbaum zu machen, während er immer noch hektisch versuchte, den MK abzubekommen… und sich dabei selbst zu verletzen drohte.  

Und was war das Ende des Liedes?

Statt sich mit mir über diese Rücksichtslosigkeit und den nun sicheren Rückschritt in Pee-Wees Training aufzuregen, war es meinem Mann super unangenehm, dass ICH explodiert bin! Sprich: er geht jetzt erst mal nicht mehr mit uns spazieren und ich darf gucken, wie ich die Hunde alleine sortiert bekomme. Na, danke. 

 

Bekloppte Radfahrerin

Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, auf Passanten, Jogger und Radfahrer Rücksicht zu nehmen, wenn wir mit den Hunden unterwegs sind. Wir lassen sie daher am Wegesrand absitzen, damit andere „unbelästigt“ an uns vorbeigehen / -fahren können. Selbst auf dem Siegdamm, der relativ breit ist und wo man mehr als genug Platz für alle hat. Und normalerweise nicken die Leute dann freundlich, grüßen oder machen dem Trio nette Komplimente. 

So im Grüppchen sehen die zwei Rübennasen und das Kleinteil nämlich schon echt lieb aus:

Nachdem ich dieses Foto gemacht hatte, kamen wir nur ein paar Meter weiter, bevor ich zwei Rennradfahrer in hoher Geschwindigkeit kommen sah. Ich rief Sofia also ein warnendes „Fahrrad“ zu, woraufhin sie sich vorsorglich ein paar Meter den Damm hinunter- und von der furcheinflößenden Gefahr wegbewegte. Den angeleinten Pee-Wee ließ ich am Wegesrand (mit dem Pöppes auf dem Gras) absitzen und die nicht-angeleinte Matilda setzte sich ganz artig direkt neben den Dicken und schaute mich an.

Damit hätte es eigentlich gut sein sollen. Die Radfahrer hatten jede Menge Platz, obwohl sie nebeneinander fuhren und meine Hunde konnten ihnen keinesfalls in die Quere kommen.

Dementsprechend verdattert war ich, als die auf unserer Seite fahrende Frau mich im Vorbeirauschen mit hass-erfülltem Gesicht anbrüllte: „Halt den Hund gefälligst fest!“

Der Überraschung und dem Schreck (auch bei den Hunden) folgte Wut. Am liebsten hätte ich der Frau irgendwas an den Kopf oder zwischen die Räder geworfen und sie vom Fahrrad geholt!

Ich kann verstehen, dass Radfahrer skeptisch und misstrauisch sind, wenn sie unterwegs Hunde sehen, falls sie mal schlechte Erfahrungen gemacht haben. Aber wie psychisch kaputt muss man sein, um einem anderen Menschen ohne tatsächlichen Anlass so viel unverhohlenen Hass entgegenzuschleudern?