Bestätigung

Der Befund kam gerade per mail.

Zitat:

„Der Insulinwert ist im Normalbereich. Dieses ist allerdings für einen Hund mit starker Unterzuckerung (Hypoglykämie) dennoch nicht normal und „zu hoch“. Es unterstützt somit demnach die Diagnose Insulinom. (Bei einem normalen Hund mit Unterzuckerung sollte der Wert niedrig oder im tiefen Normalbereich liegen).“

Bei Simba lag der Wert genau genommen im hohen Normalbereich.

Nach sofortiger Rücksprache mit unserer Tierärztin schleichen wir nun das Pexion (Antiepileptikum) aus und beginnen morgen mit einer niedrigen Dosis Cortison. Zusätzlich wird auf ein Diabetiker-Futter umgestellt.

Unter dem Cortison werden wir dann recht engmaschig den Blutzucker kontrollieren, um eine Feinabstimmung hinzubekommen. Dafür bekommen wir demnächst ein Glukometer für Hunde mit, um das selber machen zu können.

Ach ja, da Simbas Insulinwerte noch vergleichsweise niedrig sind, klang die TA vorhin wieder etwas zuversichtlicher: wenn man sich den Verlauf der Symptomatik anschaut, muss das Ganze schon mehr als ein Jahr voranschreiten muss…. da es aber so untypisch langsam schlimmer wird, macht das Hoffnung und sie geht nicht davon aus, dass unser Dicker in zwei Monaten nicht mehr da ist (auch wenn sie das natürlich nicht ausschließen kann).

Wir haben beschlossen, nun genauso optimistisch zu sein!

Termin in Hofheim

Heute morgen um 5:30 Uhr sind wir losgefahren, um – vor dem Berufsverkehr auf der A3 – in aller Ruhe nach Hofheim in die Tierklinik zu fahren. Dank des stetig zunehmenden Verkehrs  ab 7:00 Uhr und blöder Baustellen kurz vor dem Ziel, habe ich mich natürlich doch noch verfranst…und war dann völlig aus dem Konzept, weil die Gegend, in die mich das Navi lotste, völlig anders aussah als in meiner Erinnerung.

Wundert aber auch nicht: man hat den alten Standort inmitten eines Wohngebietes aufgegeben und eine große, neue, ultramoderne und luxuriöse Tierklinik in Autobahnnähe errichtet, die vor knapp einem Jahr eröffnet worden ist!

Als wir endlich dran waren, erfolgte bei dem Onkologen und Internisten erst einmal eine gründliche Anamnese und der Mann meinte sofort, dass die Verdachtsdiagnose unserer Haus-TA plausibel klingt. Um Gewissheit zu bekommen, haben wir Simba wieder Blut abgenommen, um den Glukose-Insulin-Spiegel zu vergleichen (Fasten-Test). Dieser Test kann ab einem Blutzuckerspiegel unter 60 gemacht werden, Simba hatte 59. Ergebnis sollte in 2-3 Tagen da sein.

Wir haben von weiterer Feindiagnostik Abstand genommen: Röntgen und Ultraschall sind nutzlos. CT (kostet in Hofheim bei einem Hund von Simbas Größe mittlerweile schlappe 750 €) bringt im Grund nur was, wenn man bereit ist, anschließend zu operieren und den Primärtumor zu entfernen… in der Hoffnung damit etwas Zeit zu gewinnen.

Eine solche OP ist aber hochriskant: sollte der Hund nicht auf dem Tisch liegen bleiben, ist – laut dem Spezialisten – mit (schmerzhaften und langwierigen) Bauchspeicheldrüsenentzündungen sowie weiteren Komplikationen zu rechnen.

Da Insulinome fast immer bösartig sind und sehr schnell breit streuen, ist weiterhin davon auszugehen, dass bereits „überall“ Micrometastasen sitzen.

Ich habe das vor Ort noch telefonisch mit meinem Mann durchgesprochen: die Kosten wären uns egal, aber uns ist die verbliebene Lebensqualität (die bei Simba derzeit noch recht hoch ist) am wichtigsten. Wir möchten keinesfalls durch eine OP etwas Schlimmes „aktivieren“. Unsere Haus-TA ist da übrigens ganz bei uns und hätte genauso entschieden.

Sollte der Befund positiv sein – womit laut Hofheim zu rechnen ist – bleibt also nur eine symptomatische Therapie…. Fütterungsumstellung (machen wir bereits), Cortison (bei DCM eigentlich kontraindiziert) und gegebenenfalls ein Medikament, um die Insulinausschüttung zu dämpfen. Keine Anstrengungen mehr und im Notfall Traubenzuckergabe.

Es gibt wohl nur sehr wenige und kleine Studien zu dieser Erkrankung. Man rechnet damit, dass einem Hund mit Insulinom 8 – 15 Monate bleiben. Unsere TA geht davon aus, dass das schon seit mindestens 6 – 9 Monaten in ihm schlummert….

Da ich gerade mit ihr besprochen habe, was die Folgen letztendlich sind und woran wir erkennen, wann das Ende kommt, bin ich jetzt erst mal völlig fertig und komme aus dem Heulen nicht raus.

