Lebewohl, kleine Paula!

Paula
25.07.2005 – 31.10.2016

rip_paula

Heute ist mein zweitliebster Gremlin zur Regenbogenbrücke vorausgegangen…. 

Ich wünschte, ich hätte dich noch einmal in meine Arme schließen, dich knuddeln und knutschen können. Hätte noch einmal sehen können, wie du mit deiner Schwester über die Wiesen rennst und wie dir der Schalk aus den Augen blitzt. 

Es hat nicht sollen sein… und dieser Schmerz wird niemals vergehen oder vergessen werden. Doch meine Liebe wird dich immer begleiten.

 

Überzeugungsarbeit

Meine Kollegin von „Bulldogssearchhome“ hatte mich darum gebeten, mir in Bad Breisig einen Hund anzuschauen, der von privat vermittelt wird und dessen derzeitige (unfreiwilligen) Halter von Hunden so überhaupt keine Ahnung haben, so dass die Angaben zu dem Burschen eher spärlich sind. Laut Aussage der Vermittler begegnete der Old English Bulldog-American Bulldog-Mischling Pluto fremden Menschen mit einer gehörigen Portion Skepsis… von daher ist es wichtig zu wissen, wie er sich evtl. bei dem Besuch von Interessenten verhält.

Nun gut….ich war ja vorgewarnt. Doch im ersten Moment hat es mich trotzdem betroffen gemacht, WIE unsicher der junge Rüde tatsächlich reagiert: bereits auf Distanz begann Pluto zu knurren, um mich dann massiv zu verbellen. Seinem hunde-unerfahrenen Menschen gelang es immer nur kurzzeitig, ihn zu beruhigen. Selbst als wir uns langsam auf gegenüberliegenden Straßenseiten in Bewegung setzten, versuchte Pluto die vermeintliche Bedrohung immer im Auge zu behalten und verbellte mich weiterhin, ohne dabei jedoch wirklich aggressiv zu sein. Ganz offensichtlich versuchte er nur, mich durch Imponiergehabe und lautstarkes Gebell auf Distanz zu halten….   

Da der Bursche aber offensichtlich Schmerzen hatte, den linken Hinterlauf entlastete und einmal sogar leise aufschrie, nachdem er die Pfote zu stark belastet hatte, brachen wir das Ganze erst einmal ab. Ich wollte Pluto zur Ruhe kommen lassen und mich derweil mit seinen Menschen unterhalten.

Nach einer guten Stunde starteten wir den zweiten Versuch: um keine unnötigen Risiken einzugehen, trug Pluto nun einen Maulkorb. Als er mich auf einem Mäuerchen sitzen saß und ich ihn nicht direkt anschaute, schwankte er zwischen Misstrauen, Neugierde und dem Wunsch, die Fremde doch mal genauer zu inspizieren. Er fiepte und bellte, wirkte aber schon deutlich entspannter als beim ersten Sichtkontakt. 

Nun durfte er direkt an mich rankommen, stürmte wedelnd heran, stellte die Vorderpfoten auf das Mäuerchen und stupste mich an, um dann doch wieder verunsichert zu brummen. Auch hier keine echte Aggression. Das sah doch schon mal vielversprechend aus!

Just in diesem Augenblick verließen wenige Meter entfernt zwei Frauen eine Pferdekoppel, was Pluto eindeutig zu nah war. Da ich in diesem Moment aber immer noch direkt neben ihm saß, richtete er seinen Unmut erst einmal gegen mich, indem er mich ansprang und mit dem Maulkorb knuffte. Doch auch in diesem Augenblick wurde er nicht wirklich böse!

Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass Pluto in ähnlichen Situationen und bei einer falschen, hektischen Reaktion des Menschen heftiger werden könnte. Man sollte also bei einem ersten Kennenlernen keine unnötigen Risiken eingehen und ihn vorsichtshalber absichern. 

Ein souveränes und ruhiges Auftreten, ein bisschen Zeit, freundliche Ansprache und ein paar gute Leckerchen überzeugen Pluto glücklicherweise recht schnell, dass der fremde Mensch keine Bedrohung darstellt!  

Keine 10 Minuten später stiefelten wir bereits gemeinsam über eine Wiese, konnten den Maulkorb abnehmen und Pluto zeigt sich als der alberne, verschmuste, verspielte und liebenswert-tollpatschige Kerl, der er eigentlich ist. 

