Erste Läufigkeit ohne Simba

Matilda ist läufig… es hat sich schon länger angekündigt, aber ohne Simba als Indikator mussten wir nun sehr genau hinschauen. Nun haben wir aber die ersten Tröpfchen entdeckt und die folgenden körperlichen Veränderungen werden schnell unübersehbar werden.

Natürlich ist es in einem reinen Weiberteam einfacher: ich muss nicht mehr aufpassen, dass die kleine Maus den Rüden kirre macht, wenn sie zu aufreizend vor ihm rumtanzt… ich muss die Hunde nicht mehr trennen, wenn ich zur Arbeit fahre… ich muss nicht mehr aufpassen wie ein Schießhund, wenn uns fremde Hunde begegnen. Aber trotzdem oder gerade deshalb wandern meine Gedanken derzeit wieder häufig zu Simba zurück und wie sehr wir ihn vermissen.

Der Schmerz ist erträglicher geworden, aber er ist immer noch da….und meldet sich hin und wieder ganz arg.

Außerdem werde ich mich wohl nie daran gewöhnen, dass mein „Baby“ erwachsen ist, selbst wenn eben diese Läufigkeiten was anderes sagen. Erwachsen sieht sie jedenfalls nicht aus (vor allem nicht, wenn sie sich so niedlich mit Matschstreifen verziert) und so verhalten tut sich das kleine Chaötchen auch nicht.

DAS tat weh!

In Müllekoven unterwegs und von weitem eine Gruppe Spaziergänger mit mehren Hunden gesehen, von denen sich zwei prompt entfernten, um mal bei uns „Hallo“ zu sagen. Nun gut, nicht weiter tragisch, obwohl der Pudelrüde etwas aufdringlich wurde und sich von Oma Mortisha einen Anschiss eingehandelt hat.

Später kam uns die Gruppe auf einem schmalen Trampelpfad zwischen Pferdekoppeln entgegen. Da wir wenig Lust auf eine Begegnung auf engsten Raum ohne Möglichkeit zum Ausweichen (auf beiden Seiten Stacheldraht) hatten, sind wir früh genug durch eine Lücke im Zaun auf die gerade leerstehende Koppel zu Rechten gegangen, haben Mortisha angeleint und in einigen Metern Entfernung gewartet.

Mortisha und Matilda sind halt etwas vorsichtiger bei Fremdhundbegegnungen und Sofia hat schlicht und ergreifend Angst vor Menschen. Von daher müssen wir ihnen diesen Stress nicht antun und weichen in solchen Momenten lieber aus.

Blöderweise reagieren aber einige Hundehalter nicht entsprechend und laufen einfach weiter, ohne sich Gedanken zu machen, DASS und WARUM man ganz offensichtlich keinen Kontakt wünscht…. und behalten ihre Hunde nicht bei sich.

An sich wäre auch das in diesem Fall nicht tragisch gewesen, weil erst mal nur wieder die zwei Hunde zu uns gelaufen sind, mit denen wir schon einmal das Vergnügen hatten und ich mich dann einfach schützend vor Mortisha gestellt habe.

Dann kam aber auch ein alter und orthopädisch eingeschränkter mittelgroßer Pinscher hinterhergehumpelt, mit Karpfenrücken und extrem hakeligen Gang. Auch dieser Rüde war freundlich, allerdings fehlt Sofia (unserem Trampeltierchen) leider das Gespür für gesundheitliche Einschränkungen ihres Gegenübers und so kam, was kommen musste: als sie den sicher nur halb so schweren Pinscher spielerisch anrempelte, tat das dem armen Kerl so weh, dass er vor Schmerzen laut aufschrie!

DAS hat dann auch das Soferl verstanden und hat jegliche Spielaufforderungen sofort eingestellt. aber mir krampft es bei so etwas wirklich das Herz zusammen!

Natürlich soll auch ein alter und kranken Hund, der noch gerne mit Artgenossen zusammen ist, Kontakt machen dürfen… aber ist es wirklich so schwer, das kontrolliert stattfinden zu lassen? Muss man denn wirklich zusätzliche Schmerzen und Einschränkungen riskieren? So was nutzt dem Oldie doch nichts!

Ich finde, man hat als Hundehalter die verdammte Verpflichtung, seinen Hund zu beschützen…und zur Not eben auch vor sich selbst!

Cliff und die Mädels

Wie der Zufall es so wollte, haben wir – kurz nach dem Paar mit den heftigen Vorurteilen gegenüber bestimmten Rassen – den AmStaff Cliff getroffen und seinem Herrchen von der Begegnung erzählt. Er hat sich gewundert, dass ich mich überhaupt mit den Leuten abgegeben habe….ER würde sich schon gar nicht mehr auf solche Gespräche einlassen. 