Aber es nutzt ja nix: sollte in ein paar Tagen die Bestätigung kommen, können wir nur noch gucken, dass wir das Beste draus machen. Wichtig ist, dass man den Hund sehr genau beobachtet und entgegenwirkt, sobald man merkt, dass eine Zuckerkrise bevorsteht.

Immer auf die Kleinen

Endlich haben wir es mal wieder geschafft, zur Hundeschule zu fahren: wir sind frühzeitig los, um halbwegs stressfrei das letzte Wegstück zu Fuß hinzubekommen. Aufgrund des angenehmen Wetters war natürlich auf den Feldwegen relativ viel los und Sofis Stresslevel dementsprechend groß, doch konnte sie glücklicherweise relativ schnell entspannen, als sie im „sicheren Hafen“ angekommen war.

Das kleine Terriermädel namens Lotte, auf dem alle „rumhacken“, ist übrigens eine kleine toughe Maus und lässt sich nicht ernsthaft von den Großen beeindrucken, sondern hat einen Riesenspaß daran, wie eine Irre rumzuflitzen und alle aufzudrehen!

Termin verschoben

Der morgige Termin beim Internisten wurde gerade kurzfristig verschoben, weil dem Vet was Wichtiges dazwischengekommen ist. Nächster möglicher Termin in zwei Wochen.

Das ist unserer Haus-TA definitiv zu spät: sie will das fix abgeklärt wissen. Also habe ich angefangen rumzutelefonieren. Der zweite Kölner Internist hat jedoch eine Vorlaufzeit von 6 – 8 WOCHEN! Das nimmt ja Ausmaße an wie bei Fachärzten und Kassenpatienten im Humanbereich.

Wir hatten aber Glück und haben für nächste Woche Dienstag einen Termin in Hofheim bekommen…und das sogar bei genau dem richtigen Vet, der nämlich sowohl Internist als auch Onkologe ist.

Schlimme Verdachtsdiagnose

Sofias Mittelmeertest ist erneut komplett negativ (yippee!) , dafür sieht es bei Simba nicht gut aus.

Beim ACTH-Stimulationstest gab es keine erhöhten Cortisolwerte, so dass Morbus Addison ausgeschlossen werden kann, allerdings war der Insulinwert erhöht (25). Normalerweise bewegt er sich um 10 rum. Alles ab 20 bewertet das Labor mit „dringendem Verdacht auf Insulinom“.

Im Nachhinein betrachtet passen die über die letzten Monate bei Simba beobachteten Symptome leider auch recht gut zu dieser Verdachtsdiagnose.

Das Blöde ist, dass ein möglicher Tumor nicht unbedingt an der Bauchspeicheldrüse sitzen muss, sondern sich quasi überall befinden und munter Insulin vor sich hin produzieren kann. Selbst wenn man einen Primärtumor findet und entfernt (dabei sollte der Bauchraum genauestens „durchsucht“ werden, um selbst kleinste Metastasen zu finden), heißt das nicht, dass das allzu viel bringt. Die Biester sind beim Hund oft klein, bösartig und streuen schnell.

Röntgen bringt nichts, aussagekräftiger wären MRT oder Szintigramm. Fragt sich halt nur, ob sich die große Diagnostik noch „lohnt“, falls eine OP – was wahrscheinlich ist – nicht mehr in Frage kommt. Sowohl unsere Haus-Tierärztin als auch unser MVH-Tierarzt tendieren dazu, bei einem 10 Jahre alten Hund, der an sich noch super drauf ist, nur noch symptomatisch zu behandeln. Dabei fiele dann das Anti-Epileptikum weg, weil die Anfälle nur von der Unterzuckerung bei Belastung (ist ja zu 99 % auf Spaziergängen passiert) kommen.

Simba soll jetzt auf jeden Fall erst mal sein Futter über 5 Mahlzeiten am Tag bekommen und auf Spaziergängen Traubenzucker erhalten, sobald er unterzuckert.

Jetzt müssen wir einfach mal schauen, was der Internist dazu sagt und was der mit Simba anstellen will. Wie gesagt: bislang ist es eine Verdachtsdiagnose… also noch ist es nicht sicher.

Wir haben für nächsten Mittwochmorgen einen Termin bekommen. Solange heißt es hoffen und bangen.

Hektik

Es gibt tatsächlich Momente, in denen ich selbst Sofi erschlagen könnte

Wenn sie z.B. 25 Minuten, bevor ich zur Arbeit muss, auf das Bett kotzt, auf das ich gerade die Decken werfen wollte. Argh!

Morty & Sofi vom Bett geworfen, das Wasserbett bis auf den Vinylkern abgezogen, alles die Kellertreppe runtergeworfen, in den 1. Stock gehechtet, Ersatzbezüge und frisches Laken geholt, Bett bezogen, runter in den Keller gepoltert, Zeug in die Waschmaschine geworfen, wieder hoch gehechelt, raus aus den Hundeklamotten, rein in die Arbeitsklamotten, Hunde zum Pieseln in den Garten gescheucht, kurz durchgeschauft, losgerannt und so gerade noch den Bus erwischt!

So was liebe ich ja!