Wonniglich kugelte Pluto sich vor unseren Füßen umher, ließ sich von seinem Herrchen durchknuddeln, hopste ein bissel rum und graste ausgiebig. Kurz und gut: ich hatte nun einen völlig entspannten und gut gelaunten Hund vor mir!

Pluto reagierte artig auf alles, was man ihm sagte… machte auf Kommando „Sitz“ und „Platz“…. ertrug ohne jegliche Anspannung meinen Blickkontakt… nahm ganz vorsichtig und weichmäulig Leckerchen an…nahm es mir nicht einmal übel, als ich ihm versehentlich meine Kamera auf den Kopf donnerte… und ließ sich problemlos korrigieren, als wir auf der Wiese an einem Spaziergänger vorbeigingen, der ihm unheimlich war. 

Da ich zwischendurch zum Auto zurückmusste, um meine Kamera (dich ich anfangs vergessen hatte) zu holen, war ich natürlich gespannt, wie Pluto sich bei meiner Rückkehr verhalten würde: er erkannte mich jedoch sofort wieder und freute sich sichtlich, mich zu sehen. 

Bei der nun folgenden kleinen Fotosession warf ich mich bäuchlings vor ihm ins Gras und knipste im Abstand von einem knappen halben Meter drauflos, während der kleine Bollerkopp genüsslich das Dörrfleisch verspeiste, das ich ihm mitgebracht hatte. Auch hier verhielt sich Pluto weiterhin freundlich und entspannt. 

In diesem jungen Hund steckt das Potential für einen großartigen Begleiter. Man muss nur sein Vertrauen gewinnen und ihm peu a peu beibringen, wie spannend und lustig gemeinsame Unternehmungen sind…und welch schöne Überraschungen das Leben auch für einen Hund wie Pluto bereithält.   

Mich hat der kleine Rumsschädel jedenfalls innerhalb kürzester Zeit mit seinem Charme um die dicken Pfoten gewickelt! 

Herbstfreuden

Egal was mir so durch den Kopf geht (private Sorgen, Stress auf Arbeit, traurige oder ärgerliche TS-Angelegenheiten)…. wenn ich meine drei Chaoten so beobachte, bekomme ich gleich bessere Laune.

Hunde sind einfach die beste „Medizin“!

Das war knapp!

Ich kann es drehen und wenden wie ich will: die ganzen Hundehalter mit ihren Tutnixen, die nicht die Bohne im Gehorsam stehen,  gehen mir schwerstens auf die Nerven!
böse
Unser heutiges Highlight:

Wir schlendern einen kleinen Waldweg entlang. Links von uns die Diescholl (Altarm der Sieg), rechts von uns Gestrüpp und Unterholz. Ca. 30 m vor uns kommt eine Abzweigung und von links taucht ein Altdeutscher Schäferhund auf. Ich stoppe per Zuruf die voraustrabende Matilda und leine meine beiden Oldies an. Der fremde Hund steht da und schaut uns unverwandt an. Ich rufe Matilda ab, damit der zum Schäferhund gehörende Mensch eventuell mal mitbekommt, dass da andere Hunde sind. Tatsächlich biegt nun auch ein Mann auf den Weg ein, sieht uns und ruft seinen Benny („Na super…auch noch ein Rüde!“) zu sich, der das aber lediglich als Aufforderung sieht, sich in Bewegung zu setzten und  schnurstracks auf den kleinen Gremlin zupest. 

Mir wird angst und bange. Matilda auch, denn die schmeisst sich platt auf den Boden! Benny bleibt über ihr stehen, beschnuppert sie, blickt auf und trabt weiter…. auf mich zu. Derweil hat der Mann unter konstantem Rufen zu laufen begonnen. Sehr beruhigend. *räusper*

Mortisha beginnt erbost zu bellen, Simba gibt keinen Ton von sich. Als uns nur noch knapp 5 m trennen, packe ich Simba im Geschirr und bewege mich rückwärts in die Brennesseln hinein. Ich sehe nur noch den fixierenden Schäferhund vor uns. 1 Meter. Simba beginnt gaaaanz tief aus der Brust zu grollen. In diesem Augenblick und keine Sekunde zu spät wird der Schäferhund zurückgezogen: sein Herrchen hat ihn gerade noch an der Rute zu fassen bekommen! 

Ich bin so erleichtert, dass ich gar nicht lospoltern kann, sondern nur ein gepresstes: „Na, das ist aber so gerade noch mal gut gegangen!“ von mir gebe.