Wir sind dann gemeinsam spazierengegangen und ich hatte erst einmal alle Hände voll damit zu tun, Mortisha davon abzuhalten, Cliff zu tackern…. aus lauter Frust, dass SIE nicht mit ihm herumtoben darf und kann. Es stinkt ihr nämlich ganz gewaltig, wenn Sofia mit ihm spielt. Kommen die beiden Chaoten dann angerauscht, würde der kleine Stinkstiefel am liebsten dazwischen gehen und dem Dicken eins überbraten.

Glücklicherweise beruhigten sich aber alle nach einer Weile und so konnte ich schließlich auch Morty ableinen, die sich immer wieder einen Spaß daraus machte, den Rüden anzublaffen und zu scheuchen…. auch wenn sie dabei schon mal auf dem Hosenboden landete, weil für die nun spielerische Attacke die Kraft in den Hinterläufen fehlte.

Es ist wirklich schön zu sehen, wie entspannt die Hunde miteinander umgehen, obwohl „Beute“ im Spiel ist.

Cliff (übrigens ein Nothund, der ursprünglich aus dem Tierheim Bonn stammt) ist wirklich ein absolut gutmütiger und alberner Clown, der sich vor allem von Hundemädels wirklich alles gefallen lässt. Ein Traum von einem Hund!

Vorurteile en masse

Ein paar Meter vor dem Siegauenparkplatz ein Paar mit drei Hunden (ich glaube, es waren Shi Tzus) getroffen und kurz verständigt, dass wir bis auf Mortisha die Vierbeiner nicht anleinen… Morty bellte nur kurz, Matilda ignorierte die anderen geflissentlich und Sofia beschnufelte wild wedelnd die deutlich kleineren Hunde. So weit, so gut.

Dachte ich.

Doch das vermeintlich sehr entspannte Paar schien bei näherer Betrachtung meiner Hunde dann doch ein kleines Problem zu haben, denn in dem nun folgenden Gespräch wurde ich (von dem Mann) mit derartigem Unsinn bombardiert, dass ich nur noch in kurzen knappen Sätzen und mit einem recht überheblichen, kopfschüttelnden Lächeln antwortete…. bis es ihm zu dumm wurde und er uns Frauen einfach stehen ließ.

Auszüge gefällig?

DAS wäre doch ein Bullterrier, oder? Fingerzeig auf Sofia.

Nein. Das ist ein Presa Canario-Shar Pei-Mix. Ein Bullterrier sieht ganz anders aus. Ist viel kleiner und hat eine nicht zu verwechselnde Ramsnase.

Ach, ja. Stimmt. Die hatten mal solche in dem Tierheim, in dem er geholfen hat. Die sind völlig ausgeflippt und immer im Zwinger hochgesprungen. Da hat er sich gewundert, dass sich die Mädels da reingetraut haben.

Das ist ein Verhalten, dass viele überdrehte Tierheimhunde zeigen. Unabhängig von der Rasse. Hat auch nichts mit Aggressivität zu tun. Das hätten die Mädels dann wohl richtig eingeschätzt.

Hmm, ja…. aber er kannte mal einen hochaggressiven Bullterrier. Der hatte 80 kg!

Das kann nicht sein. Durchschnittlich dürfte ein Bullterrier eher um die 30 kg wiegen.

Äh, ja… er meinte ja auch einen…. Bull…MASTIFF!

Auch eher unwahrscheinlich. Laut Rassestandard sollte ein BM-Rüde maximal bei 60 kg liegen.
Ob er einen Old English Mastiff meinte? Das käme vom Gewicht her eher hin.

Nein, das war ein Bullmastiff. Total durchgeknallt. Der habe seinen Rüden mal attackiert, am Schwanz durch die Luft gewirbelt und ihm dabei den Schwanz gebrochen. Und als sein Hund sich unter einem Auto verkrochen habe, habe der Bullmastiff in einen Reifen gebissen. Und seine Besitzerin habe ihn nicht halten können.

Aha. *skeptischer Blick*

Der sei dann irgendwann von einem Nachbarn vergiftet worden, weil der so aggressiv war und alle Angst hatten.

Und das finde er ok? Das Problem wäre ja wohl sicher eher beim Menschen zu suchen gewesen. Offenbar hätte die Frau ihn ja nicht unter Kontrolle gehabt.

Ja, klar. Die Frau hätte den schweren Hund ja nicht mal halten können.

Was eben zeigt, dass sie nicht der richtige Mensch für ihn war. Ich hätte meine 65-kg-Dogge mit zwei Fingern führen können.

Ja, ja… das Problem läge ja am anderen Ende der Leine. Kurzes Innehalten.
Was das denn für eine Rasse sei? Nachdenklich zu Mortisha rübernickend.

Ein French Bulldog-Mix.

Nein, da wäre doch auch ein….

Nö. Nur weil sie ungefähr die Größe hat und dunkelbraun gestromt ist, heißt das nicht, dass ein AmStaff drin steckt. Staffies sehen ganz anders aus. Von Kopf und Körperbau her.