Der Mann lächelt mich entschuldigend an und meint, sein Hund würde aber eh nichts tun. Öhm…. ja… das glaube ich ihm sogar. Nur ob er es sich gefallen lässt, wenn ein annähernd so großer Rüde wie er auf ihn losgeht, weil seine Individualdistanz unterschritten wird…noch dazu wenn er seine beiden Hündinnen dabei hat? DAS gab dem Mann dann aber wohl doch etwas zu denken….

Nun gut. Es bleibt nur zu hoffen, dass er in Zukunft etwas besser aufpasst und seinen Hund an nicht einsehbaren Stellen nicht mehr so weit vorauslaufen lässt, dass er keinen Einfluss mehr auf ihn hat.

Farewell, Prada!

Prada
28.08.2009 – 25.10.2016

Ihr Glück währte gerade mal 3 Monate…

Prada RIP

Nach langen Jahren des Leids hat man Prada retten können und auf schnellstem Wege in den „Waldzoo“ gebracht, der noch erschüttert vom Verlust seines Doggenrüden war. Doch das liebe Mädchen gab ihnen allen eine Aufgabe und bezauberte einfach mit ihr goldig-sturen Art. 

Wie gerne hätten ihr Astrid und Andreas noch viel mehr Glück geschenkt, doch eines Tages war Prada urplötzlich blind…. obwohl die Augen vollkommen in Ordnung waren. Diese völlige Blindheit machte ihr leider sehr zu schaffen, sie war desorientiert und verwirrt.  

Eine Heilung gab es nicht, wie auch ein zu Rate gezogener Spezialist bestätigte. Die Blindheit war ein Problem der Reizweiterleitung von Auge zu Gehirn, wahrscheinlich hervorgerufen durch einen Hirntumor. Prada musste einfach lernen, damit umzugehen, doch es wurde immer schlimmer statt besser. Ihr Leben war zuletzt alles andere als lebenswert und so haben die beiden sie gehen lassen.

Prada: Unvergessen…. und tief betrauert. 

 

Versehen

Simba und Matilda im Jagdfieber sind verdammt anstrengend und ich muss ziemlich aufpassen, dass sie mir nicht stiften gehen. 

Der Dicke war heute „nur“ sehr aufgeregt, hielt immer wieder mit erhobenem Kopf inne und schnupperte, trottete auf eine ernste Ermahnung aber brav weiter. Bei dem kleinen Tierchen hingegen drohte mir die Kontrolle immer wieder zu entgleiten, sobald ich mich auf Simba konzentrierte.

Als sie plötzlich hinter einem kleinen, mit Gestrüpp bewachsenen Erdwall verschwand, rief ich sie augenblicklich zurück…und sie kam tatsächlich sofort zurückgesprintet! *freu*

Allerdings hätte Simba sie im Vorbeifliegen fast gepackt, weil er noch im Jagdmodus war und sie offenbar für einen Feldhasen gehalten hat…. sie kam nämlich rechts von ihm, auf der Seite seines „schlechten“ Auges, angeschossen! Da fehlten wirklich nur noch Zentimeter. *schluck*

Simbas Blick, als er sein Versehen bemerkte, war aber dermaßen verdutzt, dass ich mir ein Grinsen dann doch nicht verkneifen konnte.
kicher  

Physio unter erschwerten Bedingungen

Kurz bevor ich mit Mortisha zur Physiotherapie musste, fiel mir auf, dass Matilda auf ihrem Sofakuschelplatz am ganzen Körper zittern. Ging es ihr nicht gut? War ihr schlecht? Hatte sie Schmerzen? Leider konnte sie es mir nicht sagen und so machte ich mir natürlich ziemliche Sorgen und mochte sie nicht alleine lassen. Um den Termin abzusagen, war es allerdings zu spät. Also packte ich die Kleine kurzentschlossen mit ein und nahm sie mit. 

Andrea hatte natürlich vollstes Verständnis für meine Entscheidung, wunderte sich aber auch über das Zittern: ansonsten war Matilda nämlich munter, hopste bei der Begrüßung fröhlich kläffend umher und zeigte keinerlei Schmerzen, als sie sie kurz untersuchte.  

Also packten wir Mati in den Laufstall im Behandlungsraum, um uns in aller Ruhe Morty widmen zu können.

Das klappte allerdings nicht wirklich gut, weil Matilda verständlicherweise nicht mit der „Haft“ einverstanden war, sturzunglücklich dasaß, zitterte, regelrecht SCHLUCHZTE, immer wieder an den Gitterstäben kratzte und in regelmäßigen Abständen das Köpfchen in den Nacken warf und wie ein Wölfchen heulte. 

Dies lenkte nicht nur uns Frauen ziemlich ab, sondern auch Mortisha, die ständig beunruhigte Blicke zu ihrem Baby warf und einfach nicht komplett entspannen konnte.

Die Sache wurde marginal besser, als ich nach einer Viertelstunde aufgab, den Laufstall öffnete und Matilda auf meinen Schoß krabbeln durfte. So saß ich also im Schneidersitz mit der Kleinen vor Mortisha, war dementsprechend in meinen Bewegungen eingeschränkt und musste mich ordentlich verrenken, um Andrea zwischendurch zu helfen, Morty „umzulagern“ oder sie dazu zu bringen, sich wieder brav hinzulegen.

Aber was macht man nicht alles, damit ALLE Hunde die Aufmerksamkeit bekommen, die sie brauchen?
zwinker   

Supernette Nachbarin

Nach einer ausgedehnten Runde durch den Park ging es mit Simba und Matilda durch das Viertel heimwärts. Auf den letzten Metern sahen wir dann die ältere Dame von Gegenüber, die gerade vom Einkauf heimgekommen war und ihr Auto auslud. 

Obwohl sie Hilfe ablehnte, weil das Bisschen nicht schwer sei, bestand Matilda darauf, das persönlich zu überprüfen und linste – wild knubbelwackelnd – ins Auto hinein, woraufhin Frau B. nur noch lachte, das Auspacken verschob und ins Haus ging, um Leckerchen zu holen.
biggrin
Natürlich ließ sie dabei die Haustür sperrangelweit offen stehen und die kleine Neugiernase stapfte gut gelaunt hinterher, obwohl sie weiss, dass hinter der Tür manchmal ein großer schwarzer Kater lauert, der sie dann anfaucht.

Von dem ganzen Bohei  angelockt, kam dann der Schwiegersohn samt Hündin Bonnie hinunter, die sich (mit einem dicken Mondkragen um den Hals) auf die oberste Stufe vor dem Eingang setzte, gelassen durch die Gegend schaute und sich nicht im geringsten daran störte, dass Matilda um sie rumwuselte und Simba sie aus der Entfernung begeistert anwedelte. 

Als dann die Hunde-Oma mit einer ganzen Handvoll Hundekekse ankam, mussten diese natürlich ganz brav und gerecht zwischen den Hunden aufgeteilt werden. Nur der Kater, der zwischenzeitlich auch aufgetaucht war, ging leer aus. 
kicher

Jäger a.D.

An sich wollten wir uns heute zum Trailen an der Burg Wissem in Troisdorf treffen, allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet an diesem Wochenende in der Innenstadt der alljährliche Internationale Herbstmarkt stattfand und zeitgleich an der Burg selber das Erntedank-Fest gefeiert wurde. 

Glücklicherweise waren wir so früh da, dass wir auf den nahegelegenen Römerplatz ausweichen konnten und sogar noch mit den Hunden im Stadtwald spazierengehen und anschließend über die Burgallee mit den total schön dekorierten Ständen schlendern konnten. 

An einem der letzten Stände stand ein Mann in grünen Loden mit zwei Frauen zusammen und betrachtete lächelnd unser Trio, als wir an ihnen vorbeigingen.

Mortisha (die natürlich sofort mitbekommt, wenn man sie beachtet) blieb prompt stehen und schaute den Mann unverwandt an… der daraufhin hinter dem Stand hervorkam, mit ausgebreiteten Armen auf sie zusteuerte, sie begeistert ansprach, sich  hinhockte und sie gleich durchknuddelte. Simba schmiss sich daraufhin wild wedelnd in die Arme des Fremden, der mittlerweile über’s ganze Gesicht strahlte… und dann noch von der lustig um ihn rumhopsenden Matilda geknutscht wurde.

Ich daraufhin nur trocken konstatiert: „Ok… Sie haben offenbar selber mindestens einen Hund.“

Woraufhin er gleich erzählte, dass er Jäger sei und seinen Hund Ben „zum Leidwesen seiner Kollegen nur mit Leckerchen und Lob ausgebildet“ hatte.

SEHR sympathisch der Mann!
Daumen hoch