Nun mischte SIE sich ein:
Ja ja…. hier in der Nachbarschaft gäbe es so ein Hund. Der wäre schon beeindruckend. Da würde einem anders, wenn er einem entgegenkommt.

So ein heller?

Ja.

Das ist Cliff. Ein ganz lieber Kerl.

Sie kennen den?

Natürlich. Ist ein richtiger Schatz. Meine kleinen Hündinnen lassen den stramm stehen. Wenn er an ihnen schnüffelt und sie knurren ihn an, klappt der bald zusammen.

Das war dann der Zeitpunkt, an dem es dem Mann zu blöd wurde und er uns verlassen hat. *kopfschüttel*

Allergie

Es ist wirklich kaum zu fassen: wir haben nun schon November und können das Apoquel immer noch nicht absetzen, ohne dass Matilda gleich wieder beginnt, an ihren Pfoten zu lutschen. 

In der TA-Praxis vermutet man ebenso wie ich, dass das an dem weiterhin recht warmen Wetter liegt und den damit noch aktiven Grasmilben.

Wir werden im Dezember (so es denn hoffentlich mal kalt und frostig wird) einen erneuten Versuch starten, die Medikamente abzusetzen. Falls das immer noch nicht fruchtet, scheint sich die Allergie doch verlagert zu haben und wir müssen uns auf Dauer etwas anderes überlegen.

Trainingsspaziergang und seine Folgen

Da der heutige Trainingsspaziergang unserer Hundeschule quer durch’s Naturschutzgebiet in den Siegaugen verlief, alle Hunde daher strikt an der Leine bleiben mussten und ich kein allzu flottes Schritttempo erwartete, nahm ich kurzentschlossen Mortisha mit.

Nach einem anfänglichen Verbellen der ganzen Jungspunde, die sich ihr zu aufdringlich näherten, fand sie die Aktion aber total lustig und benahm sich absolut vorbildlich. Alle Übungen wurden bestens ausgeführt (kein Wunder: sie hatte ja 12 Jahre Zeit, sie zu üben  ) und sie konnte als Puffer zwischen dem aufgeregten Pöbler und  den merkbefreiten Jungrüden eingesetzt werden, die seine recht große Individualdistanz unterschritten.

Alles lief also perfekt…bis auf die Tatsache, dass ich die zurückzulegende Strecke und das Tempo komplett unterschätzt hatte und das Ömchen auf Dauer einfach nicht mithalten konnte.

Also haben wir – zur Belustigung aller Anwesenden – zwischendurch ausgesetzt und ich habe Mortisha ächzend hinterhergetragen bzw. bin langsam mit ihr weitergeschlendert, während die anderen am Wegesrand Gehorsamsübungen absolvierten. 

Das war auf jeden Fall mal eine lustige Abwechslung für Mortisha, die auch mir viel Spaß gemacht hat!

Zuhause angekommen packte mich dann aber prompt das schlechte Gewissen, nachdem mir mein Mann gezeigt hat, wie unglücklich Sofia damit war, dass ich sie mit Matilda und ihm einfach zurückgelassen hatte: das arme Mädchen saß wohl die ganzen 1,5 Stunden so vor der Tür und hat nicht mal ihre Trostmöhre gefressen!

Unterwegs mit Miss Sophie und Pina

Dieses Treffen stand schon lange aus: ein gemeinsamer Spaziergang mit Bloodhound Miss Sophie und Spinone Italiano Pina! Da die beiden Mädels recht aktiv sind und stundenlang laufen können, ist Mortisha allerdings mit ihrem Papa zuhause geblieben und ich habe nur die beiden „Jungspunde“ mitgenommen.

Matilda findet die meisten großen Hunde eh toll und genießt es einfach nur mitzulaufen… und Sofia war von ihrer „Namensschwester“ begeistert, nachdem sie erst einmal gemerkt hatte, dass die es nicht böse meinte und man herrlich körperbetont mit ihr spielen konnte! Mit dem Pinönchen hingegen konnte man nicht spielen: typisch Jagdhund war sie an anderen Dingen interessiert. 

Am Rhein (auf Höhe der Siegmündung in Mondorf) angekommen, kam dann endlich auch mal die Sonne raus und so kam am Strand regelrechtes Urlaubsfeeling auf.

Dort wäre Matilda dann auch fast ihre Vorwitznase und Unerschrockenheit zum Verhängnis geworden: als zwei Lastkähne passierten und eine ordentliche Brandung aufkam, wichen die Großen lieber auf den sicheren Strand aus. Mati hingegen blieb neugierig stehen, als das Wasser auf sie zurauschte …. und wäre von der Strömung beinahe von den Pfoten geholt worden! Mit Mühe und Not hielt sie sich aber noch auf den Beinen und watete daraufhin – mit einem recht missmutigen Gesichtsausdruck – zurück ans trockene Land.